Kein anderer Sportwagen hat eine Aura wie der Mercedes-Benz 300
SL, kein Detail der Automobilgeschichte besitzt einen
Wiedererkennungswert wie die Flügeltüren des Coupés.
Trotz des aufwändig in Handarbeit gefertigten Gitterrohrrahmens,
der aus dünnen Stahlrohren zusammengeschweißt wurde, war das Coupé
mit 1.310 Kilogramm verhältnismäßig schwer.
Das Rückgrat des 300 SL bildet ein besonders verwindungssteifer
Gitterrohrrahmen, der dem Rennwagen von 1952 entliehen ist. Darüber
schwingen sich die Karosserierundungen, unverwechselbar gestaltet
von Chefstilist Friedrich Geiger.
Lange Zeit galt „Sport Leicht“ als Auflösung des
Buchstabenkürzels. Doch anlässlich des 60-jährigen Modelljubiläums
wurde im Werksarchiv ein Dokument entdeckt, in dem die Abkürzung
als „Super Leicht“ aufgelöst wurde.
Der zweisitzige Sportwagen folgte damit ab dem ersten
Entwicklungsschritt einer klaren Strategie: Der 300 SL sollte ein
neues Markenimage prägen und damit den wichtigen US-Markt zu
öffnen.
Gute Exemplare werden heute für Preise von rund einer Million
Euro gehandelt. Allerdings variieren die Preise stark je nach
Geschichte und Zustand des angebotenen Autos.
Unter der Motorhaube mit den zwei markanten Wölbungen („
Powerdomes“) steckt der Dreiliter-Motor mit Trockensumpfschmierung,
um 45 Grad nach links zur Seite geneigt.
Im Dezember 2018 erzielte ein Flügeltürer (Baujahr 1955) aus der
Sammlung eines großen Wiener Mercedes-Händlers in der Auktion von
Dorotheum einen Verkaufspreis von 1.492.600 Euro.
Clark Gable fuhr diesen Mercedes 300 SL, Baujahr 1955.
Barret-Jackson versteigerte den Flügeltürer im Januar für
umgerechnet 1,8 Millionen Euro. Laut Classic Analytics ein
Aufschlag von 200.000 Euro oder 13 Prozent gegenüber dem regulären
Wert - Flügeltürer stammen häufiger als viele andere Autos aus
prominentem Erstbesitz.