Gratis online Musik streamen, downloaden und hören

In unserem Artikel erläutern wir Ihnen, wie Sie kostenlos, schnell und legal an MP3s gelangen - und was Sie für Ihr Geld von Streaming-Flatrates geboten bekommen.
Können Sie sich noch an die guten alten Zeiten der Musik-CDs erinnern? Diese boten auf 700 MB knapp 80 Minuten Musik. Dann musste die Scheibe gewechselt werden. Bei aller Nostalgie - das ist Gott sei Dank vorbei. Inzwischen hat das MP3 die Herrschaft über die Musik-Sammlung übernommen. Dabei bieten moderne Festplatten tagelangen Musik-Genuss ohne eine einzige größere Unterbrechung. Aber wie kommt das MP3 direkt auf die Musikanlage oder auf den Computer, und das im günstigsten Fall gratis? Zwei Möglichkeiten stehen dem Musik-Fan mit Internet-Anschluss zur Verfügung: Streaming und Download. Beides hat Vor- und Nachteile.
Die Vorteile des Musik-Downloads anstatt des Streamings
Ein Vorteil der MP3 ist sein Flexibilität. Nutzer des Streamings müssen passen, wenn der Internetzugang einmal nicht zur Verfügung steht. Darüber hinaus können Sie MP3s, wenn es die Lizenzbestimmungen zulassen, kopieren und an verschiedenen Geräten und Plätzen gleichzeitig hören. Bei den häufig verbreiteten Streaming-Flatrates ist immer nur ein Nutzer gleichzeitig zugangsberechtigt. Wenn der Vater Musik hörend auf Dienstfahrt unterwegs ist, kann der Sohn beim Sport seine Songs nicht über den gleichen Streaming-Account genießen. Er würde einen gesonderten Zugang benötigen - und der kostet zusätzlich. Wer dagegen MP3s auf der Festplatte liegen hat, wird mit solchen Schwierigkeiten erst gar nicht konfrontiert. Die große Musik-Auswahl, die ein oft beschworener Vorteil des Streamings gegenüber dem Download via MP3 sein soll, hat im Übrigen auch Schwächen. Wer seine mobile Datenflatrate schonen möchte und einen Streaming-Dienst verwendet, kann sich für eine bevorstehende Reise zwar eine Auswahl an Musikstücken im WLAN vorpuffern lassen, hat aber auf diese Weise auch unterwegs nur eine eingeschränkte Auswahl.
Für wen ist Musik-Streaming die richtige Lösung?
Um lästige Backups oder das aufwendige Sortieren und Vertaggen von Songs müssen sich Musik-Streamer keine Gedanken machen. All dies erledigen die Streaming-Dienste für die Nutzer. Im Stream habe Sie darüber hinaus von Anfang an eine enorme Auswahl an Songs. So umfangreich wie die Editionen der bekannten Streaming-Dienste dürfte keine private MP3-Sammlung sein. Auf Wunsch schlagen Ihnen die Streaming-Anbieter ferner über Empfehlungen ständig neue Musikstücke vor, die Ihnen womöglich gefallen. Daneben bieten viele Streaming-Dienste soziale Funktionen: Sie dürfen mit wenigen Klicks Ihre Lieblingssongs über soziale Netzwerke teilen oder Freunden folgen. Also sind Streaming-Dienste perfekt geeignet für alle, die neugierig auf neue Musik sind.
Gratis MP3s herunterladen
Es muss nicht illegal sein, MP3s aus dem Internet kosten downzuloaden. Allerdings sollten Sie von zweifelhaften Seiten und Tauschbörsen die Finger lassen. Aber im Web gibt es genügend seriöse Portale, die MP3s legal zum Download anbieten. Beispielsweise Jamendo.com: Bei Jamendo können Sie über 400.000 Titel herunterladen, wofür Sie nicht einmal einen Account benötigen. Auch weniger bekannten Künstlern bietet die Plattform eine Bühne. Der besondere Clou von Jamendo ist jedoch: Die Stücke dürfen nicht nur kostenlos für den Privatgebrauch heruntergeladen werden, Sie können die MP3s sogar unter bestimmten Voraussetzungen vorführen, kopieren, bewerben und verbreiten. Beim Download des jeweiligen MP3s erfahren Sie alles über diese Voraussetzungen in den CC-Bestimmungen (CC steht für "Creative Commons", dies ist der Name des Lizenz-Typs). Ein Beispiel: Der Künstler behält sich die kommerzielle Nutzung vor und möchte genannt werden. Dafür ist es Ihnen gestattet, den Song herunterzuladen und im privaten Bereich beliebig zu nutzen. Es gibt weitere Gema-freie Musik unter musicfox.com - jedoch nicht kostenlos.
43 Mio. Songs auf iTunes kopierschutzfrei zum Download
Wer bekannte Musik und große Namen völlig legal herunterladen möchte, muss normalerweise für den Download zahlen. Das kostenlose Computer-Programm iTunes von Apple ist ein Klassiker unter den bezahlpflichtigen Downloads. Sie gelangen über das Programm nicht nur in den MP3-Store mit seinem reichhaltigen Angebot von 43 Millionen Stücken, sondern können auch Ihre Musik-Sammlung verwalten. Darüber hinaus können Sie damit Ihre Musik vom Rechner auf die HiFi-Anlage übertragen und bei Bedarf Internet-Radio hören. Die sogenannte Genius-Funktion findet Musikstücke in Ihrer Bibliothek, die gut zueinanderpassen, und stellt automatisch Mixes zusammen. Im iTunes Store sind sämtliche Titel frei von Kopierschutzmaßnahmen. Für einen Song liegt der übliche Preis bei 99 Cent.
50.000 Songs mit Google Play Music hochladen
Im Angebot des vergleichsweise jungen Konkurrenten Google Play Music sind mehr als 20 Millionen Songs. Der Dienst bietet alternativ auch eine Streaming-Flatrate an. Ihre Musiksammlung dürfen Sie ähnlich wie bei iTunes online hochladen, um sie danach auf jedem Gerät zur Verfügung zu haben. Die Songs, die Sie hochladen können, beschränkt Google auf maximal 50.000. Wohlgemerkt, dieser Service ist gratis. Und Sie dürfen vor dem Kauf probehören. Meist liegen die Kosten einzelner MP3s bei 1,29 Euro, auch für 99 und für 69 Cent gibt es Songs. Alben liegen zwischen 2 und knapp 10 Euro. Über den Google-Play-Account wird mit Guthabenkarte, Kreditkarte oder über die Telefonrechnung bezahlt.
Bei Amazon MP3s herunterladen
Amazon ist auch im Geschäft mit den MP3s tätig. In aller Regel sind für einzelne Titel 1,29 Euro fällig. Allerdings kosten einige Downloads nur 69 bzw. 79 Cent. Alben sind für zwischen 4 und 13 Euro zu haben. In Ihre private Cloud dürfen Sie auch bei Amazon eigene Songs laden - jedoch nur schmale 250. Sie können für 24,99 Euro pro Jahr deutlich mehr - nämlich bis zu 250.000 - Musikstücke hochladen. Sie hören die hochgeladenen Lieder überall über die Smartphone-App, Sonos-Anlage, Browser - wenn ein Internetzugang vorhanden ist.
Zwischen-Fazit: Sie sollten sich nicht nur an einen MP3-Anbieter binden. Vor dem Kauf sollten Sie die Kosten für einzelne Lieder und für vollständige Alben vergleichen.
Im Vergleich: 9 Streaming-Flatrates
Musik-Abos im Stream sind spätestens mit Spotify salonfähig geworden. Inzwischen gibt es viele Anbieter für Musik-Streamings, wobei der Markt sehr unübersichtlich ist. Ein Facebook-Account war zu Beginn für die Anmeldung noch Pflicht - aber diese Zeiten sind vorbei. Ein Facebook-Account ist für keine der neun Flatrates notwendig, die wir für Sie vergleichen.
Songs | Import eigener MP3s | Stream ins Auto | Unterstützung für Soundystem & TV | App: Android/ iOS/ Windows- Phone | PC- Software | App für Konsole | |
Spotify | 30 Mio. | ja | Parrot, BMW, Volvo, Mini, Carplay | Argon, Bang & Olufsen, Bose, Denon, Fon, LG, Libratone, Logitech, Marantz, NAD, Nocs, Onkyo, Panasonic, Philips, Pinoneer, Revo, Sonos, Sony, Teufel, Yamaha, Clint | ja/ja/ja | Download | PS 3 & 4 |
Google Play | 20 Mio. | ja | - | Chromecast, Sonos | ja/ja/nein | Download | - |
Napster | 30 Mio. | nein | BMW, Mini, Audi | Sonos, Yamaha, LG, Raumfeld, Logitech, Control4 | ja/ja/ja | Download | Xbox 360 |
Deezer | 30 Mio. | ja | Parrot, BMW, Mini, Clarion | Rocki, Bang & Olufsen, Devialet, LG, Harman Kardon, Bose, Samsung, Sonos, Heos, Sony, Onkyo, Nuvo, Bluesound, Cabasse, Simple Audio, Philips, Jawbone, Logitech, Chromecast, Toshiba, Western Digital, Panasonic, Netrange | ja/ja/ja | Download (Beta) | - |
Rdio | 30 Mio. | nein | - | Sonos, Roku, Chromecast | ja/ja/ja | Download | - |
Wimp / Tidal | 25 Mio. | nein | - | Bluesound, Sonos, Raumfeld, Hifi Akademie, Electrocompaniet, Bladelius, Apple TV, Squeezebox, Linn, Auralic, Mirage, Amarra, McIntosh, Wadia, Meridian, Lode | ja/ja/nein | - | - |
Soundcloud | k.A. | ja | - | - | ja/ja/nein | - | - |
Juke | 30 Mio. | nein | - | Sonos, Philips, AirPlay | ja/ja/nein | - | - |
rara.com | 22 Mio. | nein | BMW | Lenovo, Sonos | ja/ja/nein | - | - |
Alle Streaming-Dienste bieten mit 20 bis 30 Millionen Songs eine ganze Menge Musik. Bei den meisten Anbietern sind darin auch Hörbücher enthalten. Soundcloud bietet darüber hinaus auch Podcasts. Daneben erlaubt es die Hälfte der Anbieter, eigene Musik hinzuzufügen. Klartext: In die Cloud des Anbieters dürfen MP3s aus der eigenen Sammlung hochgeladen werden, damit Sie so Ihre Playlists mit Titeln anreichern, die Sie für wichtig halten, die aber möglicherweise nicht in der Sammlung des Dienstes vorhanden sind. Nicht alle Flatrate-Anbieter pflegen ihre Seiten in deutscher Sprache. Google Play sticht hier positiv heraus. Tidal ist ein Negativ-Beispiel - ohne Englisch geht hier nichts.
Kostenlose_Version? | Preis/Monat | Preisnachlässe? | Probeabo | Zahlungsoptionen | |
Spotify | Spotify Free (Werbung, max. 6 Songs überspringen pro Stunde auf dem Handy, schlechtere Qualität, kein Offline-Modus) | 9,99 Euro | 50% Rabatt auf weitere Familien-Konten; 50% Rabatt für Studenten | 30 Tage | Rechnung, Paypal, Paysafecard, Kreditkarte |
Google Play | - | 9,99 Euro | - | 30 Tage | Über Google Play Store |
Napster | - | 9,95 Euro | 7,95 Euro reine Browser-Version | 30 Tage | Paypal, Kreditkarte |
Deezer | Deezer Gratis (Werbung, kein Offline-Modus, kein Import eigener MP3s, schlechtere Qualität) | 9,99 Euro | - | 30 Tage | Paypal, Kreditkarte |
Rdio | Rdio Free (Werbung, kein Offline-Modus; alternativ ohne Werbung, aber begrenzte Song-Zahl, maximal 6 Monate) | 9,99 Euro | 50% Rabatt auf weitere Familien-Accounts; 50% Rabatt auf reine Browser-Version | 48 Stunden | Paypal, Kreditkarte |
Wimp / Tidal | - | 9,99 Euro (Hi-Fi: 19,99 Euro) | - | 30 Tage | Paypal, Kreditkarte |
Soundcloud | - | gratis | - | - | - |
Juke | - | 9,99 Euro | - | 30 Tage | Paypal, Kreditkarte |
rara.com | - | 9,99 Euro | 3 Monate lang 1,99 Euro; reine Browser-Version: 4,99 (3 Monate lang 0,99 Euro) | - | Kreditkarte |
Musik hören - ohne zu zahlen mit Gratis-Flatrate
Eine kostenlose Testphase, die sich bei Nicht-Kündigung verlängert und zu einem bezahlpflichtigen Vertrag wird, den Sie monatlich kündigen können, ist bei den meisten der neun Streaming-Dienste inklusive. Sie können bei Deezer, Spotify und Rdio das Angebot in Ruhe durchhören, indem Sie zu einer dauerhaften Gratis-Option wechseln. Bei dieser gibt es jedoch einige Einschränkungen für Gratis-Hörer. Ähnlich wie Radio-Hörer müssen Sie Werbung ertragen. Daneben ist die Qualität etwas schlechter als bei der Bezahl-Variante und es gibt es keinen Offline-Modus. Hinzu kommen Anbieter-spezifische Einschränkungen.
Ist es legal, Musik von Youtube herunterzuladen?
Aber ist es auch legal, Songs von Youtube zu hören und herunterzuladen? Diese Frage haben wir einem Rechtsanwalt gestellt und daraufhin eine Antwort erhalten: "Da es sich bei Youtube nicht um eine Plattform handelt, die offensichtlich rechtswidrige Inhalte verbreitet, können Nutzer ohne Probleme die Musikspuren auf Youtube downloaden. Voraussetzung dabei ist allerdings, dass für den Download keine technischen Schutzmaßnahmen umgangen werden. Das Umgehen solcher Maßnahmen stellt immer eine Urheberrechtsverletzung dar."