Ferrari 488 Challenge Evo
Ferrari plustert den 488 Challenge auf. Durch das Evo-Paket erhöht sich der Abtrieb, die Effizienz steigt. Ferrari verspricht schnellere Rundenzeiten und mehr Konstanz.
Vor drei Jahren hatte Ferrari den Challenge auf Basis des 488 vorgestellt. Jetzt ist das erste Upgrade für den Rennwagen der hauseigenen Rennserie fällig, die es seit 1992 gibt. Das Evo-Kit macht den Ferrari optisch aggressiver – und laut der Italiener auch schneller.
Ferrari verspricht eine Steigerung des Abtriebs um 50 Prozent. Gleichzeitig sei die aerodynamische Effizienz um 30 Prozent gestiegen. Üblicherweise resultiert mehr Anpressdruck in einem höheren Luftwiderstand. Ferrari hat es offenbar geschafft, das zu vermeiden.
Zahlreiche Aero-Modifikationen
Die Änderungen sind offensichtlich. Der zentrale Lufteinlass der Fahrzeugfront ist nun u-förmig. Die Luft, die hier eindringt, kühlt die vorderen Bremsen. Das Profil rund um den Kühlergrill wurde verlängert, und der Splitter darunter vergrößert. An die Vorderseite der Radkästen baut Ferrari ein zweites Leitblech. Im unteren Bereich knapp über dem Asphalt dirigieren Turning Vanes die Luft.
Durch die Maßnahmen verschiebt sich die Aero-Balance in Richtung Fahrzeugfront. Das bedeutet, dass nun mehr Gewicht auf den Vorderbau drückt, und das Heck etwas entlastet ist. Ferrari will dadurch das Untersteuern minimieren. Neu ist, dass der Abtrieb an der Vorderachse unabhängig vom Heck angepasst werden kann, ohne dass hierfür die Fahrzeughöhe verändert werden muss.
Unterhalb der Seitenspiegel befestigt Ferrari ein neues Flügelelement, das die Luft zum Ladeluftkühler teilt. Im Heck fallen sofort die großen Auslässe in den Radkästen auf. Unter dem Heckflügel gibt es eine neue Öffnung. Ferrari hat auch den Flügel an sich überarbeitet. Das elektronische Differential (E-Diff3), die Traktionskontrolle (F1-TCS) und die Side Slip Control (SSC), das sich aus Berechnungen zum Gierwinkel speist, wurde an den geänderten Abtriebslevel angepasst.
ABS in vier Stufen
Pirelli backt für den 488 Challenge neue Reifen. Sie sollen besser auf dem Asphalt kleben, und gleichzeitig gleichmäßigere Rundenzeiten erlauben. Sprich: Sie bauen weniger schnell ab. An der Vorderachse drehen sich Reifen der Größe 275/675-19. Hinten sind es 315-705-19. Ferrari änderte das Design der vorderen Bremsscheiben und vergrößerte die hinteren. Mit dem Ziel, die Abnutzung zu verringern.
Im Innenraum fließen die Erkenntnisse ein, die Ferrari mit dem Hypercar FXX K und dem Rennwagen für Le Mans, 488 GTE, machte. Die Ergonomie sei verbessert worden, sodass der Fahrer einfacher mit beiden Händen das Lenkrad halten könne. Das ABS kann über einen Regler auf der Mittelkonsole in vier Stufen angepasst werden: zwei für trockene und zwei für regnerische Verhältnisse. Auf Kundenwunsch gibt es eine Rückfahrkamera.
Am 3,9 Liter großen V8-Biturbomotor nahm Ferrari keine Veränderungen vor. Das Aggregat leistet 670 PS. Kunden können sich entweder ein ganz neues Fahrzeug kaufen – oder ihren Challenge durch das Evo-Paket aufwerten.