Mit ownCloud die eigene Cloud einrichten

Machen Sie sich von großen Anbietern unabhängig und richten Sie auf Ihrem Server einen eigenen Cloud-Dienst ein. Mit ownCloud ist dies ganz einfach. Wir zeigen Ihnen, wie die Einrichtung funktioniert.
Mittlerweile hat fast jeder schon einmal Daten-Clouds wie Google Drive, Dropbox oder Onedrive genutzt. Jederzeit und von überall auf die Daten zugreifen zu können, ist praktisch und sehr sinnvoll. Wenn Sie sich von diesen Diensten unabhängig machen und gleichzeitig Ihre Daten sicher aufbewahren möchten, sollten Sie ownCloud ausprobieren. In der jüngeren Vergangenheit hat es sich gezeigt, dass sensible Daten gar nicht vorsichtig genug behandelt werden können. Bei Cloud.nbietern geben Sie diese allerdings auch in die Hände von Dritten. Mit ownCloud schützen Sie ihre Daten. Nach der Einrichtung können Sie Ihren eigenen Cloud.peicher wie jedes andere Angebot, wie zum Beispiel das von Dropbox, benutzen. Sie laden über das Frontend im Browser Ihre Dateien hoch und nutzen den Speicher mithilfe von WebDAV als Netzlaufwerk.
Sie können sogar mit iOS oder Android mittels einer eigenen App über Ihr Tablet oder Ihr Smartphone auf Ihre Cloud zugreifen. Und ownCloud bietet noch mehr: Ihnen stehen ein PDF-Viewer und ein Mediaplayer zur Verfügung sowie ein Texteditor, der einen Syntax-Highlighter für verschiedene Programmiersprachen bereithält. Für das automatische Backup nutzen Sie einen extra ownCloud Rechner in Ihrem Netzwerk. Wir zeigen Ihnen, wie sich dafür ein ausrangierter Rechner umfunktionieren lässt. Ganz simpel können Sie auf diese Weise Kontakte, Termine, Verzeichnis.e und Dateien synchronisieren und mittels der Synchronisation die Daten auf allen Rechnern in Ihrem Netzwerk nutzen.
1. Mit Ubuntu Ihren eigenen Cloud.Server installieren
Sie können die Daten-Cloud in Ihrem Netzwerk auf einem eigenen Server betreiben. Die Open Source Software wird von jedem Mac OS, jedem Linux- oder Windows-PC unterstützt und läuft selbstverständlich auch auf allen gängigen Linux- und Windows-Serversystemen. Die technischen Voraussetzungen sind ein funktionierender Webserver wie Apache und eine PHP-Installation. Für die Datenbank verwenden Sie MySQL oder - für den Privatgebrauch zu Hause - SQlite, was in diesem Zusammenhang völlig ausreicht.
Wenn Sie auf einen solchen Server lieber verzichten möchten, sei es aus Kostengründen oder weil Ihnen die Serverinstallation und danach die Einrichtung von ownCloud zu schwierig erscheinen, können Sie auch Webspace bei einem deutschen Provider nutzen und Ihre Daten-Cloud dort einrichten. Ein eigener Server im eigenen Netzwerk ist natürlich wesentlich sicherer. Dafür brauchen sie aber zusätzlich zu dem Rechner auch eine schnelle Internetverbindung, sonst bietet der Ansatz nicht die nötige Bandbreite.
Es dauert nur ein paar Minuten, den Server einzurichten:
- Schritt: Die Ubuntu-Version des ownCloud Pakets ist zwar schon neueren Datums, aber noch nicht auf dem aktuellsten Stand. Das nötige Software-Paket installieren Sie daher mit folgenden Befehlen:
sudo sh -c "echo deb http://download.opensuse.org/repositories/isv:/ownCloud:
/community/xUbuntu_14.04/'
>> /etc/apt/sources.list.d/owncloud.list"
sudo apt-get update
sudo apt-get install owncloud
Darauf fügen Sie zu apt den Repository-Key hinzu. Mit dem Schlüssel können Sie künftig Zusatzpakete, Aktualisierungen und Repositories verteilen, die Ihr System unterstützt. Den Schlüssel ergänzen Sie, indem Sie im Terminal folgende Befehle ausführen:
wget http://download.opensuse.org/repositories/isv:ownCloud:
community/xUbuntu_14.04/Release.key
sudo apt-key add - < Release.key - Schritt: Von hier an können Sie ownCloud über den Browser auf einem Rechner im Netzwerk weiter einrichten. Öffnen Sie dafür im Browser die Adresse http:// oder Name des Servers>/owncloud/ Hier erstellen Sie zu allererst ein Administratorkonto. Legen Sie dann in der gleichen Maske ein Verzeichnis fest, in dem Sie Ihre Daten speichern können. Dieser Ordner heißt durch die Standardvorgabe: "/var/www/owncloud/data/". Wenn Sie das Verzeichnis ändern, müssen Sie darauf achten, dass Apache weiterhin darauf zugreifen kann. Dieses Verzeichnis ist für die Datensicherung wichtig. Jetzt haben Sie ownCloud vollständig eingerichtet und können Ihre Daten-Cloud verwenden. Wählen Sie "Installation abschließen."
- Schritt: Sie können Ihre neue Cloud auch teilen. Der Administrator fügt unter Einstellungen jederzeit andere Benutzer oder Gruppen hinzu und vergibt individuelle Zugriff.rechte. So können Sie auch Ihre Daten mit anderen teilen. Diese ruft dann jeder Teilnehmer unter dem Verzeichnis "Shared" auf. Die Nutzer können ausgewählte Daten auch für die Öffentlichkeit frei zugänglich machen. Dafür wird ein Link mit einem Sicherheits-Token generiert, den der Teilnehmer anderen Nutzern zur Verfügung stellt. Damit nicht der ganze Speicherplatz plötzlich von einem Anwender belegt ist, haben Sie die Option, die Anwender in der Benutzerverwaltung mit Quotas einzuschränken.
2. In der ownCloud auf die Daten zugreifen
- Zugriff über den Browser: Sie können mit jedem Rechner auf zwei Weisen mit der Cloud Kontakt aufnehmen. Entweder über den Browser oder über ein WebDAV Verzeichnis. Im Browser geben Sie die URL mit dem Muster http:///owncloud/ ein. Dabei müssen Sie anstelle des Platzhalters
die richtige IP-Adresse einsetzen. Die Benutzeroberfläche, mit der sich ownCloud präsentiert, ist sehr anwenderfreundlich gestaltet. Auch Anfänger kommen damit gut zurecht. Auf der Hauptseite lassen sich die Daten unter "documents", "photos" oder "music" von Ihrem Rechner aus ganz leicht in den Cloud.Server laden. Sie können auch Ihre Termine oder Adressen in Ihrer ownCloud verwalten. Das funktioniert über den Import von Dateien, deren Formate unterstützt werden oder durch Serverunterstützung, oder Sie tragen sie manuell ein. - Zugriff über WebDAV: Damit der Zugriff auf die Cloud von einem Mac, einem Linux- oder Windows-Rechner möglichst einfach ist, haben die Entwickler ownCloud mit einem eignen WebDAV-Server ausgestattet. Um aus dem Explorer eine WebDAV-Verbindung herzustellen, geben Sie die URL http:// /owncloud/files/webdav.php ein. Soweit die Theorie. Allerdings kann man auf der ownCloud-Webseite von Problemen des WebDAV-Client mit Windows 7 und 8/ 8.1 lesen. Anders als vorgeschlagen hilft es auch nicht, die Registry zu ändern. Es gelingt nicht ohne Weiteres, Windows und ownCloud über WebDAV zu verbinden. Stattdessen können sie den freien Client Bitkinex ausprobieren.
- Automatische Synchronisation: Dieser für Windows geeignete Client erleichtert den Zugriff. Sie geben die URL, Ihren Benutzernamen und das Passwort ein. Das ownCloud-Volume erscheint, wie Sie es auch von Dropbox kennen, als Verzeichnis auf dem Bildschirm. Jetzt können Sie Ordner anlegen oder Daten hineinkopieren. Sie werden mit dem Volume automatisch synchronisiert.
- Zugriff über App: Der Hersteller bietet neben den kostenlosen Clients für Windows, Mac OS X und Linux auch eine App an. Diese kostet für iPhone und iPad 0,89 € und für Android-Geräte 0,79 €. Mit dieser App greifen Sie von Ihren mobilen Geräten auf Ihre ownCloud zu. So können Sie unterwegs Daten, wie zum Beispiel Tabellenkalkulationen, in den entsprechenden Apps öffnen und bearbeiten. Anschließend kommen Sie über "Öffnen in" bei iOS zurück in Ihre Cloud.
- Sicherheit in der Cloud durch SSL-Verschlüsselung: Wenn Sie unterwegs auf Ihre Cloud zugreifen wollen, sollten sie das Verschlüsselungstool "Erzwinge HTTPS" von ownCloud verwenden. Natürlich können Sie die Verbindung auch unverschlüsselt herstellen, aber es ist sinnvoll, SSL zu nutzen. Ein SSL-Zertifikat für Ihre Domain ist bei guten Providern nicht teuer. Auf diese Weise können Sie die Verbindung von Ihren Geräten, ob Smartphone oder Rechner, zu Ihrer Cloud günstig schützen. Neben der Verbindung sollten Sie auch daran denken, Ihre Dokumente, die Sie in dem Online-Volume hinterlegt haben, zu schützen. Um Ihre Daten vor dem Zugriff von unbefugten Dritten zu bewahren, wählen Sie zwischen vielen Möglichkeiten der Datenverschlüsselung. Die kostenlose Lösung Cloudfogger zur Kodierung Ihrer Daten und Verzeichnis.e ist für Windows und OS X geeignet. Wenn Sie Ihre Daten verschlüsseln und eine SSL-Verbindung wählen, ist Ihre Cloud sicher.