16 Zylinder, Kiemen an den Seiten und 408 PS

BMW hat 1987 einen besonderen Motor gebaut, der 1988 in die Karosserie eines E32 7ers wanderte.

Mit dem 750iL E32 "Goldfisch" sollte die Machbarkeit eines V16 demonstriert werden.

Machbar war das aber nur, weil die Kühler ins Heck wanderten ...

... und Kiemen angebracht wurden, die sie mit Frischluft versorgten.

Das eckige Doppel-Endrohr übernahm der Versuchsträger vom Zwölfzylinder 750i.

Der Name "Goldfisch" leitet sich von den Kiemen und der Lackfarbe her.

Wie die BMW-Designer Claus Luthe und Ercole Spada die Kiemen bewerteten, ist nicht überliefert. Von Luthe und Spada stammt die zeitlose Linie des zweiten 7ers.

Am Heck ersetzt eine pragmatische Kühlerblende die inneren Teile der L-förmigen Heckleuchten und die Kennzeichenmulde.

Kühlerventilatoren schaufeln Luft, damit der V16 ein paar Meter weiter vorne nicht überhitzt. Eine Kühleranordnung, die sich nicht durchgesetzt hat.

Typisch für die Zeit ist das klobige Airbag-Lenkrad. Der V16 ist handgeschaltet.

Wer die Saugrohre zählt, kommt schnell drauf, dass hier was nichts stimmt. Noch ein Indiz: Der Kühler fehlt.

Schon bei 2.500 U/min entwickelt der Motor laut Datenblatt 408 PS.

Wir haben den Goldfisch schon vor einiger Zeit in den Heiligen Hallen von BMW fotografieren können.

Basis für den Umbau ist ein BMW 735iL der Baureihe E32.

Das Heck wirkt dann doch ein wenig ungewöhnlich: Zwischen den gekürzten Rückleuchten sitzt ein schwarzes Gitter. Das hat einen Grund, denn dahinter sitzen die Kühler für den Motor.

Die größte und ungewöhnlichste Änderung an der Karosserie sind jedoch die Kiemen an den Seiten.

Von dort bezieht der Kühler seine Frischluft.

Über dem rechten Radkasten schwappt die Kühlflüssigkeit in ihrem Behälter.

Der V16 hat die gleiche Leistung wie der später von Mercedes vorgestellte V12 im 600 SE: 408 PS. Ein Serieneinsatz war nie geplant.

Einziger Hinweis, dass dies das Cockpit eines Versuchsträger ist, sind die handschriftlichen Hinweise auf einem Klebezettel unterhalb der Instrumente.

Auf dem Zettel sind Hinweise zur Drehzahl notiert.

Die Tachoskala reicht bis 280 - ein Hinweis auf die Leistungsfähigkeit des Triebwerks? Der 750i war wegen einer freiwilligen Selbstbeschränkung bei 250 km/h abgeregelt, der 740i V8 (ab 1992) bei 240 km/h.

Der gewaltige Motor erzeugte ein Drehmoment von 608 Newtonmetern, mit denen ein Sechsgang-Schaltgetriebe fertig werden musste.

Der Schalthebel wurde offensichtlich benutzt.

Ein etwas grob eingefügter Schalter in der Mittelkonsole betätigt offenbar einen Lüfter.

Gerade so passt der 16-Zylinder zwischen Spritzwand und Niere.

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