
Der BMW X3 xDrive 35d und der Porsche Macan S Diesel sind die beiden Leitbullen unter den mittelgroßen Diesel-SUV. Wem gelingt der Spagat zwischen Fahrspaß und Nutzwert besser?
Der BMW X3 xDrive 35d und der Porsche Macan S Diesel sind die beiden Leitbullen unter den mittelgroßen Diesel-SUV. Wem gelingt der Spagat zwischen Fahrspaß und Nutzwert besser?
Häufig wird die Bezeichnung des Sport Utility Vehicles von den Markenabteilungen enorm strapaziert. Findet die SUV-Klasse nun zu sich?
Tief plaziert fühlt der Fahrer im Macan-Cockpit gleich eine Verbindung zum Fahrzeug. Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine hat Porsche perfektioniert.
Durch die Hütchengasse wedelt der Macan mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit von 133,8 km/h. Halt geben vor allem die Reifen, die ein enormes Grip-Niveau aufbauen.
Beim Sprint auf 200 km/h kann der Macan aber nicht mithalten. Keine Frage, sein Antritt ist mehr als beachtlich, aber 55 Extrapferdchen im BMW haben irgendwo auch ihren Verwendungszeck.
Trotzdem: eine direkte Lenkung, präzise Spurfühung und das Torque-Vectoring-System bündeln die Attribute des Porsche Macan S Diesel zur Fahrspaß-Einheit.
Der V6-Diesel im Macan leistet 258 PS und verfügt über 580 Nm maximales Drehmoment.
Im etwas höheren BMW X3 gestalten sich die Platzverhältnis etwas opulenter.
Der BMW X3 xDrive 20d, (Euro 6, Grenzwert 0,08 g/km) hat zur Abgasnachbehandlung einen NOX-Speicherkatalysator und emittierte auf der ams Eco-Runde 0,330 g/km. Damit liegt er um den Faktor 4,13 über dem Grenzwert.
Auf der anderen Seite ist der BMW aber auch deutlich leichter zu fahren, gerade weil er nicht so extrem auf Sportlichkeit ausgelegt ist.
Triebwerke liegen den Bayerischen Motorenwerken aber trotzdem immer noch am Herzen. Zornig wuchten die 313 PS den Zweitonner nach vorne ...
... und schütteln scheinbar mühelos 630 Nm aus dem Reihensechzsylinder-Biturbo.
Ein Manko beim Porsche ist die Verarbeitung: Auf schlechten Straßen klappert es teilweise gehörig und wer den Innenspiegel verstellen will, greift an scharfe Kunststoffgrate.
Gutes Infotainment-System im Porsche Macan.
Symmetrisch platzierte Schalter flankieren den Wählhebel im Porsche, nach kurzer Einarbeitungszeit ist der Macan leicht zu bedienen.
Bessere, aber auch nicht perfekte Verarbeitung im BMW: scharfkantige Zierleisten und schief eingepasste Dichtungen sind im Innenraum des Münchners zu finden.
Der BMW bietet zusätzlich zahlreiche Assistenzsysteme und ist somit dem Macan einen Schritt voraus.
BMW-Wählhebel mit Sport- und Eco-Pro-Fahrprogrammen.
Porsche-typische perfekt angepasste Sportsitze mit gutem Seitenhalt.
Der BMW belebt seinen Innenraum durch rote Ziernähte.
Nach schräg hinten ist der Macan äußerst unübersichtlich, der Platz für die Fondpassagiere ist knapp bemessen.
Platzvorteil BMW, die aufrechter stehende Heckscheibe dient ebenfalls der Übersichtlichkeit.
Wer Gepäck einladen will, muss eine hohe Ladekante überwinden, dann schluckt der Porsche Macan S Diesel zwischen 500 und 1.500 Liter.
Der Laderaum ist nicht nur groß, sondern auch hochwertig verkleidet und dank Schienen gut nutzbar. Die ebene Ladekante hilft beim Beladen und das Kofferraumvolumen des BMW variiert zwischen 550 und 1.600 Litern.
Der Porsche steht auf 20-Zöllern, optional hinzu kommt eine Keramik-Bremanlage.
Schmalere Reifen und 18-Zoll-Felgen beim BMW X3 xDrive 35d.
Zwei Charaktertypen: der BMW lebt das Utility in Sport Utility Vehicle, der Porsche ist klar dem Sport zugeneigt.
Auf der Geraden spurtet der BMW davon, doch in Kurven dominiert der dynamische Porsche.
Dank mehr Agilität und Fahrdynamik sichert sich der Porsche den Sieg im Vergleich. Der BMW X3 punktet aber durch mehr Nutzwert und einem deutlich stärkeren Biturbo.