Elektrisches Tuk-Tuk-Wohnmobil
Was hat drei Räder, ein Bett und summt während der Fahrt? Aus China stammt dieses knuffige, elektrische Mikro-Wohnmobil, das mehr an eine Ape erinnert als an ein ausgewachsenes Campingfahrzeug. Aber: Sogar eine Dusche ist an Bord.
Wer schon einmal in Indien, Thailand oder anderswo in Südostasien Urlaub gemacht hat, hatte vielleicht schon das Vergnügen Tuk-Tuk zu fahren, denn dort dienen diese Fahrzeuge als Taxi. Das ikonische Fortbewegungsmittel ist eine dreirädrige Motorrad-Rikscha. Sie macht während der Fahrt genau das Geräusch, das der Rischka den Namen verleiht: "tuk, tuk, tuk, tuk, tuk" – je schneller und wilder die Fahrt, desto penetranter ist das Pochen.
Der chinesische Hersteller Xinge ist auf die Herstellung dieser Fahrzeug spezialisiert und baut sie seit 1987. Der neusten Entwicklungsstufe des Kult-Dreirads geht allerdings das typische "tuk-tuk"-Geräusch abhanden – denn es handelt sich um ein Elektrofahrzeug. Und diese haben bekanntlich keinen lieblich knatternden Motor. An Bord sind stattdessen eine 7,2-Kilowattstunden-Batterie und ein 60-Volt-System – wie hoch die Reichweite des Fahrzeugs ist, verrät der Hersteller nicht.
Neben der Batterie ist ein Stromgenerator eingebaut. Solarpanels können bei Bedarf ebenfalls montiert werden. Das könnte zur Not als Reichweitenverlängerung dienen. Ob man mit dem Fahrzeug überhaupt weit fahren möchte, sei dahingestellt, denn 65 Stundenkilometer ist die Maximalgeschwindigkeit des Elektro-Dreirads.
Ein Tuk-Tuk als Campinggefährt
Dafür bringt die Firma Xinge, die in der Provinz Henan produziert, ein bewohnbares Tuk Tuk heraus, eine Art Mikro-Wohnmobil auf drei Rädern. Auf nur 3,50 Metern Länge, 1,40 Metern Breite und 2,35 Metern Höhe kommt hier fast alles unter, was man zum Camping benötigt: Eine Toilette, ein Waschbecken, eine Dusche, einen Kühlschrank und ein Bett. Auf den Bildern lässt sich auch noch ein Gerät erkennen, das als Heizung oder Klimaanlage funktioniert. Gekocht wird außerhalb des Fahrzeugs – an der Beifahrerseite lässt sich am Heck eine Außenküchen herausziehen.
Neben dem Fahrersitz soll das Fahrzeug drei weitere Sitzplätze bieten. Fraglich ist, ob das Fahrzeug in Deutschland vom TüV wirklich als Vier-Personen-Fahrzeug zugelassen werden würde. Das Bett sieht jedenfalls nicht groß genug aus, um ein Familien-Wohnmobil aus dem Elektro-Tuk-Tuk zu machen. Eine, vielleicht zwei Personen, die sich lieb haben, können hier übernachten. So ein Tuk-Tuk-Wohnmobil ist also eher ein romatisches Nahziel-Fahrzeug für Paare als ein Campinggefährt für Großfamilien in weit entfernte Gefilde.
Für mehr als einen Kurztrip könnte dagegen die Beladungskapazität reichen. Das Fahrzeug soll 435 Kilogramm wiegen und maximal 650 Kilogramm an Gewicht satteln können, so Xinge. Angaben in ihrem Heimatland, in Südostasien und in Afrika.
Was kostet das Mikro-Wohnmobil?
Die Außenfarbe lässt sich je nach Kundenwunsch gestalten. Der Preis für das elektrische Tuk-Tuk-Wohnmobil liegt auf der Online-Handelsplattform Alibaba bei 6.900 US-Dollar (ca. 6.354 Euro), wenn man ein bis drei Fahrzeuge bestellt. Und natürlich wissen die Chinesen, wie man ein gutes Geschäft macht: Bestellt man mehr als drei Fahrzeuge verringert sich der Preis auf 6.600 US-Dollar (6078 Euro). Lieferbar sind bis zu 50 Fahrzeuge in unter 45 Tagen.
Mit diesem Preis liegt das Xinge-Elektrowohnmobil über einem recht ähnlichen Camping-Elektrodreirad aus Deutschland. Der sogenannte Elektrofrosch (die Kollegen von CARAVANING berichteten) kann ein Dachzelt satteln und kostet im Grundpreis ab 4.990 Euro.