So beheben Sie die häufigsten WLAN-Probleme

Drahtlosnetzwerke sind benutzerfreundlich, aber auch anfällig für Defekte und andere Fehler. Wir stellen einige der geläufigsten Störungsquellen vor und zeigen Tipps zur Lösung auf.
Externe WLAN-Adapter bei schlechtem internem Empfang
Diverse Notebooks und Ultrabooks verfügen heutzutage über elegante Aluminium- und Magnesium-Gehäuse, die dem Auge schmeicheln, aber einen negativen Einfluss auf die integrierten WLAN-Empfänger haben. Denn solche Materialien wirken abschirmend, sodass die Signale nur unzureichend ankommen. Abhilfe schaffen hierbei bereits externe WLAN-Adapter. Diese werden über den USB-Slot angeschlossen und können kostengünstig erworben werden. Auf diese Weise erhalten Sie sofort eine signifikante Leistungssteigerung im Drahtlosnetzwerk. Die Signalstärke kann darüber hinaus noch gesteigert werden, wenn es möglich ist, den externen WLAN-Empfänger separat auszurichten. Dafür benötigen Sie USB-Anschlusskabel von einem bis zwei Metern Länge, um den Adapter abseits des Notebooks platzieren zu können. Dadurch kann einerseits die relevante Höhe von dBm (Dezibel Milliwatt) Signalstärke erreicht werdem, andererseits ist es möglich, den Client auf das 5-GHz-Frequenzband von 802.11n/ac aufzurüsten, falls der Router diese Option bietet. Wenn die Anmeldung scheitert, empfiehlt sich ein systematischer Check
Wenn die Verbindungsaufnahme misslingt, obwohl das Drahtlosnetzwerk des Routers korrekt eingerichtet ist, dann sollten Sie bei der Fehlersuche systematisch vorgehen. Auf diese Weise lassen sich Probleme schnell identifizieren:
- In vielen Fällen liegt das Problem beim WLAN-Passwort, welches falsch eingetippt wurde. Geben Sie das Passwort erneut ein und überprüfen Sie ggf. das Tastaturlayout hinsichtlich der Landeseinstellungen.
- Wenn das Passwort über Sonderzeichen verfügt, kann es sein, dass diese von der Firmware eines Routers oder eines Geräts nicht unterstützt werden. Dies ist bei einigen Ascii-Zeichen der Fall. Vermeiden Sie auf jeden Fall Klammern aller Art, Schrägstriche, das Dollarsymbol, Gleich-, Ausruf- und andere Sonderzeichen in Ihrem Kennwort.
- Eine weitere Fehlerquelle ist ein aktiver MAC-Filter im Router. Über die Sicherheitseinstellungen des WLANs können Sie einsehen, ob neue Clients durch eine Liste für erlaubte MAC-Adressen gefiltert werden.
- Danach stellen Sie sicher, ob der Client den gewählten Funkstandard unterstützt. Es kann etwa bei Routern mit Dual-Band (5 GHz und 2,4 GHz) der Fall sein, dass 2,4 GHz nicht eingestellt sind.
- Falls sich ein Endgerät nicht mit dem WLAN verbinden lässt, empfiehlt es sich, den Zugang mit einem zweiten Gerät zu überprüfen. In vielen Fällen ist die WLAN-Konfiguration zwar korrekt, jedoch reicht die Signalstärke des problembehafteten Endgeräts nicht aus, um sich im WLAN anzumelden.
- Um sicherzugehen, dass der Fehler nicht beim WLAN-Router liegt, erstellen Sie einen alternativen Hotspot. Seit Version 2.2 sind Android-Geräte imstande, einen Hotspot zu erzeugen. Über "Einstellungen -> Drahtlos & Netzwerke" gelangen Sie in Android zu dem Punkt "Tethering und mobiler Hotspot., welcher den Hotspot kreiert. Eine ähnliche Funktion wird ebenfalls von Apple-Geräten unterstützt - etwa vom iPhone 4, iPads der dritten Generation und vom iPad Mini. Innerhalb der Netzwerkeinstellungen wird über den Punkt "persönlicher Hotspot. ein solcher konfiguriert. Achten Sie dabei zugunsten realistischer Testbedingungen auf die WPA2-Verschlüsselung (WPA2 PSK).
Keine Verbindung über Windows: Fehler beim WLAN-Adapter
Wenn der WLAN-Adapter unter Windows entweder nicht auffindbar ist oder nicht reagiert, kann der Fehler beim Funkmodul liegen. Unter Umständen ist dieses ausgeschaltet. Einige Notebooks verfügen an der Frontseite oder an anderer Stelle über einen Schalter, über den das WLAN-Modul ein- oder ausgeschaltet wird. Der Fehler kann aber auch dem Treiber geschuldet sein. Ob dieser korrekt installiert ist, kann über den Gerätemanager in Erfahrung gebracht werden. Unter "Netzwerkadapter" sollte die Hardware angeführt sein. Falls dies nicht der Fall oder der Eintrag mit Ausrufezeichen versehen ist, muss der Treiber installiert werden. Dieser ist wahlweise auf einer Original-DVD oder per Download von der Hersteller-Website verfügbar.
Achten Sie auf die optimale Sendeleistung ihres Routers
Einige WLAN-Router bieten die Möglichkeit, ihre Sendeleistung anzupassen. Dies geschieht entweder in Prozentschritten oder in Milliwatt (mW). Dabei kann sich eine zu hohe Sendeleistung kontraproduktiv auf den Empfang auswirken. Denn eine Erhöhung des Pegels ist gleichbedeutend mit einer Erhöhung der Interferenzen, sodass die Signalqualität sogar noch geringer ausfallen kann, besonders wenn die Clients in einer Ecke stehen. In den Router-Einstellungen können Sie die Sendeleistung sukzessive herunterregulieren, bis Sie die optimale Konfiguration gefunden haben.
Der letzte Ausweg: Admin-Zugriff auf den Router
Wenn Sie das Passwort für die Administrationsoberfläche des WLAN-Routers vergessen oder gar verlegt haben, müssen Sie zur Wiederherstellung des Standardpassworts des Herstellers die Router-Konfiguration vollständig zurücksetzen. Dies geschieht bei den meisten Routern - außer der Fritzbox - über einen Kaltstart. In der Regel wird dabei auf das sogenannte "30/30/30-Reset" zurückgegriffen:
- Zuerst halten Sie nach Einschalten des Geräts 30 Sekunden lang die Reset-Taste auf der Rückseite des Routers gedrückt. Da in vielen Fällen der Schalter im Gehäuse versenkt ist, benötigen Sie einen spitzen Gegenstand wie einen Nagel, um ihn zu aktivieren.
- Während Sie die Reset-Taste gedrückt halten, trennen Sie den Router vom Strom. Die Reset-Taste bleibt weiterhin für weitere 30 Sekunden gedrückt.
- Nun wird das Gerät wieder an den Strom angeschlossen, dabei bleibt die Reset-Taste gedrückt. Nach erfolgtem Anschluss wird diese für weitere 30 Sekunden betätigt und danach losgelassen. Wenn Sie über einen Router von Asus verfügen, müssen Sie beachten, dass diese nach dem Reset zunächst in einen Recovery-Modus schalten. Daher müssen Sie nach dem dritten Schritt den Asus-Router abermals vom Strom nehmen und nach einigen Sekunden wieder anschließen.
Wenn Sie eine AVM Fritzbox nutzen und Ihre Mailadresse in der Router-Konfiguration angegeben haben, wird Ihnen ein Zugangs-Link zugesandt. Dies geben Sie auf der Weboberfläche über den Punkt "Kennwort vergessen?" in Auftrag, indem Sie "Push Service Mail senden" auswählen. Sollten Sie keine Mailadresse hinterlegt haben, führt kein Weg am Zurücksetzen der AVM Fritzbox vorbei. Nach erfolgtem Start können Sie innerhalb der ersten zehn Minuten auf der Weboberfläche unter dem Punkt "Kennwort vergessen? -> Werkseinstellungen wiederherstellen" den Router zurücksetzen.
Unabhängig vom Gerät müssen Sie Ihren PC nach dem Router-Reset via Ethernet-Kabel mit dem Router verbinden, um eine IP-Adresse per DCHP zu bekommen. Im Anschluss können Sie im Browser die Router-Konfiguration der IP-Adresse aufrufen. Damit Sie die IP-Adresse des Routers erhalten können, müssen Sie im Ausführen-Dialog (Tastenkombination Win-R) den Befehl "cmd /k ipconfig" eingeben. Ipconfig zeigt danach die Router-IP neben "Standardgateway" an.