Viper ACR-Rekordversuch auf dem Nürburgring

Dodge Viper ACR, Nürburgring-Rekordversuch, Crowdfunding, Nordschleife

Mehrere hundert Personen hatte Geld gespendet: Die Dodge Viper ACR sollte den Rundenrekord auf der Nürburgring-Nordschleife für Serienfahrzeuge mit Straßenzulassung knacken. Der liegt bei 6:52 Minuten, aufgestellt vom Lamborghini Huracán Performante.

Das Viper-Team war mit zwei Fahrzeuge angereist, die weitgehend dem Serienstand der ACR-Konfiguration entsprechen.

Heißt: Der V10-Saugmotor leistet 654 PS und 814 Nm maximales Drehmoment. Ein Monster mit 8,4 Litern Hubraum, ungefähr so modern wie eine Telefonzelle in Zeiten des Smartphones.

Die erklärte Spezialität der Viper ACR heißt: Rundenrekorde knacken. 13 davon hat sie schon auf der ganzen Welt erobert, nun sollte auch auf der Nordschleife des Rings eine Rekordzeit her.

Auf der Tür stehen die größten Geldgeber des Viper-Projektes. Kein Hersteller - weder Dodge noch FCA - unterstützte das Vorhaben. Mehr als 200.000 US-Dollar wurden gesammelt.

Als Fahrer wurden zunächst Luca Stolz und Dominik Farnbacher verpflichtet, beide mit enormer Nordschleifen-Erfahrung und nachweislich ziemlich flott. Die schnellste Runde fuhr aber ein anderer.

Nämlich Lance David Arnold, der auch beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring schon auf dem Podium stand. Der 31-Jährige fuhr eine Zeit von 7:01,3 Minuten - schneller als jeder handgeschaltete Sportwagen zuvor.

Reifenhersteller Kumho unterstützte das Projekt mit den eigens für die Viper ACR angefertigen V720-Reifen, Semi-Slicks mit hohem Trockengrip-Niveau. Problem: Eine ganze Runde Nordschleife hielten sie aufgrund ihrer weichen Mischung und den ...

... harten Herausforderungen nicht durch. Im Gegesatz zur Keramik-Bremse, die den Belastungen ohne Probleme standhielt.

Immer wieder hatte das Viper-Team mit widrigen Bedingungen zu kämpfen, etwa einer teilweise feuchten Strecke oder einfach zu wenig Zeit. Insider wissen: Die Nordschleife sperren zu lassen, ist extrem teuer. Schnell sind mehr als 30.000 Euro ausgegeben.

Alle Fahrer hatten keine Bedenken, dass die Viper ACR die 7-Minuten-Marke knacken würde. "Sie ist ein fantastisches Auto!", lautet der Tenor aller drei Fahrer.

Die Viper ACR trat mit neuen Radhausentlüftungen an, die in dieser Form allerdings keine Straßenzulassung in Deutschland bekommen würden.

Schnellstes US-Auto: Kurz vor der Rente geigte das US-Car ein letztes Mal groß auf. Der V10-Supersportler scheiterte zwar an der Siebenminuten-Grenze, verabschiedete sich in 7.01,3 Minuten aber in Würde. Zudem hält die Viper ACR den Rekord für den schnellsten Handschalter am Ring (Bekanntgabe im September 2017).

Am Ende fielen beide Viper ACR aus - ein Exemplar crashte nach einem Reifenplatzer bei 220 km/h, das andere erlitt einen Differenzialschaden.

Nichtsdestotrotz kann die Viper-Truppe stolz auf sich sein. Immerhin knackte die Viper ACR den Rekord für handgeschaltete, hinterradgetriebene Sportwagen auf der Nordschleife. Den hatte vorher die Corvette Z06 inne. Die ACR war 12,7 Sekunden schneller. So long, Viper!

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