Getestet: Farblaser-Multifunktionsgerät Lexmark MC3426adw
In unserem Test zeigt der Lexmark MC3426adw eine gute Leistung und bietet praktische Features. Er weist aber – etwa beim Druck via WLAN – auch überraschende Schwächen auf.
Umfangreiche Ausstattung
Der Lexmark MC3426adw vereint Drucker, Fax, Kopierer und Scanner in einem kompakten Gehäuse. Das Kombigerät unterstützt die Druckeremulationen PS 3 sowie PCL 6 und lässt sich sowohl via USB 2.0 und Gigabit-Ethernet als auch per N-WLAN oder Wi-Fi-Direct ansteuern. Angesichts dieser breiten Schnittstellenausstattung bleiben in der Theorie keine Wünsche offen. Lexmarks 4-in-1-Gerät lässt sich nicht nur unter Windows betreiben, sondern unterstützt auch diverse Linux-Distributionen. Leider fehlt jedoch ausgerechnet der Support für Mac OS X. Das verwundert etwas, da das Gerät das mobile Apple iOS unterstützt. Dank Mopria ist auch eine Nutzung via Android bzw. per App problemlos möglich. Zudem verfügt das Multifunktionsgerät über einen mit 1,0 GHz getakteten Prozessor mit zwei Kernen sowie 1 GB Arbeitsspeicher. Letzterer lässt sich zwar nicht weiter aufstocken. Für die meisten Bedürfnisse wird dieses Leistungspotenzial aber problemlos ausreichen.
Highlights des Multifunktionsgerätes sind das große, klar ablesbare und gut auf Eingaben reagierende Touch-Display sowie das übersichtlich aufgebaute Bedienungsmenü.
Beide erleichtern die Nutzung der verschiedenen Features des Kombigerätes. Zu diesen zählt auch die doppelte Duplex-Funktion. Denn der Lexmark MC3426adw beherrscht die automatische Bearbeitung der Vor- und Rückseiten von Dokumenten sowohl beim Drucken als auch beim Scannen. Als Papierquelle dient bei dem Multifunktionsgerät neben dem Einzelblatteinzug auch eine Kassette, in die bis zu 250 Blatt Papier passen. Bei einem noch höheren Papierbedarf bietet Lexmark die Möglichkeit, diesen Vorrat mit zwei weiteren Papierkassetten - gegen Aufpreis - um weitere 500 Blatt zu erweitern. Bis zu 50 Papierseiten passen zudem in den automatischen Vorlagenwechsler (ADF). Das Webinterface bietet darüber hinaus diverse Möglichkeiten, um das Gerät und dessen Nutzung zu überwachen. Darüber hinaus bietet Lexmark einen besonderen Anreiz, das Modell MC3426adw nach dem Kauf auf der Webseite des Unternehmens zu registrieren. Dann beträgt die Garantiezeit ab Kaufdatum nämlich 48 Monate.
Etwas holprige Einrichtung
Bei der Einrichtung des Kombigerätes mussten wir im Test einige Schwierigkeiten überwinden. So lag dem Lexmark MC3426adw keine Treiber-CD bei. Abhilfe schuf hier zwar grundsätzlich die Support-Webseite von Lexmark. Allerdings fand sich hier kein USB-Scantreiber mit dem Twain-Standard. Zudem fehlt die Möglichkeit, über Windows 10 USB-Scantreiber nachzuladen. Auch die drahtlose Verbindung von Computer und Multifunktionsgerät funktionierte im Test nicht auf Anhieb. Das Problem lies sich schließlich durch die nachträgliche Aktivierung des Simple Network Management Protocol (SNMP) lösen. Über die kabelgebundene Ethernet-Verbindung lief hingegen gleich alles reibungslos.
Moderate Kosten
Da der Lexmark MC3426adw vor allem in Büros seinen Dienst tun soll, dürften die - fixen und variablen - Kosten des Gerätes für viele Kaufinteressenten eine entscheidende Rolle spielen. Für ein auf den Bürobedarf ausgelegtes Farblaser-Kombigerät geht der Kaufpreis von rund 500 Euro völlig in Ordnung. Auch die laufenden Kosten sind moderat. Dazu ist es nicht einmal nötig, billigen Fremdtoner anstatt des Originaltoners zu verwenden. Lexmark bietet nämlich ein spezielles Rückgabeprogramm an und möchte durch attraktive Preise offensichtlich verhindern, dass Nutzer Toner von anderen Herstellern verwenden. Wer hier auf XL-Tonerkassetten von Lexmark setzt, kann günstige Seitenpreise von 2,6 Cent (Schwarz-weiß-Druck im A4-Format) bzw. 12,5 Cent (Farbdruck im A4-Format) gemäß ISO-Norm erzielen. Die Sparpotenziale lassen sich durch die Wahl einer geringeren Qualitätsstufe beim Drucken sogar zusätzlich erhöhen. Streng genommen müsste noch der Resttonerbehälter bei dieser Berechnung einkalkuliert werden. Angesichts dessen hoher Reichweite von rund 15.000 Seiten und eines Preises um 16 Euro lassen sich dessen Kosten jedoch vernachlässigen. Die beim Gerätekauf enthaltenen Starter-Tonerkassetten bieten übrigens - bei allen Farben - eine Reichweite von rund 1.500 Seiten im Format A4.
Auch die Stromkosten erweisen sich als relativ gering. Deshalb trägt das Gerät auch zu Recht den Energy Star. Ist der Lexmark MC3426adw ausgeschaltet, verbraucht das Gerät keinen Strom - leider immer noch keine Selbstverständlichkeit. Nach der Aktivität wechselt das Gerät rasch in den Ruhemodus und verbraucht hier lediglich 1,3 Watt. Während des Betriebs klettert der Verbrauch dann kurzzeitig auf 400 Watt.
Meist flottes Arbeitstempo mit WLAN-Schwäche
Als für Büros konzipiertes Gerät ist beim Lexmark MC3426adw auch die Arbeitsgeschwindigkeit ein wichtiger Faktor. Auf den ersten Blick kann das Multifunktionsgerät in dieser Disziplin überzeugen. Kopien sind sowohl in Farbe als auch in Schwarz-Weiß eine Sache von wenigen Sekunden. Dabei nimmt das Gerät schnell Fahrt auf. Während die Schwarz-Weiß-Kopie einer Seite elf Sekunden in Anspruch nimmt, sind fünf Seiten hintereinander bereits in weniger als einer halben Minute fertig kopiert.
Auch das Scannen via Netzwerk ist in acht (A4-Vorschau) bzw. zehn Sekunden (A4-Farbcan) rasch erledigt. Der Ausdruck von 20 Seiten Text nimmt rund eine Minute in Anspruch, wobei es bei der Geschwindigkeit zwischen den verschiedenen Schnittstellen nur geringfügige Unterschiede gibt. Im Duplex-Modus ist das Kombigerät naturgemäß etwas langsamer. Zeitwerte von 1:42 Minuten (Ethernet und USB) bis 1:51 Minuten via WLAN gehen aber vollkommen in Ordnung.
Ob der Druck einer Seite aus dem normalen Betriebsmodus oder dem Energiesparmodus erfolgt, spielt angesichts von Druckzeiten von siebzehn bzw. achtzehn Sekunden bezüglich des Arbeitstempos keine Rolle.
Probleme zeigten sich im Test nur beim drahtlosen Druck eines zwölfseitigen, aus Text und Grafiken bestehenden PDF-Referenzdokumentes. Während das per Ethernet in weniger als 50 Sekunden schnell erledigt war, benötigte der Druck per WLAN dafür indiskutable dreizehn Minuten. Da drängt sich der Verdacht auf, dass Lexmark bei der Implementation des WLAN-Moduls entweder etwas geschlampt hat oder die Priorität ziemlich einseitig auf den Druck in Ethernet-Netzwerken legt.
Überzeugende Qualität für bürotypische Ansprüche
Der Lexmark MC3426adw kann überzeugen, solange es um typische Büroanwendungen geht. Im Druckmodus finden die Emulationen PCL 6 bzw. PS 3 Verwendung. Dabei lässt sich die Druckqualität jedoch nicht direkt einstellen, sondern lediglich die Dichte des aufzutragenden Toners. Ab Werk ist hier Stufe 4 - von 5 - eingestellt, was für ansprechende Ergebnisse sorgt. Farben wirken hier angenehm gesättigt und auch der Schwarzwert ist hoch. Besonders beim Druck von reinen Texten funktionieren aber auch niedrigere Stufen gut, da dies nicht zulasten der Lesbarkeit oder Schärfe der einzelnen Buchstaben geht. Beim Farbdruck sorgt die Einstellung einer niedrigeren Stufe für eine weniger ausgeprägte Sättigung und dementsprechend für eine höhere Helligkeit. Insgesamt lässt sich durch die Wahl einer niedrigeren Stufe bei vielen Szenarios somit problemlos Toner und Geld sparen. Ansonsten bedruckt der Lexmark MC3426adw nicht nur Papierseiten, sondern auch Briefumschläge und Etiketten sowie Kartons, allerdings aber keine Folien.
Bei Kopien in Schwarz-Weiß entspricht das Ergebnis durchaus gehobenen Ansprüchen. Die Erstellung von Farbkopien bringt das Gerät allerdings an seine Grenzen - erst recht, wenn diese komplexe Pastelltöne aufweisen. Die Farbtreue kann hier nicht immer überzeugen. Zudem ist das Druckraster beim genauen Hinschauen klar zu erkennen.
Ganz ähnlich sieht es beim Scannen aus. Bei der Qualität unserer Testscans - Texte mit einzelnen Abbildungen - ist wenig zu bemängeln. Für das Archivieren von Dokumenten eignet sich das Kombigerät also problemlos. Sollen allerdings Fotos gescannt werden, zeigen sich gewisse Defizite. Diese betreffen nicht nur die akkurate Farbwiedergabe, sondern auch die auf den Ausdrucken fehlende Tiefenschärfe. Im Büroalltag sollten das Nutzer aber verschmerzen können.
Störender dürfte da schon die hohe Betriebslaufstärke sein. Direkt neben dem gerade arbeitenden Multifunktionsgerät und dessen sich unangenehm laut drehendem Lüfter möchte im Büro wahrscheinlich kein Mitarbeiter sitzen. Immerhin wechselt der Lexmark MC3426adw nach der Beendigung des Auftrags relativ schnell in den Ruhemodus, in dem er kaum noch zu hören ist.
ALLGEMEINE DATEN | Lexmark MC3426adw |
Testkategorie | Multifunktionsgerät (Farblaser) |
Multifunktionsgerät-Hersteller | Lexmark |
Internetadresse von Lexmark | www.lexmark.com/de |
Preis (unverbindliche Preisempfehlung) | 537 Euro |
Lexmarks technische Hotline | 0800/181378 |
Garantie des Herstellers | 48 Monate (nach Registrierung) |
Das Fazit
Mit dem Modell MC3426adw bietet Lexmark grundsätzlich eine interessante Farblaser-Kombi für Büros und Arbeitsgruppen an. Positiv hervorzuheben sind die kompakten Maße - durch die das Gerät auch in kleinen Büros problemlos Platz findet - sowie die komfortable Bedienung via Touch-Display. Zudem bietet das Multifunktionsgerät nützliche Zusatzfunktionen wie das Drucken und Scannen im Duplex-Modus, das die Arbeitsproduktivität erhöhen kann. Auch mit der vierjährigen Garantie übertrifft Lexmark die meisten Konkurrenten. Allerdings ist der Lexmark MC3426adw nicht ohne Makel. So bricht die Druckgeschwindigkeit über WLAN deutlich ein. Zudem sind bei der Einrichtung einige Hürden zu überwinden und Mac-User dürfte der fehlende Support von Mac OS X stören. Angesichts des recht lauten Lüftergeräusches sollten Nutzer zudem nicht allzu geräuschempfindlich sein oder die Möglichkeit haben, das Gerät in einem separaten Raum aufzustellen.