Mit diesen 6 Tipps steigern Sie die Leistung ihrer AMD Radeon RX 7000 und RX 6000
Wer Grafikkarten von AMD für das Zocken von grafisch anspruchsvollen Games sucht, ist mit den Generationen Radeon RX 7000 und den Vorgängern Radeon RX 6000 gut bedient. Schließlich sind diese GPUs auf Games hin optimiert. Allerdings lässt sich mit dem richtigen Tuning noch mehr Leistung aus ihnen herausholen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie die Leistung, Effizienz und Grafik der Serien Radeon RX 7000 und Radeon RX 6000 verbessern können. Diese Tipps lassen sich auch auf die Optimierung der Architekturen RDNA 3 und RDNA 2 anwenden. Allgemein beziehen sich die Tunings-Möglichkeiten auf die AMD Radeon RX 7900 XTX, die AMD Radeon RX 7900 XT und die AMD Radeon RX 7600 sowie auf die AMD Radeon RX 6950 XT bis zur AMD Radeon RX 6500 XT. Die Einstellungsmöglichkeiten funktionieren auch bei RDNA-Grafikkarten und mobilen GPUs.
1. Mehr Leistung durch Overclocking
Das Übertakten der Grafikkarte ist ein Thema für sich. Dabei gibt es eine ganze Menge zu beachten. Je nach Grafikkarte sind die Anforderungen und die notwendigen Schritte unterschiedlich. Dennoch stellt es eine der geläufigsten Schritte dar, um mehr Leistung aus der GPU herauszubekommen.
Damit das Vorhaben gelingt, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Zudem müssen Sie wissen, welche Grafikkarte Sie tatsächlich übertakten wollen. Dabei spielen vor allem die Taktfrequenzen eine wichtige Rolle. Diese Anleitung führt den Vorgang anhand der AMD Radeon RX 7900 XT vor.
Zunächst vergewissern Sie sich über alle relevanten Spezifikationen der AMD Radeon RX 7900 XT, die für das Übertakten wichtig sind. Dafür schlagen Sie entweder das Benutzerhandbuch auf oder recherchieren auf der Produktseite der Grafikkarte. Es kann weiterhin nicht schaden, diese direkt aus der Grafikkarte auszulesen. Das kostenlose Programm GPU-Z hilft uns dabei. Die Freeware kann schnell und problemlos alle notwendigen Parameter auslesen. Das von TechPowerUp entwickelte Programm liest eine Reihe von Parametern aus. Vor allem kommt es hierbei auf den Basis-, den Game-, den Boost- sowie den Speichertakt an.
Das Programm sollte bei der AMD Radeon RX 7900 XT folgende Spezifikationen anzeigen: 1.900 MHz Basistakt, 2.400 MHz Boosttakt (maximal), 2.3000 MHz Gametakt (durchschnittlich) sowie 16 GDDR6 mit 20 Gbps Speichergeschwindigkeit (10 GHz). Durch das Overclocking wollen wir den maximalen Boosttakt aus der Grafikkarte herausholen. Dadurch sollte sich der durchschnittliche Gametakt während des Spielens erhöhen. Für unsere Zwecke wäre es weiterhin nützlich, wenn sich durch einen höheren Speichertakt auch die Speicherbandbreite maximieren ließe.
AMD macht es einem einfach, indem es für seine Grafikkarten eine integrierte Übertaktungsfunktion mitliefert. Diese Funktion finden Sie in der AMD Software "Adrenalin Edition". Den genauen Vorgang können Sie im Tuning-Video von AMD nachverfolgen. Folgen Sie den Anweisungen im Video und Sie sollten durch das Overclocking 10 bis 15 Prozent mehr Leistung herausholen. Die Anzahl der Bilder Pro Sekunde dürfte sich im selben Maße erhöhen.
Bedenken Sie, dass Sie beim Overclocking und Undervolting der Grafikkarte deren Hitzeentwicklung sowie den Stromverbrauch verändern. Dadurch können falsche, nicht den Werkseinstellungen entsprechende Spannungen entstehen. Diese können ein instabiles System zur Folge haben und die Grafikkarte beschädigen. Seien Sie daher vorsichtig.
2. Effizienzsteigerung dank Undervolting
AMD und andere Grafikkartenhersteller bauen bei ihren Geräten einen Sicherheitspuffer ein, um die optimale Stabilität zu garantieren. Das führt in der Regel dazu, dass auf dem Chip etwas mehr Spannung als notwendig liegt. Diese Spannung lässt sich etwas senken, ohne dabei die Stabilität der Grafikkarte zu gefährden oder sie gar zu beschädigen. Der Effizienzgewinn beim Übertakten lässt sich noch weiter steigern, indem Sie durch das Undervolting die Spannung senken. Dadurch verbraucht das Gerät weniger Strom, während es trotzdem die gleiche Leistung liefert.
Bei unserer AMD Radeon RX 7900 XT stellt das Programm CPU-Z eine Spannung von 1,150 Volt fest. Diese Spannung lässt sich herunterregeln, ohne dabei das Gerät zu gefährden. Mit einem Undervolting von 0,975 bis 1,025 Volt sollten Sie noch immer auf der sicheren Seite sein. Weniger Spannung, und die Grafikkarte könnte stark heruntertakten und damit das Gegenteil von dem bewirken, was Sie durch das Overclocking erreichen wollen. Allgemein geht es beim Undervolting darum, das genau richtige Maß zu finden. Dann sollte durch das richtige Overclocking in Kombination mit dem Undervolting die GPU nicht nur schneller laufen, sondern auch weniger Strom verbrauchen.
3. Stresstest durchführen
Nach dem Undervolting und Overclocking sollten Sie nicht sofort mit dem Gaming beginnen. Unterziehen Sie die Grafikkarte am besten einigen umfassenden Tests, um Schäden oder Leistungseinbußen zu vermeiden. Für die Stabilitätstests und Benchmarks bieten sich Programme wie Unigine, 3DMark Time Spy, 3DMark Fire Strike, MSI Kombustor, FurMark sowie OCCT an. Neben diesen Programmen sollten Sie außerdem Grafikkarte beim Zocken der präferierten Games austesten. Schließlich unterscheiden sich die Lasten und die Lastspitzen beim Spielen häufig von den Idealbedingungen der Programme. Sollte alles geklappt haben, dann können Sie sich über eine leistungsstärkere und stabilere Grafikkarte freuen.
4. Upscaling für mehr Grafikpracht
Wer mit einer hohen Auflösung spielt, um die Grafik besonders genießen zu können, muss häufig feststellen, dass die Grafikkarte nicht genügend Leistung aufbringt. AMD hat auch dafür einige Funktionen parat, um die Optik des Spielgeschehens auf das Maß der tatsächlichen Auflösung anzupassen. Das Programm nennt sich AMD FidelityFX Super Resolution (FSR).
Dieses Programm berechnet die Bilder zunächst in einer niedrigeren Auflösung und setzt anschließend ein raffiniertes Upscaling ein. Das Ergebnis ist, dass einige Spiele sich in einer höheren Framerate spielen lassen. Ein Upgrade der Grafikkarte oder anderer Hardware ist damit nicht notwendig. AMD zeigt in einem seiner Videos genau, wie das bei FSR 2.2 an dem Open-World Racer Forza Horizon 5 funktioniert.
Laut eigener Aussage wurde AMD FidelityFX Super Resolution 2 entwickelt, um die Grafik von vielen Spielen zu steigern, so dass sie über der nativen Bildqualität liegt. Weiterhin soll sich dadurch die Framerate bei vielen Produkten und Plattformen verbessern lassen. Nach eigenen Hersteller-Benchmarks kommt dabei ein ordentlicher Zugewinn an Leistung und Effizienz zusammen. Mehr als 200 Spiele werden laut dem Hersteller unterstützt. Vor allem Zocker von aktuellen und bekannten AAA-Spielen können sich freuen. Dazu gehören etwa:
- Anno 1800
- Cyberpunk 2077
- das aktuelle Diablo 4
- Dying Light 2
- Resident Evil 2 und 3 sowie Resident Evil Village
- Hellblade: Senua's Sacrifice
- Red Dead Redemption 2
- The Witcher 3: Wild Hunt
- Uncharted: Legacy of Thieves Collection
- Vampire: The Masquerade - Bloodhunt
- Warhammer 40,000: Darktide
- Microsoft Flight Simulator
- World of Warships
- Tom Clancy's Rainbow Six Siege
5. Gut gekühlt mit Radeon Chill
Um die Grafikkarte zu schonen und die Leistung zu erhalten, muss sie ordentlich gekühlt sein. Abgesehen von einem guten Lüfter und anderen Kühlungssystemen lässt sich auch softwareseitig etwas machen. Dafür hat AMD das Feature Radeon Chill eingeführt. Bei Notebooks dient dieses Feature als nützliche Energiesparfunktion.
Bei Gaming-PCs hat sie die Aufgabe, die Bildraten anhand der Bewegungen im Spiel zu steuern. Während des besonders hektischen Spielgeschehens erhöht Radeon Chill die Framerate bis zu einer festgelegten Obergrenze. Ist das Spielgeschehen jedoch ruhig, dann werden die Frames per Second von selbst reduziert. Dadurch wird Energie gespart und die Grafikkarte kann etwas entspannen. Auch hierfür hat AMD ein Video bereitgestellt, um die Funktionsweise des Programms zu erläutern.
Das Programm ist mit den meisten Titeln kompatibel, welche DirectX 9 bis DirectX 12 von Microsoft verwenden. Auch Spiele mit der freien Grafik-API Vulkan lassen sich damit optimieren. Diese API findet sich häufig bei Linux. Aktivieren lässt sich dieses Feature wie das Overclocking und Undervolting. Sie finden es bei den AMD-Grafiktreibern sowie bei dem Programm AMD Radeon Adrenalin.
6. Bilder glätten mit AMD FreeSync
Das Tearing ist ein unschöner Nebeneffekt beim Gaming. Sobald es etwas hektischer im Spielgeschehen zugeht, verzerrt und verwackelt das Bild. Um das zu vermeiden, hat AMD die adaptive Synchronisierungstechnologie AMD FreeSync für eine variable Aktualisierungsrate eingeführt. Egal, auf welcher Bildrate Sie spielen, dadurch gelingt ein flüssiges und ruckelfreies Spielgeschehen.
Bei den aktuellen Versionen von AMD FreeSync Premium sowie AMD FreeSync Premium Pro werden sogar Bildwiederholraten von 120 Hz und darüber hinaus unterstützt. Zudem bieten diese Programme eine Low Framerate Compensation (LFC) und Hochkontrastbilder dank HDR. AMD unterstützt laut eigenen Aussagen mehr als 900 Modelle unterschiedlicher Hersteller und hat diese zertifiziert, die adaptive Synchronisierungstechnologie effektiv einsetzen zu können. Das Video von AMD erklärt, wie sich diese Funktionen nutzen lassen.