Corona-Hotspots: Alle Landkreise im Überblick
Hotspots, neue Fälle, Reisewarnungen und Notbremse: Wir haben alle wichtigen Infos rund um das Coronavirus in unserem Ticker!
Inzidenzwerte der Landkreise im Überblick:
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Die neuesten Entwicklungen zum Coronavirus
In unserem Corona-Ticker halten wir Sie über die wichtigsten Entwicklungen beim Infektionsgeschehen auf dem Laufenden. Alle wichtigen Infos rund um Hotspots, Zahlen, Impfungen und Maßnahmen finden Sie hier übersichtlich aufbereitet von den Kollegen der dpa.
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Was sind Corona-Hotspots?
Als Hotspots werden Städte oder Kreise bezeichnet, in denen besonders viele Corona-Infektionen auftreten. Die genaue Abgrenzung hat sich dabei im Laufe der Zeit verschoben: Galt im Herbst 2020 noch ein Inzidenzwert über 50 als Merkmal für einen Hotspot, so änderte sich mit der zweiten und dritten Welle die Bewertung. Stellenweise wurden Gebiete über 100 oder gar 200 Infektionen in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner als Corona-Hotspots bezeichnet. Anfang 2022 erreichten die Inzidenzen in vielen Gegenden sogar Werte weit über 1000. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff "Hotspot" inzwischen losgelöst von konkreten Werten verwendet, wenn es um Gegenden mit einem starken Infektionsgeschehen geht.
Welche Zahlen sind wichtig für die Eindämmung des Virus?
Im Zusammenhang mit der weiteren Entwicklung wird vom Robert-Koch-Institut und anderen Experten häufig der R-Wert genannt. Diese Zahl gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Ein R-Wert unter 1 wird in der Regel positiv bewertet. Da der Wert exponentiell steigt, können auch geringe Anstiege weitreichende Folgen haben. Fachleute rechnen damit, dass sich der R-Wert mittelfristig im Bereich von 1 bewegen wird.
Im Mittelpunkt vieler Betrachtungen steht der Inzidenzwert, die Anzahl neuer Infektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Lange Zeit galt dabei 50 als Grenze, oberhalb derer die betroffenen Landkreise und Städte die Schutzmaßnahmen und Einschränkungen wieder verschärfen. Nachdem zwischenzeitlich 35 als Maßstab für Lockerungen gesetzt worden war, schraubte die Bund-Länder-Konferenz die Grenze Anfang 2021 auf 100.
Je mehr Menschen geimpft sind, desto mehr rücken auch andere Werte in den Fokus. So werden seit dem Sommer 2021 auch die Hospitalisierungsrate betrachtet (wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner kommen mit einer Corona-Infektion in Krankenhaus?) und die Impfquote. Hintergrund ist, dass Geimpfte deutlich seltener starke Symptome und schwere Verläufe entwickeln.
Wie lange müssen wir noch mit Einschränkungen leben?
Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus wie Gesichtsmasken, ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen und der Verzicht auf Großveranstaltungen werden uns wohl noch sehr lange begleiten. Masken und Plexiglas-Schutzwände in Supermärkten sind die neue Normalität, während Rituale wie Händeschütteln oder Umarmungen möglicherweise verschwinden werden. In einzelnen Bereichen gab es im Sommer 2021 Lockerungen bei der Maskenpflicht, die jedoch umstritten waren. Experten gehen davon aus, dass Masken, AHA-Regeln und Kontaktverfolgung noch lange begleiten werden.
2G, 3G, 3G+ und Co.
In vielen Bereichen gelten seit Sommer 2021 die 2G- oder 3G-Regeln. 3G bedeutet, dass nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang zu Veranstaltungen oder Einrichtungen bekommen. Angesichts zunehmender Infektionszahlen und einer gewissen Ungenauigkeit der Antigen-Tests wird stellenweise auf 2G (geimpft oder genesen) eingeschränkt. Auch weitere Sonderregelungen gelten stellenweise: Diese Varianten gibt es:
- 3G: Geimpft, genesen oder getestet
- 2G: Geimpft oder genesen
- 3G Plus: PCR-Test erforderlich, nicht älter als 48 Stunden
- 2G Plus: Geimpft oder genesen, zusätzlich ist ein Test erforderlich
- 2G-Optionsmodell: Einrichtungen können selber wählen zwischen 3G mit Maskenpflicht etc. oder 2 G ohne Einschränkungen
Symptome, Ansteckung, Auswirkungen: Alle Fakten rund um Corona:
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Was ist das Corona-Virus und woher kommt es?
Das neuartige Corona-Virus trat erstmals Ende 2019 in der chinesischen Millionenstadt Wuhan auf, dort wurde es vermutlich auf einem Markt von Geflügel auf einen Menschen übertragen. SARS-Covid-19, so der offizielle Name, gehört zu den Influenza-Arten und ähnelt dem SARS-Virus, das 2003 bereits in Asien und Kanada diagnostiziert wurde. -
Wie ansteckend ist das neue Coronavirus?
Ein Wert, wie viele andere Menschen ein Infizierter im Mittel ansteckt, lässt sich noch nicht gesichert angeben. Es sei der am schwersten abzuschätzende Faktor derzeit, erklärt Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité. Es gebe Hinweise, dass ein Infizierter im Mittel drei weitere Menschen ansteckt - dieser Wert sei aber mit großen Unsicherheiten behaftet. Gestoppt wird eine Epidemie dann, wenn ein Infizierter statistisch im Durchschnitt weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.
Das Virus vermehrt sich im Rachen und verbreitet sich vor allem durch Tröpfchen etwa beim Husten und Sprechen. "Die fliegen vielleicht so eineinhalb Meter weit und fallen relativ schnell zu Boden", erklärt Drosten. "Es ist das Einatmen einer solchen Wolke, die einen infiziert in den meisten Fällen." Nur in Kontaktsituationen gibt es demnach ein reales Risiko - etwa, wenn man mit einem Infizierten ungefähr eine Viertelstunde oder länger gesprochen habe.
Die Inkubationszeit - der Zeitraum zwischen Infektion und Beginn von Symptomen - beträgt nach derzeitigem Stand meist 2 bis 14 Tage. Das ist der Grund dafür, dass Verdachtsfälle zwei Wochen isoliert werden. -
Wie gefährlich ist das Virus?
Die meisten Menschen haben nur eine leichte Erkältungssymptomatik mit Frösteln und Halsschmerzen oder gar keine Symptome. Hinzukommen können Fieber und Husten, wie sie auch bei einer Grippe auftreten. Auch Kopfschmerzen oder Durchfall sind möglich.
Etwa 15 von 100 Infizierten erkranken schwer, wie es vom Robert Koch-Institut (RKI) hieß. Sie bekommen etwa Atemprobleme oder eine Lungenentzündung. Betroffen sind zumeist Menschen aus Risikogruppen wie Krebskranke in Chemotherapie, alte Menschen und solche mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder auf Diabetes zurückgehenden Organschäden. Todesfälle - etwa durch Atemstillstand, septischen Schock oder Multiorganversagen - sind selten. -
Wie lässt sich die neue Lungenkrankheit behandeln?
Eine spezielle Therapie für die Erkrankung Covid-19 gibt es nicht. Schwer erkrankte Patienten werden symptomatisch behandelt: mit fiebersenkenden Mitteln, der Therapie etwaiger bakterieller Zusatzinfektionen und mitunter mechanischer Beatmung. In Einzelfällen werden auch antivirale Medikamente getestet. -
Wie kann ich mich derzeit vor einer Ansteckung schützen?
Zum Schutz vor diesem wie auch anderen Viren empfehlen Experten gewöhnliche Hygienemaßnahmen: regelmäßiges Händewaschen, Desinfektionsmittel und Abstand zu Erkrankten. Den Nutzen von normalen Atemmasken schätzen Experten als eher gering ein. Helfen kann es, Umarmungen und Händeschütteln einzuschränken und von vielen Menschen berührte Oberflächen wie Türklinken, Haltegriffe und Aufzugknöpfe nicht anzufassen. Die inzwischen eingeführte Maskenpflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln zielt vor allem darauf ab, dass eine ansteckende Person die Viren nicht allzu sehr verteilt.
Beim Aufenthalt in öffentlichen Räumen sollte man das Berühren der Nasenschleimhäute und das Reiben der Augen vermeiden, sagte der Greifswalder Hygienefacharzt Günter Kampf. "Das Virus will in die Atemwege." Zu Hause angekommen sollte man als erstes unbedingt die Hände gründlich waschen. -
Kann ich mich anstecken, wenn ich ein Paket aus China oder anderen Risikogebieten bekomme?
Grundsätzlich sei unklar, wie lange das Virus auf Oberflächen überlebt, heißt es von der WHO. Studien legten nahe, dass es einige Stunden oder Tage seien - abhängig von Bedingungen wie Oberfläche, Temperatur oder Feuchtigkeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Infizierter Waren mit dem Virus verunreinigt, stuft die Behörde als gering ein. Auch das Risiko, dass sich ein Empfänger über ein Paket ansteckt, das auf dem Transport unterschiedlichen Bedingungen und Temperaturen ausgesetzt ist, sei gering. Importierte Lebensmittel und Waren wie Spielzeug, Computer oder Kleidung seien als Infektionsquellen unwahrscheinlich, sagt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). -
Kann mein Haustier das Virus übertragen?
Ein Übertragungsrisiko durch Haustiere besteht nach Einschätzung eines Experten kaum. Ein in Südkorea gemeldeter Fall, bei dem Sars-CoV-2 bei einem Hund nachgewiesen worden sein soll, sei in der wissenschaftlichen Literatur nicht bestätigt, sagte Albert Osterhaus, Virologe an der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Man könne es nicht komplett ausschließen, aber es sei nicht wahrscheinlich, dass dies für die Übertragung auf den Menschen eine Rolle spielen kann - wenn überhaupt, dann über die Haut und das Fell. -
Was tue ich, wenn ich fürchte, mich angesteckt zu haben?
Auf keinen Fall direkt in eine Praxis oder Notaufnahme gehen. Wer Symptome hat und - etwa wegen des Kontakts zu einem nachweislich Infizierten - befürchtet, an Covid-19 erkrankt zu sein, soll sich zunächst telefonisch bei seinem Hausarzt oder dem Gesundheitsamt melden. "Denn wenn man nun wirklich daran erkrankt sein sollte, dann muss man das ja nicht unbedingt in ein voll besetztes Wartezimmer mit ohnehin schon geschwächten Immunsystemen reintragen", erklärt der Sprecher des Deutschen Hausärzteverbands, Christian Schmuck. -
Was darf der Staat im Ernstfall?
Das Wesentliche regelt das bundesweit gültige Infektionsschutzgesetz (IfSG). Ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums fasst zusammen: "Wenn es erforderlich ist, können auch wichtige Grundrechte wie Freiheit der Person, Versammlungsfreiheit oder Unverletzlichkeit der Wohnung sowie das Recht auf körperliche Unversehrtheit eingeschränkt werden." Behörden dürfen laut dem Bayreuther Staatsrechtler Stephan Rixen Blutentnahmen und Abstriche von Haut und Schleimhäuten verlangen. Auch "Krankheitsverdächtigen" und "Ansteckungsverdächtigen" - wie das Gesetz es ausdrückt - könne ein Berufsverbot auferlegt werden. Zum Schutz anderer könnten Menschen auch "in einem geeigneten Krankenhaus oder in sonst geeigneter Weise abgesondert werden", heißt es im Gesetz. -
Was passiert, wenn sich die Betroffenen nicht an die Quarantäne-Auflagen halten?
Sollten sich Betroffene nicht an die Auflagen halten, gibt es Maßnahmen von dem zuständigen Gesundheitsamt. Schließlich seien diese Auflagen verbindlich, wie ein Sprecher der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg mitteilt. Schließlich sei es im Interesse aller, dass sich das Virus nicht so schnell verbreitet. -
Wird sich die Situation im Sommer verändern?
Die Grippe und andere Erkältungskrankheiten haben im Winter Hauptsaison. Auch bei Sars-CoV-2 gibt es die Hoffnung, dass die Epidemie in den wärmeren Monaten abflauen könnte - zeitweise zumindest. Helfende Effekte sind Drosten zufolge "die Wärme im Sommer, UV-Strahlen und die Tatsache, dass Leute vermehrt draußen sind und sich weniger aneinander infizieren können". In der zweiten Jahreshälfte müsse man sich dann aber in Europa darauf einstellen, dass es wieder kälter werde und dieser Zusatzeffekt wegfalle. -
Wie stark wird sich Sars-CoV-2 in Deutschland ausbreiten?
Da es gegen einen neuen Erreger zunächst keine Immunität in der Bevölkerung gibt, kann eine Ausbreitungswelle große Teile davon erfassen. Der Berliner Virologe Christian Drosten rechnet für Deutschland mit insgesamt hohen Infektionszahlen. "Es werden sich wahrscheinlich 60 bis 70 Prozent infizieren, aber wir wissen nicht, in welcher Zeit", sagte er. "Das kann durchaus zwei Jahre dauern oder sogar noch länger." -
Was bedeutet die Epidemie für das Gesundheitssystem und die Gesellschaft?
Das hängt maßgeblich von einem Faktor ab: der Geschwindigkeit der Ausbreitung. Je besser es gelinge, die Rate der Ansteckungen kleinzuhalten, desto geringer werde der Druck auf das Medizinsystem und die Gesellschaft sein, erklärt Drosten. Problematisch wird das Infektionsgeschehen vor allem dann, wenn es komprimiert in kurzer Zeit auftritt. Dann drohen volle Wartebereiche und Arztpraxen, belegte Intensivbetten und vollkommen überlastete Gesundheitsämter. Viele Arbeitnehmer würden fehlen, auch an Schulen, Instituten und anderen Einrichtungen könnte es Probleme wegen kranken Personals geben. Von der britischen Regierung vorgestellten Schätzungen zufolge könnte dort im Zuge der fortschreitenden Erkrankungswelle in der Hochphase jede fünfte Arbeitskraft ausfallen.