"Ui, das kenne ich, das ist ein Soda-Dingsbums, da kannst du Sprudel mit machen", vermutete Horst Lichter. Über diese Idee des Moderators lachte Sven Deutschmanek herzlich, denn Lichter lag völlig daneben.
Gerhard und sein Sohn Hartmut aus Hessen erklärten: "Das ist ein Stückchen pure Eisenbahnnostalgie." Dahinter steckte ein Namensvetter: Gerhard Moll sei "der Eisenbahner schlechthin". Lichter verstand nur Bahnhof ...
Sven Deutschmanek klärte den Moderator auf: "Der Herr Moll war ein Lokführer." Horst Lichter verstand: "Das ist also von einer Eisenbahn?" Der Experte präzisierte: "Von einer Lokomotive." Damit war allerdings nur ein Teil des Rätsels gelöst.
"Das ist eine Dampflokpfeife - als Signalgeber, das kennst du doch", lüftete Deuschmanek das Geheimnis. Pantomimisch stellte er für den Moderator dar, wie ein Lokführer in früheren Zeiten mit einer Handbewegung das Pfeifgeräusch des Objekts ausgelöst hätten.
"Natürlich nur, wenn du genug Dampf auf dem Kessel hattest", erkärte Deutschmanek. Die Pfeife befand sich standardmäßig in "einer sehr bekannten Eisenbahn, die den Eisenbahnverkehr in Deutschland maßgeblich geprägt hat", so der Experte.
Produktionsbeginn der T3 war das Jahr 1882, damals im Einsatz bei der Königlich-Preußischen Eisenbahn, wusste Sven Deutschmanek. Als sie aus dem Verkehr gezogen wurde, hätten sich sehr viele Museen dafür interessiert, dozierte der Experte.
"Aus welchem Material ist das eigentlich, ist das pures Gold?", fragte Lichter. "Das wäre schön", gab Deutschmanek zu. Es handelte sich jedoch laut Expertise um Messing und "Weichholz, vermutlich Fichtenholz".
Das Alter konnte Deutschmanek kaum eingrenzen. Von 1900 bis 1960 sei denkbar. "Ob sie noch funktioniert, wissen wir nicht", erkannte Lichter. "Wenn du richtig Dampf auf dem Kessel hättest, könnten wir das hinkriegen", scherzte Sven Deutschmanek.
700 bis 800 Euro erhoffte sich das Duo. "Ui", kommentierte Lichter diesen Optimismus. Sven Deutschmanek stimmte zwar zu, dass es "viele Eisenbahnfreunde in Deutschland" gäbe, taxierte aber auf nur 300 bis 400 Euro. Vater und Sohn respektierten seine Einschätzung.
"Alter Schwede, wat is' dat denn?", beschrieb Walter Lehnertz seinen ersten Eindruck. "Es sieht gut aus, egal was es ist", argumentierte David Suppes. "Da drückste irgendwas rein, da kommt aber nix raus", so die wackelige "Expertise" von Walter Lehnertz.
"Ein Sicherheitsventil?", schätzte Wolfgang Pauritsch. Wieder falsch. Lehnertz aber fand die Hinweise auf der Rückseite und las laut: "funktionsfähige Dampflokpfeife". Gerhard ergänzte: "Das ist ein Stücken Nostalgie aus der guten alten Eisenbahnzeit."
"Aber wenn die funktionsfähig ist, warum macht die nicht 'Tüüt! Tüüt!'?", fragte Suppes im Kindergarten-Sprech. "Weil da kein Dampf drauf ist", erwiderten nahezu alle anderen im Chor. "Ob man die irgendwie, wenn man irgendwas anschließen würde ...", stammelte Suppes.
"Dann müsste sie wieder pfeifen", führte Gerhard den Gedanken von Suppes für den Händler zu Ende. Sein Sohn Hartmut präzisierte: "Man könnte entweder Dampf oder einen Kompressor anschließen."
"Das wäre das richtige für den Waldi", glaubte Markus Wildhagen. "Als Türschelle", sinnierte Lehnertz. David Suppes hatte eine andere Idee im Sinn: "Um meine Mitarbeiter ins Büro zu rufen".
"Da gibt es ganz viele Eisenbahnfreunde, die happy wären, so was zu haben", machte Gerhard Werbung für die Rarität. Suppes verdeutlichte, es sei für ihn "essenziell, die wieder funktionsfähig zu machen". Sein Startgebot: 100 Euro.
Auch Lehnertz und Pauritsch steigen ein. "Das ist wirklich ein Liebhaberstück", fand Elke Velten. "Ja, ich habe es lieb", machte Suppes deutlich. Doch auch für andere war der Zug noch nicht abgefahren: Pauritsch und Lehnertz boten weiterhin mit.
"Ich finde es wirklich phänomenal", sagte Wolfgang Pauritsch und machte mit 320 Euro sein letztes Gebot. David Suppes war am Zug. Er kaufte für 350 Euro. Jetzt brauchte es nur noch Dampf im Kessel, damit es wieder "Tüüt!" machen konnte.
Lichter hätte diese Rosenthal-Schale gern mit einer undurchsichtigen Suppe überdeckt gesehen - so machte der Moderator deutlich, dass ihm das ungewöhnliche Motiv des Karikaturisten Oswin nicht gefiel. Schulte-Goltz taxierte auf 130 Euro. Markus Wildhagen kaufte das Stück für 200 Euro.
Der Experte taxierte auf 130. Die Rosenthal-Schale des Karikaturisten Oswin entstand für die Olympischen Spiele 1972. "Ich finde das so schlecht, dass es schon wieder gut ist", erklärte Markus Wildhagen. Ein zweifelhaftes Kompliment, aber er wurde für 200 Euro Käufer.
"Jetzt werden Erinnerungen wach", freute sich Lichter. Er hatte als Gastronom selbst eine solche historische Kasse. Kilian aus Köln hatte das antike Objekt aus den 1890er-Jahren mitgebracht: 50 Euro war sie Markus Wildhagen wert.
Daniela brachte eine Brosche aus 585er Gelbgold mit Edelsteinen und Zuchtperlen aus Hannover mit. Sie hoffte auf 150 Euro. Wendela Horz' Schätzpreis: 400 Euro. Elke Velten bezahlte sogar 510.
"Madeira, weil die Farbe an den leckeren Madeira-Wein erinnert", erklärte Wendela Horz den Namen der Madeira-Citrine, welche die goldene Uhr von Kilian schmückten. Horz empfahl bis zu 1.800 Euro. Wolfgang Pauritsch war sie 1.450 wert.
Manfred und Andrea aus Wallhausen glaubten, ein Ölgemälde des Malers Erwin Kettemann dabei zu haben. Doch wurde nur ein Poster "mit Struktur bemalt", so Colmar Schulte-Goltz. Auch die Unterschrift war gefälscht. Hierfür durfte Lichter keine Händlerkarte geben.