So bearbeiten Sie PDF-Dateien mit jedem Textprogramm

PDF zählt weltweit zu den meistgenutzten Dateiformaten. Dessen Bearbeitung in Word oder LibreOffice ist aber nicht immer leicht. Wir zeigen die wichtigsten Arbeitsschritte.
PDF ist die Abkürzung für Portable Document Format, was einen Dateityp der Firma Adobe bezeichnet. Dazu bietet das Unternehmen die passenden Programme Adobe Acrobat und Adobe Reader an. Damit lassen sich PDFs erzeugen, bearbeiten und lesen. Adobe pocht allerdings nicht auf Exklusivität und hat das PDF-Format bereits vor einigen Jahren freigegeben, sodass auch andere Hersteller entsprechende Programme ausarbeiten konnten. Einerseits führte dies in kürzester Zeit zu zahlreichen Alternativen. Andererseits integrierten die Produzenten von Textprogrammen eine Import- und Exportfunktion für PDFs. Selbst Microsoft ermöglichte seinen Kunden letztendlich die Integration von PDF in Word und andere Office-Programme. Gleiches gilt für freie Software wie LibreOffice und OpenOffice. Zwar bereiten alle Programme bei der Erstellung eines PDF keinerlei Schwierigkeiten, beim Import oder Umwandeln dieses Dateityps verhält es sich allerdings oftmals anders.
PDFs mit den Word-Werkzeugen umwandeln
Microsoft ermöglicht seinen Nutzern seit der Word Version 2010 die umfassende Verwendung von PDFs. Zur Speicherung eines Textes als PDF wählen Sie unter Datei > Exportieren > PDF/XPS-Dokument erstellen aus. Für den Import und die Bearbeitung eines PDF kann dieses via Datei > Öffnen in Word geladen, bearbeitet und als DOCX oder DOC gespeichert werden. Leider hat die Konvertierungsfunktion ihre Tücken und funktioniert vor allem bei Bildern und Tabellen nicht wirklich zufriedenstellend. So besitzt Word kein OCR-Modul, sodass Texte in Grafiken nicht ausgelesen und deshalb wie ein Bild behandelt werden. Ähnliches gilt für Tabellen, bei denen häufig die Zeilenabstände nicht synchronisiert werden. Folglich verändert sich das Format der Seitenaufteilung. Zudem integriert Word oftmals Leerzeichen in die Texte, die ebenfalls das Layout verändern. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass zwar die Konvertierung von reinen Textdateien in Word optimal ist, bei komplexeren Dokumenten mit zusätzlichen Inhalten aber deutlich zu wünschen übrig lässt. In solchen Fällen muss das Dokument mit einem zusätzlichen Grafikprogramm sowie den Formatierungsfunktionen von Word umständlich bearbeitet werden.
Mit externen Programmen PDFs in Text umwandeln
So wandeln Sie PDFs in LibreOffice um
LibreOffice verfügt seit der Version 3.3 ebenfalls über eine Importfunktion für PDFs, die einfach über Datei ? Öffnen ausgeführt wird. Das PDF wird im Anschluss als ODT-Datei in die Textverarbeitung Write geladen und steht somit zur Bearbeitung zur Verfügung. Die Umwandlung kann bei umfangreichen und/oder komplexen Dokumenten allerdings mehrere Minuten beanspruchen. Das Resultat kann sich aber sehen lassen, denn alle Elemente wurden im Test richtig dargestellt. Die Bearbeitung von Bildern wie Texten funktioniert fehlerfrei.
Der Nachteil von LibreOffice ist allerdings, dass die Seiten eines PDF als ODF-Zeichnungen bearbeitet und im ODG-Format gespeichert werden. Daher empfiehlt es sich, eine PDF-Datei mit der Exportfunktion des Programms im selben Format zu sichern.
Für die Umwandlung eines PDF in ODT lässt sich auch ein spezieller Service nutzen. Die Qualität der Arbeit von Diensten wie Online2PDF, Online-Umwandeln.de oder Online-Convert.com konnte allerdings nicht überzeugen. Im Test waren entweder die Formatierungen fehlerhaft oder Grafiken wurden nicht übernommen. Des Weiteren kam es beim Öffnen eines PDF teilweise zu Abstürzen von LibreOffice und Word. Der Anbieter Zamzar geht anders vor und sendet die umgewandelte ODT-Datei per Mail zu. Das Ergebnis war hier ebenfalls nicht gänzlich überzeugend, da sowohl im Layout als auch in der Farbgestaltung diverse Fehler aufgetreten sind.
… und so in OpenOffice
Bei OpenOffice von Apache handelt es sich um das ursprüngliche Vorgängerprogramm von LibreOffice. Zwar verfügt OpenOffice über keine von Werk integrierte Importfunktion für PDFs, ermöglicht jedoch die Installation der kostenlosen Erweiterung PDF Import for Apache OpenOffice. Eine Umwandlung kann mehrere Minuten beanspruchen. Die Importfunktion funktioniert ausgezeichnet und bietet im Anschluss ein PDF mit korrektem Layout. Die Datei kann allerdings nur in Grafikformaten wie JPEG oder BMP gespeichert werden.
Fazit
LibreOffice und OpenOffice stellen gute sowie vor allem kostenlose Alternativen zu Word dar. Die Verarbeitung von PDFs ist aber nicht frei von Mängeln und daher wenig attraktiv. Stattdessen lohnt es sich, auf die Dienste eines PDF-zu-DOCX-Tools oder Online-Services zurückzugreifen, um das Dokument in ODT umzuwandeln.