PC stürzt ab – Ursachen und Lösungen
Es gibt viele Gründe für PC-Abstürze. Aber geraten Sie nicht in Panik! Wir nennen häufige Fehlerquellen und geben Ihnen nützliche Tipps, die bei der Fehlerbehebung helfen.
PC abgestürzt? Das können Sie tun
Hardware-Probleme
Wenn Windows mit einem Blue Screen abstürzt, kann das mehrere Ursachen haben. Oft sind Hardware- und Installations-Konflikte dafür verantwortlich. Teilen sich zwei Komponenten den gleichen Kanal und werden sie gleichzeitig benutzt, kann der PC abstürzen. Halten Sie im Geräte-Manager (bei Windows 7 unter "Systemsteuerung, Hardware und Sound") Ausschau nach Geräten mit gelben Ausrufezeichen. Das zeigt an, dass ein Problem vorliegt. Die Treiber für Drucker, Grafikkarte, Webcam etc. können dafür verantwortlich sein. Häufig betrifft es Geräte, deren Treiber kürzlich installiert oder geändert wurden. Meist reicht bereits ein Treiber-Update aus, um die Konflikte zu lösen. Auf der Webseite des Geräteherstellers können Sie die aktuellsten Treiber downloaden und anschließend installieren. Reicht das noch nicht aus, installieren Sie falls nötig die Hardware neu.Fehler am Arbeitsspeicher
Defekte RAMs können ebenfalls zu willkürlichen Abstürzen mit Bluescreens führen. Doch die Arbeitsspeicher lassen sich leicht überprüfen und gegebenenfalls austauschen. Mit der kostenlosen Software Memtest86+ prüfen Sie, ob die Probleme tatsächlich am RAM liegen. Hat Memtest Fehler gefunden, müssen Sie zunächst herausfinden, welcher RAM-Riegel Probleme verursacht. Dazu entfernen Sie alle Riegel bis auf einen. Diesen stecken Sie in den primären Speicherslot und schauen, ob Ihr System regulär bootet. Entdeckt Memtest keine Fehler, prüfen Sie die anderen Riegel auf die gleiche Weise. Haben Sie so herausgefunden, welches Modul den Fehler auslöst, ersetzen Sie dieses durch einen neuen Riegel. Dieser muss zu den anderen RAMs sowie zum Motherboard kompatibel sein.Hitzeschäden vermeiden
Die heiße Jahreszeit hat auch ihre Schattenseiten. Rechnern fällt es schwer mit der Hitze fertig zu werden. Viele Komponenten verursachen so viel Abwärme, dass aktive Kühlung gefragt ist. Erste Anzeichen für das Überhitzen von Komponenten sind laute Lüftergeräusche. Fängt es dann noch an zu rattern und kommt es zu Aussetzern und Abstürzen, müssen Sie dringend handeln! Bei zu großer Hitzeentwicklung schaltet sich der PC übrigens automatisch ab, so werden bleibende Hitzeschäden an Komponenten vermieden.
Schauen Sie sich zuerst die eingebauten Ventilatoren an. Bewegt sich einer sehr langsam oder gar nicht, prüfen Sie die Kabelverbindungen. Befreien Sie dann die Lüftungsschlitze, Gitter und Filter von Staub, Schmutz und Tierhaaren. Das sollten Sie übrigens regelmäßig machen, vor allem, wenn Tiere in Ihrem Haushalt leben. Spezielle Luftdrucksprays helfen bei der Reinigung. Staub im Lüfter können Sie auch mit einem Pinsel entfernen oder vorsichtig heraus saugen.
Steigende Temperaturen machen auch den verbauten Komponenten in Laptops und Notebooks zu schaffen. Dann arbeitet der Lüfter auf Hochtouren. Achten Sie darauf, dass die Lüfter freiliegen und stellen Sie den Laptop nicht auf eine weiche Unterlage. Besser ist ein harter, flacher Untergrund. So werden die Lüftungsschlitze nicht behindert. Mit kostenlosen Tools, etwa PC Wizard, können Sie die Temperatur der Komponenten überwachen. Sieht alles gut aus und überhitzt der PC dennoch, schauen Sie in die BIOS-Einstellungen. Haben Sie die Volt-Einstellungen verändert, setzen Sie diese jetzt wieder auf die Ursprungswerte zurück. Auch die Lüfter von Laptops und Notebooks sollten Sie übrigens regelmäßig von Staub befreien.
Ein Problem könnte auch an der Verbindung zwischen CPU und Kühler liegen. Die beiden harmonieren nur miteinander, wenn die Wärmeleitpaste dazwischen richtig aufgetragen wurde. Entfernen Sie das Wärmeleitblech und reinigen Sie die Flächen mit einem fettlösenden Reinigungsmittel. Selbst kleinste Fettpartikel können die Haltbarkeit der Paste beeinträchtigen. Geben Sie dann einen kleinen Klecks der Paste in die Mitte der CPU. Verstreichen Sie diese dann dünn und gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche. Dabei können Sie sich allerdings Lufteinschlüsse bilden. Empfehlenswert ist deshalb eine andere Methode. Auch hier geben Sie eine etwa erbsengroße Menge der Paste in die Mitte des Prozessors und setzen den Kühler direkt auf. Durch den Anpressdruck verteilt sich die Paste kreisförmig und ohne Lufteinschlüsse. Wenn Sie Prozessor oder Kühler wechseln, müssen Sie die Wärmeleitpaste immer wieder neu auftragen. Nutzen Sie statt Pads am besten Wärmeleitpasten aus der Tube, mit denen Sie bessere Kühlleistungen erzielen. Bevor Sie neue Paste auftragen, müssen Sie alte Rückstände immer komplett entfernen.Netzteil und Festplatte checken
Sicherlich können Sie alte Rechner mit neuen Komponenten aufrüsten. Auch das leichte Übertakten der CPU wirkt sich oft erstaunlich auf die Performance aus. Denken Sie dabei aber immer an die Leistung Ihres Netzteils. Zu viel des Guten kann den PC instabil machen und Probleme verursachen. Schauen Sie zunächst, welche Komponenten am meisten Strom verbrauchen - ein Blick auf die Seite der jeweiligen Gerätehersteller hilft hier weiter. Haben Sie in etwa den gesamten Stromverbrauch des PCs berechnet, können Sie diesen mit der Leistung des Netzteils vergleichen.
Nun haben Sie mehrere Möglichkeiten: Kann das Netzteil alles stemmen? Prima! Falls nicht, müssen Sie versuchen Strom zu sparen oder Sie bauen ein leistungsstärkeres Netzteil ein. Für einen Rechner mit durchschnittlicher Leistung reicht meist ein Netzteil mit 500 bis 650 Watt aus. Alternativ ersetzen Sie einige besonders stromintensive Komponenten durch sparsamere. Haben Sie den Prozessor übertaktet, können Sie die normale Taktfrequenz wieder herstellen. Auch das spart Strom.Festplatten fragmentieren
Jedes Mal, wenn Sie etwas installieren, eine Datei speichern oder nicht benötigte Dokumente löschen, wird die Festplatte fragmentierter und damit instabiler. Der Schreiblesekopf der Festplatte muss dann die Fragmente mühsam zusammensuchen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Schnelligkeit, sondern hindert das Betriebssystem auch daran, schnell systemrelevante Dateien zu finden. Gelingt das nicht, kann das Abstürze provozieren. Wichtig ist deshalb die regelmäßige Defragmentierung der Festplatten (HDD). Die Dateien werden wieder so angeordnet, dass deren kleine Stückchen wieder in einer ordentlichen Reihenfolge vorliegen. So wird der Computer wieder schneller.
Dazu brauchen Sie ausreichend freien Speicherplatz und vor allem Zeit. Denn je nach Größe der Festplatten und der Dateienmenge kann die Defragmentierung recht lange dauern. Zwar können Sie dabei weiterarbeiten, doch bei jedem Festplattenzugriff fängt das Defragmentieren praktisch von neuem an. So dauert das Ganze umso länger. Zudem können Sie während des Defragmentierens auch nicht speichern. Verlagern Sie den Prozess deshalb am besten in die Mittagspause oder auf den Feierabend. Vor der Defragmentierung sollten Sie sämtliche Dateien und Programme schließen. Um Datenverluste während der Defragmentierung zu vermeiden, stellen Sie eine unterbrechungsfreie Stromversorgung während der gesamten Zeit sicher. Empfehlenswert ist die Optimierung im Wochenrhythmus.
Hinweis: Für die Festplatten-Performance ist eine regelmäßige Defragmentierung gut. Bei Solid State Drives (SSDs) ist sie jedoch nicht notwendig - im Gegenteil. Da SSD-Platten keinen Schreib-Lesekopf besitzen, greifen sie auf alle Speicherbereiche gleich schnell zu. Dem Datenspeicher ist es deshalb egal, wo die Dateiteile liegen. Zudem könnte der Speicher bei einer Defragmentierung Schaden nehmen.Unaufgeräumte Registry
Die Registry ist das Herz von Windows. In dieser Registrierungs-Datenbank finden sich die Einstellungswerte und mit der Zeit sammeln sich hier viele veraltete und ungültige Einträge an. Die entstehen etwa dann, wenn Sie Programme deinstallieren. Dass die Einträge Platz benötigen ist bei den heutigen Plattenkapazitäten kaum ein Problem. Brisanter ist, dass sie mit der Zeit die Geschwindigkeit und Stabilität des PCs beeinträchtigen. Das kann zu Konflikten und Systemfehlern führen, außerdem werden fehlerhafte Registry-Einträge immer wieder vom Rechner gescannt - das verlangsamt andere Prozesse. Für die System-Stabilität ist das ein No-Go. Besser ist es, regelmäßig aufzuräumen.
Mit Tools wie Wise Registry Cleaner entfernen Sie die nicht mehr benötigten Einträge und putzen Ihre Registry sauber. Bevor Sie beginnen, erstellen Sie zur Sicherheit ein Backup der Registry, auf das Sie bei Bedarf zurückgreifen können.Virusprobleme
Auch Schadsoftware kann zu einem Bluescreen und Systemabstürzen führen. Hier gibt es zum Glück eine ganz einfache Lösung: Starten Sie Ihr Antivirus-Programm und scannen Sie Ihr System mit einem umfangreichen Scan. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Antiviren-Software auf dem neuesten Stand halten. Installieren Sie immer die aktuellsten Updates, damit auch neu entdeckte Computerviren und Trojaner mit in den Scan einbezogen werden.
Sollte ein Virus Sie daran hindern, das Programm zu starten, versuchen Sie Folgendes: Starten Sie den PC im abgesicherten Modus neu und drücken Sie beim Bootprozess - bevor Sie das Windows-Logo sehen - die Taste F8. Jetzt werden nur grundlegende Windows-Funktionen mit wenigen Treibern und Dateien ausgeführt. Das hilft Ihnen bei der Problembehandlung. Jetzt können Sie Ihr Antiviren-Programm starten und den Rechner auf Viren scannen.
Bluescreen-Fehlercodes entschlüsseln
Bei jedem Bluescreen, im Grunde eine Art Fehlermeldung, bekommen Sie auch wichtige Informationen. Er weist Sie auf ein Problem hin und bietet sogar Lösungsansätze. Taucht ein blauer Bildschirm auf, wird ein Abbruchfehlercode ausgegeben, der auf mögliche Ursachen hinweist. Viele Fehlercodes haben die gleichen möglichen Ursachen, sodass es sich lohnt, die Codes zu notieren. So können Sie später immer wieder darauf zurückgreifen. Suchen Sie online nach Informationen zu den Fehlermeldungen und führen Sie dann die empfohlenen Schritte nacheinander aus.