Unter dem tiefblauen Himmel des mexikanischen Frühjahrs trifft
der Mercedes 300 SL-Rennwagen des Jahres 1952 auf das aktuelle
Straßen-Pendant namens SLS AMG.
Mercedes schickte 1952 den von Rudolf Uhlenhaut erdachten 300 SL
ins Rennen. Ein Auto, dessen drei Liter großer
Sechszylinder-Vergaser-Motor mit gerade einmal 175 Pferdestärken
auskommen musste.
Die Legende des Mercedes 300 SL Flügeltürers war geboren und
mündete in dem 1954 vorgestellten, durch die Umstellung von
Vergaser auf Benzin-Direkteinspritzung auf 215 PS erstarkten
Serienautos.
Dass sie im Jahr 2009 vom Konzern selbst wiederbelebt wurde,
verdankt sie der Tatkraft der im schwäbischen Affalterbach
beheimateten Mercedes-Sportdependance AMG und deren unlängst zur
Mutter zurückgewechselten ehemaligen Chef Volker Mornhinweg.
Ihm wurde kurz vor Ende seiner Amtszeit die Ehre zuteil, mit dem
Mercedes SLS nicht nur das erste von AMG in Eigenregie entworfene
und entwickelte Auto zu präsentieren, sondern gleichzeitig auch dem
ehedem berühmt gewordenen 300 SL einen würdigen Nachfolger zu
bescheren.
Dessen finaler Erhebung in den Adelsstand in Form einer höchst
emotionalen Ausfahrt auf der legendären ersten Etappe des zweiten
Carrera Panamericana-Renntags des Jahres 1952 konnte er zwar nicht
mehr beiwohnen.
Zu einem gelungenen Start hat er seinem gleichfalls beflügelten,
im aktuellen Straßentrimm allerdings mit der Kraft von 571 Pferden
antretenden, 4,64 Meter langen und 1.620 Kilogramm schweren
V8-Transaxle-Sportwagen aber noch verholfen.
Besser ist - lässig zurücklehnen, den automatischen Sportmodus
des brandneuen, bislang dem SLS vorbehaltenen
Doppelkupplungsgetriebes aktivieren und Schaltlampen im Cockpit und
um Gnade winselnde Gummis vergessen.
So lässt sich die urwüchsige Kakteen-Landschaft ebenso trefflich
genießen wie das Auto, das im direkten Vergleich zu seinem
zierlichen Vorgänger erhaben und erwachsen wirkt.