Zwischen Stuttgart und Bodensee
Zwischen Stuttgart und Bodensee, im Südwesten Deutschlands, zeigt sich die schwäbische Alb von ihrer reizvollsten Seite.
„Die Aussicht von der Burg Hohenzollern,“ so wird Kaiser Wilhelm II. zitiert, seinerzeit oberster Preuße aus dem Haus Hohenzollern, „ ist wahrlich eine Reise wert.“ Der Kaiser ist Geschichte, aber die Aussicht noch immer grandios und die Burg eine der beliebtesten Tourismus-Attraktionen im Ländle. Allein 2018 kamen über 300.000 Besucher hierher. Tendenz: steigend.
Die Burg stets im Sinn, führt die Reisemobil-Route, von Stuttgart aus kommend, zunächst ins autobahnnahe Haigerloch. Auch hier dominiert ein historisches Ensemble den Ort: das prächtige Schloss mit der Schlosskirche auf einem steilen Felsen hoch über dem Flüsschen Eyach. Haigerloch, das die örtlichen Touristiker gerne Felsenstädtchen oder auch Fliederstädtchen nennen, teilt sich in eine Unter- und eine Oberstadt. Unten findet sich im Atomkellermuseum ein Stück deutscher Weltkriegsgeschichte, oben werden Reisemobilisten unter anderem mit einem tollen Blick auf das Schloss und einem kostenlosen Stellplatz belohnt. Das ist gut so, denn bei der nächsten Station müssen Besucher tief in die Tasche greifen. Wer zu zweit die Burg Hohenzollern besichtigt und sich für den Shuttlebus anstelle des 20- minütigen Fußwegs entscheidet, zahlt inklusive Parken 34,60 Euro. Ein stolzer Preis für eine stolze Burg.
Das Neuschwanstein Baden-Württembergs
Der märchenhafte Stammsitz schwäbischer Fürsten, preußischer Könige und deutscher Kaiser thront wehrhaft auf 855 Meter Höhe, sozusagen in unverbaubarer Einzellage. Das Neuschwanstein Baden-Württembergs, im Herzen des Landes gelegen, prägt die Zollernalb wie kein anderes Bauwerk. Ihm zu Füßen liegt Hechingen, wo schon die Römer Station machten. Die Rekonstruktion einer Villa Rustica im Freilichtmuseum lohnt ebenso einen Besuch wie das Städtchen selbst, das darüber hinaus zwei Stellplätze zu bieten hat.
Eine spektakuläre Landschaft formt der dramatische Steilabfall der Schwäbischen Alb. Die markantesten Felsentürme finden sich in den Balinger Bergen, deren höchste Gipfel immerhin 1000 Meter erreichen. Die gleichnamige Kreisstadt im Tal, Balingen, wartet mit einem klassizistisch geprägten Zentrum und dem wiederaufgebauten Zollernschloss auf – einem fotogenen Fachwerkidyll am Ufer der Eyach mit Stadtmauerturm und kleinem Wasserfall. Gleich gegenüber dürfen Reisemobile kostenlos parken.
Größer als Balingen ist auf der Zollernalb nur noch Albstadt. Das Konglomerat aus mehreren zuvor eigenständigen Gemeinden trägt diesen Kunstnamen seit der Gebietsreform 1975. Ihr Mittelpunkt ist Ebingen, wo es im Zentrum ein paar historische Gebäude und skurrile Skulpturen zu entdecken gibt. Bekannt wurde Albstadt, wie übrigens auch Balingen und Burladingen, vor allem als Heimat bekannter Marken der Textilindustrie. Entsprechend dicht ist auf der Zollernalb das Netz der Schnäppchen-Outlets.
Über Meßstetten, wo im Sommer ein Stausee auch Reisemobilisten anzieht, und Straßberg, das für seine weitgehend erhaltene mittelalterliche Burg bekannt ist, geht es Richtung Sigmaringen. Hier, im oberen Donautal, hat der noch junge Fluss eine bizarre Landschaft mit bis zu 200 Meter hohen Kalkfelsen geschaffen. Vor dieser herrlichen Kulisse inszeniert sich das jahrhundertealte Benediktinerkloster. Direkt davor hat die Stadt ihren beliebten Stellplatz in diesem Sommer aufgerüstet. Auch der Talhof im Ortsteil Langenbrunn wirbt um reisemobile Gäste. Eine dritte Adresse findet sich im nahen Bärenthal, das früher zum Kloster gehörte. Dort bietet die Baera-Lodge einen schön angelegten, naturnahen Platz an.
Zurück Richtung Autobahn sind der Schieferpark bei Dormettingen und das schmucke Städtchen Rosenfeld empfehlenswerte Zwischenstopps. Von weitem ist die Silhouette der Hohenzollernfestung zu sehen. Der Kaiser hatte Recht: Die Burg und ihre Region sind eine Reise wert. Nicht nur wegen der Aussicht.
Am Ende des Artikels finden Sie alle Stellplatz-Tipps für die Region.