"Bei Langstreckenrennen sind 90 Prozent des Erfolgs die
Vorbereitung des Autos." - Horst Koch, Kirchhausen.
Basis des Rallye-Autos ist eine W110-Heckflosse. Die
vorbereitenden Maßnahmen und Optimierungen übertreffen bei weitem
die Kosten für das Basisfahrzeug.
Tiefgreifendes Tuning: Überrollkäfig, Rallyetank mit 135 Litern
Volumen und komplett neu bis zum Kardantunnel aufgebaut.
Die Räder sind verstärkt, die Reifen stammen aus dem
Sprinter-Programm.
Koch nimmt es auch mit den scheinbar unwichtigen Dingen sehr
genau. Sitz und Winkel der Kofferdeckelverschlüsse werden auf alten
Bildern studiert und möglichst originalgetreu kopiert.
Das Steinschlag-Netz vor dem Scheinwerfer hatte bei Ikea noch
einen Stiel...
Ursprünglich stammt es von einer Pommes-frites-Kelle.
Zur Sicherheit findet der Pilot im Gepäck zwei
Ersatzscheinwerfer, die auch auf dem Dach montiert werden
können.
Doppelt hält besser: Der Zweiliter mit 85 PS trägt zwei
Zündspulen und zwei Batterien.
Pit Lindner geht mit Beifahrer Frank Wiest auf die Rallye Peking
- Paris. Und auch die Zündspule bekommt einen Copiloten - wird die
erste defekt, braucht nur auf den Ersatz umgesteckt zu werden. Ein
zweiter Startknopf im Motorraum erleichtert das Schrauben.
Der Tank entspricht den FIA-Normen, fasst 135 Liter, ist
ausgeschäumt und mit Schwallblechen bestückt. Ein kleiner Catchtank
an der tiefsten Stelle sorgt dafür, dass die Benzinpumpen auch bei
heftiger Querbeschleunigung noch genügend Kraftstoff anziehen. Die
Reserveräder stehen senkrecht.
"Ich habe bei der Rallye Peking-Paris nur einen Wunsch -
ankommen!" - "Hans Peter 'Pit' Lindner".
Den Sicherheitskäfig tragen stabile Schwellerverstärkungen,
damit ihn ein kräftiger Überschlag nicht durch die Bodengruppe
schlägt. Die orthopädischen Sitze stammen von König und sollen
tagelanges entspanntes Fahren bieten
Haben sich Fahrer und Beifahrer erstmal über den Käfig in die
Heckflosse eingetütet, sitzen sie bequem mit breiten
Fuß-Stützen.
Der Kabelstrang ist eine Spezialanfertigung, in der jede Leitung
markiert ist und doppelt liegt.
Die Sicherungen sitzen griffbereit hinter der abklappbaren
Konsole auf dem Mitteltunnel. Ein zweiter Zündverteiler ist Pflicht
in der Ersatzteilkiste.
Erste Optimierung: die zweite Armlehne. Da der Fahrer im
Rallyethron ein bisschen höher sitzt als original, bietet die
zusätzliche Lehne eine ergonomisch passende Auflage. Zweite
Optimierung: Die Fensterkurbel musste wegen des Käfigs gekürzt
werden.