Fast 350 Formel 1-Rennen hat Bernd Mayländer mittlerweile auf
dem Buckel. Für auto motor und sport stellt der Schwabe noch einmal
fünf seiner acht Safety-Car-Modelle genauer vor ...
Da brennt der Baum: typische Safety-Car-Sondersignalanlage am
CLK 55 AMG. Das Karosserie-Design hat Mercedes-AMG durch eine
Frontschürze mit integrierten Nebelscheinwerfern, dynamisch
geformten Seitenschwellern und einer speziellen Heckschürze
aufgewertet.
Großes Spurtvermögen und hohes Spitzentempo sind notwendig,
damit das Safety Car bei seinen Einsätzen binnen kürzester Zeit die
Spitze des Formel-1-Feldes erreicht und die Strecke absichern
kann.
Sportlicher Auftritt des CLK 55: 17-Zoll-Felgen und Anbauteile
im AMG-Design. Vier innenbelüftete Scheibenbremsen mit bis zu 334
Millimeter Durchmesser garantieren Bestwerte bei der
Verzögerung.
Überrundete Fahrer dürfen nach Signalisierung durch das Safety
Car die führenden Fahrzeuge überholen und bis ans Ende der
Fahrzeugkolonne aufschließen.
Sobald das Safety-Car die Führungsposition übernommen hat,
signalisiert das orange Licht absolutes Überholverbot. Die
stroboskopartigen, weißen Blitzlichter in den Scheinwerfern und
Rückleuchten sind während des Einsatzes immer aktiv.
Ein Beispiel für die Modifikationen am Safety Car gegenüber der
Serienausführung des SLK 55 AMG: Um die Bremsen des 360 PS starken
Zweitürers ausreichend zu kühlen, wurden unter der Schürze zwei
dezente Belüftungskanäle installiert.
Für die Kommunikation mit der Rennleitung besitzt das Safety-Car
eine aufwändige Ausrüstung mit Funkanlage, TV-Monitor sowie innen
und außen montierte TV-Kameras. Die Zusatzausstattung erfordert
einen unabhängigen Stromkreis mit einer zweiten Lichtmaschine.
Im Sinne bestmöglicher Rennstrecken-Performance wurde das
Gewicht des Safety-Cars gegenüber dem Serienfahrzeug stark
reduziert – obwohl zusätzliche Komponenten wie
Kommunikationsausrüstung und Lichtanlage zunächst eine
Gewichtszunahme zur Folge haben.
Auch am Interieur wurden 40 kg eingesparrt, was schließlich zu
einem Leergewicht von 1.370 Kilogramm führte. Zum Vergleich: Das
Leergewicht des SLK 55 AMG Serienfahrzeugs beträgt 1.465
Kilogramm.
Bedienelemente für die Lichtanlage auf dem Dach. Sobald das
Safety-Car die Führungsposition übernommen hat, signalisiert das
orange Licht den Formel 1-Fahrern absolutes Überholverbot.
Die grünen Leuchten werden von Bernd Mayländers Co-Pilot, dem
FIA-Mitarbeiter Peter Tibbets (GB) aktiviert, wenn sich das
Safety-Car beispielsweise mitten im Feld einreiht und alle
Rennwagen zunächst überholen sollen.
Im SLK kommen, anstelle der serienmäßigen 18-Zoll-Bereifung,
19-Zoll-Leichtmetallräder mit der Sonderbereifung 235/35 R 19 und
265/30 R 19 zum Einsatz. Zusammen mit der strafferen
Fahrwerksabstimmung führt das zu höheren Kurvengeschwindigkeiten
und agilerem Handling.
Für seinen Einsatz in der Formel 1 bekam der Sportwagen eine neu
entwickelte Abgasanlage mit reduziertem Gegendruck und spezieller
Soundabstimmung spendiert.
Die dezente Spoilerlippe auf der Heckklappe und der Diffusor
unten an der Heckschürze sind aus Carbon. Unter dem Diffusor steckt
ein Detail des SL-Safety Cars von 2008 und 2009: Dort ist ein
kleiner Ölkühler montiert.
Neben dem speziellen Dachaufbau und den F1-Logos unterscheidet
sich das SL 63 AMG F1 Safety Car vom serienmäßigen AMG
Hochleistungs-Roadster durch eine Frontschürze mit größeren
Kühlluftöffnungen.
Gegenüber des Serienmodells, konnte der SL AMG 63 noch einmal
220 Kilogramm abspecken. Der konsequente Leichtbau wurde durch den
sparsamen Einsatz von Kohlefaserteilen und den Verzicht auf
Komfortfeatures erreicht.
Auch auf Dämm-Materialien muss der Pilot verzichten, wodurch der
Silberpfeil insgesamt auf ein Gewicht von 1.750 Kg kommt. Nach der
Diät bewältigt der SL den Hunderter-Sprint in 4,4 Sekunden.
Dank zahlreicher Leuchten verwandelt sich das Safety-Car im
Einsatz in eine rollende Disco-Kugel. Neben dem Dachbalken, den
LED-Blitzlichtern in Front- und Rückleuchten hat nun auch das
Nummernschild zusätzliche Signalfunktion: 672 LEDs sollen für mehr
Sicherheit sorgen.
An Vorder- und Hinterachse kommen 19 Zoll-AMG- Leichtmetallräder
zum Einsatz. Auf den 8,5 Zoll bzw. 9,5 Zoll breiten Felgen sind
Reifen im Format 255/35 (v) sowie 285/30 (h) montiert.
Auf Cabrio-Feeling im SL 63 AMG muss der Schwabe allerdings
verzichten. Aus Gewichtsgründen ließen die Ingenieure vom AMG
Performance Studio die Dach-Hydraulik draußen. Der große Dachbalken
würde dem Faltmechanismus zudem im Wege stehen.
Optisch unterscheidet sich der Renngehilfe vom Serienfahrzeug
unter anderem durch abgedunkelte Scheinwerfer und Rückleuchten,
GT-Logos und ein gelbes Rundumlicht.
Durch die Leistungssteigerung, optimierte Schaltzeiten und ein
neues Fahrwerk soll der Flügeltürer bei Rennunterbrechungen und
Unfällen die Formel 1-Renner auf hohem Niveau einbremsen. Erstmals
kam der Renner beim belgischen Grand Prix in Spa zum Einsatz.
Kürzeste Bremswege und höchste Standfestigkeit auch bei
rennstreckentypischer Belastung des SLS verspricht die AMG
Keramik-Hochleistungs-Verbundbremsanlage mit Keramikscheiben in 402
x 39 Millimetern vorn und 360 x 32 Millimetern hinten.
Über eine Funkanlage im SLS AMG können Mayländer und Beifahrer
Tibbetts mit der Rennleitung sowie untereinander kommunizieren.
Selbstredend hat das Safety Car Sportschalensitze mit
Sechspunktgurten.
Unter der Haube des Flügeltürers: ein 6,3-Liter-V8-Motor mit 571
PS und 650 Newtonmeter Drehmoment. Von 0 auf 100 km/h braucht der
Mercedes-Flitzer 3,8 Sekunden, erst bei 317 Stundenkilometern endet
der Vortrieb.
Das aktuelle Formel-1-Safety-Car, der Mercedes-AMG GT S. Er
zählt aufgrund der aktiven Motor- und Getriebelager sowie der
ausgewogenen Gewichtsbalance zu den wohl treffsichersten Geschossen
im Sportwagensegment.
Der Mercedes AMG GT S sorgt seit 2015 als offizielles Formel 1
Safety-Car für Sicherheit auf der Rennstrecke. Er trat die
Nachfolge des Mercedes SLS an, der die vergangenen 5 Jahre das
Tempo in der Königsklasse vorgab.
Mit kompakteren Abmessungen und etwas weniger Kilos auf dem
Rippen ist das neue Safety-Car besser für den Einsatz auf der
Rennstrecke geeignet als der mächtige SLS
Wie im Serienmodell schiebt der beatmete Achtzylinder mit 510 PS
ordentlich an. 650 Newtonmeter Drehmoment sorgen auch aus langsamen
Schikanen heraus für ausreichend Druck. Aus dem Stand geht es in
3,8 Sekunden auf 100 km/h. Top-Speed sind 310 km/h.