Sicherheit: So verschlüsselt man externe Datenträger
Fotos, Videos, Texte oder wichtige Dokumente - all das speichern wir heutzutage digital auf unseren Festplatten, USB-Sticks oder Speicherkarten. Um bei der Archivierung der Dateien auf der sicheren Seite zu sein, sollten Userinnen und User nicht nur regelmäßig Backups ihrer Dateien erstellen, sondern diese Daten auch verschlüsseln. So schützt man seine digitalen Schätze per Passwort.
Um sich gegen unerwünschten Zugriff auf seine Datenträger zu sichern, stellt sich zunächst die Frage nach dem verwendeten Betriebssystem des Computers oder Laptops. Aktuelle Versionen von Windows, iOS und Linux erlauben es gleichermaßen, externe Datenträger per Passwort zu verschlüsseln - allerdings mit gewissen Einschränkungen. Für diesen Fall macht Drittanbietersoftware die Verschlüsselung möglich, teilweise ist diese auch von Herstellern der Speichermedien verfügbar.
Passwortschutz auf Windows-Geräten
In den Pro-, Business- und Enterprise-Versionen von Windows 10 und Windows 11 ist der Passwortschutz einer externen Festplatte oder eines USB-Sticks denkbar einfach. Hierzu das Speichermedium per USB verbinden und über den Datei-Explorer ansteuern. Per Rechtsklick auf das Medium erhält man die Option "Bitlocker aktivieren", bei der wichtig ist, sie mit Administrator-Rechten auszuführen. Anschließend öffnet sich ein Fenster, in dem man sein Passwort eingibt und es durch Wiederholung bestätigt. Außerdem gibt es die zusätzliche Sicherheitsoption, einen Haken bei "Smartcard zum Entsperren des Laufwerks verwenden" zu setzen.
Im nächsten Fenster entscheidet man sich dafür, wie der Wiederherstellungsschlüssel gesichert werden soll. Dieser ist notwendig, um die Daten wiederherzustellen, falls das Passwort des Datenträgers vergessen oder verloren geht. Hat man sich für eine Option entschieden, ist im nächsten Schritt zu wählen, ob das gesamte Laufwerk oder nur der aktuell belegte Speicherplatz verschlüsselt werden soll. Windows empfiehlt Ersteres für neuere Geräte und Letzteres für ältere. Im fünften Schritt entscheidet man sich für den Verschlüsselungsmodus, Windows empfiehlt dabei für welchen Anwender welche Option die richtige ist. Abschließend startet man die Verschlüsselung und wartet geduldig, denn der Vorgang kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Passwortschutz auf Windows-Geräten ohne TPM-Chip
Sollte der Vorgang nicht starten und als Begründung die Meldung erscheinen, dass das Gerät über keinen TPM-Chip (Trusted Platform Module) verfügt, ist ein weiterer Kniff notwendig. Im "Ausführen"-Fenster (Windows-Taste + R) gibt man den Begriff "gpedit.msc" ein, anschließend öffnet sich das Fenster "Editor für lokale Gruppenrichtlinien".
Dort navigiert man zu: Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > Windows-Komponenten > BitLocker-Laufwerksverschlüsselung > Betriebssystemlaufwerke. In der Liste rechts den Eintrag "Zusätzliche Authentifizierung beim Start anfordern" doppelklicken. Es öffnet sich ein Fenster, in dem man einen Haken unter "BitLocker ohne kompatibles TPM-Modul zulassen" setzt. Zum Schluss stellt man sicher, dass bei "TPM-Start konfigurieren" die Option "TPM nicht zulassen" gewählt ist. Nach einem Klick auf "OK" funktioniert der BitLocker wie oben beschrieben.
In den Home-Versionen von Windows 10 und Windows 11 ist BitLocker nicht integriert, in diesem Fall erfolgt der Griff zu Drittanbieter-Software. Programme wie "AxCrypt", "NordLocker" oder "VeraCrypt" haben sich bei vielen Anwendern bewährt. Alle drei Programme sind mit Windows- und Apple-Geräten kompatibel, "AxCrypt" und "NordLocker" außerdem mit Android.
Passwortschutz auf macOS
Apple stellt eine ausführliche Anleitung zum Passwortschutz auf den unterschiedlichen macOS-Plattformen High Sierra bis Ventura zur Verfügung. Besonders beachten sollte man dabei, dass sich das Speichermedium mit dem Festplattendienstprogramm nur dann per Passwort schützen lässt, wenn der Datenträger vorher formatiert, also alle Daten gelöscht werden. Dementsprechend sollte vor dem Einrichten des Passworts unbedingt ein Backup aller Daten gemacht worden sein.
Ist das Speichermedium hingegen bereits im richtigen Dateiformat, reicht im Finder ein Klick auf den Stick oder die Festplatte, um die Option "[Name des Mediums] verschlüsseln" angeboten zu bekommen. Danach ist nur noch das Passwort und eine Merkhilfe einzugeben, ehe der Verschlüsselungsprozess startet, der je nach Datenmenge auf dem Medium einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Nutzer sollten beachten, dass in Folge der Verschlüsselung das Auswerfen des Mediums künftig etwas länger dauert und es nicht überhastet abziehen.