Das kosten Geräte im Standby-Modus
Standby statt komplett ausschalten: So teuer kann das doch nicht sein – oder etwa doch? Wir zeigen, wie viele Extrakosten der Stromsparmodus verursacht.
Das kosten TV, PC und Co. im Standby
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Fernseher auf Knopfdruck einschalten: So viel kostet Sie dieser Couch-Komfort
Sicherlich ist es schön bequem, sich nach Feierabend auf das Sofa fallen zu lassen und von dort aus mit nur einem Knopfdruck den Fernseher anzuschalten. Diese Bequemlichkeit, vor dem Fernsehen nicht extra das Gerät einschalten zu müssen, kann jedoch zur ungemütlichen Kostenfalle werden.
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Im Standby verbrauchen die meisten TV-Geräte etwa 15 Watt. Bleiben wir bei unserem Beispielpreis von 52 Cent/kWh, so belaufen sich die jährlichen Extrakosten auf stolze 68,32 Euro. Ob Ihnen dieser Komfort den Preis wert ist, müssen Sie letztendlich selbst entscheiden.
- Werfen Sie einen Blick auf Ihr Gerät und dessen Stromverbrauch im Standby. Es gibt durchaus auch Geräte, die nur 1 Watt oder gar nur 0,3 Watt benötigen. Das ist vor allem bei modernen LCD-TVs der Fall. Überprüfen Sie also den Standby-Verbrauch Ihres Geräts und wägen Sie ab, ob Sie entspannt weiter von der Couch aus Ihren TV einschalten oder in Zukunft lieber einen Handgriff mehr machen möchten.
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TV-Receiver können im Standby ein teurer Spaß werden
TV-Receiver verbrauchen im Standby etwa 10 Watt, ältere Modelle sogar bis zu 15 Watt. Lassen Sie den Receiver nicht im Leerlauf laufen, sparen Sie allein durch das Abschalten dieses Geräts im Jahr schon 45,55 Euro oder mehr - je nach Gerät und Verbrauch. Umso älter Ihr Gerät ist, umso mehr lohnt es sich, es auszuschalten. Die Senderliste wird dadurch nicht durcheinandergebracht.
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Was W-LAN-Router wie die Fritzbox im Jahr kosten
Auch Router können eine ordentliche Extrasumme im Jahr kosten. Laufen Fritzbox und Co. im Standby, so können Sie mit Stromkosten von bis zu 50 Euro rechnen, die Sie mehr bezahlen müssen. Wie teuer der Standbymodus letztendlich ist, hängt vom Gerät und dessen Sendeleistung ab. Beliebte Typen wie die Fritzbox 7490 und die Fritzbox 7580 kommen auf einen Verbrauch von 8 bis 22 Watt.
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Nehmen wir einen Mittelwert, also 11 Watt, so zahlen Sie im Jahr 50 Euro. Schalten Sie Ihr Gerät nachts in den Nachtmodus, wenn Sie es ohnehin in der Regel nicht benötigen, sparen Sie sich diese Summe. Doch Achtung: Das Gerät vollständig auszuschalten, anstatt den Nachtmodus zu verwenden, kann die Fritzbox früher altern lassen. Ist der Router thermischen Schwankungen durch Betrieb und Nichtbetrieb ausgesetzt, kann das den Bauteilen schaden.
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Playstation, Xbox und Nintendo: Konsolen kosten im Standby bis zu 31 Euro extra im Jahr
Moderne Playstation-Konsolen weisen im Standby einen Verbrauch von 7 Watt auf. Letztendlich bezahlen Sie also pro Jahr etwa 31,89 Euro dafür, dass Ihre Konsole schneller hochfährt, wenn Sie spielen wollen. Lassen Sie zudem noch Ihren TV im Standby laufen und verwenden einen DVB-T- oder einen DVB-S-Receiver, belaufen sich die zusätzlichen Kosten auf bis zu 130 Euro im Jahr. Können Sie auf diese Bequemlichkeit verzichten, so schalten Sie Ihre Geräte allesamt nach dem Gebrauch aus und sparen Sie sich so mehr als 10 Euro pro Monat.
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Alexa und Google Assistant sind hingegen günstig im Verbrauch
Lediglich 0,1 bis 0,3 Watt verbrauchen Alexa-Geräte und Google Assistant-Geräte im Standby. Sie gänzlich vom Stromnetz zu nehmen, ist daher nicht nötig. Das gilt besonders für die sparsamen Echo und Echo Dot Modelle. Sie kosten ungefähr einen Euro pro Modell und Jahr, was durchaus verkraftbar ist.
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Dieser Wert gilt jedoch nicht für alle Modelle. Modelle vom Typ Echo Show kommen nur mit einem ausgeschalteten Bildschirm auf diesen niedrigen Wert. Lassen Sie den Bildschirm an, verbrauchen die Geräte im Standby bis zu 2,6 Watt.
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Stromverbrauch im Standby und Ruhemodus beim Laptop
Es ist verlockend, den Laptop einfach nur zuzuklappen und ihn in den Standby- oder Ruhemodus zu versetzen, anstatt ihn herunterzufahren. Je nach Gerät verbraucht der Standby jedoch 2 bis 15 Watt. Der Ruhemodus ist meist kaum sparsamer. Lesen Sie im Handbuch Ihres Geräts nach, wie hoch der Verbrauch im Standby ist und schauen Sie, ob es nicht doch sinnvoller ist, den Laptop so lange herunterzufahren, bis Sie ihn wieder brauchen.
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Kostenfaktor (Home-)Office: Drucker, Monitor und PC lieber ausschalten
Auch wenn Sie sie in den Standbymodus versetzen, kosten PCs, Monitore und Drucker am Stromnetz bares Geld. In etwa 10 Watt beträgt der Verbrauch, wodurch Sie auf eine Summe von 42 Euro pro Jahr und pro Gerät kommen können. Betreiben Sie im (Home-)Office gleich mehrere Geräte, summiert sich das schnell auf dreistellige Beträge.
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Sparen Sie sich das Geld, indem Sie die nicht benötigten Geräte vom Stromnetz nehmen. Moderne Drucker haben zwar einen deutlich reduzierten Verbrauch von etwa 3 Watt, kommen allerdings immer noch auf eine Summe von 12,58 Euro, die Sie für ein nicht genutztes Gerät bezahlen müssen.
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Das müssen Sie für DECT-Telefone im Standby hinlegen
Besitzen Sie ein DECT-Telefon wie das Fritz Fon oder das Siemens Gigaset, so schalten Sie es aus, wenn Sie es nicht benötigen. Nachts, während einer Reise oder bei längerer Abwesenheit nutzen Sie das Gerät nicht. Lassen Sie es im Standby, verbraucht es in etwa 4 Watt. Auf das Jahr hochgerechnet sind das Zusatzkosten von 18,22 Euro, die Sie sich teilweise sparen können.
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Achtung: Entfernen Sie Ihr DECT-Telefon vom Stromnetz, sind Sie nicht mehr erreichbar. Müssen Sie für den Notfall erreichbar sein, sollten Sie das Gerät lieber am Strom lassen oder ein Smartphone griffbereit haben. Entscheiden Sie sich für das Trennen vom Stromnetz, können Sie beruhigt sein, denn die Einstellungen bleiben erhalten.
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Aus mit dem Thermomix
Ein eingeschalteter Thermomix mit einem Standby-Verbrauch von 1 Watt, der nicht genutzt wird, kostet Sie circa 4,56 Euro im Jahr. Ältere Modelle kommen sogar auf einen Verbrauch von 5 Watt und somit auf bis zu 22,78 Euro.
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Die Stereoanlage verursacht Kosten von knapp 70 Euro im Jahr
Stereoanlagen verbrauchen oft bis zu 15 Watt im Standby. Mit unserem Rechenbeispiel kommen Sie so auf bis zu 68 Euro pro Jahr. Schalten Sie Ihre Anlage daher besser aus, wenn Sie keine Musik hören wollen.
So können Sie Kostenfallen erkennen und sparen:
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Das sind Anzeichen, dass Ihr Gerät im Standby ist:
Eine Kontrollleuchte oder ein Display leuchtet
- Das Gerät oder Netzteil ist warm
- Es ist ein Brummen zu hören
- Das Gerät (Alexa oder Google Assistant) ist ansprechbar
- Die Uhrzeit wird angezeigt
- Mit einem Strommessgerät ermitteln Sie, welche Geräte einen besonders hohen Verbrauch im Standby haben. Schalten Sie diese bei Nichtgebrauch ab und sparen Sie unter Umständen eine Menge Geld. So gehts's:
- Eine abschaltbare Steckdosenleiste mit Kippschalter ermöglicht ein schnelles Aus- und Einschalten der Geräte.
- Checken Sie vor und nach Ihrem Urlaub den Wert Ihres Stromzählers. So erkennen Sie rasch, ob Sie Stromfresser am Netz haben.
- Lassen Sie nur die Geräte am Stromnetz, die Sie tatsächlich immer oder häufig benötigen (zum Beispiel Ihr DECT-Telefon oder Alexa). Alle anderen Geräte können Sie abschalten, sobald Sie sie nicht nutzen.
- Ein Smarthome ist praktisch, verbraucht jedoch deutlich mehr Strom, da es immer ansprechbar und/oder verbunden sein muss.
- Im Gerätehandbuch finden Sie Informationen über den Stromverbrauch Ihrer Geräte. Moderne Geräte haben oft einen niedrigen Verbrauch, doch auch dieser kann sich summieren, wenn zahlreiche Geräte am Stromnetz hängen. Lassen Sie sich also von geringen Werten nicht täuschen.
Wie viel Strom verbraucht das Gerät?
Um herauszufinden, ob Ihr Gerät im Standby viel Strom benötigt, müssen Sie den Verbrauch berechnen. Hierzu gibt es eine Formel, um die damit verbundenen Kosten zu berechnen. In unserem Beispiel liegen die Stromkosten bei 52 Cent/kWh. Natürlich gibt es Anbieter, die ihren Strom deutlich günstiger anbieten. Der Wert entspricht jedoch einem realistischen Wert, der besonders in Anbetracht der steigenden Energiepreise immer akkurater werden dürfte. Bezahlen Sie einen anderen Preis, so tauschen Sie in der Formel den Wert von 52 Cent/kWh gegen Ihren aktuellen Strompreis aus. So berechnen Sie, was Ihre Geräte Sie kosten:
Finden Sie die Wattzahl Ihres Geräts heraus und multiplizieren Sie diese mit der Anzahl an Stunden, die das Gerät in Betrieb ist. Anschließend teilen Sie die Zahl durch 1000. Nun erhalten Sie die Kilowattstunde als Ergebnis. Wie oben beschrieben, gehen wir in unserem Beispiel von einem Preis von 52 Cent/kWh aus. Multiplizieren Sie Ihre errechnete Anzahl an Kilowattstunden mit dem Strompreis, so erfahren Sie die Stromkosten für Ihr Gerät für einen Tag. Möchten Sie die Jahreskosten herausfinden, multiplizieren Sie den Wert mit 365.
Damit Sie sich besser vorstellen können, wie hoch die Kosten sind, hier ein kleines Beispiel:
Lassen Sie Ihr Gerät im 24/7-Betrieb laufen und schalten es nie ab, so bezahlen Sie etwa 4,56 Euro pro Watt pro Jahr. Das klingt zunächst nicht viel, kann bei einem Computer mit 100 Watt aber teuer werden. Dann sind es nämlich nicht mehr 4,56 Euro, sondern plötzlich 456 Euro.
Die Ladegeräte-Falle: Sie verursachen selbst bei Nichtgebrauch Kosten
Viele denken, ein Ladegerät verbraucht nur dann Strom, wenn ein Gerät zum Laden dranhängt. Abgesehen davon, dass durch Ladekabel in der Steckdose Kabelbrände entstehen können, raten wir auch so dazu, das Kabel nach dem Laden herauszuziehen. Denn auch wenn es nur in der Steckdose steckt, kostet es Sie Strom. Neuere Modelle verbrauchen im Standbymodus zwar nur ungefähr 0,3 Watt, ältere hingegen kommen gerne mal auf 5 Watt. Die Zusatzkosten belaufen sich somit auf eine Summe von 1,37 Euro bis 22,78 Euro pro Jahr.
Ziehen Sie das Kabel aus der Steckdose, können Sie sich das Geld sparen. Besonders in Mehrpersonenhaushalten lohnt sich das finanziell. Überlegen Sie daher, welches Ladekabel Sie gerade benötigen und welches Gerät (Handy, Laptop, Rasierer, elektrische Zahnbürste, Akkuladegerät, etc.) vom Stromnetz getrennt werden kann. Wollen Sie wissen, wie viel Strom Ihr Ladegerät im Leerlauf verbraucht? Mit einem Stromverbrauchmesser finden Sie es heraus.
Der Schein kann trügen: Darum sind digitale Zeitschaltuhren nicht immer die Lösung
Eine digitale Zeitschaltuhr klingt praktisch: Einfach einstellen, von wann bis wann das Gerät betrieben werden und wann es aus sein soll und die Zeitschaltuhr kümmert sich von allein darum. Das spart eine Menge Kosten, oder? Nicht unbedingt. Auch wenn Zeitschaltuhren wie die Fritz Dect 200 und die Fritz Dect 210 durchaus praktisch sind, so ist nicht automatisch gesagt, dass sie Ihnen eine große Summe an Stromkosten ersparen.
Das liegt daran, dass die digitalen Helferlein ebenfalls Strom verbrauchen. Etwa 2 Watt benötigen sie im Standby. Pro Jahr und pro Zeitschaltuhr sind das Kosten von etwa 9,11 Euro. Das mag nicht viel erscheinen, kann jedoch täuschen. Einige Geräte benötigen im Standby nämlich weniger als 2 Watt, wodurch der Standbybetrieb durch die Zeitschaltuhr letztendlich sogar teurer wird.
Zu beachten gilt also: Eine digitale Zeitschaltuhr lohnt sich nur dann für Sie, wenn Ihr Gerät im Standby mehr als die von der Zeitschaltuhr benötigten 2 Watt verbraucht. Ansonsten zahlen Sie im Endeffekt sogar drauf.