So funktioniert die Reparatur von Windows ganz ohne Neuinstallation

Nutzern von Windows 7 und 8 steht ein breites Angebot an Reparaturmöglichkeiten zur Verfügung. Damit können Sie Ihr Windows retten, wenn es mal schwächelt.
Bei der aktuellen Windows-Version treten immer seltener Katastrophen auf. Das ist natürlich positiv zu bewerten, allerdings verlieren die Nutzer von Windows auf diese Weise die Fähigkeit, mit möglichen Pannen umzugehen. Schon bei harmlosen Problemen wird direkt die Neuinstallation gewählt. Hier erhalten Sie Informationen, über welche Reparaturmöglichkeiten Windows und das Zweitsystem verfügen. Dabei sollten die Optionen des Systems immer die erste Wahl sein. Nur mit ihnen haben Sie Zugriff auf die Registry, die Systemwiederherstellung und das Systemabbild. Die folgenden Probleme sind nach ihrer Schwere gegliedert.
- Reparaturen bei noch laufendem Windows
Wenn ein Problem auftritt, Sie Ihr Windows aber noch ordnungsgemäß starten können, nutzen Sie die Systemwiederherstellung von Window unter "Systemsteuerung → System → Computerschutz → Systemwiederherstellung". Sie wählen den Wiederherstellungszeitpunkt aus und bestätigen mit "Weiter". Auf diese Weise schaffen Sie akute Fehler aus dem Weg.
Windows 7 Besonderheiten: Unter "Vorgängerversionen" finden Sie hier eine Back-up Möglichkeit der Benutzerdatein (bei Windows 8: "Dateiversionsverlauf"). Defekte Dateien werden durch ältere Versionen ersetzt. Beim Rechtsklick auf den jeweiligen Ordner wählen Sie "Vorgängerversion wiederherstellen". Bei gelöschten Ordnern oder Dateien führen Sie diese Aktion beim übergeordneten Ordner durch.
Windows 8 Besonderheiten: Wenn hier gar nichts mehr geht, wählen Sie unter "PC-Einstellungen → Update/Wiederherstellung → Wiederherstellung" die Option "Refresh" (Auffrischen) oder "Reset" (Windows neu installieren). Beim Auffrischen gehen die Nutzerdateien nicht verloren. - Notstart im Zweitsystem WinRE und Reparatur in Windows
Im Notfall können Sie einen Notstart im Zweitsystem veranlassen. Sie drücken beim Start des Rechners einfach die Taste F8. In Windows 7 wählen Sie nun den "Abgesicherten Modus", in Windows 8 "Weitere Optionen → Problemeinstellungen → Erweiterte Optionen → Starteinstellungen". Nach einem Neustart klicken Sie dann auf "Abgesicherter Modus". Nun führen Sie die in Punkt 1 beschriebenen Maßnahmen durch. Sollte allerdings kein Bootmenü erscheinen, kann es schwer sein, den richtigen Moment abzupassen, um auf F8 zu drücken. Dabei hilft ein Trick: Staren Sie Cmd.exe und tippen bcdedit /copy {current} /d "Dummy-OS" bcdedit /timeout 4 ein. - Reparatur in WinRE und Notstart
Der Systemstart ist nicht mehr möglich? Dann gehen Sie mit dem Zweitsystem WinRE von außen ans Werk. Bei Windows 7 drücken Sie die F8-Taste und wählen "Computer reparieren" unter "Erweiterte Startoptionen", bei Windows 8 "Weitere Optionen → Problemeinstellungen → Erweiterte Optionen". Nun startet WinRE.
So reparieren Sie die Startumgebung: In Windows 7 können Sie mit der "SystemReparatur" die Startumgebung erneuern. Bei Windows 8 wählen Sie "Problemeinstellungen → Erweiterte Optionen → Automatische Reparatur".
Schreiben Sie die Wiederherstellungspunkte zurück: In WinRE bei Windows 7 setzen Sie nun das beschädigte System auf einen früheren Zeitpunkt zurück. Dies geschieht auf dieselbe Weise, wie in einem laufenden Windowssystem. Windows 8 bietet diese Funktion unter "Problemeinstellungen → Erweiterte Optionen → System wiederherstellen".
So schreiben Sie die Gesamtsicherung zurück: Ein früheres Systemabbild kann das beschädigte System ersetzen. Dazu nutzen Sie die "Systemabbild-Wiederherstellung". Dafür müssen Sie die "Systemabbild erstellen"-Funktion ausgewählt haben (bei Windows 7: "Systemsteuerung → Sichern und Wiederherstellen" / bei Windows 8: "Systemsteuerung → Windows 7-Dateiwiederherstellung"). Unter Windows 8 klicken Sie "Problemeinstellungen → Erweiterte Optionen → Systemimage-Wiederherstellung". Die Eingabeaufforderung hilft Ihnen dabei, externe Tools zu starten. - Externer "Systemreparaturdatenträger" für die ReparaturMit einem externen Datenträger gehen Sie beim Start von WinRE auf Nummer sicher. Sie verwenden DVD, USB-Stick oder CD - auch wenn der Festplatten-Bootmanager nicht nutzbar ist. Wenn Sie die Windows Software besitzen, greifen Sie auf die Installations-CD zurück. Sollten Sie diese nicht Ihr Eigen nennen, erstellen Sie ein Mini-Windows:Bei Windows 7 wählen Sie "Systemsteuerung → Sichern und Wiederherstellen → Systemreparaturdatenträger erstellen" - Zielmedien sind DVDs oder CDs. Unter Windows 8 haben Sie, wenn Sie "Wiederherstellung → Wiederherstellungslaufwerk erstellen" klicken, zusätzlich den USB-Stick zur Auswahl. Den Reparaturdatenträger von Windows 8 können Sie natürlich auch für Ihr Windows 7 verwenden - allerdings stehen dabei die "Wiederherstellungspunkte" und die "Systemsicherung" nicht zur Verfügung.