
Hans-Jörg Götzl, Chefredakteur Motor Klassik, im Mercedes W 25 von 1934.
Hans-Jörg Götzl, Chefredakteur Motor Klassik, im Mercedes W 25 von 1934.
Bei dem Rennwagen handelt es ssich um Chassisnummer 4, den Siegerwagen des Eifelrennensn 1934 auf dem Nürburgring.
Gut 350 PS, schmale Reifen, feuchte Piste - abenteuerlich - vor allem in Anbetracht der Motorleistung.
Chassis-Nummer 4, mit diesem Wagen gewann von Brauchitsch das Eifelrennen.
Erster Auftritt der Mercedes-Silberpfeile beim Eifelrennen 1934. Sieger von Brauchitsch (20).
Der W 25 wird von einem 3,3-Liter-Reihenachtzylinder angetrieben. Die moderne Konstruktion besitzt unter anderem zwei obenliegende Nockenwellen, je vier Ventile pro Zylinder.
Und einen Roots-Kompressor (rechts im Bild). Der Reihenachtzylinder ist kein Kostverächter - der Verbrauch liegt zwischen 84 und 98 Litern auf 100 km.
Seine ungedämpften Lebensäußerungen sind meilenweit zu hören.
Das Fahrwerk ist für die damalige Zeit zumindest vorne modern: Einzelradaufhängung an doppelten Querlenkern und Schraubenfedern.
Am W25 verwendete Mercedes erstmals bei einem Rennwagen hydraulisch betätigte Trommelbremsen.
Der Arbeitsplatz des Fahrers ist karg, aber geräumig. Auf dem Foto fehlen noch ein paar Bodenbleche.
Das Bremspedal rechts verlangt kräftige Waden, das mittig angeordnete Gaspedal lässt sich dafür feinfühlig dosieren.
Der Wagen wird für seinen Einsatz vorbereitet: Alle Flüssigkeiten checken, stimmt der Öldruck, läuft der Reihenachter auf allen Zylindern.
Auftakt zur Testfahrt in Neuhausen, das Wetter schwankt zwischen Regen und Nebel. Schon im Stand flößt der W25 Respekt ein.
Typisch langer Vorkriegs-Radstand (2,72 Meter) sorgt für verzögertes Einlenken.
Konzentration – Gaspedal in der Mitte, Bremse rechts und ein unsynchronisiertes Vierganggetriebe.
Sogar das Ankurbeln per Hand ist machbar - und historisch korrekt, denn einen externen elektrischen Anlasser gab es erst für den W 125.
Wie jedes Detail ist auch der Schaltstock samt Kulisse und Rückwärtsgang-Sperre mit großer Handwerkskunst ausgeführt. Man beachte die erleichternden Bohrungen.
Das Armaturenbrett mit den Uhren für Öl- und Wassertemperatur, Öldruck und Drehzahlmesser.
Die Skala des großen Drehzahlmessers reicht bis 7.000/min, rechts daneben der Verstellhebel der Zündung. Ab dem Losfahren volle Frühzündung.
Das Lenkrad ist auf der Lenksäule vernietet.
Hinter dem großen Volant ist nicht viel Platz, die Haltung ist vorgegeben - und doch überraschend gut.
Der W 25 rollt auf Drahtspeichenfelgen mit Zentralmutter, das Reifenformat lautet 5.25 x 17 vorne und 5.25 x 19 hinten.