Nvidia App: Diese 5 Hacks sollte jeder Gamer kennen

Du nutzt eine GeForce für Deine PC-Spiele? Dann solltest Du wissen, wie Du dank Nvidia App die maximale Leistung abrufen kannst. Wir verraten die besten Einstellungen.
Wenn es um die Benutzerfreundlichkeit geht, sind Konsolenspieler klar im Vorteil. Anders als PC-Nutzer müssen Spieler sich über Kompatibilitätsfragen weniger Gedanken machen und können die Spiele einfach auswählen und loslegen. Auf dem PC gilt es erst einmal, die Hard- und Software optimal zu konfigurieren. Und die Entwickler haben es auch schwerer, weil sie sich auf so viele unterschiedliche Systeme einstellen müssen.
Manchmal passiert es, dass ein PC-Spiel mit einer bestimmten Konfiguration aus CPU und GPU einfach nicht zurechtkommt. Hier kann eventuell die Nvidia App für Abhilfe sorgen. In dieser sind Nvidia GeForce Experience und das Nvidia Control Panel in einer Anwendung vereint. Du hast auf alle Konfigurationsoptionen schnellen und einfachen Zugriff. Das ist nützlich für jeden, der intensiv spielt und immer neue Games ausprobiert.
Damit Du diese App nutzen kannst, musst Du natürlich über eine Grafikkarte von Nvidia verfügen. Welche Funktionen konkret vorhanden sind, hängt vom GPU-Modell und dessen Ausstattung ab. Neben der Auflösung und der Detailstufe lassen sich bei moderneren Karten auch Optionen wie Nvidias DLSS aktivieren.
Tipp 1: Spieleinstellungen automatisch optimieren
Die Nvidia App kann für Dich die gesamte Hardware analysieren und die besten Einstellungen ermitteln. Die CPU und GPU bezieht sie in die Analyse ebenso ein wie den Bildschirm. Die Ermittlung der optimalen Einstellungen erfolgt durch Zugriff auf die Cloud. Diese sind immer relevant für ein bestimmtes Spiel, das Du auf Deinem jeweiligen System spielen möchtest. Die Funktion ist auch für erfahrene Anwender nützlich, die sich mit der Technik auskennen. Denn sie liefert einen Ausgangspunkt für weitere individuelle Optimierungen, die Du manuell vornimmst. Das spart im Gamer-Alltag mitunter viel Zeit.
In der Nvidia App hast Du im Bereich „Graphics“ die Möglichkeit, Deine Bibliothek der installierten Spiele zu scannen. Diese erscheinen danach in einer Liste. Wähle hier die Anwendung aus, die Du optimieren möchtest. Dazu klickst Du oben rechts auf „Optimize“. Bei allen auf diese Weise optimierten Spielen erscheint ein praktischer Schieberegler. Darüber stellst Du die Art der Optimierung ein und bestimmst, ob Leistung oder Qualität für Dich wichtiger sind. Diese zwei Modi für Performance und Quality sind auch von vielen Konsolenspielen her bekannt.
Der Vorteil besteht darin, dass die Nvidia App alle erforderlichen Einstellungen automatisch vornimmt, um bei einem Spiel entweder die Leistung oder die Qualität zu verbessern. Technische Kenntnisse benötigst Du dafür nicht und im Endeffekt kannst Du ein Nutzererlebnis ähnlich wie auf den Konsolen genießen.
Die App wählt zum Beispiel für Dich aus, ob die Grafikdetails auf Very High (sehr hoch) oder Ultra einzustellen sind. Welche Optionen hier zur Verfügung stehen, hängt vom jeweiligen Spiel ab. Nützlich ist auch eine Aktivierung von Nvidia Reflex, um eine niedrigere Latenz bei der Frame-Generation mit DLSS zu erreichen. Hierbei handelt es sich um die Nvidia-Alternative für das klassische Anti-Aliasing.
Um Dich bei der Auswahl ausgewogener Einstellungen für das jeweilige Spiel zu unterstützen, bietet die Nvidia App eine Vorschau mit den aktuellen Werten an. Das ist grafisch nett aufbereitet. Die Feinabstimmung erfolgt über den Schieberegler.
Tipp 2: RTX Dynamic Vibrance aktivieren
Neben individuellen Einstellungen für jedes Spiel ermöglicht es Nvidia auch, globale Einstellungen vorzunehmen. Diese haben dann entsprechend für alle Spiele in deiner Bibliothek Gültigkeit. Wenn Du hier Änderungen vornehmen möchtest, gehst Du zuerst auf „Graphics“ und dann auf die Registerkarte „Global Settings“. Hier hast Du zum Beispiel die Möglichkeit, die RTX Dynamic Vibrance zu aktivieren. Dann kümmert sich eine KI darum, nachträglich die Bildschärfe zu erhöhen. Trotz der Manipulation soll es hier nicht zu starken Farbverzerrungen zu kommen. Die Ergebnisse hängen jedoch auch vom jeweiligen Spiel ab. Nützlich ist diese Funktion aber auf jeden Fall. Wenn Du diese KI aktivierst, steht sie beim nächsten Start eines Spiels zur Verfügung.
Ebenfalls anpassbar ist in den globalen Einstellungen das sogenannte RTX HDR. HDR steht für High Dynamic Range. Damit lassen sich realitätsnahe Helligkeitswerte in Spielen erreichen. Wenn Du HDR in Spielen nutzen möchtest, muss der Titel diese Funktion normalerweise von sich aus anbieten. Dank Nvidia App kannst Du HDR jedoch zu jedem Spiel hinzufügen, auch wenn es dieses von Haus aus nicht beherrscht.
Eine als Auto HDR bezeichnete Funktion ist auch in Windows 11 integriert. Jedoch ist es nicht sicher, dass diese in wirklich jedem Spiel zum gewünschten Ergebnis führt. Nvidia geht einen anderen Weg und nutzt auch bei RTX HDR wieder konsequent KI. Diese errechnet einen HDR-Filter und legt diesen über das Spiel. Zu den Vorteilen gehört, dass die Technologie sowohl mit der Schnittstelle Vulkan als auch DirectX kompatibel ist.
Es ist nach unserer Einschätzung empfehlenswert, unter Windows die Einstellung für HDR zu aktivieren und gleichzeitig Auto HDR abgeschaltet zu lassen. Wichtig ist auch, dass Du die HDR-Einstellung direkt im Spiel deaktivierst. Das hat den Hintergrund, dass RTX HDR seine Arbeit ungestört verrichten können soll. Sollte das nicht auf Anhieb funktionieren, musst Du eventuell ein wenig mit den verschiedenen Kombinationen an Einstellungen experimentieren. Auf diese Weise sollte HDR in nahezu jedem Spiel unter Windows nutzbar sein.
Tipp 3: Performance-Overlay verwenden
Du möchtest die Spieleinstellungen jederzeit im Blick behalten? Dann ist das Performance-Overlay (Leistungs-Overlay) besonders hilfreich. Es bietet viele Informationen, die für den Gamer relevant sind. Wer früher ein solches Leistungs-Overlay nutzen wollte, hat auf die bewährte Lösung Afterburner von MSI zurückgegriffen. MSI entwickelt dieses Tool aber nicht mehr weiter. Daher ist jetzt die Lösung von Nvidia das Mittel der Wahl. Hier ist in der App ein solches Performance-Overlay bereits integriert. Damit kannst Du jederzeit überprüfen, wie es mit der Spieleleistung aussieht. Die Funktion bietet Zugang zu einer Echtzeitanalyse, anhand derer Du sehen kannst, wie sich bestimmte Einstellungen auf die Leistung im Spiel bzw. auf die FPS auswirken. Du kannst mit diesem Werkzeug zum Beispiel beantworten, wie viele Frames dich eine höhere Detailstufe kostet.
Den Systemzustand kannst Du mit dem Performance-Overlay ebenfalls überwachen. So hast Du im Blick, ob die Temperaturen sich noch in einem gesunden Bereich bewegen. Du kannst Optionen wie DLSS oder Raytracing aktivieren und Dir genau ansehen, ob Deine GPU oder CPU damit zurechtkommt oder überfordert ist. Mit der Tastenkombination Alt + R rufst Du das Performance-Overlay auf. Du kannst auch auswählen, welche Statistiken die App hier anzeigen soll. Vielleicht interessierst Du Dich nur für die Auslastung der Grafikkarte oder für die Framerate. Auch den Takt und die Temperatur kannst Du Dir anzeigen lassen. Interessant sind auch Werte wie etwa die GPU-Spannung. Das Overlay hat hier viel zu bieten.
Das Performance-Overlay stellt nicht die einzige Option für die Leistungsüberwachung dar. Nvidia bietet auch noch FrameView an. Hierbei handelt es sich um eine separate App, die sich jedoch in die Nvidia App integrieren lässt. Die Bildrate mit ihren Durchschnittswerten und viele wichtige Systemmetriken kannst Du Dir hier anzeigen lassen. FrameView verrät Dir zum Beispiel auch, ob sich für dich der Low Latency Mode lohnen würde. Im Idealfall kombinierst Du beide Apps und solltest dann vollumfänglich über die Leistung informiert sein. Das ist gerade in solchen Spieleanwendungen hilfreich, die selbst keine Benchmarks anbieten.
Tipp 4: Gameplay aufnehmen und streamen
Wenn Du Deine Spiele aufzeichnen möchtest, benötigst Du dank der Nvidia App keine zusätzlichen Programme. Die Funktion ist hier bereits integriert und Du kannst auch Screenshots erstellen. Das ist nützlich, wenn Du Dein Spielerlebnis mit anderen teilen möchtest. Mit der Tastenkombination Alt + Z rufst Du das entsprechende In-Game-Overlay auf. Diese Funktion ist besonders praktisch und steht unabhängig von der Art des Spiels zur Verfügung.
Wenn Du Screenshots mit einer Auflösung von 8k erstellen möchtest, kannst Du die Anwendung Nvidia ShadowPlay dafür verwenden. Auch GIFs lassen sich damit aufnehmen und Du kannst die letzten 30 Sekunden des Spielverlaufs als Wiederholung speichern. Bei einer Auflösung von 8K sowie in HDR sind Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde möglich. Wenn Du Dich für die geringere Standardauflösung entscheidest, sind sogar noch mehr FPS möglich.
Damit stehen eine ganze Reihe nützlicher Funktionen für das Einfangen des Spielgeschehens zur Verfügung. Die App geht aber über die Aufnahme und das Teilen der Spieleinhalte hinaus. Denn die Aufnahmen sind nicht nur für Freunde und Zuseher im Internet interessant. Sie bieten auch Einblicke bezüglich der Grafik und der Leistung und ermöglichen deren Analyse. Du kannst das Material also später überprüfen und daraus Deine Schlüsse für die Optimierung ziehen. Daher ist es eigentlich immer sinnvoll, seine Spiele aufzuzeichnen und einen näheren Blick darauf zu werfen.
In der Nvidia App findest Du auch eine Broadcast-Funktion. Damit ist die Übertragung an verschiedene Social-Media-Plattformen möglich. Zu nennen sind hier Facebook Live, Twitch und YouTube. Diese Funktion ermöglicht es, Kamera- sowie individuell konfigurierte Grafik-Overlays zu verwenden. Hier kannst Du also bei Bedarf vieles nach deinen Vorstellungen konfigurieren. Du bist jedoch bei Deinem Streaming nicht zwingend darauf angewiesen, die Lösungen von Nvidia zu verwenden. Stattdessen kannst Du auch auf Software von Drittanbietern zurückgreifen. Viele Streaming-Apps bieten einen vergleichbaren Funktionsumfang oder eventuell sogar mehr. Wichtig ist hier vor allem, dass Du dank Nvidia App über eine integrierte Option für das Streaming verfügst, auf die Du zum Beispiel als Creator jederzeit zurückgreifen kannst. Und das, ohne zusätzliche Software installieren zu müssen.
Tipp 5: Treiber einfacher verwalten
Nvidia wollte mit GeForce Experience die Verwaltung und Aktualisierung der Treiber so weit wie möglich vereinfachen. Mit der Nvidia App soll das von nun an noch einfacher gelingen, damit auch unerfahrene Nutzer die volle Leistung ihrer Grafik-Hardware abrufen können. Dabei besteht die Möglichkeit, zwischen den beiden Treiber-Varianten Game Ready und Studio auszuwählen. Sobald eine Aktualisierung zur Verfügung steht, spielt die Nvidia App diese automatisch ein. Damit ist sichergestellt, dass sich der Treiber immer auf dem aktuellen Stand befindet. Häufig sind mit neuen Treibern Leistungsverbesserungen verbunden. Manchmal kommen auch neue Funktionen hinzu und in jedem Fall sind viele Fehlerkorrekturen enthalten. Es lohnt sich also, den aktuellen Treiber zu verwenden.
Die detaillierteren Treiberinformationen stellen sicherlich eine der interessantesten Verbesserungen dar, welche die Nvidia App zu bieten hat. Du siehst auf einen Blick, was sich geändert hat und welche Spiele das betrifft. Hier ist auch aufgeführt, welche allgemeinen Fehlerbehebungen stattgefunden haben und Du erfährst, welche Verbesserungen sich bei der Nvidia App selbst ergeben haben. Damit solltest Du immer umfassend informiert sein.
Es ist für eines deiner Spiele ein neues Optimierungsprofil verfügbar? Die App zeigt dir das in der Treiberverwaltung direkt an. Damit fällt es leicht, die eigene Spielbibliothek auf dem neuesten Stand zu halten. Besonders spannend ist jedoch der Bereich „Game Ready For“. Hier siehst Du, welche Spiele gerade einen Game Ready-Treiber erhalten haben.
Insgesamt lässt sich damit sagen, dass die Nvidia App viel zu bieten hat. Gamer und Creator haben gleichermaßen einen Vorteil davon. Denke jedoch daran, dass es sich bei dieser Software aktuell noch um eine Beta handelt. Es sind jedoch bereits jetzt viele Funktionen vorhanden, die den Alltag des Nutzers bereichern. Das Ausprobieren lohnt sich also.