Kostenlose Anti-Malware-Tools für Windows, Android & Co.

Besserer Schutz: Die besten kostenlosen Anti-Malware-Tools für Windows, Android & Co.
Die Angst vor Schadsoftware lässt Dich aufhorchen? Wir zeigen Dir einige kostenlose Tools namhafter Hersteller, mit denen Du die Gefahr deutlich eindämmen kannst.
Kostenlos zu mehr Sicherheit
Viren existieren für Windows (und andere Betriebssysteme) bereits seit Jahrzehnten. Die Autoren dieser Software wissen genau, welche Schwachstellen es auszunutzen gilt – aber die Hersteller von Antivirensoftware wissen dies auch. Somit handelt es sich seit langer Zeit um ein Katz-und-Maus-Spiel, das beide Parteien gerne für sich gewinnen würden. Ein Ende ist jedoch nicht abzusehen. Du kannst dennoch profitieren, indem Du dir einige dieser Tools näher anschaust und installierst, um die Sicherheit bei der Nutzung Deiner Geräte zu verbessern.
Alle von uns vorgestellten Tools sind kostenlos. Zwar bringen die meisten von ihnen auch Bezahlversionen mit, doch diese musst Du nicht zwingend nutzen. Einige der Anwendungen machen stattdessen Werbung für die kostenpflichten Varianten, sodass Du hier und da mit einem Banner oder ähnlichen Marketingaktionen rechnen musst. Wir haben den Fokus in diesem Ratgeber auf Tools gelegt, die dich nicht zu stark mit Werbung belästigen und die auch in den kostenlosen Versionen noch eine ausreichend hohe Funktionalität bieten.
Backup- und Erase-Tools
Schadsoftware verliert zu einem großen Teil ihren Schrecken, wenn Du Deine Daten regelmäßig sicherst – denn dann ist auch der schwerste Datenverlust kein großes Hindernis.
Ascomp Secure Eraser
Vertrauliche Daten sollten niemals in die falschen Hände geraten. Damit Du Dir dessen sicher sein kannst, existieren Tools wie Ascomp Secure Eraser: Damit kannst Du Daten permanent löschen, sodass auch unter großen Anstrengungen keine Wiederherstellung möglich ist. Das kann immer dann sinnvoll sein, wenn Du vielleicht eine alte Festplatte verkaufen möchtest. Durch Secure Eraser bist Du Dir sicher, dass dort keine Daten mehr vorhanden sind.
Du kannst mit dem Tool einzelne Dateien löschen, aber auch komplette Ordner, Partitionen oder gesamte Festplatten. Secure Eraser nimmt sich dazu den Speicherplatz auf der Festplatte und überschreibt ihn wahllos mit zufälligen Kombinationen aus Einsen und Nullen. Eine Wiederherstellung ist dann nicht mehr möglich, der Prozess kann aber – abhängig von der Größe der Festplatte – einige Stunden dauern.
Recuva
Der umgekehrte Fall besteht dann, wenn Du versehentlich gelöschte Dateien wiederherstellen möchtest. Das schaffen Tools wie das kostenlose Recuva. Denn: Nur, weil etwas aus dem Papierkorb verschwindet, heißt das noch nicht, dass diese Datei unwiderruflich verloren ist. Windows verweist intern nicht mehr auf sie, aber auf der Festplatte ist sie noch vorhanden, bis sie von zufälligen Dateioperationen endgültig überschrieben wird.
In diesem Fall kannst Du Recuva verwenden: Es sucht nach Daten, die Du aus dem Papierkorb gelöscht hast, und versucht anschließend, diese wiederherzustellen. Das gelingt nicht in 100 % der Fälle, aber häufig genug. Dabei gilt: Je kürzer der Löschzeitpunkt zurückliegt, desto wahrscheinlich ist es, dass Du die Informationen wiederherstellen kannst.
Recuva wird dabei nicht nur auf Festplatten jeder Art aktiv, sondern auch auf anderen Speichermedien – etwa USB-Sticks oder microSD-Karten und ähnliche Medien.
AOMEI Backupper Standard
Der Aomei Backupper Standard von AOMEI macht genau das, was der Name vermuten lässt: Er sichert Deine Daten und legt eine perfekte Kopie dieser Informationen auf einem anderen Medium ab. Beispielsweise könntest Du so jeden Tag ein Backup der Daten auf Deiner Festplatte in Auftrag geben und dieses auf ein angeschlossenes NAS transferieren. Verlierst Du Zugriff auf Deine Daten, ist dies halb so schlimm: Du nutzt einfach Dein Backup und stellst den Ursprungszustand wieder her.
Backupper Standard kann dafür Zeitpläne anlegen, automatisch auf optische Medien wie DVDs brennen, eine Versionierung anbieten (sodass Du weißt, von welchem Zeitpunkt welches Backup stammt) und mehr. In der Edition Backupper Standard bringt das Programm alles mit, was Privatpersonen in der Regel brauchen. Sogar eine Datensicherung in der Cloud ist mit dabei, falls Du dem Hersteller Deine Daten anvertrauen möchtest. In jedem Fall verlieren Ransomware & Co. damit sofort ihren Schrecken.
Systemdiagnose
Manchmal vermutest Du, dass etwas nicht stimmt, aber kannst dies nicht beweisen? Mit den folgenden beiden Tools bringst Du Licht ins Dunkel.
Adlice Diag
Dieses Programm untersucht alle Dateien in einem bestimmten Verzeichnis (oder auf dem gesamten PC) und meldet jegliche Probleme sofort. Dabei unterscheidet sich Adlice Diag von klassischen Antivirenprogrammen und meldet auch Dateien, die einfach unbekannter Natur sind. Es handelt sich somit im Kern um ein sehr misstrauisches Programm, das aber keine Fehler selbst beheben kann. Vielmehr meldet es potenzielle Probleme und überlässt Dir die Aufgabe, im Internet zu schauen, ob diese Dateien in Ordnung sind oder nicht.
Hast Du ein Problem identifiziert, kannst Du es sofort aus dem Programm heraus löschen. Adlice Diag richtet sich dabei eher an fortgeschrittene Nutzerinnen und Nutzer, die Probleme eigenhändig recherchieren und korrekt einschätzen können.
HiJackThis Fork
Dieses Urgestein unter den Analysetools war ursprünglich dazu gedacht, Browsererweiterungen auf zweifelhaftes Verhalten zu untersuchen. 2007 wurde HiJackThis vom bekannten Unternehmen Trend-Micro gekauft, heute existiert das Tool aber noch immer als Open-Source-Software. Ein einziger Programmierer widmet sich der Pflege des Tools, das heute wesentlich mehr kann als nur die Untersuchung von Browsererweiterungen.
HiJackThis Fork prüft dazu typische Einstellungen, die gerne von den Autoren von Schadsoftware jeglicher Art verändert werden. Somit wird HiJackThis Fork nicht direkt anzeigen, ob Dateien verändert wurden, sondern spürt eher auf, an welchen Orten womöglich Fremdsoftware im Betrieb ist. Wie schon damals richtet sich die Software jedoch eher an fortgeschrittene Personen. HiJackThis Fork unterscheidet nämlich nicht zwischen Veränderungen, die von Schadsoftware durchgeführt wurden, und Veränderungen, die auf ganz gewöhnliche Weise zustande kommen.
Du musst Dich also auskennen, um die präsentierten Informationen in den richtigen Kontext setzen zu können. Sofern Du jedoch fit bist im Bereich PC-Technik, ist HiJackThis Fork ein sehr nützliches Tool, das selbst dort Probleme findet, wo andere Programme gar nicht nachschauen.
Internetschutz
Du hast praktisch ständig den Browser offen, aber sorgst Dich um Sicherheit? Die folgenden Tools versprechen vor allem beim Surfen im Internet wesentliche Vorteile durch mehr Sicherheit.
Bitdefender Traffic Light
Bitdefender Traffic Light von Bitdefender ist eine einfache Browsererweiterung – Du benötigst also keinen hohen Aufwand. Die Anwendung agiert dabei sehr verständlich: Besuchst Du eine harmlose Webseite, wirst Du einen kleinen, grünen Haken in der Addresszeile des Browsers sehen. Ist die Webseite gefährlich, meldet dies Traffic Light entsprechend durch ein Pop-up. Auch bei der Google-Suche ist die Erweiterung aktiv, denn bekannte, harmlose Suchtreffer werden markiert.
Comodo Free Firewall
Eigentlich ist die windowsinterne Firewall bereits gut genug. Allerdings spuckt sie nicht sehr viele Informationen über ihre internen Aktivitäten aus. In diesem Fall helfen kostenlose Alternativen wie Free Firewall von Comodo. Die App gibt dir Auskunft darüber, welche Anwendungen sich mit dem Internet verbinden und welche nicht. Der gesamte Datenverkehr wird überwacht und protokolliert, im Ernstfall schlägt die Firewall sofort Alarm.
Avast Secure Browser
Der Secure Browser von Avast verlangt Dir etwas mehr ab, denn dafür musst Du gleich einen komplett neuen Browser installieren. Dafür verspricht der Hersteller jedoch, Deine Privatsphäre wesentlich besser zu schützen als alle anderen Browser. Beispielsweise blockiert der Secure Browser unerwünschte Add-ons, löscht Cookies automatisch, identifiziert potenziell unsichere Webseiten und dergleichen mehr. Damit Du nicht den Überblick verlierst, bekommst Du das Security & Privacy Center als zentrale Konfigurationsstelle.
VPN und ein Schutz beim Onlinebanking sind theoretisch auch mit an Bord, allerdings musst Du dafür Geld in die Hand nehmen. Da der Unterbau auf Chromium basiert, ähnelt die Bedienung dem bekannten Chrome-Browser von Google sehr. Du würdest also nicht viel Zeit benötigen, um Dich auf die leicht veränderte Oberfläche einzustellen.
Schutz für WLAN-Verbindungen
Dein WLAN zu Hause erscheint Dir zu unsicher? Wir zeigen Dir einige Tools, mit denen Du die Verbindungsqualität verbessern kannst.
F-Secure Router Checker
Bestimmte Schadsoftware hat es speziell auf Deinen Router abgesehen. Damit könnten zum Beispiel DNS-Einträge auf Deinem Router manipuliert werden, was dafür sorgt, dass Du ahnungslos auf unsichere Webseiten umgeleitet wirst. Du glaubst somit, Du gehst vielleicht auf die Internetseite Deiner Bank, aber wirst in Wirklichkeit auf eine sehr echt aussehende Kopie dieser Seite weitergeleitet.
Damit das nicht passiert, gibt es den Router Checker von F-Secure. Er prüft, ob bei Deinem Router alles mit rechten Dingen vor sich geht. Praktisch daran ist, dass Du das Programm nicht installieren musst: Stattdessen rufst Du es einfach über www.fsecure.com/de/router-checker auf und lässt die Prüfung online stattfinden.
Bitdefender Home Scanner
Den Bitdefender Home Scanner installierst Du auf einem beliebigen Windows-Gerät in Deinem Netzwerk zu Hause. Von dort aus kann das Tool anschließend alle im Netzwerk angebundenen Geräte ebenfalls auf Schwachstellen prüfen – also andere PCs, Notebooks, Smartphones, Smart-TVs, NAS, Webcams und vieles mehr. Dies kann einige Zeit dauern – vor allem nach der Ersteinrichtung –, aber gibt Dir die Gewissheit, dass alles getestet wird.
Damit das funktioniert, musst Du Dich nach der Installation allerdings auf der Webseite von Bitdefender registrieren. Hast Du diese Hürde gemeistert, werden alle Testergebnisse sehr übersichtlich zentral anzeigt. Handlungsempfehlungen befinden sich ebenfalls an Bord, um im Zweifelsfall reagieren zu können.
Nord VPN
Eigentlich sind offene WLAN-Verbindungen in öffentlichen Räumen eine feine Sache: Du verbrauchst nicht Dein eigenes Datenvolumen, sondern nutzt eine andere, womöglich sogar schnellere Verbindung. Dies ist meist kostenlos möglich und nicht an Zeitbeschränkungen gebunden. Aber: Gleichzeitig sind diese Verbindungen oft unverschlüsselt, sodass übertragene Daten theoretisch abgefangen werden können. Auch andere Informationen lassen sich von versierten Personen ermitteln. Schon aus Sicht der Privatsphäre sind diese Szenarien bedenklich.
VPN-Dienste schaffen Abhilfe – etwa Nord VPN. Die übertragenen Daten werden bei der Nutzung eines VPN-Servers zwischen Deinem Gerät und dem kontaktierten Server verschlüsselt, sodass Daten zwar theoretisch abgefangen werden können. Sie sind jedoch wertlos, da sie nicht zu entschlüsseln sind. Weiterhin haben VPN-Dienste immer den Vorteil von Proxy-Servern im Allgemeinen: Server werden nicht erfahren, wo Du Dich befindest, sondern wo der VPN-Server sich befindet. Du könntest also in Frankfurt sitzen, doch der Server glaubt, Du bist in Berlin.
Nord VPN hat dafür einige Tausend VPN-Server im Programm, verteilt auf über 100 Länder. Du könntest Dich also auch mit einem Anbieter aus Tokio oder Kapstadt verbinden. Kostenlos gibt es diesen Service allerdings nicht, ungefähr 100 Euro im Jahr kostet Dich dieser Spaß. Dafür weißt Du aber in Zukunft, dass Du sehr sicher und vor allem anonym surfen kannst.
Eine kostenlose Alternative besteht darin, einen bestimmten Router wie eine FRITZ!Box als VPN-Server zu nutzen. Dies schützt zwar die Datenübertragung ebenfalls, doch der Vorteil des verschleierten Standortes ist damit hinfällig. Willst Du einen vollkommenen Schutz, führt somit kein Weg an Nord VPN oder ähnlichen Diensten vorbei.
Verschlüsselung
Daten zu verschlüsseln, lohnt sich überall. Die folgenden Tools helfen Dir dabei, Übersicht über Deine Passwörter zu behalten und bestehende Datensätze sicher zu verschlüsseln.
VeraCrypt und Bitlocker
Die Datensicherheit spielt vor allem auf mobilen Geräten eine Rolle – und vor allem, wenn Du viel unterwegs bist. Notebooks und ähnliche Geräte können etwa an Flughäfen oder Bahnhöfen gestohlen werden. Diebe hätten dann Zugriff auf alle enthaltenen Daten.
Das kannst Du vermeiden, indem Du die enthaltenen Dateien verschlüsselst. Benutzt Du Windows, brauchst Du dafür keine Zusatzsoftware: Bitlocker ist mit an Bord, und dabei handelt es sich um ein sehr sicheres Programm zur Verschlüsselung von Daten. Sowohl in der Home- als auch Pro-Variante von Windows 10 und Windows 11 kannst Du den gesamten PC somit sicher verschlüsseln. Um auf die Daten zuzugreifen, brauchen Angreifer anschließend ein Passwort bzw. eine PIN. Ist diese nicht bekannt, ist kein Zugriff auf die Daten möglich.
Falls Du eine andere Software bevorzugst, empfiehlt sich VeraCrypt. Das Tool basiert auf Open-Source-Software und agiert auf demselben Sicherheitsniveau wie Bitlocker. Du bekommst allerdings etwas mehr Optionen – beispielsweise, um nur einzelne Dateien oder Ordner zu sichern und nicht gleich komplette Laufwerke. Du gewinnst also etwas Flexibilität, aber musst dafür bereit sein, ein weiteres Tool zu installieren.
Bei Software dieser Art gilt immer, dass Du Deine eigenen Passwörter unbedingt sicher aufbewahren musst. Vergisst Du Deine Passwörter, kannst auch Du nicht mehr an Deine mit Bitlocker oder VeraCrypt gesicherten Daten herankommen. Im schlimmsten Fall stellst Du Dir also selbst ein Bein und sperrst Dich aus. Daher ist es ratsam, die Passphrase mehrfach zu sichern und offline an verschiedenen Stellen sicher zu verwahren.
O&O ShutUp 10++
Windows und ähnliche Produkte sammeln häufig anonymisierte Daten über Dich, damit beispielsweise Werbeeinblendungen besser auf Deine Vorlieben angepasst werden können. Da die Daten anonym sind, bist Du nicht direkt gefährdet, aber eventuell gefällt Dir dieses Vorgehen trotzdem nicht.
Möchtest Du es unterbinden, empfiehlt sich ein Tool wie O&O ShutUp 10++. Das Programm deaktiviert auf Wunsch so gut wie alle Bereiche, an denen Microsoft und ähnliche Unternehmen Daten über Dich erheben können. Zwar kannst Du diese Einstellungen auch innerhalb von Windows ohne Zusatzsoftware vornehmen, doch O&O ShutUp 10++ bündelt alles an einem einzigen Ort und ist daher praktisch in der Anwendung.
Außerdem richtet sich O&O ShutUp 10++ auch an Anfänger: Farbcodes zeigen Dir die Bedeutung der Funktionen an, sodass Du leicht unterscheiden kannst, welche Optionen wichtig sind und welche nicht. Du musst also die Funktionalität nicht zu 100 % verstehen, um O&O ShutUp 10++ dennoch nutzen zu können. Fällt Dir auf, dass eine bestimmte Funktion doch ganz nützlich war, kannst Du sie mit einem Klick wiederherstellen.
Cryptomator
Cloudspeicher wie OneDrive sind nützlich, um dort Daten aufzubewahren und leicht zwischen zahlreichen Geräten zu synchronisieren. Da eine Integration direkt in Windows ebenfalls möglich ist, gelingt die Nutzung wie auf einem eigenen Laufwerk zu Hause – nur, dass im Hintergrund die Cloud aktiv ist.
Auch aus der Perspektive der Sicherheit musst Du Dir keine großen Gedanken machen: Cloudanbieter betreiben enormen Aufwand, um ihre Systeme und damit Deine Daten zu sichern. Datenverlust oder -beschädigung sollte somit so gut wie nie auftreten.
Eine kleine Sicherheitslücke gibt es aber dennoch: Unberechtigte Personen können Zugriff auf die Daten im Cloudspeicher bekommen, wenn sie sich im selben Raum aufhalten. Beispielsweise könntest Du am Arbeitsplatz einen Cloudspeicher geöffnet haben und Kolleginnen und Kollegen könnten darauf zugreifen, wenn Du für einige Zeit aus dem Raum gehst. Handelt es sich um Geräte, die von mehreren Personen genutzt werden, besteht diese Gefahr ebenfalls – auch zu Hause.
Sichern kannst Du Dich gegen diese Schwachstellen mit Cryptomator: Die Software erstellt innerhalb Deines Cloudspeichers sogenannte Tresore – abgeschirmte Bereiche, die nur dann sichtbar werden, wenn Du Cryptomator startest und ein Passwort eingibst. Da nur Du dieses Passwort kennst, ist dieser Datenbereich im Cloudspeicher für Dritte nicht einsehbar. Der Tresor existiert also permanent, aber ist schlicht unsichtbar – sowohl im Windows Explorer auf dem Gerät als auch online, wenn Du über den Browser auf den Cloudspeicher zugreifst.
KeePass
Am sichersten bist Du unterwegs, wenn jede Seite und Anwendung ihr eigenes Passwort bekommt. Das ist für viele Menschen jedoch in der Praxis schwer umsetzbar – denn wer merkt sich schon Dutzende oder Hunderte verschiedener Passwörter? Man könnte alles in einem Dokument sortieren, doch dies muss auf dem neuesten Stand gehalten werden. Aus diesen Gründen nutzen viele Personen einfach überall ein Standardpasswort – höchst bedenklich!
Um das Problem zu umgehen, gibt es Passwortmanager wie KeePass. Das Programm erfüllt mehrere Funktionen: Einerseits kann es neue Passwörter generieren. Dies sind völlig zufällige Aneinanderreihungen von Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen mit einer Länge von 16 Zeichen und mehr. Mit heutigen Mitteln ist es unmöglich, Passwörter dieser Art mit Brute-Force-Attacken zu knacken. Das Problem an diesem Verfahren ist jedoch, dass diese Passwörter von Menschen nicht leicht zu merken sind – oder könntest Du Dir beispielsweise „o9!ÄP2nx#!?Äriw2“ merken?
Aus diesem Grund bringt KeePass zusätzlich die Funktion mit, die generierten Passwörter lokal auf dem Deinem Gerät zu speichern. Du würdest also ein Passwort erstellen, es einem bestimmten Dienst und Nutzernamen zuweisen und wüsstest in der Zukunft immer, wie Du Dich bei diesem Dienstleister einloggen kannst. Da die Daten lokal gesichert sind, können andere nicht darauf zugreifen. Aber: Verlierst Du den Zugriff auf KeePass, verlierst Du auch alle darin gespeicherten Passwörter.
In seiner Grundversion kann KeePass sich nicht mit anderen Geräten synchronisieren, was heutzutage etwas unbequem ist. Diese Funktion kannst Du jedoch mit Plug-ins nachrüsten. Eine rege Open-Source-Community hat sich um das Tool geschart, sodass es ständig neue Entwicklungen gibt. Eine Alternative zu KeepAss ist beispielsweise Bitwarden: Dann werden Deine Passwörter zwar extern beim Anbieter gespeichert, aber dafür bekommst Du viel Komfort (wie Cloudsynchronisierung oder 2FA-Entschlüsselung). Beide Programme haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Schutz vor Schadsoftware
Eine weitere große Kategorie betrifft den Schutz vor Malware in all ihren Auswüchsen. Mit den folgenden Programmen sicherst Du Deine Geräte ohne Kostenaufwand ab.
Avira Free Security
Im Prinzip bietet der Windows Defender bereits einen sehr guten Schutz für alle durchschnittlichen Anwenderinnen und Anwender von Windows-Systemen. Möchtest Du Dich trotzdem noch ein wenig umorientieren, ist Avira Free Security ein guter Start: Die Virenerkennung ist nicht wesentlich schlechter oder besser als mit dem Windows Defender, allerdings bringt Avira Free Security einige zusätzliche Features mit. Dafür musst Du auch kein Geld ausgeben, denn trotz des gehobenen Funktionsumfangs ist die Anwendung kostenlos.
UCheck und Sumo
UCheck von Adlice widmet sich eher der Gesundheit Deines Programmportfolios. Die Software überprüft die auf Deinem Gerät installierten Programme und schaut anschließend, ob es neue Versionen dieser Anwendungen gibt. Da ältere Software häufig Sicherheitslücken hat, ist es sinnvoll, alle installierten Applikationen auf dem neuesten Stand zu halten.
Das Update der gefundenen Schwachstellen kannst Du bequem aus UCheck heraus anstoßen – aber nur, wenn Du bezahlst. In der kostenlosen Variante ist UCheck eher ein Diagnosetool. Die allermeisten verbreiteten Anwendungen erkennt UCheck problemlos, wie diverse Browser, Antivirensoftware, Anwendungen aus dem Alltag und vieles mehr. Die Oberfläche ist selbsterklärend, auch Anfängerinnen und Anfänger kommen zurecht.
In eine ähnliche Kerbe schlägt die Anwendung Sumo: Sie prüft ebenfalls, ob es für Deine Software Updates gibt, und lädt diese (in der kostenpflichtigen Version) automatisch herunter. Tipp: Es kann nicht schaden, sowohl UCheck als auch Sumo zu installieren. Manchmal erkennt das eine Programm ein Update, dass das andere Programm nicht identifiziert – und umgekehrt.
Bootfähige Virenscanner und Adware-Tools
Manchmal finden Antivirenprogramme nicht jeden Schädling. Dann hilft die Installation eines zweiten Programms dieser Art. Bootfähige Virenscanner sind manchmal besonders hilfreich, wenn sich Windows nicht mehr korrekt hochfahren lässt.
Avira Antivir Rescue System
Dieses praktische Avira Antivir Rescue System kommt als ISO-Datei daher, die Du auf eine DVD brennen oder einen USB-Stick übertragen kannst. Startest Du den PC von diesem Stick aus, lädt Antivir Rescue System automatisch. Von dort aus kannst Du einen Virenscan in Gang setzen, ohne dass Windows dafür gestartet werden muss. Da es sich um einen vollständigen Scan handelt, kann dies viel Zeit in Anspruch nehmen. Sehr nützlich immer dann, wenn Malware Deinen PC am normalen Bootprozess hindert.
Doppelter Virenscan: Power Eraser und Online Scanner
Aus Sicherheitsgründen dulden die meisten Antivirenscanner keine anderen Scanner neben sich. Dabei kann es oft nicht schaden, eine zweite Meinung einzuholen. Eine Ausnahme sind Tools wie der Eset Online Scanner und Norton Power Eraser. Dies funktioniert, weil beide Programme keinen aktiven Virenschutz im Hintergrund bieten. Sie sind reine Scanner, die nur dann aktiv werden, wenn Du sie dazu beauftragst.
Den Power Eraser startest Du dazu und klickst einfach auf „Jetzt ausführen“. Mehr musst Du nicht machen, um sofort einen kompletten Scan durchführen zu lassen. Genauso handhabt es auch der Eset Online Scanner. Bei beiden Programmen solltest Du aber darauf achten, dass Du sie vor dem Scan updatest. Ein Virenscanner, der in Bezug auf Viren nicht auf dem aktuellen Stand ist, ist so gut wie wirkungslos. Um das Update führt daher kein Weg herum.
Malwarebytes AdwCleaner
Adware ist zwar nicht destruktiv wie ein Virus oder Trojaner, aber im Alltag oft wesentlich störender. Diese Programme nisten sich oft als kostenloses „Geschenk“ bei der Installation anderer Software ein. Sicherlich kennst Du Installationsdialoge, wo Dir vorgeschlagen wird, noch ein weiteres, garantiert nützliches Tool zu installieren. Dabei handelt es sich um Werbung, die keinen anderen Effekt haben wird, als Dir auf die Nerven zu gehen.
Die Auswirkungen sind vielfältig: Mal wird Dir Werbung angezeigt, manchmal poppt auch unvermittelt ein Fenster auf, das Du gar nicht sehen möchtest. Häufig lassen sich diese Anwendungen nicht auf normalem Weg deinstallieren, Frust ist also vorprogrammiert. Um diese Adware dennoch vom Gerät zu verbannen, brauchst Du externe Hilfe – etwa in Form von AdwCleaner von Malwarebytes.
Das Programm identifiziert sofort jegliche installierte Adware und kann diese wahlweise in die Quarantäne verschieben oder direkt löschen. Außerdem bringt die Software weitere nützliche Tools mit, die zum Beispiel erkennen, ob durch die Adware bestimmte Systemeinstellungen geändert wurden. AdwCleaner ist komplett kostenlos und hält Dein Gerät dauerhaft sauber.
Der sicherste Schutz: Du!
Auch, wenn Du jetzt viele neue Programme installierst, die Dein Gerät schützen werden, solltest Du das nicht als Freifahrtschein für rücksichtsloses Verhalten betrachten. Die größten Probleme umgehst Du noch immer durch gesunden Menschenverstand. Das heißt: kein Öffnen unbekannter Dateien, kein Download aus unbekannten Quellen, keine Installation unbekannter Software. Nicht jeden Button sofort anklicken – vor allem in E-Mails – und nicht alles sofort testen, nur weil es kostenlos ist.
Hältst Du Dich an diese sehr einfachen Grundregeln, gehst Du bereits 99 % der Bedrohungen im Internet aus dem Weg. Die restlichen 1 % sind womöglich etwas trickreicher versteckt – aber dafür gibt es die von uns empfohlenen Tools. Übrigens stehen viele von ihnen auch für mobile Betriebssysteme wie Android bereit, was ebenfalls eine Überlegung wert ist.