So planen Sie die erste Campingreise richtig
Einsam in der Natur oder ein versorgter Stellplatz mit Stromanschluss?
Der erste Urlaub mit dem Wohnmobil steht an. Da stellt sich die Frage: Welchen Stell- oder Campingplatz wählen? Und was eignet sich für mich? Unsere Kollegen von promobil geben Tipps zur Reisevorbereitung und wie Sie den passenden Platz finden.
Lieblingsziele für den Camping-Urlaub haben fast alle: Die einen zieht es immer wieder an die Nordsee, die anderen fühlen sich nur in den Bergen so richtig wohl und nochmals Dritte fahren am liebsten ans Mittelmeer.
Reisemobilurlaub ist so vielfältig wie die Menschen, die ihn betreiben. Genau da verstecken sich aber vor allem für Neulinge ein paar Hürden. Denn die Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten kann auch überfordern. Wer noch keine Routine entwickelt hat, kommt bei der Reiseplanung ins Straucheln. Mit ein paar einfachen Strategien kommt schnell wieder Licht ins Dunkel.
Am Anfang jeder Reiseplanung steht die Wahl der Zielregion. Tipp: Für den ersten Trip eignet sich häufig ein Nahziel. Beliebte Regionen in Deutschland stellt promobil hier vor. Steht die Region fest, kann geht's ans Feintuning.
Was ist der Unterschied zwischen einem Stellplatz und einem Campingplatz?
Der Stellplatz
Die Idee des Stellplatzes stammt von Reisemobilpionieren der Nachkriegsjahre. Sie wollten mit einem bewohnbaren, autarken Gefährt nahe und ferne Ziele erkunden und dabei einfach da nächtigen, wo es gerade gefiel. Im Prinzip hat sich daran bis heute nichts geändert, und in Deutschland zumindest ist es fast überall möglich, "zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit" auf öffentlichen Straßen und Plätzen eine Nacht zu bleiben, wo das nicht ausdrücklich verboten ist.
Doch längst nicht alle europäischen Reiseländer haben in dieser Hinsicht liberale Vorschriften. Daher sollte man sich vorab über die geltenden Regeln informieren.
In Deutschland haben sich bis heute mehrere tausend eigens als Reisemobil-Stellplätze angelegte und ausgewiesene Anlagen etabliert, um der enorm wachsenden Zahl der Reisenden im Wohnmobil und Campingbus rerecht zu werden. Viele werden dabei den wachsenden Komfort- und Sicherheitsbedürfnissen gerecht.
Völlige Autarkie bieten auch moderne Campingfahrzeuge nur für begrenzte Zeit. Dann müssen wieder Strom, Wasser und Gas nachgefüllt und der Grauwasser- und Fäkalientank geleert werden, um unbeschwert weiterreisen zu können. Auf Reisemobilstellplätzen findet man häufig Stromanschlüsse und eine Ver- und Entsorgungsanlage.
Je nach Standard bietet so ein Stellplatz lediglich eine einigermaßen ebene Fläche zum Übernachten – entweder idyllisch in der Natur auf einer Wiese oder etwas funktionaler auf einem Parkplatz. Nicht mehr oder weniger. Im anderen Extrem bieten Stellplätze als sogenannte Wohnmobil-Hafen Campingplatz-ähnlichen Komfort mit WLAN, Duschen, WC, Brötchenservice, Zugang zur benachbarten Therme, Gastronomie und mehr.
Übrigens: Wie der Name vermuten lässt, sind auf vielen Reisemobil-Stellplätzen in der Regel weder Wohnwagen noch Zelte willkommen. Das hängt zum einen mit deren mangelnder Autarkie zusammen, im Falle der Caravans aber auch mit dem speziellen Platzbedarf eines Gespanns, dem die oft engen Stellflächen nicht gewachsen sind. Dies ist wiederum vom jeweiligen Urlaubsland abhängig. Beispielsweise ist es in Kanada erlaubt, mit dem Caravan einen Stellplatz zu nutzen.
Der Campingplatz
Gegenspieler Campingplatz ist aufs Verweilen ausgelegt und eignet sich besonders gut für den ersten Campingurlaub. Denn auf einem guten Campingplatz gibt es beruhigender weise so ziemlich alles, was eventuelle Anfängerfehler abpuffern kann.
Zum Beispiel einen Shop, der die wichtigsten zu Hause vergessenen Zubehörartikel vorhält. Oder Platzpersonal und nette Nachbarn, die mit Rat und Tat zur Stelle sind, wenn’s irgendwo klemmt. Ein Restaurant sollten die ersten Rezepte auf dem Gaskocher misslingen. Ebenso Dusche und WC, falls die Einrichtungen an Bord noch der Gewöhnung bedürfen oder, wie etwa im Zelt, gar nicht erst vorhanden sind.
Der Standard auf den meisten Plätzen ist recht hoch. Einfache Campingplätze, wie sie manche noch aus eigenen Kindheitstagen in Erinnerung haben, sind zwar auch heute nicht gänzlich von der Bildfläche verschwunden, aber keineswegs mehr die Regel. Der Mief von Plastik, Urin und Bohnerwachs hat sich längst verzogen. Vielerorts treffen Campende heute Einrichtungen an, die sich vor modernster Hotelanlagen nicht zu verstecken brauchen.
Nicht nur die Sanitäranlagen sind damit gemeint – wenngleich es gerade bei diesen die erstaunlichsten Fortschritte gegeben hat. Allen, die zum Beispiel bislang nicht campen mochten, weil Körperpflege in Gemeinschaftseinrichtungen irgendwie unangenehm ist, sei heute gesagt: Auf gehobenen Campingplätzen lässt sich per Reservierung vorab ein Privatbad mieten, das während des Aufenthalts außer vom Reinigungspersonal nur die eigenen Familienangehörigen betreten.
Badespaß und Wellness direkt auf dem Campingplatz? Auch das ist keine Seltenheit. Vom Pool über das Spaßbad, die Sauna samt Fitnesseinrichtungen bis hin zu Gesundheitsanwendungen mit kurärztlicher Betreuung direkt vor Ort ist alles möglich.
Mit Kindern findet sich ganz gewiss ein Platz mit passendem Angebot für das jeweilige Alter. Fast alle Campingplätze verfügen über einen oder mehrere Kinderspielplätze und diverse Sporteinrichtungen wie Tischtennisplatten und Felder für allerlei Ballspiele. In Skandinavien hat man vielerorts lustige große Hüpfkissen, im mediterranen Bereich oft verblüffend großzügige Planschbecken und Badelandschaften. In den Niederlanden verbreitet sind Spaßbäder, teils unter Dach, Rutschen und allem Pipapo.
Indoor-Spielmöglichkeiten garantieren auch bei längeren unangenehmen Wettereskapaden einen gelungenen Familienurlaub. Gestresste Eltern lassen sich auf den meisten gehobenen Ferienplätzen von professionellen Animateuren entlasten, die Kinder und Jugendliche mit Spielen, Mal- und Bastelaktionen, Ausflügen, Naturerkundungen, Mini- oder auch "richtiger" Disco und vielem mehr unterhalten. Dabei gibt es große Niveau- und Qualitätsunterschiede – von der primitiven Bespaßung bis hin zu grandioser Erlebnispädagogik –, und es lohnt sich, hier das Passende für sich und die eigene Familie sorgfältig auszusuchen.
Ein abschließender Tipp: Die Sternebewertungen bei Campingplätzen sollen Kunden als Orientierungshilfe dienen, was sie auf dem jeweiligen Platz erwarten dürfen. Die Kriterien, nach denen die Sterne vergeben werden, variieren allerdings von Land zu Land. Die Ergebnisse sind daher nicht vergleichbar.
Die Wahl des richtigen Stell- oder Campingplatzes
Generell sollte man die Bedürfnisse der Mitreisenden im Auge behalten. Sind Kinder dabei, müssen andere Anforderungen erfüllt werden als bei einem Paarurlaub. Wer mit Kindern reist, sollte sich generell überlegen, ob man vermehrt auf Campingplätzen übernachten möchte. Hier ist die Infrastruktur meist besser und gleichaltrige Spielgefährten sind eher anzutreffen. Ein Animationsprogramm für Kinder kann eine willkommene Abwechslung sein, wenn Eltern oder Großeltern auch mal ausspannen möchten.
Tipp: Manche Campingplätze bieten für Reisende im Wohnmobil auch Stellplätze vor der Schranke an. Oft kann man hier zeitlich ungebunden anreisen wie auf einem Stellplatz, jedoch die Serviceleistungen des Campingplatzes in Anspruch nehmen. Eher ungeeignet für Familien sind Stellplätze, die keinerlei Angebote für Kinder in der näheren Umgebung bieten, zum Beispiel Weingüter oder Ähnliches.
Wo genau liegt der Platz?
Neben der Ausstattung eines Stell- oder Campingplatzes ist in erster Linie seine Lage von großer Bedeutung. Wer gerne radelt, wird ein Radwegenetz in der Umgebung schätzen, direkter Zugang zu Gewässern ist für Badefans ein großes Plus. Anhand dieser Kriterien dünnt das Feld der Kandidaten bereits aus, auch der Preis kann den Ausschlag geben.
Die Entscheidung erleichtern in den meisten Fällen auch die Bewertungen Dritter. Das kann die persönliche Empfehlung eines Bekannten sein oder auch die Bewertungen auf Onlineportalen. Im Stellplatz Radar, der Stellplatz-App von promobil, gibt es beispielsweise über 150.000 Bewertungen zu Camping- und Stellplätzen.
Wo gibt's verlässliche Infos zu Stell- und Campingplätzen?
Stellplatz- und Campingführer in gedruckter Form sind eine weitere Möglichkeit und für viele Camper unterwegs unverzichtbar. So versammelt beispielsweise der Stellplatzführer von promobil allein für Deutschland mehr als 3900 Stellplätze. Stellplätze im ländlichen Raum findet man im Stellplatzführer Landvergnügen.
Campingplätze listen und bewerten sehr ausführlich der ADAC und der Campingführer ACSI. Auf der Campingplatz-Suche von CARAVANING kann man ebenfalls fündig werden – und Wertungen von früheren UserInnen finden. Die hier aufgelisteten Buchungsportale bieten häufig viele Infos.