Auto-Begriffe: von A wie ABS bis F wie Fülldruck

Verstehen Sie die Sprache Ihres Autos? Das wäre auf jeden Fall gut. Diese Wörter von A bis F sind für Ihr Vokabular wichtig.
Egal ob neues Wissen für Einsteiger oder Auffrischung für Experten: Mit unserem Auto-Lexikon wissen Sie Bescheid, über die wichtigsten Begriffe zum Thema Sicherheit und Technik bei Autos.
Die Sprache des Autos verstehen
Am wichtigsten ist zwar, dass Sie Ihr Fahrzeug gut zu fahren wissen. Doch dafür ist es durchaus hilfreich, wenn Sie sich genauer mit den Details eines Autos auskennen. Sprich: Mit den speziellen Wörtern und Begriffen, die hier technisch im Spiel sind, wenn Sie im Straßenverkehr unterwegs sind. Und gerade heute, wo die Autos eine immer komplexere Technik aufweisen, gibt es durchaus einige Begriffe, die man nicht nur grob kennen, sondern zudem wissen sollte, was dahinter steckt. Dann lassen sich viele Aspekte beim Fahren – darunter immer wieder sicherheitsrelevante – besser verstehen.
Deshalb haben wir mit unserem Autolexikon einen kleinen Sprachkurs für Sie zusammengestellt: Eine Auswahl der wichtigsten Begriffe rund ums Autofahren. Los geht es mit den Buchstaben A bis F.
- ABS – Technik, die das Auto beim Bremsen steuerbar macht
Gehört haben wir davon alle schon und wissen, dass ABS für Anti-Blockier-System steht und beim Bremsen Sicherheit gibt. Aber wie genau funktioniert das? Wenn Sie stark bremsen, z.B. wegen eines Hindernisses auf der Fahrbahn, blockieren dabei ohne ABS normalerweise die Reifen. Das ist gefährlich, weil sich das Auto nicht mehr steuern lässt. Das ABS sorgt jedoch dafür, dass die Reifen nicht blockieren. Sensoren sorgen dafür, dass die Bremskraft immer dann in Intervallen kurz unterbrochen wird, wenn ein Rad zu blockieren droht. Das Auto bleibt steuerbar und die Sicherheit wird extrem erhöht. - ACC – für den gewünschten Abstand
Die Abkürzung steht für Adaptive Cruise Control. Übersetzt heißt das also so viel wie Adaptive Geschwindigkeitskontrolle. Der Fahrer kann das Assistenzsystem nutzen, um einen bestimmten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten. Das System erkennt nämlich vorausfahrende Fahrzeuge, weiß, wie schnell diese fahren und greift dann über Bremsen und Beschleunigen in die Bordelektronik ein, um den gewünschten Abstand zu halten. Gerade bei längeren Fahrten ist das sehr komfortabel für den Fahrer, weil er sich nicht permanent aufs Abstandhalten konzentrieren muss. - Automatikgetriebe – für einfacheres Fahren
Das Automatikgetriebe bedeutet für den Fahrer die Freiheit vom Kuppeln und Schalten. Es wählt nämlich das Übersetzungsverhältnis von der Motordrehzahl auf die Antriebsdrehzahl ohne Ihr Zutun. Fahren wird somit komfortabler, relaxter und sogar noch spritsparender. - Bremsassistent – die Hilfe, um den Bremsweg zu verkürzen
Wenn Sie einmal wirklich heftig und unerwartet bremsen müssen, um etwa einen Unfall verhindern zu können, zählt jeder Zentimeter, den Sie schneller zum Stehen kommen. Gerade bei großen und schweren Fahrzeugen kann es jedoch sehr viel Druck in Anspruch nehmen, um die Bremsen auf die Bremsscheiben zu pressen. Hier kann ein Bremsassistent Gold wert sein. Er ist speziell für solche Notsituationen gedacht und baut bei einer solchen Bremsung den maximalen Bremsdruck auf, arbeitet also als Bremskraftverstärker. Sie brauchen in der Folge weniger Kraft, um das Bremspedal zu bedienen. Wie viel das ausmacht, merken Sie, wenn z.B. beim Abschleppen des Fahrzeugs der Bremskraftverstärker ohne den eigenen Motor ausfällt. - Bremsweg – von vielen Faktoren beeinflusst
Er ist ein entscheidender Faktor, um Unfälle zu verhindern – und oft länger als gedacht. Gemeint ist die Strecke, die das Auto noch bis zum völligen Stillstand fährt, nachdem Sie zu bremsen begonnen haben. Beeinflusst wird der Bremsweg unter anderem vom Tempo, der Straßenbeschaffenheit, der Witterung, Art und Zustand der Reifen. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie Ihre Fahrweise laufend an all diese Faktoren anpassen. - Bodenhaftung – keine Selbstverständlichkeit bei Nässe
Darüber denken Autofahrer meistens nicht nach, solange sie vorhanden ist. Aber bei schlechten Wetterbedingungen wie Nässe lässt der sichere Kontakt des Autos mit der Straße nach, z.B., wenn Aquaplaning oder Glatteis entstehen. Die Folge: Ohne genügend Bodenhaftung verliert der Fahrer leicht die Kontrolle über das Fahrzeug. Deshalb ist es so wichtig, auf den Zustand der Reifen zu achten. Merken Sie, dass Sie die Bodenhaftung verlieren, sollten Sie nicht hektisch reagieren oder stark bremsen, sondern vorsichtig vom Gas gehen und herunterschalten. - Choke – Der Hebel für den Kaltstart
Dieses Bauteil in Vergaser-Motoren wird auch Starterklappe genannt. Diesen Hebel zu ziehen, sorgt dafür, dass der Druck im Lufttrichter sowie an der Drosselklappe reduziert wird. Die Luft, die in den Vergaser kommt, wird dann gedrosselt und es entsteht ein fetteres Kraftstoff-Luft-Gemisch, das besser zündet und den Motorstart erleichtert. Allerdings ist der Choke-Hebel inzwischen eher Geschichte und nur noch bei alten Fahrzeugen zu finden. Moderne Fahrzeuge machen das alles automatisch. - Coupé – Sportlichkeit zum guten Preis
Darunter versteht man klassisch ein sportliches Auto mit zum Heck abfließendem Dach und zwei Türen. Inzwischen hat sich das Platzangebot beim Coupé etwas verändert. Hatte es früher nur zwei Sitze, ist heute in der Regel eine Rückbank dazugekommen, die allerdings kleiner ist als bei einer Limousine. Ein Coupé ist im Preis-Leistungs-Verhältnis eine Alternative für alle, die eine Mischung aus einem sportlichen Fahrzeug und einer Limousine suchen. - Cockpit – die Kontrollzentrale
Das ist quasi die Kontrollzentrale eines jeden Autos. Also alles, was an Armaturen und Anzeigen wie Tachometer oder Kontrollleuchten rund um das Lenkrad angeordnet ist. Inzwischen gehören auch immer mehr Monitore, z.B. das Navi oder das Infotainment dazu. Achten Sie beim Autokauf vor allem darauf, dass hier alles übersichtlich und auch während der Fahrt gut zu erreichen ist. Wenn etwa, wie bei einigen Fahrzeugen inzwischen der Fall, der Scheibenwischer erst mehrere Menüunterpunkte entfernt ist, ist das äußerst unpraktisch und gefährlich. - Differentialsperre – die Hilfe bei Schnee oder Eis
Nicht jedes Auto hat eine, aber wenn sie da ist, kann sie sehr nützlich sein. Differentialgetriebe haben einen Antrieb und zwei Abtriebe. Das sorgt dafür, dass die Räder einer Achse unterschiedliche Drehzahlen nutzen können. Gerade in Kurven ist das sehr wichtig. Wenn die Straßenverhältnisse z.B. bei Schnee, Glätte oder Schlamm ungünstig sind, haben die Differentiale jedoch mitunter Probleme, weil einzelne Räder durchdrehen und andere unbeweglich bleiben. Hier hilft die Differentialsperre, indem sie die Räder einer Achse fest verbindet und das Durchdrehen verhindert. - DPF – der Abgas-Reduzierer
DPF steht für Dieselrußpartikelfilter. Teilweise wird er alternativ auch Rußpartikelfilter (RPF) oder einfach Partikelfilter genannt. Wie der Name schon sagt, sorgt er dafür, dass die Partikel im Abgas von Dieselmotoren reduziert werden. Sinn macht der DPF nicht nur für die Umwelt, sondern auch finanziell. Wer ihn nicht in seinem Dieselmotor hat, wird steuerlich stärker zur Kasse gebeten. - Drehmoment – der Indikator für die Leistung Ihres Motors
Das Drehmoment wird oft zitiert und ist für viele Autofahrer dennoch schwer zu erklären. Kurz gesagt: Es ist sehr wichtig für die Leistung des Fahrzeugs, wird in Newtonmeter (Nm) angegeben und sagt Ihnen beim Motor, wie schnell dieser auf das Gaspedal reagiert. Wenn Sie das Drehmoment bestimmen, können Sie ermitteln, wie lange es dauert, bis Ihr Auto von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Besonders schnell starten Fahrzeuge, wenn Sie bereits in einem kleinen Gang mit geringer Drehzahl ein hohes Drehmoment bewirken. Je nach Leistungsstärke des Fahrzeugs liegt das Drehmoment zwischen 0 und 5000 Umdrehungen pro Minute. Am besten ist eine Drehzahl um die 2000 bis 3000, danach sollten Sie in den nächsthöheren Gang schalten. - Einfahrtzeit – warum Sie es es mit einem Neuwagen langsam angehen sollten
Ein neues Fahrzeug ist verlockend und am liebsten möchte man erst einmal alles ausprobieren und den Wagen voll ausfahren. Doch das ist keine gute Idee. Zwar müssen moderne Fahrzeuge nicht mehr so lange und gut eingefahren werden wie das früher der Fall war. Aber gerade auf den ersten ca. 1000 bis 3000 Kilometern sollten Sie nicht gleich mit hohen Drehzahlen oder heftigen Bremsvorgängen unterwegs sein. Die Bremsen sind bereits nach etwa 300 Kilometern eingefahren. Fahren Sie besonders ruhig, beschleunigen Sie nicht übermäßig und vermeiden Sie Kurzstrecken. Wichtig ist diese Einfahrzeit, weil sich gerade im Bereich Motor und Getriebe die mechanischen Teile erst optimal aufeinander einstellen und leichte Anfangs-Reibungen ausgleichen müssen. - Elchtest – der Sicherheitstest
Der Name, der 1997 berühmt wurde, als die A-Klasse von Mercedes an dem Stabilitätstest in Schweden scheiterte und umkippte, ist zwar nicht offiziell. Aber jeder kennt ihn. Das Auto muss dabei bei 50 bis 80 km/h geradeaus fahren und plötzlich ungebremst einem simulierten Hindernis ausweichen, also z.B. einem Elch, der auf der Straße steht. Das Auto darf dabei weder ausbrechen noch umkippen. - ESP – das Stabilitätsprogramm
Eine der Abkürzungen, die wir häufig hören und ein Programm, das viel zur Fahrsicherheit beiträgt. ESP steht für Elektronisches Stabilitätsprogramm. Inzwischen muss es in jedem europäischen Neuwagen vorhanden sein. Indem einzelne Räder dabei gezielt abbremsen, wird das Fahrzeug auf glatter oder nasse Straße daran gehindert, auszubrechen. Es wirkt sowohl gegen Unter- als auch gegen Übersteuern. Kommt Ihr Fahrzeug ins Schleudern, hilft das ESP Ihnen, die Kontrolle zurück zu bekommen. - Fahrgestellnummer – womit Ihr Fahrzeug immer identifizierbar ist
Offiziell heißt die Fahrgestellnummer Fahrzeug-Identifizierungsnummer, daher das Kürzel FIN. Insgesamt hat die FIN 17 Stellen, ist bei jedem Fahrzeug individuell und macht es inklusive seiner Ausstattung identifizierbar. Verschlüsselt sind hier unter anderem der Hersteller, der Fahrzeugtyp, das Modelljahr, das Produktionswerk und die Fahrzeugnummer. Sie finden die FIN entweder in den Fahrzeugpapieren (z.B. im Fahrzeugschein im Feld E). Außerdem ist sie im Fahrzeug in der Regel mehrfach hinterlegt, z.B. im Einstiegsbereich der Türen, im Koffer- oder Motorraum. - Feststellbremse – die Handbremse, die nicht immer eine ist
Sie wird oft auch Handbremse genannt, was allerdings nicht immer richtig ist. Es gibt nämlich tatsächlich auch Feststellbremsen, die mit dem Fuß betätigt werden müssen. Um Ihr Auto etwa beim Parken sicher abzustellen, ist die Feststellbremse extrem wichtig und sollte auch nicht dadurch ersetzt werden, dass man einfach nur den ersten Gang einlegt. Auch das verbreitete Vorurteil, man solle sie im Winter lieber nicht anziehen, weil sie sonst festfriert, stimmt nicht. Tatsächlich sollte die Feststellbremse auch stets genutzt werden, damit ihre Funktionsfähigkeit voll erhalten bleibt. - Fülldruck – das A und O für Reifen
Er wird alternativ Reifendruck genannt, ist fürs Fahren extrem sicherheitsrelevant und sollte regelmäßig kontrolliert werden. Ein falscher Fülldruck bedeutet auch, dass Ihr Fahrzeug mehr Sprit verbraucht und die Reifen schneller und unregelmäßiger abgefahren werden. Gerade in Kurven und bei Bremsmanövern ist ein Reifen mit zu wenig Fülldruck unzuverlässiger. Die Höhe Ihres optimalen Fülldrucks entnehmen Sie dem Benutzerhandbuch des Fahrzeugs. Meist liegt er bei einem Pkw um die 2,5 bar, variiert je nach Reifenmodell und Fahrzeugbeladung. Auch für Winterreifen ist er etwas höher als für Sommerreifen. Für Neuwagen ist seit 2014 das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) Pflicht, es gibt eine automatische Warnung an den Fahrer, wenn der Fülldruck zu niedrig ist.
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