So funktioniert Google Messages
Was ist Google Messages?
iMessage ist in Apples iOS-Ökosystem für die meisten Anwender des iPhones und ähnlicher Geräte noch immer die erste Wahl. Eigentlich hat Google ein Pendant namens Messages im Portfolio, doch das Android-Ökosystem ist mit WhatsApp, Telegram und ähnlichen Diensten bereits sehr gut versorgt. Dies erklärt die relativ niedrigen Nutzerzahlen. Also muss sich Google Messages entsprechend von anderen Diensten abheben - und das schafft es auch in einigen Bereichen. Wir zeigen Ihnen, was Messages heute kann:
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So funktioniert Messages
Eigentlich existiert Google Messages bereits seit 2014, doch erst in den letzten Jahren wuchs die Funktionalität auf ein Niveau heran, das mit Telegram und ähnlichen Diensten konkurrieren kann. So wurde nicht nur der Versand von Nachrichten möglich, sondern auch von Bildern und Videos in hoher Qualität dank RCS-Integration.
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Außerdem gab es endlich, wie in WhatsApp, eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Zusätzlich hielten Gruppenunterhaltungen Einzug und Messages for Web wurde eingeführt. Damit wurde es ermöglicht, nicht nur in der App zu kommunizieren - und damit nur auf Android-Smartphones und -Tablets -, sondern auch in Browsern auf anderen Geräten. Insgesamt hat Messages nun also so gut wie gleichgezogen mit anderen kommerziellen Diensten - aber was sind die Vorteile und warum sollten Nutzerinnen und Nutzer wechseln?
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Vorteile von Google Messages
Einer der größten Pluspunkte ist die Tatsache, dass Google Messages auf allen Android-Smartphones vorinstalliert ist. Es gibt also niemanden, der ein Android-Telefon hat und nicht über Messages verfügt - sehr praktisch, wenn man mit neuen Bekannten kommunizieren möchten und nicht sicher ist, welche Messengerdienste die andere Partei verwendet. SMS, MMS und RCS (was den Versand von hochwertigen Bildern und Videos erlaubt) sind in einem Paket zusammengefasst und abwärtskompatibel.
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Zusätzlich können Sie bei Bedarf Erinnerungen und für die Zukunft geplante Nachrichten einrichten. Damit können Sie sich oder andere zum Beispiel an Geburtstage erinnern oder sicherstellen, dass vor einiger Zeit eingegangene Nachrichten noch gelesen werden. Interessant ist außerdem die Möglichkeit, Sprachnachrichten automatisch transkribieren zu lassen - praktisch, wenn Sie gerade nicht zuhören können. Die Qualität ist dabei in der Regel sehr gut.
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Spannend ist außerdem die tiefe Integration ins Google-Ökosystem: Damit können Anwenderinnen und Anwender sehr leicht Content teilen, der aus Google-Apps wie YouTube, Maps oder Fotos stammt. Diese enge Verzahnung ist kein Wunder, aber könnte zum Problem werden, wenn Sie irgendwann planen, den Messenger wieder zu verlassen.
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Google Messages richtig einrichten
Damit Messages die diversen praktischen Features, die wir bislang genannt haben, auch nutzen kann, müssen Sie sie erst aktivieren. Wir zeigen Ihnen einige Funktionen und wie Sie sie einschalten. Zuerst müssen Sie sich dazu in die Einstellungen begeben. Öffnen Sie dazu die App und tippen Sie oben rechts auf das Profilbild. Danach sollte sich ein Fenster öffnen, in dem Sie auf "Messages-Einstellungen" tippen können. Anschließend gehen Sie wie folgt vor:
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Gehen Sie ganz oben auf "RCS-Chats" und im folgenden Fenster auf "RCS-Chats aktivieren". Ohne RCS-Chats ist Google Messages kaum mehr als eine SMS-App. Erst mit eingeschaltetem RCS können Sie nun deutlich weiterführende Funktionen verwenden und beispielsweise typische Messengerfunktionen wie Reaktionen auf Nachrichten nutzen. Auch Threads sind dann möglich und können von Ihnen und Freunden gestartet und weitergeführt werden.
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Zurück in den Einstellungen tippen Sie nun auf "Bubbles" und dann "Alle". Dies führt dazu, dass offene Chats als kleine Blasen auf dem Display angezeigt werden, wenn darin etwas Neues passiert. Gefällt Ihnen dies nicht, wandeln Sie "Alle" in "Nur ausgewählte" um. So werden Sie nur dann informiert, wenn bestimmte Chats aktiv werden. Insgesamt gibt Ihnen diese Funktion besseren Überblick darüber, wo gerade etwas passiert.
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Die Transkription von Audionachrichten schalten Sie ebenfalls in den Einstellungen ein. Es kommt natürlich stark darauf an, ob die eingehende Nachricht verständlich ist oder nicht. Ist dies der Fall, kann die App Ihnen sehr gute Transkriptionen erstellen - perfekt an Orten, wo es besonders laut ist oder Sie aus anderen Gründen gerade nicht zuhören können.
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"Vorschläge" nennt Google intelligente Antworten und Verhaltensweisen auf eingehende Nachrichten. Wenn ein Termin genannt wird, könnte Ihnen die App beispielsweise vorschlagen, ihn automatisch in eine Termin-App einzutragen. In anderen Fällen könnten automatisch Fotos zu Ihren Nachrichten hinzugefügt werden, wenn diese relevant für die Unterhaltung sind. Die oben erwähnten Erinnerungen - genannt "Nudges" - können Sie hier ebenfalls aktivieren. Verstehen Sie diese am besten als kleine Helfer, die Sie hier und da an wichtige Ereignisse erinnern.
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Zu guter Letzt können Sie besseres Swipen aktivieren, indem Sie auf "Aktionen beim Wischen" tippen. Dies kennen Sie vielleicht aus anderen Apps: Jede Wischaktion kann mit einem anderen Befehl belegt werden. Dort finden Sie in Google Messages zwei Optionen: "Wischen nach rechts" und "Wischen nach links". Diese beiden Wischrichtungen können Sie frei belegen mit typischen Aktionen wie Löschen, Archivieren, Markieren und mehr.
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Reicht das aus?
Technisch gesehen mangelt es Google Messages somit an so gut wie nichts. Die einzige Herausforderung besteht nun darin, Nutzerinnen und Nutzer von WhatsApp, Telegram oder anderen Diensten dazu zu bewegen, den Messenger auch wirklich zu nutzen. Wer zufrieden ist, wechselt in der Regel nicht. Gibt es somit kaum einen Grund, von beispielsweise WhatsApp zu wechseln, wird es schwierig für Sie werden.
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Als Fallback-Lösung, wenn aus irgendeinem Grund keine anderen Messenger genutzt werden können, ist Google Messages aber immer eine gute Idee: Das Tool befindet sich auf jedem Android-Smartphone und ist daher, außer auf iPhones, überall geeignet, um andere Personen zu kontaktieren.