Effektives Arbeiten mit diesen 10 Windows-Tools

Der Spaß hält sich beim Arbeiten mit dem Windows-Explorer häufig in Grenzen. Zu umständlich sind das Kopieren, Verschieben, Löschen oder Suchen von Dateien. Auch wenn es sich um Alltagsanwendungen handelt, haben sich viele Anwender doch sicher schon mal gefragt, ob das nicht alles ein bisschen einfacher gehen kann. Der Explorer überzeugt an dieser Stelle eher durch Zuverlässigkeit als durch eine einfache Anwendungsweise. Die Zwei-Fenster-Technik wie bei anderen Herstellern würde helfen. Mit den folgenden Tools lässt sich der Explorer hervorragend ergänzen oder kann sogar durch eine leichter anwendbare und damit bessere Version ersetzt werden.
Die besten 10 Erweiterungen, mit denen der Windows-Explorer mehr Spaß macht
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Teracopy: Verschieben und Kopieren in Windeseile
Der Windows-Explorer scheint immer erst ein wenig über seine Aufgaben nachdenken zu müssen. Das wird vor allem bei großen Dateien deutlich, bei denen es um viel Datenvolumen geht. Soll dieses kopiert oder verschoben werden, ist das mitunter schwer für den behäbigen Explorer. Der Dateimanager muss hier erst einmal berechnen, wie viele Daten bearbeitet werden müssen und wie viel Zeit dafür eingeplant werden muss. Den Anwender interessiert aber nur das Ergebnis, der Weg dorthin ist wenig spannend.
Teracopy agiert deutlich schneller. Das Tool beginnt nach der Auswahl der Dateien sowie des Dateiziels umgehend mit der Arbeit. Damit die Dateien sicher sind und unversehrt bleiben, bietet Teracopy Prüfsummen an, außerdem bindet sich das Tool in das Kontextmenü des Windows-Explorers ein. Nun genügt ein Klick mit der rechten Maustaste, um einen Ordner oder eine Datei als Quelle auszuwählen. Teracopy kann als Standardprogramm für alle Aktionen, bei denen es um das Kopieren von Dateien oder Ordner geht, eingestellt werden. Noch ein Pluspunkt: Das Tool bricht den Kopiervorgang nicht einfach ab, wenn es feststellt, dass eine Datei defekt oder nicht erreichbar ist. Diese wird im Einzelfall einfach übersprungen und das Tool macht mit der nächsten Datei weiter. -
File Converter: Schnelles Wechseln von Dateiformaten
File Converter erleichtert das Leben der Anwender durch das besonders schnelle Umwandeln von verschiedenen Dateiformaten. Besonders positiv fällt das Tool bei Video- und Grafikformaten auf, hier werden sogar mehrere Qualitätsstufen angeboten. Damit wird genau das Problem des Windows-Explorers gelöst, der selbst keine Dateien in ein anderes Format überführen kann. Anwender müssen dafür eine Anwendung öffnen, dann die Datei laden und den Speichervorgang mit einem anderen Format vornehmen. File Converter ist hier deutlich weiter: Die Open-Source-Software kennt viele verschiedene Formate für Audio-, Video- und Dokumentdateien. Per Knopfdruck lassen sich diese umwandeln. Die Konvertierung lässt sich zudem per Klick mit der rechten Maustaste direkt starten, da sich das Tool in das Kontextmenü des Explorers integriert. Audio- und Videodateien können dann in der gewünschten Qualitätsstufe gespeichert werden. Wichtig: In DOCX und XLSX können mit dem File Converter keine Dateien konvertiert werden.
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Filemenu Tools: Installation zum Aufräumen des Kontextmenüs
Viele Befehle sammeln sich im Kontextmenü des Explorers an und werden doch nicht mehr benötigt. Doch sie sollen nicht alle entfernt werden, denn einige dieser Befehle sind praktisch und erleichtern das Leben eines Anwenders sehr. Die gewünschten Funktionen sollen erhalten bleiben und mit einem Rechtsklick abrufbar sein. Mithilfe von Filemenu Tools lässt sich genau das bewerkstelligen: Das Kontextmenü wird aufgeräumt und all das, was noch gebraucht wird, bleibt erhalten.
Über das Menü-Register und hier über "Senden an" können die Befehle über Filemenu Tools konfiguriert werden. Das kostenlose Tool bietet viele verschiedene Befehle für Dateiaktionen an, einzelne Kommandos können aus der Liste entfernt oder verschoben werden. Gut zu wissen: Die Änderungen sind nicht sofort wirksam, sondern können erst nach einem Neustart des Systems angewendet werden.
Wer mit den Änderungen nicht zufrieden ist, nutzt einfach das Menü "Extras" und dann "Einstellungen". Dort gibt es eine zusätzliche Funktion, mit der das Kontextmenü von Windows 11 wieder durch die ursprüngliche Variante ersetzt werden kann. -
Qttabbar: Tabs für die Arbeit im Explorer
Wer schnell zwischen mehreren Ordnern wechseln möchte, arbeitet am besten mit Tabs. Das geht im Explorer leider nicht - wohl aber mit dem Tool "Qttabbar", was auch verschiedene weitere Aktionen wie das Kopieren deutlich erleichtert. Das Tool bietet damit ein einfaches Arbeiten wie im Browser an, über den sich dank der verschiedenen Tabs ein rascher Zugriff auf verschiedene Webseiten ergibt. Anwender installieren Qttabbar einfach, nun erscheint eine Leiste, über die per Klick auf das Pluszeichen weitere Tabs geöffnet werden können. Per Drag & Drop lassen sich die Tabs verschieben, auch das Zusammenfügen zu einer Gruppe ist möglich.
Darüber hinaus kann mit dieser Art und Weise eine Mehr-Fenster-Darstellung im Explorer umgesetzt werden. Damit sind leichte Kopieraktionen ebenso möglich wie das spielend einfache Kopieren von Dateien. Dabei wird ebenfalls Drag & Drop genutzt. Qttabbar ist damit deutlich anwendungsfreundlicher und besser ausgestattet als der Explorer von Windows.
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Listary: Für die besonders schnelle und effektive Suche nach Dateien
Das Suchen von Dateien kann eine mühevolle Aufgabe sein, die viel Zeit verschlingt und nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Dabei weiß der Anwender meist genau, wonach er sucht! Und doch lässt sich auch per Stichwortsuche das Gewünschte nicht finden. An dieser Stelle hilft das Tool Listary weiter, welches deutlich leistungsfähiger als die Suche des Explorers ist. Das Tool setzt sich nach der Installation in der Taskleistenecke fest und besteht nur aus einem Suchfeld. Geboten wird dabei zum einen eine lokale Suchfunktion: Anwender geben den Namen der gesuchten Datei oder eines Ordners ein und Listary klappt eine Liste mit möglichen Fundstellen auf. Wird ein kleines "g" vor den Suchbegriff gesetzt, weiß Listary, dass es die Suche auf Google fortsetzen soll. Ähnlich funktioniert es mit einer Erweiterung des Suchbegriffs um "bing", "amazon" oder "x". Das Tool sucht nach dem Namen der gesuchten Datei oder eines Ordners, einen Index für Dateiinhalte gibt es jedoch nicht. Wer also etwas finden möchte, sollte schon wissen, wie die Datei oder der Ordner heißt. Ansonsten können infrage kommende Dateien nur noch nach ihrem Öffnen durchsucht werden.
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Dropit: Schnelles und übersichtliches Sortieren von Dateien
Die meisten Vorgänge, die bei der Arbeit mit Dateien vorgenommen werden, wiederholen sich immer wieder. Ein Beispiel dafür ist das Kopieren einer JPG-Datei in den Bilderordner des Rechners. Vielleicht soll auch ein weiteres MP3 in die Musiksammlung geschoben oder eine XLXS-Datei zu weiteren Kalkulationen hinzugefügt werden. Dies ist zwar leicht möglich, noch einfacher und weitgehend automatisch jedoch geht es dank Dropit. Das Tool zeigt nach seiner Installation ein Icon, das einen nach unten zeigenden Pfeil darstellt. Nun kann der Explorer geöffnet werden und der Anwender markiert die gewünschten Dateien. Per Drag & Drop werden diese auf den Pfeil gezogen. Dropit macht nun allein weiter und führt die jeweils verknüpfte Aktion selbstständig aus. So werden beispielsweise die genannten Bilder in den Fotoordner und die MP3-Dateien zur Musiksammlung geschoben. Für jeden Typ kann frei gewählt werden, welche Aktionen auszuführen sind und wie der Zielordner heißt. Neben dem Kopieren sind auch das Komprimieren, Verschlüssen und Entpacken möglich. Für den E-Mail-Versand bietet Dropit zudem FTP-Uploads an.
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Quicklook: Vorschau mit der Leertaste
Bringen Sie eine praktische Funktion vom Mac auf den PC: Quicklook macht es möglich! Das Standardverfahren auf dem Mac für die Vorschau auf eine Datei ist leicht ausführbar: Das File wird markiert, danach muss die Leertaste gedrückt werden und schon öffnet sich die Vorschau. Der Explorer bietet eine ähnliche Funktion durch Klicken auf "Anzeigen" und dann auf "Vorschaufenster". Doch das Fenster ist begrenzt und reicht nicht immer aus, um wirklich einen Einblick in die Datei gewinnen zu können. Das Open-Source-Tool Quicklook hingegen übernimmt die Bedienung von Apple. Nach dem Drücken der Leertaste öffnet sich ein separates Fenster. Mithilfe des Mausrads kann hinein- oder herausgezoomt werden. Das Tool bietet überdies an, die Datei in der gewünschten oder in einer anderen Anwendung zu öffnen. Doch auch der Explorer kann punkten: Er zeigt die Inhalte aus Office-Dokumenten an, was Quicklook nicht schafft. Dieses Tool kann dafür Bild-, Audio- und Videoformate sowie verschiedene Textformate anzeigen.
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Attribute Changer: Kinderleichtes Verändern der Dateiattribute
Wer die Attribute einer Datei bearbeiten möchte, wird sich über das Tool Attribute Changer freuen. Es ist explizit zum Bearbeiten verschiedener solcher Attribute entwickelt worden und so können "schreibgeschützt", "versteckt" und "System" verändert werden. Auch das Erstellungs-, Änderungs- und Zugriffdatum kann angepasst werden. Das Tool ist kostenlos erhältlich und eine sinnvolle Ergänzung für die Back-up-Software, welche sich beim Sichern der Daten an den Attributen orientiert.
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Link Shell Extension: Dateien ganz einfach verlinken
Link Shell Extension wirkt auf den ersten Blick sehr unscheinbar, wenn der Befehl im Kontextmenü erscheint. Doch das Tool ist überaus hilfreich, wenn eine Datei an mehreren Orten gleichzeitig bereitgestellt werden soll. Zur Erklärung: Link Shell Extension sorgt dafür, dass eine Kommandozeilenfunktion eine grafische Oberfläche bekommt. Nun kann der Anwender in Windows Hardlinks anlegen. Diese wiederum erlauben die Verteilung einer originalen Datei auf mehrere Speicherorte. Das Betriebssystem bietet dies ebenfalls an, jedoch nur über die Eingabeaufforderung oder über Powershell. Damit wiederum ist ein bisschen Tipparbeit verbunden, was bei Link Shell Extension nicht nötig ist. Das Tool integriert sich in das Kontextmenü. Vor hier aus kann die Originaldatei markiert und in einem anderen Ordner angelegt werden.
Zur Erklärung: Um einen schnelleren Zugriff auf eine Datei zu haben, kann auf dem Desktop eine Verknüpfung mit eben dieser Datei angelegt werden. Diese Verknüpfung ist streng gesehen ein Link, der wiederum an der Endung LNK erkennbar ist und im Desktop-Ordner entsprechend abgelegt wird. Dieser symbolische Link wird auch als "Softlink" bezeichnet.
Neben solchen Softlinks gibt es die eben angesprochenen Hardlinks, die nicht auf eine Originaldatei verweisen. Sie verweisen vielmehr von der Originaldatei auf einen Platzhalter, der sich in einem ganz anderen Ordner befinden kann. Dieser Platzhalter ist keine Kopie, sondern eine kleine Datei, in der die nötigen Meta-Informationen gespeichert sind. Doch während ein Anwender die Originaldatei bei einem Softlink löschen kann und ein Klick auf den Link danach ins Leere läuft, bleibt das Original bei einem Hardlink erhalten. Windows muss nicht, wie bei einem Softlink üblich, eine Fehlermeldung zeigen, weil die Datei verschwunden ist. Die Datei hinter dem Hardlink bleibt so lange erhalten, wie es Platzhalter in anderen Ordnern gibt. Hardlinks gehören zu NTFS-Dateisystemen und sind für die Zusammenstellung von Backups und Dateisammlungen wichtig. Angelegt werden können sie über Windows nur, wenn die Eingabeaufforderung genutzt oder Powershell angelegt wird.
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Property Editor: Auslesen von Informationen auf dem Laufwerk
Der Explorer zeigt Daten zu den einzelnen Dateien an, wenn der Anwender auf "Eigenschaften" im Kontextmenü klickt. Informationen zu Ordnern oder Laufwerken können ebenfalls auf diese Weise abgerufen werden. Nach der Installation des Property Editors zeigt sich bei "Eigenschaften" ein neues Register: Wird es per rechter Maustaste angeklickt, wird das Datenvolumen der im Laufwerk enthaltenen Ordner angezeigt. Zudem kann ein Hardlink angelegt werden, wobei der zugehörige Ordner frei wählbar ist. Des Weiteren gibt das Tool die gewünschten Auskünfte über die Attribute der Dateien.