So beschleunigt man einen langsamen PC
Der PC fährt schwerfällig hoch, reagiert träge, startet Programme nur langsam? Dann wird es Zeit für eine Auffrischungskur. Wir zeigen, welche Maßnahmen dafür geeignet sind.
Mit der Zeit ergeht es jedem Rechner so: Das Betriebssystem fährt schwerfällig hoch, Ordner öffnen sich langsamer, Programme reagieren träger, beim Zocken ruckelt und stockt es. Was sich zu Anfang nur als Verdacht äußert, entwickelt sich bald zu einer deutlichen Verlangsamung des PCs. Kein elektronisches Gerät hält ewig, irgendwann setzen schließlich Abnutzungserscheinungen ein.
Allerdings müssen Sie das Gerät nicht sogleich ausmisten. Software- und hardwareseitig gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die Sie gegen Trägheitserscheinungen am Rechner unternehmen können. Indem Sie unnötigen Datenmüll ausmisten, beschleunigen Sie Ihren Rechner und sorgen für mehr Platz auf der Festplatte. Oder Sie kümmern sich um bessere und effizientere Komponenten. Die hier vorgestellten Maßnahmen sind nicht kompliziert und lassen sich mit wenigen Schritten durchführen. Selbst PC-Laien können damit ihrem Rechner einen großen Dienst erweisen.
Die besten Tipps für die PC-Beschleunigung:
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Unnötige Programme im Autostart deaktivieren
In der Autostart-Konfiguration bestimmen Sie, welche Programme beim Hochfahren des Betriebssystems ebenfalls hochgefahren werden. Einige Programme schalten sich von selbst ein, auch wenn der Nutzer sie gar nicht braucht. Andere werden von Windows für wichtig genug gehalten, dass sie nach dem Hochfahren automatisch betriebsbereit sind. Wenn Sie hier nicht regelmäßig ausmisten, dann braucht Windows beim Hochfahren immer länger, denn es muss gleichzeitig immer mehr Programme starten.
Sollte der Rechner beim Systemstart spürbar langsam voranschreiten, dann wird es Zeit, nicht benötigte Programme im Autostart zu deaktivieren. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie zu den Autostart-Optionen gelangen. Der einfachste Weg dorthin besteht darin, die Tasten Strg, Alt und Entf gedrückt zu halten und somit den Task-Manager aufzurufen. Bei Windows 10 müssen Sie möglicherweise auf "Mehr Details" klicken. Erst dann erscheint die komplette Liste aller Programme und Prozesse. Klicken Sie dann auf den Register "Autostart". Bei Windows 11 nennt sich die Option stattdessen "Autostart von Apps".
Hier sehen Sie, welche Programme zusammen mit dem Systemstart hochfahren können. Wählen Sie die Option "Startauswirkungen" und Sie sehen, welche Auswirkungen das Programm auf den Systemstart haben wird. Mindestens bei allen mit "Hoch" gekennzeichneten Programmen sollten Sie sich überlegen, ob Sie diese wirklich direkt nach dem Hochfahren benötigen. Stattdessen können Sie Ihren Rechner unterstützen, indem Sie auf die Zeile der Software klicken und anschließend auf "Deaktivieren" rechts unten im Task-Manager. Mit Windows 11 klicken Sie hingegen rechts oben auf "Aufgabe beenden".
Weiterhin können Sie sich der nicht benötigten Programmstarts entledigen, indem Sie die Einstellungen aufrufen. Hier navigieren Sie sich anschließend auf "Apps" und dann auf "Autostart". Deaktivieren Sie dann die Programme mittels eines Schiebereglers.
Denken Sie darüber nach, welche Programme Sie wirklich nach dem Hochfahren benötigen. Nutzen Sie etwa für Ihre täglichen Arbeiten Cloudservices wie Dropbox oder Onedrive, dann können diese Dienste sogleich zusammen mit dem Betriebssystem hochfahren.
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RAM-Verbrauch verringern
Kommt es bei der Arbeit am Rechner oder beim Zocken zu Rucklern, geraten Programme ins Stocken oder lässt sich die Maus nicht mehr bewegen, dann kann das an einem erhöhten RAM-Verbrauch liegen. Häufig lassen sich in diesem Zustand die Programme nicht mehr schließen. Im Task-Manager können Sie für Abhilfe sorgen, indem Sie nicht benötigte Prozesse beenden und dadurch wertvollen RAM zur Verfügung stellen.
Rufen Sie wieder den Task-Manager auf, indem Sie die Tastenkombination Strg-Alt-Entf gedrückt halten. Hier klicken Sie auf "Prozesse", wo Sie alle zurzeit aktiven Programme und Hintergrundprozesse einsehen können. Der Task-Manager zeigt Ihnen ebenfalls an, wie hoch die Auslastung an Arbeitsspeicher ist, den die Programme und Prozesse veranschlagen. Der Browser gehört häufig zu den gierigsten RAM-Fressern, vor allem, wenn Sie eine große Anzahl an Tabs geöffnet haben. Dazu kommen einige sehr rechenintensive Programme. Sie können diese beenden, indem Sie im Task-Manager auf die Zeile des Programms klicken und anschließend rechts unten auf "Task beenden". Damit wird der Prozess augenblicklich beendet und RA
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Festplatte bereinigen
Eine prall gefüllte Festplatte kann ebenfalls der Grund für eine Verlangsamung des Rechnerbetriebs sein. Programme und Prozesse benötigen freien Speicher, um dorthin temporäre Dateien auszulagern. Je voller die Festplatte ist, desto weniger Speicher steht dafür zur Verfügung. Die Prozesse brauchen dann länger.
Auch der Festplattenspeicher lässt sich mit wenigen Schritten entschlacken. Öffnen Sie dazu die Einstellungen und gehen Sie dann auf "System", anschließend auf "Speicher". Rechts oben im Fenster sehen Sie, welches Laufwerk als Ihr Systemlaufwerk verwendet wird. Bei den meisten Rechnern ist es das Laufwerk C:. Windows ordnet den Speichertypen unterschiedliche Kategorien zu, wie etwa Bilder, Dokumente, Papierkorb, Inhalt des Download-Ordners oder die Apps. Wichtig für unsere Zwecke sind die "Temporäre Dateien". Dabei handelt es sich um Dateien, die Sie aktuell nicht brauchen. Dazu zählen unter anderem die Thumbnails, also die Miniaturansichten der Dateien, oder frühere Kopien von Windows-Updates. Klicken Sie darauf und Sie bekommen weitere Details angezeigt. Mit einem Häkchen bestätigen Sie, welche Dateien aus welcher Kategorie Sie entfernen wollen. Anschließend klicken Sie auf "Dateien entfernen".
Windows 11 hat die Funktion eingeführt, diesen Prozess zu automatisieren. Gehen Sie hierfür unter den Einstellungen auf "System", dann auf "Speicher" und anschließend auf "Speicheroptimierung". Bestätigen Sie die Option "Sorgen Sie dafür, dass Windows weiterhin reibungslos ausgeführt wird, indem Sie temporäre System- und App-Dateien automatisch bereinigen" und schalten Sie ebenso die Option "Automatische Bereinigung des Benutzerinhalts" ein. In dieser Ansicht bieten sich Ihnen weitere Einstellungsmöglichkeiten. So können Sie den Intervall für die regelmäßige Löschung bestimmen oder welche Inhalte genau gelöscht werden sollen.
Neben dem Löschen von temporären und anderen, nicht mehr benötigten Dateien, können Sie noch etwas tun, um Speicherplatz dazuzugewinnen. So können Sie selten oder nicht mehr verwendete Programme deinstallieren. Unter Windows 10 rufen Sie dafür "Apps und Features" auf, unter Windows 11 "Apps" und dann "installierte Apps". Hier sehen Sie alle installierten Programme sowie den Speicherplatz, den diese auf der Festplatte veranschlagen. Unter Windows 10 wählen Sie die App aus und klicken anschließend auf "Deinstallieren". Um den Deinstallationsprozess mit Windows 11 einzuleiten, klicken Sie zunächst auf die drei Punkte und dann auf "Deinstallieren".
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Windows-Updates einleiten
Windows-Updates verbessern nicht nur die Sicherheit und die Funktionen des Betriebssystem. Sie können auch helfen, die Leistung des Systems zu optimieren, indem neue Treiber installiert und die Probleme voriger Installationen entfernt werden. In der Regel geschehen Updates automatisch. Prüfen Sie besser noch einmal nach, ob dem der Fall ist. Schließlich könnte es sein, dass Sie die Updates temporär deaktiviert und die Funktion anschließend nicht freigeschaltet haben.
Unter Windows 10 überprüfen Sie das in den Einstellungen. Navigieren Sie sich anschließend zu "Update & Sicherheit", dann zu "Windows Update". Unter Windows 11 finden Sie die Option schlicht bei den Einstellungen, genauer weiter links unten. Sollten Sie hier anstehende Updates vorfinden, dann führen Sie diese aus und machen Sie eventuell einen Neustart.
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Regelmäßige Neustarts durchführen
Ein Neustart ist nicht nur nach einem Update des System angebracht. Sie sollten weiterhin den Windows-PC regelmäßig komplett herunterfahren und nicht immer nur in den Schlummerzustand versetzen. Zwar ist es nützlich, wenn der Rechner sofort wieder hochfährt. Allerdings kommt das System dadurch nicht zur Ruhe und die Prozesse verlangsamen sich. Dank regelmäßig durchgeführten Neustarts bereinigt sich das System jedoch.
Häufig machen Nutzer von der Schnellstart-Funktion Gebrauch. Dabei fahren Sie den PC zwar herunter, der aktuelle Systemzustand wird jedoch auf der Festplatte gespeichert. Wenn Sie sofort nach dem Einschalten die zuvor begonnene Arbeit fortsetzen wollen, ist das durchaus von Vorteil. Der PC startet dadurch schnell, laufende Prozesse werden jedoch nicht beendet. Sollte der PC schon vorher langsamer laufen, dann wird er auch nach einem Schnellstart nicht flotter arbeiten können. Hier bietet sich ein vollständiges Herunterfahren an, damit der PC die Prozesse abschließend beenden kann. Auch wenn er etwas langsamer startet, sollte sein Betrieb dennoch beschleunigt sein.
Sie können die Gewohnheit, die Schnellstart-Funktion statt des kompletten Herunterfahrens zu nutzen, auch umgehen, indem Sie diese komplett deaktivieren. Die Option finden Sie in der Systemsteuerung und unter Windows 10 anschließend bei "Alle Steuerungselemente". Wählen Sie hier die "Energieoptionen" aus. Unter Windows 11 finden Sie die Option in "System und Sicherheit" und ebenso unter den "Energieoptionen". Bei beiden Betriebssystemen gehen Sie dann auf "Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll" links im Fenster. Sollten Sie diese Option nicht finden, dann aktivieren Sie diese unter "Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar". Sowohl bei Windows 10 als auch bei Windows 11 deaktivieren Sie dann die Option "Schnellstart aktivieren (empfohlen)" und bestätigen abschließend die Einstellungen.
Weiterhin können Sie ein einmaliges komplettes Herunterfahren einleiten, indem Sie beim Klick auf "Herunterfahren" die Shift-Taste gedrückt halten. Dadurch werden alle Systemprozesse beendet.
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Windows komplett zurücksetzen
Sollten die bereits beschriebenen Methoden allesamt nichts helfen, dann hilft möglicherweise nur ein kompletter Systemneustart. Auch wenn diese Funktion primär nicht dazu dient, das System zu beschleunigen, lassen sich dadurch eventuell einige hartnäckige Macken und Bremsen im System entfernen. Garantiert ist es nicht, doch ein Zurücksetzen des Betriebssystems kann einige weitere positive Effekte auf die Performance des PCs entfalten. Vor jedem Zurücksetzen des Betriebssystems sollten Sie zuvor ein Backup erstellen.
Mit einem gesicherten, kompletten Backup können Sie sich anschließend an die Arbeit machen. Die Optionen für ein Zurücksetzen des Windows-10-Betriebssystems finden Sie unter "Update & Sicherheit", dann klicken Sie auf "Wiederherstellung". Unter Windows 11 befindet sich diese Option in den System-Einstellungen und dann unter "Wiederherstellung". Hier wählen Sie "Diesen PC zurücksetzen" aus. Sie können entscheiden, wie genau Sie den PC zurücksetzen wollen. Wir wollen ihn nicht komplett nackig machen, weswegen Sie "Eigene Dateien beibehalten" auswählen sollten. So werden lediglich das Betriebssystem und Systemdateien neu aufgesetzt, Ihre persönlichen Dateien bleiben jedoch auf der Festplatte. Allerdings entfernt Windows mit dieser Option auch alle Ihre installierten Programme, die persönlichen Windows-Einstellungen sowie nicht standardmäßig installierte Treiber.
Während des Vorgangs gibt Windows Ihnen zwei Optionen. Sie können die Daten für die Neuinstallation des Betriebssystems aus lokalen Windows-Dateien beziehen oder Sie laden sich die Dateien aus der Cloud herunter, indem Sie "Cloud-Download" auswählen. Anschließend heißt es, abwarten, denn der Reset kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
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PC reinigen
Ist der PC verstaubt und verdreckt, dann nimmt die Kühlleistung der Innenteile ab. Dadurch sinkt auch die Leistung des Rechners, da er sich selbst drosseln muss. Am besten reinigen Sie das Innenleben des PCs mit einem leicht feuchten Tuch. Ein Pinsel sowie ein Staubsauger mit einem Bürstenaufsatz sind ebenfalls für umfangreiche Reinigungsmaßnahmen geeignet. Für schmale, schwer zugängliche Bereiche empfiehlt sich ein Druckluftspray. Ein Spray mit 125 Millilitern Luftinhalt bekommen Sie schon für fünf Euro. Achten Sie beim Reinigen nicht nur darauf, das Innenleben von Staub und Schmutz zu befreien. Geben Sie auch gut Acht darauf, die Einzelteile nicht zu beschädigen.
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Einzelteile austauschen
Mitunter kann es notwendig sein, einzelne Komponenten des Rechners auszutauschen. Eine neue CPU, mehr RAM, eine bessere SSD und schon laufen viele Prozesse überraschend schnell. Besonders mehr Arbeitsspeicher kann dafür sorgen, dass der PC mehr Vorgänge auslagern kann und sich dadurch beschleunigt. Unterschätzen Sie ebenfalls nicht den Nutzen einer neuen SSD, denn diese können nicht nur mehr Festplattenspeicher bieten, sondern verfügen auch über einen besseren Controller, durch den Dateien schneller abgerufen werden.
Achten Sie beim Einkauf neuer Komponenten darauf, dass diese mit dem Rechner kompatibel und dass genügend freie Steckplätze vorhanden sind. Was derzeit unter der Haube steckt, das können Sie überprüfen, indem Sie diese einfach öffnen und sich die Beschriftung der Hardware notieren. Weitere Informationen können Sie im Handbuch des PCs nachlesen oder Sie nutzen Tools wie Speccy und Hwinfo.