Diese beiden haben keine Angst, wenn es schmutzig wird. Für
Schotter, Dreck und Steine sind Jeep Renegade Trailhawk und Mini
Cooper SD Countryman All4 gut gerüstet. Doch wer kann mehr?
Das bekannt holprige Naturell beschert dem Mini Vorteile in
puncto Fahrdynamik, auch der niedrigere Schwerpunkt spielt hier
eine durchaus positive Rolle.
Dank einer direkten Lenkung mit ausgezeichneter Rückmeldung,
zeigt der Countryman kaum Lastwechselreaktionen und lässt sich
sicher und kontrolliert fahren.
Die getestete Trailhawk-Variante ist, zugegebenermaßen, eher für
den Offroad-Gebrauch ausgelegt. Hier zeigt sich aber der deutlich
bessere Fahrwerkskomfort des Renegade, selbst größere Unebenheiten
werden relativ gut weggefedert.
Die Höhe in Kombination mit Allwetterreifen lässt das Gripniveau
beim Renegade schnell leiden, dank gut arbeitendem ESP bringt der
Jeep seine rutschenden Räder fix wieder unter Kontrolle.
Beim Bremsen hat der Renegade das Nachsehen: Aus 100 km/h
braucht er 39,4 Meter bis zum Stillstand, eine früher gemessener,
straßenbereifter Renegade, hat diesen Werte noch deutlich
unterboten.
Ebenfalls mit einem Vierzylinderdiesel ausgestattet stemmt der
Renegade 170 PS und verfügt über 350 Nm maximales Drehmoment. Beide
Kategorien stechen den Mini deutlich aus.
Den Trailhawk gibt es nur mit Neunstufenautomatik. Diese
tangiert aber deutlich die Grenzen der Notwendigkeit, das
Sechsganggetriebe im Mini arbeitet deutlich harmonischer. Außerdem
ist diese Variante knapp 2.700 Euro billiger.
Das Countryman-Interieur folgt dem Stil der Marke. Die kleine
Geschwindigkeitsanzeige in der Mitte ist suboptimal, bei den
Knöpfen ist der Name Programm: Sie sind buchstäblich mini.
Zur Tempoanzeige taugt das Rundinstrument nicht. Vor allem bei
hohem Tempo stört es, den Blick durch das Cockpit schweifen lassen
zu müssen. Als Navi-Monitor ist die Anzeige deutlich besser
geeignet.
Das Interieur des Jeep ist verspielt. Die Designer haben es
bisweilen etwas mit der Zuschaustellung von Historie und Tradition
etwas übertrieben. Trotzdem gelingt die Bedienung meist gut.
Einzeln umklappbare Rücksitze erweitern das Ladevolumen des
Countrryman von 350 auf 1.170 Liter. Die kleineren Abmessungen
stören allenfalls beim Einladen von hohen Gepäckstücken.
... auf Schotter und im Gelände kommen dem Renegade Trailhawk
aber seine kürzer übersetzten Achsen sowie die gesteigerte
Bodenfreiheit und die Allwetterreifen zu gute.
Das ändert aber nichts an der Testniederlage des Jeeps. Ein
harmonischere Antriebseinheit, das bessere Fahrwerk, der niedrigere
Verbrauch und die besseren Bremsen geben den Ausschlag.