Disney, Apple, Warner: Das sind die neuen Netflix-Konkurrenten
Noch sind Netflix und Amazon Prime in Deutschland die Platzhirsche im Bereich Videostreaming. Doch das könnte sich mit Disney, Warner und Apple bald ändern.
Wenn man in Deutschland von Videostreaming spricht, dann sind im Regelfall Netflix oder Amazon Prime Video gemeint. Die beiden Dienste stehen dank aufwendigen Eigenproduktionen sowie eingekauften Blockbuster-Serien und -Filmen an der Spitze der Beliebtheitsskala der deutschen Nutzer. Doch die Konkurrenz schläft nicht: In den kommenden Monaten wollen zahlreiche neue Anbieter auf den Markt drängen. Die wohl namhaftesten Neuankömmlinge sind Disney, Warner und Apple.
Das gibt es zu sehen
Am interessantesten ist sicherlich, welche Inhalte die neuen Streaminganbieter im Programm haben werden. Besonders Disney trumpft mit seinem Angebot Disney+ mächtig auf, denn zum Unternehmen gehören unter anderem Studios wie Pixar, Marvel, Lucasfilm und 20th Century Fox. Es ist anzunehmen, dass viele Inhalte dort künftig exklusiv zu finden sein werden. Darunter unter anderem die "Star Wars"-Reihe, Animations-Hits wie "Die Eiskönigin - Völlig unverfroren" und die seit Jahren äußerst beliebten Filme aus dem Marvel-Superheldenuniversum rund um die "Avengers".
Über die geplante Streamingplattform von Warner gibt es derzeit nur wenige Informationen - nicht einmal der Name steht offiziell fest. Allem voran dürfte sich der neue Dienst auf Inhalte aus dem eigenen Hause konzentrieren, denn zu Warner zählen unter anderem auch Studios wie DC Films ("Wonder Woman", "Aquaman") und der US-Sender HBO, der in den vergangenen Jahren einige der beliebtesten TV-Serien überhaupt produzieren ließ - darunter "Game of Thrones", "Westworld" und "True Detective".
Apple hat unterdessen mit viel Star-Power Ende März seine neue Videoplattform Apple TV+ vorgestellt. Auch in Cupertino setzt man auf Eigenproduktionen, die der Konkurrenz den Rang ablaufen sollen. Gleich mehrere vielversprechende Projekte befinden sich derzeit in der Mache. So wird unter anderem Oscargewinnerin Julianne Moore (58) die Hauptrolle in der Serien-Adaption von Stephen Kings (71) Roman "Lisey's Story" übernehmen. Außerdem arbeitet Steven Spielberg (72) an einer Neuauflage seiner Serie "Unglaubliche Geschichten" und Reese Witherspoon (43) wird zusammen mit Jennifer Aniston (50) und Steve Carell (56) in "The Morning Show" zu sehen sein. Sogar Prinz Harry (34) mischt mit. Er verantwortet mit Oprah Winfrey (65) eine mehrteilige Dokumentation, die sich mit psychischer Gesundheit beschäftigt.
Wann kommen die Dienste nach Deutschland?
Disney sagt Streaming-Riese Netflix eindeutig den Kampf an - nicht nur mit seinem Streaming-Portfolio, sondern auch in Sachen Preis. In den USA soll der Monat umgerechnet rund 6,20 Euro kosten, eine Jahresabo liegt bei etwa 62 Euro. Für Deutschland sind noch keine Preise bekannt, es dürfte aber schon mit dem Teufel zugehen, wenn hiesige Kunden deutlich mehr für das Angebot zahlen müssen. Erwartet werden entsprechend Preise von bis zu sieben Euro im Monat beziehungsweise etwa 70 Euro im Jahr. Starten soll das Ganze in den USA im Herbst 2019. Nicht sehr viel später dürfte es vermutlich auch in Deutschland soweit sein.
Bereits im vergangenen Oktober wurde bekannt, dass Warner seinen Service bis Ende 2019 an den Start bringen möchte. Seither gibt es keine Neuigkeiten darüber, ob dieser Zeitplan gehalten werden kann - und ob das Angebot auch zeitnah zur US-Veröffentlichung nach Deutschland kommt. WarnerMedia-Chef John Stankey (56) verglich das geplante Angebot damals mit einer "Sammlung von Boutiquen", die allesamt auf hohem Qualitätslevel spezielle Bedürfnisse abdecken sollen. Es ist also zu befürchten, dass der Preis für den Service höher als bei Disney ausfallen könnte.
Ähnlich düster sieht es ebenfalls noch mit genaueren Informationen zu Apple TV+ aus. Bei der Vorstellung im vergangenen Monat wurden weder Preise noch ein Startdatum genannt. Wie viel der Dienst kosten und wann genau er an den Start gehen wird, soll allerdings noch im Herbst angekündigt werden. Es bleibt zu hoffen, dass eine Veröffentlichung trotzdem noch in diesem Jahr ansteht.