Linux: So nimmst Du Verzeichnisse auf andere Geräte mit

Transportables Home-Verzeichnis in Linux: So nimmst Du Verzeichnisse auf andere Geräte mit
Linux bietet eine praktische Möglichkeit zur Mitnahme des Home-Verzeichnisses. Damit kannst Du wichtige Daten ganz einfach und schnell auf andere Systeme kopieren.
Mobiles Home-Verzeichnis für Linux: Das Zuhause einfach mitnehmen
Du möchtest ein Home-Verzeichnis, das Du einfach überall mitnehmen und auf andere Geräte kopieren kannst? Bei dem Du dich nicht umstellen musst, wenn Du an einem anderen Gerät arbeiten möchtest? Dann bietet dir Linux genau die passende Lösung, die sich spielend einfach auf USB oder SD bringen lässt. Besonders hilfreich bei Neuinstallationen und der Verwendung von Daten auf mehreren Systemen! Dabei ist es für jeden, der verschiedene Hardware nutzt, empfehlenswert, mobile Home-Verzeichnisse zu nutzen, sodass ein neues System bei der Installation eines weiteren Geräts direkt einziehen kann. Du musst Dich somit nicht mit neuen Benutzerdaten, Konfigurationen, Systemleistungen und anderen Aspekten der Neuinstallation beschäftigen. Auch die Mailprogramme mit allen Konten werden ganz einfach mitgenommen. Wichtig: Je ähnlicher sich Vorgängersystem und Nachfolger sind, desto leichter wird es. Im besten Fall handelt es sich um denselben Desktop und dieselbe Distribution. Ebenfalls hilfreich ist ein identischer Erstbenutzer, wenn Probleme mit vergebenen Rechten möglichst eliminiert werden sollen. Bei der Installation des neuen Systems kannst Du somit den bisherigen Kontonamen nebst Passwort verwenden. Wichtig: Das Konto muss in beiden Systemen als Erstbenutzer geführt sein, es ist nicht ausreichend, lediglich den gleichen Benutzernamen zu verwenden.
So gehst du technisch vor
Zuerst entscheidest Du Dich, ob Du lieber einen USB-Stick oder eine SD-Karte nutzen möchtest. Beides hat Vor- und Nachteile: Die SD-Karte verschwindet im Gerät und stört dann nicht, wenn der Laptop transportiert wird. Der USB-Stick sorgt für eine leicht eingeschränkte Mobilität des Geräts, weil Du hier darauf achten musst, dass der USB-Stick nicht beschädigt oder herausgerissen wird. Dafür ist die SD-Karte oft ein wenig langsamer als der USB-Stick. Kommt es auf das Tempo an, nutze am besten einen USB-Stick an Port USB 3.x. Für normale Anwendungen wird sich die SD-Karte jedoch meist als geeignetste Variante darstellen.
Du findest keine geführte Option, um das Home-Verzeichnis auf Deinen Datenträger zu bringen. Vielmehr musst Du das „manuelle Partitionieren“ nutzen, für das die Voraussetzungen die interne Festplatte sowie ein USB-Stick oder eine SD-Karte mit einer Speicherfähigkeit von mindestens 64 GB sind.
Gehe nun wie folgt vor:
- Öffne den Ubuntu-Installer und gehe auf den Dialog „Installationsart“.
- Steuere „Etwas anderes“ an.
- Wähle das Laufwerk, auf dem Du das System installieren möchtest (meist die erste interne Festplatte).
- Lösche vorhandene Partitionen und lege neue an. Nutze dazu die „+“-Schaltfläche und die Partition vom Typ EFI-System. 100 MB sind ausreichend.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Sind auf dem externen Datenträger bereits Home-Dateien vorhanden, markierst Du diese im Partitionsdialog, wählst das Dateisystem und den Mountpunkt „/home“. Bitte auf keinen Fall „Partition formatieren“ verwenden, ansonsten sind die Daten weg. Name und Kennwort verwendest Du vom früheren System. Bei der zweiten Möglichkeit ist der Datenträger noch leer, er muss zuerst mit Ext4 oder Ext2 formatiert werden. Der Mountpunkt ist wieder „/home“.
Andere Systeme nutzen
Der Home-Datenträger lässt sich wie jeder USB-Stick und jede SD-Karte auf anderen Systemen nutzen. Ausgewählte Daten überträgst Du einfach in das lokale Home-Verzeichnis. Es ist aber auch möglich, den Home-Stick oder die Karte in ein anderen Linux einzubinden. Wichtig: Nutzt das System bisher noch keine eigene Home-Partition, muss diese zuerst ermittelt werden. Tippe dafür „lsblk -f“ in das Dialogfenster ein. Dir wird nun die UUID-Kennung des USB-Sticks oder der SD-Karte, den bzw. die Du verwendest, angezeigt. Nun trägst Du in das Laufwerk „/home“ als Mountpunkt ein, als Datei wählst Du „/etc/fstab“. Schreibe dort „UUID=[…] /home ext4 defaults 0 0“ hinein. Wenn nötig, kannst Du „ext4“ nun als Dateisystem anpassen. Dies wird unter anderem der Fall sein, wenn lsblk die Meldung über ein anderes Dateisystem herausgegeben hat. Bitte denke daran, dass der neue Datenträger erst dann als Home genutzt wird, wenn Du das ganze System neu gestartet hast.