"Nicht identifiziertes Netzwerk": Fehlermeldung bearbeiten und beheben

Diese Art von Fehlermeldung löst mittelschwere Panik aus, da man in fast allen Lebensbereichen auf das Netz angewiesen ist. Wir zeigen einfache Lösungsmöglichkeiten.
Diese Optionen haben Sie bei der Fehlermeldung "Nicht identifiziertes Netzwerk":
-
Option 1:
Handelt es sich um eine Verbindung über ein LAN-Kabel? Wenn ja, dann kontrollieren Sie bitte, ob Computer und Router korrekt miteinander verbunden sind. -
Option 2:
Wie bei so vielen anderen Fehlermeldungen oder Störungen im PC-System hilft oft schon ein einfacher Neustart von Computer und/oder Router.
Sobald Sie die einfachsten Fehler ausgeschlossen haben, geht es nun etwas tiefer ins Betriebssystem: -
Option 3:
Wird Ihnen die Fehlermeldung angezeigt, nachdem Sie auf Windows 10 oder 11 umgestiegen sind?
Es kann nach dem Wechsel auf ein anderes Betriebssystem von Windows zu Schwierigkeiten bei der Identifizierung des Heimnetzwerkes kommen. Das liegt meist daran, dass die Computer-Netzwerkeinstellungen beim Wechsel auf Windows 10 oder 11 nicht korrekt übertragen wurden. Um das Übertragungsproblem zu lösen, hilft in manchen Fällen ein simpler Neustart des Netzwerk-Routers.
Wenn der Neustart nichts bringt, dann schauen Sie sich die beiden LAN-Anschlüsse an Ihrem Mainboard an. Bei vielen Mainboards handelt es sich um Schnittstellen, die nicht die gleichen Ethernet-Chips aufweisen. Es kann sich zum Beispiel um einen Chip von Broadcom und einen weiteren vom Hersteller Intel handeln. Stecken Sie Ihr LAN-Kabel auf den anderen LAN-Anschluss.
Auch eine Neuinstallation der aktuell gültigen Netzwerktreiber aus dem Hause Intel kann Abhilfe schaffen. Sie sollten ebenfalls schauen, ob sich im Falle Ihres Mainboard-Herstellers passende und frisch aktualisierte Treiber finden lassen. -
Option 4:
Es liegt am fehlenden DHCP-Server
Die Abkürzung "DHCP" steht für: Dynamic Host Configuration Protocol. Der DHCP-Server ist eine Software, mit der sich einzelne Computer und die weiteren Endgeräte, also die Clients, automatisch in ein Netzwerk integrieren lassen. Das Programm bindet die einzelnen Geräte ein, indem es ihnen die richtigen IP-Adressen zuordnet und ihnen die aktuellen Computernetzwerkeinstellungen übermittelt. Diese Zuweisungen der Konfigurationen im Heimnetzwerk geschieht normalerweise im Hintergrund, es ist ein Element der Betriebssysteme von Netzwerk-Routern und bereits via Werkseinstellung aktiviert.
Das Betriebssystem Windows sucht nach dem Start selbstständig nach einem verfügbaren DHCP-Server und übernimmt die von der Software übertragenen IP-Adressen und weitere Grundeinstellungen. Sollte Windows diese Informationen nicht im System finden, dann ist es so frei und holt sich selbst eine IP-Adresse. Für diesen eigenständig vom Betriebssystem verwalteten Prozess verwendet es das Auto-IP-Protokoll "APIPA". Dabei handelt es sich um eine Verfahrensweise, bei der ein Computer eine IP-Adresse aus dem Spektrum 169.254.x.x vergibt. Sollte Ihre IP-Adresse mit 169.254 beginnt, dann ist Ihr Computer nicht mit einem DHCP-Server in Kontakt, beziehungsweise dieser Server fehlt komplett in Ihrem Netzwerksystem.
Der Dienst von Windows mit dem Namen: NLA (Network Location Awareness) meldet den Hinweis über das nicht identifizierbare Netzwerk. Seit der Einführung von Vista ist das NLA eine feste Komponente im Windows-Betriebssystem.
NLA kann ausnahmslos alle Netzwerke identifizieren, mit denen es in Verbindung steht. Zuständig für die Kontrolle der Netzwerke ist die NLA ebenfalls. Und bei diesem Arbeitsschritt im System kommt wieder das eben beschriebene APIPA ins Spiel: Netzwerke, die von diesem Protokoll eine Adresse zugewiesen bekommen haben, besitzen kein Standard-Gateway. Das Gateway ist ein Knoten im Netzwerk, der als Tor zu einem weiteren Netzwerk fungiert. Sobald das NLA kein Gateway finden kann, wird das Netzwerk nicht erkannt. Und dann erfolgt logischerweise die Systemmeldung: "Netzwerk nicht erkannt". Und als weitere Sicherheitsmaßnahme wird das Netzwerk als öffentlich eingeordnet und daraufhin wird die Firewall weiter hochgefahren. Bei einer allzu aktiven Firewall kommt es zu einem reduzierten Zugriff auf das Internet. Mit dieser Vorgehensweise schützt sich das System automatisch vor digitalen Angriffen, mit denen es in einem öffentlichen Umfeld rechnen muss. -
Option 5:
Arbeiten Sie mit einem virtuellen Computer? Auch das kann den Fehler der Nichtidentifizierung auslösen.
Zuerst zum Verständnis: Ein virtueller PC ist eine zusätzliche Ebene innerhalb eines realen Computers. Dabei wird die virtuelle Kopie direkt auf der CPU des realen Computers ausgeführt. Allerdings ist in der virtuellen Nachbildung in der Regel kein Standard-Gateway festgelegt.
Die Konfiguration von IPv4 und IPv6: Als Ursache für die Fehlermeldung kommt eine falsche Einstellung des Internetprotokolls DHCP in Betracht. Dabei geht der Zugriff auf das Internet nicht ganz verloren, sondern nur bestimmte Webseiten können nicht geöffnet werden. Testen Sie, ob Sie Seiten aller Art öffnen können, oder ob es Einschränkungen gibt. Wenn Sie alle Webseiten öffnen können, dann liegt der Fehler höchstwahrscheinlich bei der Konfiguration des IPv4. Solange die IPv6-Konfiguration fehlerfrei ist, dann haben Sie ausreichenden Zugriff auf das Internet.
Sie können gar keine Seite im Netz öffnen? Dann kontrollieren Sie bitte Ihren DHCP-Server auf zwei Ebenen. Zuerst führen Sie die Kontrolle auf dem Computer durch. Dazu öffnen Sie die Windows-Eingabeaufforderung. Schreiben Sie "ipconfig" in das Feld. Sollte eine IP-Adresse mit dem Anfang: 169.254 neben der IPv4-Adresse erscheinen, dann ist diese durch APIPA generiert worden und somit befindet sich kein offizieller Server aus der technischen Perspektive des Betriebssystems auf dem Router.
Die zweite Kontrolle zur Ermittlung der IPv-Lage erfolgt auf dem Router: Überprüfen Sie, ob der Server in Ihrem Router als aktiviert gilt. Dazu öffnen Sie das Konfigurationsmenü Ihres Netzwerk-Routers und schauen unter der erweiterten Ansicht unter den Menüpunkten: Heimnetz -> Einstellungen für das Netzwerk -> IPv4-Adressen nach. Ist das Kästchen neben dem Unterpunkt von Ipv4-Adressen, also der Eintrag: DHCP-Server mit einem Häkchen gefüllt? Dann liegt der Fehler nicht hier. Sollte der Server nicht aktiviert sein, dann holen Sie das einfach nach.
Starten Sie nun den Rechner und den Router neu. -
Option 6:
Klicken Sie mit der rechten Taste der Maus im System Tray auf das Netzwerksymbol, öffnen Sie dann das "Netzwerk- und Freigabecenter" und gehen von dort aus zur Änderung der Adaptereinstellungen. Nun mit der rechten Maustaste auf die Information für Ihre Netzverbindung klicken, dort die "Eigenschaften" via Klick wählen und dann mit einem Doppelklick auf: "Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4)". Dort muss eingestellt sein, dass die DNS-Serveradresse, wie auch die IP-Adresse automatisch bezogen wird. Sollte diese Einstellung nicht in Ihrem Rechner hinterlegt sein, dann aktivieren Sie diese bitte.
Versuchen Sie nun ein Zurücksetzen der IP-Konfiguration. Dazu tippen Sie in der Windows-Eingabeaufforderung die Worte: "ipcconfig / renew" ein. Falls nun Fehlermeldungen auftauchen sollten, dürfen Sie diese ignorieren und einfach auf die Anzeige der Neukonfiguration warten. Sollte auch diese Aktion keinen Erfolg bringen, dann geben Sie in der Eingabeaufforderung die Begriffe: "netsh Winsock reset" und dann "netsh int ip4 reset" ein.
Zur Beachtung: Um diese Befehle erfolgreich ausführen zu lassen, müssen Sie über Admin-Rechte verfügen. -
Option 7:
Durch ein manuelle Zuweisung einer IP-Adresse können Sie die Unabhängigkeit vom DHCP-Server erlangen
Um das zu erreichen, öffnen Sie die Adaptereinstellungen und aktivieren statt: "Eigenschaft von Internetprotokoll Version 4 (TCP/IP)" den Eintrag: "Folgende IP-Adresse verwenden".
Die Adresse muss zu Ihrem Router-System passen. Ändern Sie dafür zum Beispiel die letzte Ziffer in der Voreinstellung von 1 auf eine Ziffer zwischen 2 und 253. Windows trägt dann automatisch die Subnetzmaske ein und Sie geben dann beim Eintrag über das "Standardgateway" die neue IP-Adresse Ihres Routers ein.
Das System fragt nun nach dem "Bevorzugten DNS-Server", hier hinterlegen Sie einfach die öffentliche DNS-Adresse vom Google-Server ein, sie lautet: "8.8.8.8". Mit einem Klick auf "OK" schließen Sie den Zuweisungsvorgang erfolgreich ab. -
Option 8:
Fehlerbehebung an der Firewall
Die Einschränkung beim Zugriff auf das Netz kann von Windows durch das Hochfahren der Firewall-Schutzmechanismen ausgelöst werden. Wenn Sie an diesem Hebel arbeiten möchten, dann sollten Sie einfach das Netzwerk von "öffentlich" wieder zurück auf "privat" definieren. Allerdings sollten Sie aus Sicherheitsgründen diese Änderung nie an einem mobilen Gerät vornehmen, damit Sie kein leichtes Opfer von Hackern werden.
Geben Sie den Befehl: "gpedit.msc" in der Eingabeaufforderung ein. Starten Sie das Programm und gehen von der "Konfiguration" zu den "Sicherheitseinstellungen" und von dort aus zu den "Netzwerklisten-Manager-Richtlinien". Machen Sie einen Doppelklick auf die "Nicht identifizierbaren Netzwerke" und legen "Privat" für den "Standorttyp" fest.
Bestätigen Sie die neue Einstellung mit "OK" und starten Sie Ihr Betriebssystem neu. Nun erlaubt Windows auch den Zugriff auf das Internet in als "nicht identifizierten Netzwerken".