Roaming: So umgehst Du hohe Smartphone-Rechnungen im Ausland

Roaming: So umgehst Du hohe Smartphone-Rechnungen im Ausland
Roaming-Gebühren werden im Urlaub leider oft zur Kostenfalle, die den Urlaub erheblich verteuert – hier erfährst Du detailliert, wie man dieses Problem vermeiden kann.
Du planst den nächsten Urlaub und möchtest von vornherein dafür sorgen, dass Du sämtliche Kosten im Griff hast? Neben Kosten für das Hotel, Ausflüge und den Mietwagen sind auch die Mobilfunkgebühren einzubeziehen. Wer im Ausland sein Smartphone nutzen will, ohne überteuerte Roaming-Gebühren zu bezahlen, muss einiges beachten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Reise ins benachbarte Ausland oder eine Fernreise handelt – in beiden Fällen können unerwartet hohe Mobilfunkkosten den Spaß am Reisen verderben.
Kostenfalle automatische Netzauswahl in Grenzregionen
Wenn man sich in einer Grenzregion aufhält, wählt sich das Handy automatisch in das Mobilfunknetz mit der größten Signalstärke ein. Die Kosten der Mobilfunkverbindung werden bei der Einwahl nicht betrachtet und häufig merken Urlauber erst nach der Rückkehr, dass die Handy-Kosten geradezu explodiert sind.
Insbesondere an den verschiedenen Ländergrenzen innerhalb der EU kommt es zu unerwartet hohen Kostendifferenzen. Wenn Du beispielsweise Deinen Urlaub in den deutschen Alpen verbringst, kann es sein, dass sich Dein Handy ins teurere Mobilfunknetz der Schweiz einwählt und Telefonate mit maximal 1,49 Euro pro Minute abgerechnet werden. Noch krasser ist die Gefahr hoher Handy-Kosten bei Urlauben in Griechenland nahe der Grenze zur Türkei, denn dort betragen die Roaming-Gebühren sogar bis zu 12 Euro für ein Datenvolumen von einem Megabyte. Das unbesorgte Streamen eines Spielfilms im Urlaub wird dann schnell zum teuren Spaß.
„Roam-like-at-home“ – Schutz vor hohen Handy-Kosten
Um Urlauber vor derartigen Problemen zu schützen, wurde im Jahr 2017 die sogenannte „Roam-like-at-home-Regel“ eingeführt, die sicherstellt, dass zumindest während eines Urlaubs im EU-Ausland die gleichen Mobilfunkkosten wie im Heimatland berechnet werden. Leider gilt auch hier: Keine Regel ohne Ausnahme. Zwergstaaten wie Monaco oder Andorra nehmen nicht an diesem Abkommen teil und berechnen teilweise hohe Roaming-Gebühren. Gleiches gilt für Schiffsreisen oder Überfahrten auf einer Fähre, wo auch innerhalb der EU hohe Mobilfunkkosten entstehen, weil sich das Handy ins Bordfunknetz einwählt.
Wie kann man hohe Roaming-Gebühren zuverlässig vermeiden?
Du schützt Dich vor der Kostenfalle, indem Du eine eSIM von einem Anbieter im Urlaubsland verwendest. Diese Option ist sehr praktisch, denn sie steht nicht nur für Reisen innerhalb der EU, sondern für weltweite Reiseziele zur Verfügung. Empfehlenswerte Dienste sind beispielsweise Holafly und Saily von NordVPN, die Datentarife anbieten, mit denen man auf der ganzen Welt günstig telefonieren oder im Internet surfen kann.
Besonders praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass Du Deine SIM-Karte nicht physisch auswechseln musst, sondern einfach eine eSIM verwendest, die für den Zeitraum der Reise gebucht wird. Die meisten eSIM-Anbieter ermöglichen es Nutzern, zeitgleich die normale Handy-Nummer zu verwenden. Es ist sogar möglich, mehrere eSIM-Profile parallel zu installieren, beispielsweise für Rundreisen durch verschiedene Länder. Es darf jedoch immer nur eines der eSIM-Profile aktiviert werden.
Wenn Du keine eSIM nutzen willst, kannst Du direkt am Urlaubsort eine Prepaid-SIM-Karte eines lokalen Anbieters kaufen. Diese Variante ist besonders lohnenswert, wenn Du Dich über einen längeren Zeitraum im Ausland aufhältst.
Tipps gegen hohe Roaming-Kosten
Zum einen solltest Du Dein Smartphone von automatischer auf manuelle Netzwahl umstellen, um die volle Kostenkontrolle zu behalten. Darüber hinaus ist es sinnvoll, durch das Deaktivieren der mobilen Datennutzung zu vermeiden, dass ungewollt kostenpflichtige Verbindungen aufgebaut werden. Diese Maßnahme ist insbesondere in Flughäfen oder während des Grenzübertritts empfehlenswert . Weil in den meisten öffentlichen Einrichtungen mittlerweile kostenfreie WLAN-Netze zur Verfügung stehen, ist dies auch problemlos möglich. Sicherheitshalber solltest Du jedoch einen VPN-Dienst verwenden.