Das aktuelle MacBook Pro im 13-Zoll-Format im Test
In einiger Regelmäßigkeit aktualisiert Apple sein Portfolio im MacBook-Bereich. Das jüngst erschienene MacBook Pro 13 ist die aktuelle Neuerung – und die schauen wir uns jetzt an.
Ein Blick auf das neue MacBook Pro
Im November 2019 brachte Apple die aktualisierte, 16 Zoll große Variante des MacBook Pro auf den Markt - ein zwar leistungsstarkes, aber auch sehr teures Notebook.
Nicht wenige Anwender warteten daher auf ein Update des MacBook Pro im 13-Zoll-Format, das traditionell deutlich günstiger ist und für Benutzer ohne großen Platzbedarf auf dem Desktop noch immer ausreicht.
Zuerst entschied sich Apple jedoch dazu, das in die Jahre gekommene MacBook Air einer Modellpflege zu unterziehen.
Erst einen Monat nach dieser Ankündigung kam das Gespräch letztendlich doch auf das MacBook Air mit 16 Zoll großem Display.
Was hat sich geändert?
An den Innereien hat sich wenig geändert: Schnellere CPU, mehr RAM, neue GPU und - für Schreiber interessant - das überarbeitete Magic Keyboard, das den Problemen der Butterfly-Tastatur der MacBooks aus den letzten Jahren den Kampf ansagen soll.
Bedeutet all das, dass Sie jetzt sofort das neue MacBook Pro brauchen? Wahrscheinlich nicht, wenn Sie zufrieden sind. Die Kosten sind noch immer hoch, das Leistungsplus ist für Sie vielleicht gar nicht notwendig. Allein die sehr gute, neue Tastatur kann vielleicht zum Umdenken anregen - aber das müssen Sie selbst entscheiden.
Wir haben uns für den Test des aktuellen MacBook Pro mit 13-Zoll-Display die (nach UVP) 2.129 Euro Konfiguration ausgewählt. Enthalten sind:
- Ein 2,0 GHz schneller Quad-Core-Prozessor der Marke Core i5.
- Üppig dimensionierte 16 GB DDR4-RAM.
- Eine 512 GB große SSD-Festplatte als Datenarchiv.
- Die Iris Pro Graphics genannte Grafiklösung, die in die CPU integriert ist.
- Die Variante für 2.379 Euro fällt technisch identisch aus, der einzige Unterschied ist die auf 1 TB angewachsene SSD-Festplatte. Die beiden günstigeren Varianten (für jeweils 1.499 und 1.749 Euro) schneiden hingegen der CPU einige Zöpfe ab, dort werden nämlich die nur 1,4 GHz schnellen Prozessoren aus den Vorgängermodellen verbaut. Die neue Tastatur bekommen jedoch auch die günstigeren Notebooks.
Adieu, Schmetterling
Mit den Butterfly-Tastaturen in vielen Apple-Notebooks der vergangenen Jahre hat sich der Konzern nie einen Gefallen getan. Zwar ermöglichten sie eine besonders flache Bauweise der Notebooks generell und boten einen knackigen Tastenanschlag, was einige Anwender bevorzugten.
Gleichzeitig war der Mechanismus aber sehr fehleranfällig, sodass selbst kleinste Krümel unter der Tastatur für Probleme sorgen konnten. Was in den steril-reinen Apple Stores also vielleicht noch gut aussieht und sich auch gut anfühlt, hat im praktischen Alltag viele Anwender - die von sündhaft teuren MacBooks sicherlich mehr erwartet haben - vergrault.
Nach und nach ersetzte Apple nach vielen Jahren die Butterfly-Tastaturen somit gegen einen neuen (eigentlich aber alten) Scherenmechanismus.
Das MacBook Pro im 13-Zoll-Format war das letzte Notebook, das sich dieser Frischzellenkur unterziehen musste. In der gesamten Produktpalette von Apple ist die Butterfly-Tastatur somit nicht mehr zu finden, was unserer Meinung nach auch ein guter Schritt ist.
Fühlt sich das Schreiben an den neuen Magic Keyboards anders an? Ja - aber eben "anders" und damit nicht zwingend "schlechter". Nach kurzer Eingewöhnungsphase dürfte kein Anwender dem Schmetterling eine Träne nachweinen.
Denn: Sie erzeugten ein "hartes" Tippgefühl, waren recht laut im Umgang und eben so unzuverlässig, dass Apple eigens für diesen Tastaturtypen ein Serviceprogramm ins Leben rufen musste.
Mit dem Magic Keyboard scheinen diese Probleme der Vergangenheit anzugehören: Der Tastenanschlag ist weich, aber angenehm und komfortabel und wesentlich leiser. Über die Zuverlässigkeit kann man - da die Tastatur neu ist - noch keine langfristigen Aussagen treffen, bislang sind uns beim Testen jedoch keine Fehler aufgefallen. Insgesamt ist das ein gutes Zeichen, das auf Großes hoffen lässt.
Die neue Touchbar: sinnvolles Feature
Im MacBook Pro 13 gefällt uns die Touchbar - eine Art streifen oberhalb der Nummerntasten, der aus einem Display besteht und individuell konfiguriert werden kann - sehr gut.
Die Funktionstasten verschwinden, je nach Anwendung zeigt die Touchbar stattdessen andere Funktionen auf den berührungsempfindlichen, virtuellen Buttons an. Öffnen Sie die "Karten"-App, bieten die Schaltflächen beispielsweise einen Schnellzugang zu Routen, Wegbeschreibungen, favorisierten Orten und mehr.
Ob Sie mit der Touchbar "warm werden", ist hingegen eine andere Sache: Einige Anwender können sich mit diesen Funktionen - die es immerhin seit 2016 in diversen MacBooks zu kaufen gibt - einfach nicht anfreunden und verwenden das OLED-Display der Touchbar exakt genauso wie die Funktionstasten vorher.
Dies lässt Zweifel am Sinn der Touchbar insgesamt aufkommen. Wirklich besser oder schlechter als die alten Funktionstasten ist die Touchbar in diesem Anwendungsfall nicht - auch, wenn die Implementierung Apple-typisch gut gelungen ist.
Ein Blick auf die Hardware
Nach vielen Jahren des annähernden Stillstandes hat Apple das MacBook Pro mit neuen Intel-CPUs ausgestattet. Statt der achten Generation kommt nun die zehnte Generation der Core i-Plattform zum Einsatz, was zunächst einen geringeren Strombedarf und weniger Abwärme bedeutet.
Die mit 2,0 GHz arbeitende Variante in unserem MacBook Pro 13 ist mit 6 MB L3-Cache ausgestattet und kann kurzzeitige Boost-Frequenzen von bis zu 3,8 GHz erreichen. Das ist auch der Grund, warum die CPU im Alltag wesentlich schneller ist als die mit 2,4 GHz arbeitende Vorgängervariante - die zwar standardmäßig mehr Takt bietet, aber durch die vielen kleinen Defizite der alten Generation eben doch langsamer arbeitet.
Wer 250 Euro mehr investiert, bekommt ein Modell mit einem 2,3 GHz schnellen Core i7, der auf maximal 4,1 GHz aufdrehen kann.
Wesentlich schneller taktet auch der Arbeitsspeicher: Er macht den Sprung von LPDDR3 (Low-Power DDR3) auf LPDDR4 und von 2,13 GHz auf 3,73 GHz. Wie bereits erwähnt, befinden sich 16 GB des Speichers in unserem Testmodell.
Gleichzeitig stellt dies heute die niedrigste Konfiguration dar, das 8-GB-Modell des Vorgängers wurde gestrichen. Wer auf 32 GB aufrüsten möchte, muss weitere 400 Euro auf den Tisch legen.
Ein kleines Highlight verbirgt sich in der unscheinbaren Iris Pro Graphics-Einheit in der Core i5-CPU: Die integrierte GPU ist nicht aufgrund ihrer (deutlichen) Leistungssteigerung interessant, sondern aufgrund der Tatsache, dass sich nun wesentlich größere Displays anschließen lassen.
Die GPU kann 6K-Displays ansteuern, womit eine Verbindung mit Apples eigenem Pro Display XDR möglich wird. Die um 33 Prozent angestiegene Anzahl an Compute-Units in der GPU (von 48 auf 64) sollte in 3D-Anwendungen außerdem ein gutes Leistungsplus bringen.
Wie immer gilt auch hier, dass sich GPU und Restsystem den Arbeitsspeicher teilen müssen - ein dedizierter VRAM fehlt.
Der Akku: keine Wunder, aber auch keine Enttäuschungen
Apple spricht beim MacBook Pro 13 davon, dass Sie beispielsweise zehn Stunden Surfen im Internet via WLAN erwarten können oder auch zehn Stunden Filmwiedergabe über die Apple TV-App. Um dieses Versprechen einzuhalten, verbaut das Unternehmen einen 58 Wattstunden starken Akku im Notebook.
In der Praxis konnten diese Werte in unserem Test nicht ganz erreicht werden: Bei 90 % Helligkeit in einem gut beleuchteten Raum und einem HD-Video in Endlosschleife kamen am Ende etwa acht Stunden dabei heraus.
Im Arbeitsalltag mit typischen Büroaufgaben - E-Mails, Dokumente, Tabellen, aber auch viel Leerlauf - sollte das komplett ausreichen, da Sie wahrscheinlich weniger Helligkeit verwenden und außerdem nicht ständig HD-Videos im Hintergrund schauen. Ein Akkuwunder ist das MacBook Pro 13 damit nicht, aber enttäuscht werden Sie auch nicht sein.
Das Display: gut, aber…
Als das MacBook Pro 16 auf den Markt kam, war dies ein kleines Novum - denn der Vorgänger hatte nur 15 Zoll. Allerdings wuchs das Notebook in seinen Dimensionen überhaupt nicht: Der Anstieg ließ sich allein dadurch erklären, dass die Displayränder schrumpften.
Die Diagonale wuchs auf diese Weise um einen Zoll an, ohne dass daraus ein größeres, schwereres Notebook resultierte. Entsprechend kursierten im Vorfeld Gerüchte, ob Apple diese Behandlung nicht auch dem kleineren MacBook Pro zukommen lassen könnte - von 13 auf 14 Zoll.
Leider ist daraus aber nichts geworden: Die Displayrahmen sind unverändert dick, die Helligkeit liegt weiterhin bei 500 Nits und die Auflösung hat sich mit 2.560 * 1.600 Pixeln ebenfalls nicht verändert.
Der P3-Farbraum und die Apple-eigene Technologie True Tone, die besonders für Grafiker interessant ist, waren auch in den Vorgängermodellen schon an Bord. Technisch gibt es dann auch nichts zu beklagen: Inhalte sehen scharf und farbecht aus, die Hintergrundbeleuchtung fällt angenehm gleichmäßig aus.
Dennoch bleibt der Gedanke im Hinterkopf, dass auch dieses MacBook die Displayvergrößerung gut vertragen hätte. Das Design kommt nun einmal in die Jahre - es stammt von 2016 - und die Notebooks der Konkurrenz sehen teilweise einfach moderner aus.
Bei einem Unternehmen wie Apple, das Eleganz mit Funktion verbinden möchte, fällt dies als echter Kritikpunkt ins Auge. Die recht dicken Displayränder sind wenig zeitgemäß - und ein 14-Zoll-Bildschirm hätte hier Wunder gewirkt.
Warum sich Apple dazu entschlossen hat, die Displayränder nicht zu schrumpfen, bleibt Spekulation: Möglicherweise gibt es technische, vielleicht thermische Gründe.
Ein weiterer Punkt könnte die Zukunft von Apple sein, denn das Unternehmen wird 2021 oder 2022 ein Notebook mit ARM-CPU auf den Markt bringen - und eventuell möchte man sich große Änderungen am Design für diese Jahre aufsparen, um dem Kunden zu signalisieren, dass es einen großen technischen Unterschied zwischen den alten und neuen Notebooks gibt.
Fakt ist jedoch: Das Display ist hervorragend - könnte aber noch besser sein.
Speicherkonfigurationen im MacBook Pro 13 - und andere Features
128 GB als Einstiegsmodell gehören der Geschichte an, der Einstieg beginnt bei Apple nun bei 256 GB und endet bei 1.024 GB - sprich: 1 TB. Im Bereich von 512 GB hat Apple gleich zwei Varianten für das MacBook Pro 13 im Angebot.
Wer mag, darf die Standardkonfiguration von 1 TB auch auf 2 TB erhöhen, das schlägt dann allerdings mit hohen Kosten zu Buche.
In den Varianten für 1.499 und 1.749 Euro finden sich zwei Thunderbolt 3-kompatible USB-3-Ports, während unser Modell für 2.129 Euro und die Spitzenvariante für 2.379 Euro gleich vier dieser Anschlüsse mitbringen.
Lohnend ist auch hier die Investition in ein USB-C-Hub, wenn Sie noch ältere Geräte auf USB-A-Basis verwenden - denn die können Sie beim neuen MacBook Pro einfach nicht mehr anschließen. Ohne Adapter geht bei Apple aktuell nichts mehr.
Den Rotstift angesetzt hat Apple unter anderem bei den Lautsprechern: Das 16-Zoll-Modell bietet sechs Lautsprecher, die einen - in dieser Größenordnung - recht beeindruckenden Klang aus dem Notebook zaubern.
Beim MacBook Pro 13 wurde das gestrichen, hier gibt es nur die altbekannten Stereo-Lautsprecher. Die klingen zwar absolut in Ordnung für YouTube-Videos & Co., in der Liga des 16-Zoll-Bruders spielt dieses MacBook aber nicht.
Eine echte Enttäuschung ist hingegen die Webcam: Es handelt sich noch immer um dasselbe 720p-Modell, das bereits vor vielen Jahren Einzug in zahlreiche Notebooks gehalten hat.
Die Bildqualität ist höchstens durchschnittlich und gemessen an der technischen Raffinesse des restlichen Notebooks einfach enttäuschend. Über eine lange Zeit hat es hier keine Updates gegeben - und Apple täte gut daran, in Zukunft nachzubessern.
Benchmarks: Was leistet das MacBook Pro 13?
Wer sich ein MacBook Pro anschafft, stellt gewisse Erwartungen an die Leistung. Ergo haben wir das Notebook durch einen umfangreichen Testparcours geschickt, um zu erkennen, was das Gerät kann und was nicht.
- Geekbench Single-Core
In der Benchmarksuite Geekbench erzielt das neue MacBook Pro 13 bei der Nutzung von nur einem CPU-Kern eine durchschnittliche Leistungssteigerung von 24 Prozent - was sehr hoch ist, normalerweise sind 10 bis 15 Prozent an der Tagesordnung.
Zurückzuführen ist dies natürlich auf den hohen CPU-Boost, den der Vorgänger so nicht bieten konnte. Zusätzlich steuert die neue CPU-Architektur eine höhere IPC (Leistung pro Takt) bei. Die Werte sind so gut, dass im Single-Core-Benchmark sogar die Werte des größeren MacBook Pro 16 erreicht werden.
Handelt es sich bei Ihrem Anwendungsfall also um Applikationen, die nicht mehr als einen CPU-Kern nutzen können, brauchen Sie das größere MacBook Pro nicht. - Geekbench Multi-Core
Deutlich weniger umfassend fällt die Leistungssteigerung im Multi-Core-Betrieb aus. Da sich die Anzahl der Kerne nicht erhöht hat, kommt das MacBook Pro 13 auch nicht über eine Steigerung von 14 Prozent im Mittel hinaus.
Das ist in Ordnung, aber eben auch weit entfernt von den 24 Prozent der Single-Core-Steigerung. Gegen das 16-Zoll-Modell hat das MacBook Pro 13 dann aber überhaupt keine Chance: Die dort verbauten acht Kerne verhelfen dem Gerät zu einer gut 85 Prozent höheren Leistung.
Ist Zeit für Sie Geld und brauchen Sie hohe Multi-Core-Leistung im Alltag, führt somit kein Weg um das MacBook Pro 16 herum. - Geekbench OpenCL
Nicht unbedingt zielführend ist die Tatsache, dass die neue GPU exakt denselben Namen trägt wie die alte - Intel Iris Plus. Intern ist die neue Variante aber doch recht anders aufgebaut: Statt 48 Compute Units sind nun 64 CUs vorhanden.
In Intels eigener Datenbank ist ein solches Modell nicht aufgeführt, was wohl bedeutet, dass es sich um eine Spezialanfertigung für Apple handelt. Überarbeitet wurde auch die Videodekodierung und -enkodierung, sodass die Arbeit und auch das Anschauen von Videos nun schneller geht und weniger Strom verbraucht.
Beim OpenCL-Test verwendet Geekbench vor allem die Grafikeinheit und dort lässt sich eine Steigerung von etwa 10 Prozent im Vergleich zur Vorgängergeneration feststellen. In den Bereich des MacBook Pro 16 stößt die neue iGPU aber nicht vor: Dort befinden sich dedizierte Radeon-GPUs von AMD im Paket, die der Iris Plus-Grafikeinheit deutlich überlegen sind. Kommt es Ihnen auf hohe Rohleistung im 3D-Bereich an, ist das MacBook Pro 16 somit die richtige Wahl. - Geekbench Metal
Herausragend gut präsentiert sich das MacBook Pro 13 in diesem Test, der Apples eigene API Metal für die Berechnung von 3D-Grafik nutzt.
Hier profitieren Sie von einem satten Leistungsplus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorgänger und sogar über 100 Prozent im Vergleich zum MacBook Pro 16, wenn die dedizierte Radeon-Grafik deaktiviert ist. Benutzen Sie im Alltag Metal für diverse Aufgaben, ist die Investition in das MacBook Pro 13 somit eindeutig die richtige Wahl - vor allem im Verbund mit den zahlreichen anderen Neuerungen. - Cinebench, Blender, Handbrake & Co.
Zusätzlich haben wir das MacBook Pro 13 noch durch eine Reihe weiterer, interessanter Benchmarks geschickt. Die Ergebnisse im Schnelldurchlauf fallen wie folgt aus: - Cinebench R20
Cinebench testet die Multi-Core-Leistung von CPUs und geht dabei intensiver an die Arbeit als der Geekbench. Im Mittel können Sie hier von einer Steigerung von 16 Prozent im Vergleich zur Vorjahresversion ausgehen.
Da es sich um einen Renderingtest handelt, sollten Sie sich dieser Ergebnisse vor allem dann zu Herzen nehmen, wenn Sie viel mit 3D-Rendering im Alltag zu tun haben. Das Leistungsplus fällt insgesamt ordentlich, aber nicht so umfangreich aus, wie man es erwarten könnte (angesichts der Tatsache, dass die durchschnittliche Taktfrequenz von 1,4 auf 2,0 GHz angehoben wurde). - Blender BMW
Ein weiterer Renderingtest, der sich ein anderes Objekt vornimmt: Hier liegt das neue MacBook Pro 13 nur 12 Prozent vorne - was aber noch immer ungefähr im selben Leistungsrahmen spielt wie die 16 Prozent von Cinebench R20.
Ein absolutes Wunder für Rendering scheint das MacBook Pro 13 somit nicht darzustellen. Angesichts der integrierten Grafikeinheit und der sehr kompakten Dimensionen des Geräts war dies aber vielleicht auch so zu erwarten. - Unigine Heaven und Unigine Valley
Sowohl Heaven als auch Valley sind Echtzeit-Grafiktests, die auch gerne für dedizierte GPUs herangezogen werden. In der nativen Auflösung des MacBook Pro 13 liegen die Ergebnisse sind im Bereich von 32 bis 34 Bildern pro Sekunde - was ungefähr 16 bis 20 Prozent schneller ist als die Grafikeinheiten im Vorgänger.
Das mag nicht besonders viel klingen, aber es kann in einigen Fällen ausreichen, um das Erlebnis von einer ruckeligen Wiedergabe in ein flüssiges Erlebnis zu transferieren. Auch hier gilt, dass das MacBook Pro 16 mit Radeon-GPU deutlich schneller arbeitet. - Handbrake
Videos von 4K auf 1080p umzurechnen, ist eine Paradedisziplin in jedem Benchmark, um die CPU-Leistung zu prüfen. In unserem Test brachte es der 2,0 GHz schnelle Core i5 auf ein insgesamt 17 Prozent schnelleres Ergebnis als das 1,4-GHz-Pendant aus dem Vorgänger.
Das ist zwar keine Paradeleistung - aber auch nicht schlecht. Arbeiten Sie beruflich viel mit Video-Content, werden Sie wissen, dass Sie von jedem Prozentpunkt in der Konvertierungsleistung profitieren werden.
Was bleibt also festzuhalten? Im Mittel sehen Sie hier mal 15 Prozent, dort mal 25 Prozent. Gelegentlich existieren Ausreißer, die sogar 30 Prozent und mehr versprechen. Ein absolutes Leistungswunder ist das MacBook Pro 13 damit zwar nicht; andererseits dürfen Sie aber auch nicht vergessen, mit was für einem kompaktem, leichtem Gerät Sie es hier zu tun haben.
Es verschwindet schnell in kleinen Laptoptaschen und ist genauso flott wieder einsatzbereit. Im Vergleich wirkt das MacBook Pro 16 damit fast schon klobig.
Als Faustregel schlagen wir daher vor: Wenn Sie von hoher Single-Core-Leistung Gebrauch machen können, ist das neue MacBook Pro 13 ein guter Kauf. Geht es Ihnen nur um Multi-Core-Performance, müssen Sie abwägen.
Mehr als maximal 20 Prozent Leistungsplus bekommen Sie nur selten geboten - und das gilt auch nur für unser Modell, das die Grenze von 2.000 Euro sprengt. Privatanwender sollten sich den Kauf also gut überlegen.
Fazit: Lohnt sich der Kauf?
Das langerwartete Update des MacBook Pro 13 ist in vielen Bereichen eine klare Verbesserung gegenüber dem Vorgänger. Die gesteigerte CPU-Leistung ist nicht nur messbar, sondern im Alltag auch spürbar - die Arbeit geht einfach flüssiger vonstatten.
Ein echtes Leistungsplus bringt hingegen die neue GPU, die die Grafikleistung deutlich anhebt. Arbeiten Sie intensiv mit 3D-Anwendungen, wird dies sicherlich ein Kaufargument darstellen.
Nutzen Sie Ihr MacBook Pro 13 nicht zwingend für besonders anspruchsvolle Anwendungen, sondern "nur" für alltägliche Büroaufgaben, sieht sie Sache schon wieder anders aus. Falls Sie mit Ihrem alten MacBook noch zufrieden sind, gibt es dann nämlich wenige Gründe, die für den Neukauf sprechen.
Ein gewichtiges Argument könnte die Tastatur sein - denn das Magic Keyboard ist der Butterfly-Tastatur einfach weit voraus. Vielscheiber werden schnell bemerken, wie viel angenehmer es sich tippen lässt.
Ein nicht messbarer, sondern eher gesamtheitlicher Kritikpunkt betrifft allerdings die Tatsache, dass eine gewisse Langeweile in das MacBook Pro Einzug gehalten hat. Die Displayränder bekommen andere Hersteller besser hin, die Touchbar kommt kaum über ein "Nice to have"-Feature hinaus.
Apple schafft es in dieser Produktkategorie nicht, die Leidenschaft zu entfachen, die Konsumenten einem neuen iPhone entgegenbringen. Eventuell kehrt diese Spannung mit dem ARM-MacBook in einigen Jahren zurück ins Geschäft.
Bis dahin bleibt das MacBook Pro 13 ein zwar starker Begleiter für den Alltag, der aber letztendlich ein graues Arbeitstier ist - mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Macbook Pro 13 Zoll 2020 | |||
Modell | Macbook Pro 13 Zoll (2x USB-C) | Macbook Pro 13 Zoll (2x USB-C) | Macbook Pro 13 Zoll (4x USB-C) |
Preis | 1.499,00 € | 1.749,00 € | 2.129,00 € |
Technische Angaben | |||
Display | 13,3 Zoll Retina Display | 13,3 Zoll Retina Display | 13,3 Zoll Retina Display |
Auflösung | 2560 x 1600 Pixel | 2560 x 1600 Pixel | 2560 x 1600 Pixel |
Farbraum | Großer Farbraum (P3) | Großer Farbraum (P3) | Großer Farbraum (P3) |
Helligkeit | 500 Nits | 500 Nits | 500 Nits |
True Tone | Ja | Ja | Ja |
Prozessor | 1,4 GHz Quad?Core i5 (i5-8257U); 8. Generation | 1,4 GHz Quad?Core i5 (i5-8257U); 8. Generation | 2,0 GHz Quad?Core i5 (i5-1038NG7); 10. Generation |
CPU-Takt | 4x 1,4 GHz (Turbo Boost 3,9 GHz) | 4x 1,7 GHz (Turbo Boost 4,5 GHz) | 4x 2,0 GHz (Turbo-Boost 3,8 GHz) |
Cache | 6 MB Level 3 | 6 MB Level 3 | 6 MB Level 3 |
Leistungsaufnahme (TDP) | 15 Watt | 15 Watt | 28 Watt |
CPU optional | 1,7 GHz Quad?Core i7 (i7-8557U); 8. Generation | 1,7 GHz Quad?Core i7 (i7-8557U); 8. Generation | 2,3 GHz Quad?Core i7 (i7-1068NG7), 10. Generation |
Arbeitsspeicher | 8 GB 2133 MHz LPDDR3; 16 GB optional | 8 GB 2133 MHz LPDDR3; 16 GB optional | 16 GB 3733 MHz LPDDR4X; 32 GB optional |
Grafikchip | Intel Iris Plus Graphics 645, 48 EUs, 128 MB eDRAM | Intel Iris Plus Graphics 645, 48 EUs, 128 MB eDRAM | Intel Iris Plus Graphics G7, 64 Eus |
Interner Speicher | 256 GB Flash-Speicher/PCIe | 512 GB Flash-Speicher/PCIe | 512 GB Flash-Speicher/PCIe |
Speicher optional | 512 GB, 1 TB, 2 TB | 1 TB, 2 TB | 1 TB, 2 TB, 4 TB |
Drahtlos | 802.11ac Wi-Fi, Bluetooth 5.0 | 802.11ac Wi-Fi, Bluetooth 5.0 | 802.11ac Wi-Fi, Bluetooth 5.0 |
Externe Anschlüsse | 2x USB-C 3.1 (2. Generation bis zu 10 Gbit/s und Thunderbolt 3 bis zu 40 Gbit/s,), Kopfhöreranschluss | 2x USB-C 3.1 (2. Generation bis zu 10 Gbit/s und Thunderbolt 3 bis zu 40 Gbit/s,), Kopfhöreranschluss | 4x USB-C 3.1 (2. Generation bis zu 10 Gbit/s und Thunderbolt 3 bis zu 40 Gbit/s,), Kopfhöreranschluss |
Lautsprecher, Mikrofon | Stereo-Lautsprecher, drei Mikrofone | Stereo-Lautsprecher, drei Mikrofone | Stereo-Lautsprecher, drei Mikrofone |
Kamera | FaceTime HD Kamera | FaceTime HD Kamera | FaceTime HD Kamera |
Trackpad | Force Touch Trackpad | Force Touch Trackpad | Force Touch Trackpad |
Sonstiges | Touch Bar mit Touch ID-Sensor und separater esc-Taste | Touch Bar mit Touch ID-Sensor und separater esc-Taste | Touch Bar mit Touch ID-Sensor und separater esc-Taste |
Integrierter Lithium-Polymer-Akku | 58,2 Wh, bis zu 10 Stunden drahtloses Surfen, 10 Stunden TV App Wiedergabe | 58,2 Wh, bis zu 10 Stunden drahtloses Surfen, 10 Stunden TV App Wiedergabe | 58 Wh, bis zu 10 Stunden drahtloses Surfen, 10 Stunden TV App Wiedergabe |
Größe (H/B/T) in cm | 1,56/30,41/21,24 | 1,56/30,41/21,24 | 1,56/30,41/21,24 |
Gewicht | 1,4 kg | 1,4 kg | 1,4 kg |