Innen sollte sich der Kaufinteressent die Zeit nehmen, die Teppiche hoch zu heben und die Längsträger sowie die Innenschweller genauestens zu inspizieren.
Bei der Teileversorgung heißt es Mercedes-typisch wieder: Heute bestellt, morgen geliefert. Nur bei wenigen Interieurteilen kann es zu Schwierigkeiten kommen.
Vorgestellt wird die neue Mittelklasse-Baureihe am 9. und 10. Januar 1968. Sie löst die Heckflosse ab und beendet die Zeit der Einheitskarosserie für mittlere und große Baureihe.
Anfangs überlegt Mercedes noch, Vier- und Sechszylinder stärker zu differenzieren. Das geschieht jedoch nicht, es bleiben allein die Kürzel: W 114 heißen die Sechszylinder, W 115 die Vier- und Fünfzylinder.
Mit Schaltgetriebe zeigt der M 110 Drehfreude. In unter zehn Sekunden beschleunigt ein 280 E von null auf 100 km/h, er läuft 200 km/h Spitze - zu einer Zeit, als ein Käfer kaum die 130 erreichte.
Holz im Cockpit und eine Tachoskala bis 220 weisen auf den gehobenen Status des Topmodells hin. Typisch Mercedes: Fußfestellbremse links im Fahrer-Fußraum. Das Anfahren am Berg verlangt am Berg ein bisschen Geschick.
Die vertikalen Scheinwerfer strahlen bei Nacht den Stern seitlich an, bemerkt Mercedes-Kenner Michael Rohde in seinem lange vergriffenen und nun neu aufgelegten Buch zum /8 (Mercedes-Benz /8 - Mercedes für Millionen, Motorbuch-Verlag).
Ein rechter Außenspiegel kostet bei manchen Mercedes noch lange Aufpreis. Doch was macht das schon, wenn die Substanz des Autos stimmt und alles was da ist, grundsolide konstruiert ist?
Der große Diesel wurde als 240D 3.0 verkauft, weil er sonst als 300D hierarchisch über dem 280E gestanden hätte, aber schlechter ausgestattet war als dieser.