Facebook: Einstellungen für mehr Privatsphäre
Standardmäßig ist Facebook, ebenso wie alle anderen Social-Media-Plattformen, eine Datenkrake. Wir zeigen einige Einstellungen, mit denen man sich dagegen zur Wehr setzen kann.
Facebook-Einstellungen: Wo finde ich sie überhaupt?
Auf derart großen Plattformen wie Facebook ist es nicht verwunderlich, dass die Einstellungen sehr umfangreich ausfallen. Gleichzeitig sind sie in relativ komplexen Menüs verschachtelt und gleichen einem Labyrinth. Ordnung in diesen Dschungel zu bringen, ist nicht leicht, weshalb die UI-Designer bei dem Unternehmen nicht um ihren Job zu beneiden sind.
Dennoch sieht zumindest der Anfang immer gleich aus - egal, ob in der mobilen App oder auf dem Desktop im Browser. Gehen Sie wie folgt vor:
• Nutzen Sie Facebook vorrangig an einem PC oder Notebook, klicken Sie zuerst oben rechts auf Ihr Profilbild. Danach geht es weiter auf "Einstellungen & Privatsphäre" und schließlich auf "Einstellungen".
• Verwenden Sie Facebook eher auf einem Smartphone oder Tablet, tippen Sie zuerst auf "Mehr" und anschließend auf das Zahnrad-Symbol, das Sie oben finden.
Beide Wege führen Sie zu den Einstellungen von Facebook, von wo aus Sie die folgenden Tipps umsetzen können.
Benachrichtigungen und Autoplay
Facebook und ähnliche Plattformen sind sehr gut darin, Anwenderinnen und Anwender mit Nachrichten zu überfluten. Halten Sie sich dann tatsächlich auf den Plattformen auf, kommen weitere Ärgernisse hinzu - wie etwa Videos, die automatisch abgespielt werden, aber welche Sie eigentlich gar nicht sehen möchten. So können Sie die Benachrichtigungen abschalten:
• Gehen Sie in den Einstellungen auf "Benachrichtigungen". Scrollen Sie weiter nach unten, bis Sie den Abschnitt "So erhältst du Benachrichtigungen" finden. Dort deaktivieren Sie sowohl für E-Mail als auch SMS-Nachrichten die Option "Erforderliche Benachrichtigungen". Das reicht bereits aus, damit Sie keine Nachrichten mehr in diesen Konten bekommen, sobald jemand Kommentare hinterlässt oder ähnliche Aktivitäten festgestellt werden. Weiter oben können Sie auch In-App-Benachrichtigungen deaktivieren - das geht allerdings einfacher über das Nachrichtenmenü in Ihrem Smartphone.
• Gehen Sie in den Einstellungen auf "Navigationsleiste" und anschließend "Benachrichtigungspunkte". Deaktivieren Sie dann "Videos". Dies vermeidet, dass Facebook Ihnen ständig angeblich neue Videos vorschlägt, obwohl es gar keine neuen Videos zu sehen gibt.
• Ihre Menüleiste können Sie ebenfalls teilweise anpassen. Gehen Sie in der App dazu in den Einstellungen auf "Verknüpfungen" und "Navigationsleiste". Die Punkte, die Ihnen wichtig sind, können Sie "Anheften". Alle anderen sollten Sie "Ausblenden". Dies bringt etwas Ordnung in die Menüleiste.
• Die automatische Wiedergabe von Medien kann sehr störend sein. Deaktivieren Sie sie, indem Sie in den Einstellungen nach "Medien" suchen und dann "Videos niemals automatisch abspielen" wählen. Am PC ist der Weg etwas anders, dort klicken Sie auf "Videos" und schalten dann "Videos automatisch abspielen" auf "Aus."
Mit diesen Punkten machen Sie den Umgang mit Facebook im Alltag schon etwas erträglicher - aber wie sieht es mit der Privatsphäre aus?
Privatsphäre bei Facebook verbessern
Facebooks Einnahmen werden vorrangig mit Werbung erzielt - und Werbung, die zielgerichtet auf einzelne Nutzerinnen und Nutzer ausgelegt ist, erzeugt mehr Gewinn. Damit dies überhaupt so geschehen kann, ist es notwendig, Daten über Sie zu sammeln. Möchten Sie dies nicht, bietet Ihnen Facebook mehrere Optionen, um gegen die Erhebung von persönlichen Informationen vorzugehen:
1. Gehen Sie in den Einstellungen auf "Deine Aktivitäten außerhalb von Meta-Technologien" (dies heißt in der mobilen App "Außerhalb von Meta-Technologien stattfindende Aktivitäten").
2. Gehen Sie auf "Verlauf löschen" bzw. "Vorherige Aktivitäten löschen".
3. Weiter geht es auf "Zukünftige Aktivitäten trennen", wo Sie unbedingt "Verknüpfung mit künftigen Aktivitäten aufheben" aktivieren sollten.
Jetzt sind Sie überall dort, wo es die Option "Mit Facebook anmelden" gibt, automatisch abgemeldet. Verknüpfte Webseiten und damit verbundene Technologien sammeln also keine Daten mehr (ohnehin sollten Sie diese Login-Methode am besten niemals verwenden).
Weitere Methoden, um die Privatsphäre zu verbessern, betreffen die Autofill-Funktion für Formulare und Ihre Telefonnummer:
• Tippen Sie in der Facebook-App auf einen Link, kann dieser Link alle in Formulare eingegebene Daten (Adressen, Telefonnummern, Namen und so weiter) automatisch speichern und für Werbezwecke nutzen. Dies können Sie durch die Deaktivierung von Autofill verhindern. In den Einstellungen gehen Sie dazu auf "Browser", von wo aus Sie weitergehen auf "Löschen" und dann den Haken bei "Autofill" entfernen.
• Die Telefonnummer wird gerne für 2FA-Zwecke genutzt, um Accounts sicherer zu machen - aber dieselbe Nummer kann auch für Werbung genutzt werden. Daher sollten Sie Ihre Telefonnummer aus Facebook löschen. Dies gelingt über die Einstellungen und dort das "Kundencenter", wo Sie "Persönliche Details" und anschließend "Kontaktinformationen" finden. Tippen oder klicken Sie dann auf Ihre Nummer und entscheiden Sie sich für "Nummer löschen". Damit verschwindet diese Werbemethode aus Facebooks Datensammlung.
Neben Werbezwecken können Ihre Daten auch von anderen Personen eingesehen werden - was ebenfalls die Privatsphäre beeinträchtigen kann.
Rechte anderer Personen einschränken
Sie möchten Ihre Aktivitäten nicht mit der halben Welt teilen? Dann sollten Sie zum Beispiel einstellen, wer Ihre Beträge sehen darf und was diese Personen damit machen können - und zwar so:
1. Begeben Sie sich in Ihre Freundesliste und wählen Sie dort zuerst "Benutzerdefinierte Listen" und anschließend "Liste erstellen". Diese Listen sollten Sie nach sozialem Bekanntheitsgrad einteilen - etwa "Gute Freunde", "Arbeitskollegen" oder "Flüchtige Bekanntschaft".
2. Gehen Sie auf "Freunde hinzufügen" und entscheiden Sie, wen Sie in Zukunft von der Ansicht Ihrer persönlichen Beiträge ausschließen möchten (etwa Bekanntschaften oder Arbeitskollegen).
3. Sobald Sie einen Beitrag auf Facebook erstellen, öffnen Sie das Dropdown-Menü, das direkt unter Ihrem Namen zu finden ist. Dann suchen Sie die Option "Freunde, außer …". Jetzt wählen Sie die soeben erstellte Liste aus und klicken auf "Änderungen speichern". Den neuen Beitrag können jetzt Ihre Freunde sehen, aber nicht die Personen, die Sie auf die Liste gesetzt haben. Damit verhindern Sie, dass Außenstehende allzu tiefe Einblicke in Ihr Privatleben erhalten.
Einige weitere Tipps können ebenfalls helfen:
• Gehen Sie in den Einstellungen auf "Privatsphäre-Check" und "Wer sehen kann, was du postest". Dort können Sie sehr genau definieren, wer Zugang zu Ihren Informationen hat und wer nicht. Dies geht auch mit allen älteren Beiträgen und ist nicht nur auf zukünftige Informationen beschränkt.
• In den Einstellungen unter "Privatsphäre überprüfen" wählen Sie "Deine Anzeigeeinstellungen auf Facebook" und anschließend im letzten Abschnitt "Nur ich". Dies hat zur Folge, dass andere Personen nicht sehen, was Sie liken.
• In der App und den Einstellungen können Sie "Aktiver Status" öffnen und dann "Anzeigen, wenn du aktiv bist" deaktivieren. Dies führt dazu, dass andere Personen nicht mehr sehen können, wann Sie on- oder offline sind. Umgekehrt heißt das aber auch, dass Sie nicht sehen können, wann Ihre Freunde online sind.