Mit Triple Play TV, Internet und Telefon nutzen

Triple Play bietet mit TV, Internet und Telefon aus einer Hand viele Vorteile. Damit das Angebot nicht zum Triple Pay wird, erhalten Sie hier das notwendige Hintergrundwissen.
Die Provider locken mit vielen Argumenten, um ihre Kunden zum Kauf von Triple Play zu bewegen. Dazu gehört, dass Sie bei Triple Play nur noch einen Ansprechpartner haben bei Problemen oder Wünschen im Zusammenhang mit Fernsehen, Internet und Telefon. Zudem erhalten Sie deutlich mehr Sender und damit eine größere Auswahl. Triple Play bedeutet dabei so viel wie "dreifaches Spiel" und verweist darauf, dass hier viele wichtige Medienangebote in einem Paket gebündelt werden.
Hier geht's zur Bildershow mit den besten Anbietern für Triple Play!
Vor einigen Jahren war mit den neuen Triple Play-Angeboten eine große Euphorie verbunden, die jedoch mittlerweile etwas abgeebbt ist. Die Gewohnheiten vieler Verbraucher sind nur schwer zu ändern und so bleiben viele lieber bei ihren bisherigen Gerätekonfigurationen. So scheuen zum Beispiel diejenigen die Investition in Triple Play, die bereits eine teure Satellitenanlage für DVB-S gekauft haben und die über ihren Receiver Programme empfangen können, ohne wie bei Triple Play monatliche Gebühren entrichten zu müssen. Größer ist die Wechselneigung hingegen bei Nutzern von DVB-T bzw. terrestrischem Fernsehen: Hier ist die Programm-Auswahl deutlich geringer als bei IP-TV bzw. Fernsehen über das Internet und die Übertragungsqualität lässt häufig zu wünschen übrig.
Bisher existieren nur wenige Anbieter auf dem Markt
Wer sich für Triple Play interessiert, sollte diese Angebote vom reinen Empfang von TV über das Internet unterscheiden können:
Mit IP-TV ist die Technik gemeint, mit der TV-Angebote zur Verfügung gestellt werden, wohingegen Triple Play schlicht die Bezeichnung für die Angebotsbündelung ist.
Bietet Ihr DSL-Provider auch IP-TV an, besteht zwischen Internet-TV und Triple Play letztlich kein Unterschied mehr.
Anders sieht es bei den Kabelanbietern aus, die ebenfalls neben dem Fernsehen über das Kabel Internet anbieten können.
Hier wird das TV-Programm jedoch technisch auf einem ganz anderen Wege zur Verfügung gestellt.
Die Sachlage wird dadurch komplizierter, dass mittlerweile IP-TV-Angebote gemacht werden, bei denen eine Entbündelung stattfindet. Hier sind Anbieter wie etwa Zattoo oder auch Magine zu nennen. Bei diesen Anbietern wird das Internet-TV alleine ohne Fernsehen oder Telefon bereitgestellt. Weiterhin lässt sich das Internet-Fernsehen längst auch im Wohnzimmer über Smart-TVs nutzen sowie über entsprechende Settopboxen. Zu nennen sind hier Angebote wie Videoweb, Apple TV und Chromecast sowie Fire-TV. Bei diesen Angeboten muss IP-TV nicht eigens freigeschaltet werden, es genügen die Installation einer entsprechenden App und ein ganz normaler Zugang zum Internet, egal ob per Kabel oder DSL. Ergeben sich zudem keine Unterschiede in Hinblick auf die Bildqualität und die Programmauswahl sowie den Preis, geraten die Triple Play Angebote damit stark unter Druck.
Bisher ist die Zahl der Anbieter von Triple Play recht überschaubar. Nachdem Alice TV durch die Übernahme von Alice durch O2 beendet wurde, bleiben nur noch die Deutsche Telekom und Vodafone unter den Providern übrig. Aufseiten der Kabelanbieter mit Triple Play-Produkten sind die Unitymedia und Kabel Deutschland zu finden. Als weiteres Unternehmen ist noch die Tele Columbus zu nennen, hierbei handelt es sich aber um einen regionalen Anbieter.
Wer lediglich einen reinen Anschluss für DSL, VDSL oder Kabel benötigt, der findet ein ungleich größeres Angebot vor. In einigen Fällen kaufen die Anwender eine klassische Doppelflatrate für Internet und Telefon und beziehen das IP-TV über Magine oder Zattoo zusätzlich. Voraussetzung hierfür ist aber das Vorhandensein der entsprechenden Hardware. Wer hier nicht zu viel Geld ausgeben möchte, der kann bereits mit einem Chromecast-Stick von Google für nur 35 Euro starten. Der Anschluss erfolgt per HDMI an den Fernseher, sodass sich der Stick praktisch mit jedem Gerät auf dem Markt verwenden lässt. Die Anzeige des TV-Bildes erfolgt dann über Zattoo.
Magenta Zuhause Entertain und Vodafone TV im Überblick
Die Entertain Angebote der Deutschen Telekom werden als Magenta Zuhause S, M und L bezeichnet. Die maximalen Downloadraten liegen hier bei 16 bzw. 50 und 100 Mbit/s. Die monatlichen Kosten beginnen bei 34,95 Euro. In diesem Fall handelt es sich um eine Doppelflatrate. Wer nun noch IP-TV nutzen möchte, muss ein entsprechendes TV-Paket hinzubuchen. Für 9,95 Euro monatlich zum Beispiel ist Entertain verfügbar, bei dem bereits eine Auswahl von rund 100 Sendern besteht. Viele dieser Sender, wie etwa die öffentlich-rechtlichen, sind sogar in HD verfügbar. Wer auch private Sender wie etwa RTL, Sat1 und Pro7 in HD genießen möchte, muss das nächsthöhere Paket für 14,95 Euro buchen.
Neben den Fernsehsendern haben die Kunden von Entertain auch Zugriff auf die Videoload-Videothek. Diese umfasst etwa 16.000 Filme und Serien. Zur Verfügung stehen aber auch ein elektronischer Programmführer, die verschiedenen TV-Mediatheken und die zeitversetzte Aufnahme per Time-Shift. Für die Nutzung der Aufnahmefunktion stellt die Telekom den Media Receiver 303 bereit, der über eine 500 GByte große Festplatte verfügt. Dieser Receiver muss allerdings für noch einmal 4,95 Euro im Monat gemietet werden. Insgesamt ergeben sich bei der Telekom damit Kosten von etwa 50 Euro für Triple Play.
Vodafone bietet die Doppel-Flatrate mit 16 Mbit/s Download bereits für 29,95 Euro monatlich an und ist damit 5 Euro günstiger als die Telekom. Das Internet mit 50 Mbit/s per VDSL wiederum ist mit 39,95 Euro gleich teuer. Wer nun Fernsehen hinzubucht, bezahlt wiederum 10 Euro im Monat und erhält dafür Zugriff auf 80 Programme, von denen 29 in HD ausgestrahlt werden. Inklusive sind auch ein digitaler Videorekorder mit 320 GB und die Online-Videothek mit 8.000 Filmen und Serien. Verpasste Sendungen lassen sich hier allerdings nicht in einer Mediathek aufrufen. Insgesamt ist Vodafone 10 Euro günstiger als die Telekom, da der Receiver nicht gemietet werden muss. Wer möchte, kann bei beiden Anbietern Zusatzprogramme wie etwa Fußball über Sky buchen.
Vodafone konnte in den Tests nicht überall mit einer guten Verfügbarkeit der Dienste überzeugen. So war etwa selbst in der Kernstadt München DSL 16.000 nicht überall freischaltbar.
Das sind die TV-Angebote der Kabelanbieter
Unitymedia und Kabel Deutschland teilen sich das Bundesgebiet genau auf: Unitymedia ist in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen zu finden, die restlichen Bundesländer deckt Kabel Deutschland ab. Allerdings muss man beachten, dass das Angebot teilweise durch lokale Anbieter wie etwa Cablesurf oder Tele Columbus ergänzt wird.
Problematisch ist auch, dass viele Wohnungsgesellschaften und Eigentümergemeinschaften Verträge mit langer Laufzeit mit den Kabelanbietern eingegangen sind. Ein schneller Wechsel ist hier kaum möglich.
Mit Basis 25 stellt Kabel Deutschland für nur 35,90 Euro im Monat einen Anschluss mit 25 Mbit zur Verfügung. Hier ist ein Kabelanschluss Voraussetzung, der eventuell zusätzlich bezahlt werden muss. Das größte Programmangebot besteht beim Paket Premium 200, das 90 Euro im Monat kostet.
Unitymedia wiederum bietet mit 3Play SMART 50 ein Paket für 33 Euro im Monat an. Das Internet ist hier 50 Mbit/s schnell, mehr als 80 TV-Sender stehen zur Verfügung - und von diesen wiederum acht in HD. Auch bei diesem Angebot ist Timeshift auf Wunsch verfügbar, muss jedoch für sieben Euro im Monat gebucht werden.
Fazit: Große Preisunterschiede, fragliche Verfügbarkeit bei Kabelanbietern
Wer Triple Play über das Kabel nutzen möchte, ist hinsichtlich der Auswahl etwas eingeschränkt. Die Verbindungen sind mit 25 oder 50 Mbit/s jedoch schnell - und das zu einem guten Preis von 30 bis 35 Euro.
Die DSL-Provider verlangen mit 40 bis 50 Euro im Monat für Triple Play etwas mehr Geld. Dafür steht jedoch Video-on-Demand zur Verfügung und es ist zeitversetztes Fernsehen möglich. Insgesamt ist der Komfort hier deutlich höher.
Deutsche Telekom | Kabel BW/Unitymedia | Kabel Deutschland | Vodafone | |
Produktbezeichnung | Entertain | 3 Play | Kombipaket | Vodafone TV |
Mindestvertragslaufzeit / Kündigungsfrist | 2 Jahre / | 2 Jahre / | 2 Jahre / | 2 Jahre / |
1 Monat | 2 Monate | 12 Wochen | 3 Monate | |
Anschlussgeschwindigkeit | 16 bis 100 MBit/s | 50 bis 200 MBit/s | 25 bis 200 MBit/s | 16 bis 100 MBit/s |
Zugangstechnik | DSL/VDSL | TV-Kabel | TV-Kabel | DSL/VDSL |
Gesamtpreis für Triple Play (monatlich) | ab 44,95 Euro | ab 33 Euro | ab 34,90 Euro | ab 39,95 Euro |
Aufpreis TV-Paket (monatlich) | ab 9,95 Euro | ca. 10 Euro | 5 Euro | 10 Euro |
Zahl der TV-Sender / davon in HD | 100 / 23 | 86 / 8 | 65 / 16 (weitere per Smartcard) | 80 / 29 |
Receiver / Receiver-Miete (monatlich) | optional / 4,95 Euro | ja / enthalten | ja / enthalten | ja / enthalten |
Sky zubuchbar (zuhause / mobil) | ja / ja | ja / nein | ja / ja | ja / ja |
Inhalte Online-Videothek / davon in HD | 16.000 / 4.000 | 6.000 / k.A. (gegen Aufpreis) | 3.500 / k.A. (gegen Aufpreis) | 8.000 / 1.000 |
Receiver mit Festplatte (Videorekorder) | ja (mit HDD-Receiver, 500 GByte Festplatte) | ja (mit HDD-Receiver, 500 GByte Festplatte, 7 Euro Aufpreis) | ja (mit HDD-Receiver, 320 GByte Festplatte, 7 Euro Aufpreis) | ja (320 GByte Festplatte) |
Zeitversetztes Fernsehen (Timeshift) | ja (mit HDD-Receiver) | ja (mit HDD-Receiver, 7 Euro Aufpreis) | ja (mit HDD-Receiver, 7 Euro Aufpreis) | ja |
TV unterwegs (Aufpreis monatlich) | verfügbar (6,95 Euro) | enthalten (mobil nur wenige Sender) | eingeschränkt (nur WLAN) | verfügbar (ca. 4 Euro, nur in Verbindung mit Vodafone-Flatrates) |
Mediathek | ja | nein | ja | nein |
EPG | ja | ja | ja | ja |
Zusatzangebote / Besonderheiten | Entertain-Premium mit mehr HD-Sendern (5 Euro Aufpreis) | Kabelanschluss erforderlich, zusätzliche HD-Sender gegen Aufpreis | Kabelanschluss erforderlich, Premium-Paket mit mehr HD-Sendern (10 Euro Aufpreise) | Ausländische TV-Pakete (ab 5,95 Euro Aufpreis) |