Volkswagen E-Käfer Fahrbericht

Auf den ersten Blick ein ganz normales Käfer Cabrio.

Doch im Plattformrahmen stecken Akkus, im Heck surrt ein Elektromotor.

Fehlt der Boxerklang nicht beim Fahren? Doch, schon. Doch doppeltes Drehmoment und verbesserte Gewichtsverteilung entschädigen.

Wer will, kann seinen E-Käfer mit duftendem, fein vernähtem Leder ausstatten lassen.

Geladen wird unter dem rechten Rücklicht - per CCS in einer Stunde 150 Kilometer Reichweite.

Das Publikum während der ersten Mille Miglia für Elektroautos rief begeistert "Maggiolino", sobald es den Käfer sah.

Die Mille Miglia Green führte an zwei Tagen von Brescia nach Mailand.

Ein Käfer? Nein, ein E-Käfer.

Im direkten Vergleich offenbaren sich durchaus ein paar Unterschiede.

Vor allem die stämmigere Schwellerpartie beim hellen Exemplar sticht dann ins Auge.

Der Grund dafür: Dieses Käfer Cabrio wurde zum Elektroauto umgebaut, ...

... heißt fortan E-Käfer und hat den offiziellen Segen des Volkswagen-Konzerns.

Nur einer der zahlreichen Käfer, die Spezialisten auf Elektroantrieb umgerüstet haben.

Die Wolfsburger elektrifizieren nun hochoffiziell ihren Klassiker schlechthin und verpassen ihm den Antriebsstrang des E-Up.

Im Zuge des Umbaus erhält der E-Käfer eine neue Bodengruppe, in der sich auch der 36,8-Kilowattstunden-Akku befindet.

Den Motor und weitere Elektro-Komponenten stellt der VW E-Up zur Verfügung.

Da der über der Hinterachse positionierte Motor deutlich kompakter baut als der bisherige Boxer, ist im Heckabteil plötzlich Platz für einen Kofferraum.

Der 60 kW / 82 PS sowie maximal 190 Newtonmeter starke E-Motor ist wassergekühlt.

Er beschleunigt den 1.280 Kilogramm schweren E-Käfer in gut acht Sekunden auf 80 km/h und maximal auf 150 km/h.

Die Reichweite beträgt mehr als 200 Kilometer.

Der Stromanschluss versteckt sich unter dem rechten Rücklicht.

Da der E-Käfer für CCS-Schnellladen ausgelegt ist, lässt sich in einer Stunde Strom für etwa 150 Kilometer nachtanken.

Den Umbau selbst nimmt ein Spezialist aus Renningen in der Nähe von Stuttgart vor.

Die Firma E-Classics fertigt die Bodengruppesamt Batterie, Fahrwerk, Bremse etc.

Die flüssigkeitsgekühlte Leistungselektronik, die Heizungsanlage ...

... und den Adapter, mit dem die neuen Leitungen mit dem originalen Käfer-Kabelbaum verbunden werden können, bezieht E-Classics von VW.

Die Scheibenbremsanlage mit Stahlflexleitungen und das Fahrwerk kommen dagegen von Nachrüstern.

Als Felgenoptionen stehen entweder ATS-Räder in Silber oder Schwarz sowie Rundlinge im Fuchs-Porsche-Design zur Wahl.

Allein die Bodengruppe kostet 39.900 Euro. Wer selbst eine Käfer-Karosserie besorgt, kann diese bei einem zertifizierten Partnerunternehmen von E-Classics mit dem Elektro-Chassis verheiraten lassen.

Man kann aber auch selbst einen Standard-1302 oder -1303 bei E-Classics abliefern und ihn für 49.900 Euro per neuer Bodengruppe zum E-Käfer umrüsten lassen.

Dritte Variante: Für 99.000 Euro kauft man einfach ein fertiges, komplett restauriertes und elektrisch angetriebenes Käfer Cabrio.

Weitere Elektro-Umbauten von VW-Oldtimern mit dem Segen des Werks sind bereits geplant. Eine Bulli-Bodengruppe wird gerade vorbereitet, auch ein Porsche 356 mit E-Antrieb ist denkbar.

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