So reparieren Sie defekte Programme

Je nach Ausführung besteht Software aus binären Programmdateien oder variablen Konfigurationsdateien. In beiden Varianten können Fehler auftreten, die sich lösen lassen.
Ob Software tatsächlich defekt ist, erkennen Sie an vielen Symptomen. Es ist allerdings kaum möglich, all diese Symptome zu erörtern. Daher konzentrieren wir uns hier auf prinzipielle Strategien, die Sie im Falle defekter Programme wahrnehmen können. Lohnenswert ist eine Softwarereparatur für Sie immer nur dann, wenn die Hardware intakt ist. Zeigen sich hier Fehler, werden die Bemühungen für eine Softwarereparatur nicht von Erfolg gekrönt sein.
Deswegen sollten Sie sich vorher ein Bild davon machen, warum die Softwarefehler auftreten. Nutzen Sie eine Software relativ oft, sind die Abstürze meist hardwarebedingt. Anders sieht es bei Programmen aus, die Sie relativ selten verwenden. Stürzen diese häufig ab, können Softwarefehler dahinterstecken. Eine Softwarereparatur sollten Sie immer dann versuchen vorzunehmen, wenn das Programm reproduzierbare Startfehler aufweist oder es im Rahmen der Programmfunktionen immer wieder zu den gleichen reproduzierbaren Abstürzen kommt.
Möglichkeiten abwägen: Neuinstallation oder Reparaturinstallation
Einige Programme, die auf dem PC laufen, sind mit einer Reparaturfunktion versehen. Durch diese ist es möglich, dass die Binärdateien noch einmal neu aus der vorhandenen Installationsquelle gezogen werden können.
Möglich ist das aber nur bei Programmen, bei denen im Bereich Systemsteuerung unter dem Punkt Programme deinstallieren als Funktion Ändern oder Reparieren angezeigt wird.
Bei einer Reparaturinstallation bleiben sowohl die benutzerspezifischen Konfigurationsdateien als auch die Registry-Einträge der jeweiligen Software erhalten. Oft kommt es hier jedoch zu einem Problem.
Liegen die Fehler in den Konfigurationsdateien sowie in den Registry-Einträgen, werden diese durch eine Reparaturinstallation nicht behoben. In diesem Fall bleibt dann oft nur die Neuinstallation. Dabei müssen Sie vor allem auf eine saubere Arbeitsweise achten. Wir empfehlen Ihnen folgende Vorgehensweise:
Unter Systemsteuerung und Programme deinstallieren können Sie die Programme per Mausklick zunächst deinstallieren.
Nun müssen Sie noch die Pfade entfernen, die von der Software im System erhalten geblieben sind. Hierbei handelt es sich meist um
Program Files[Software]
Program Files (x86)[Software]
Program FilesCommon Files[Software]
Program Files (x86)Common Files[Software]
ProgramData[Software]Die Dateireste, die benutzerspezifisch sind, werden auf dem PC im Bereich Users[Konto]App-DataRoaming[Software] abgelegt.
Entfernen Sie die Dateireste. Beachten Sie dabei, dass diese bei mehreren Benutzerkonten auch mehrfach vorkommen.
Nun wechseln Sie in den Windows Registry Editor, der als Regedite.exe) zu finden ist. Entfernen Sie hier diese Schlüssel:
Hkey_Current_UserSoftware[Hersteller] [Software]
Hkey_Local_MachineSoftware[Hersteller] [Software]Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass Sie unter Hkey_Classes_Root die einen oder anderen verbliebenen Reste finden.
Da diese für eine Explorer-Integration verantwortlich sein könnten, sollten Sie diese ebenfalls entfernen. Wechseln Sie hier zu Bearbeiten und schließlich zu Suchen. Nun müssen Sie den echten Programmnamen eingeben.
So vermeiden Sie eigentlich harmlose Startprobleme
Ist die Software auf Ihrem PC schon ein wenig älter, kann diese sehr schnell von relativ einfachen Hindernissen aus der Bahn geworfen werden. Für banale Probleme wird von Windows ein Workaround vorgesehen. Er lässt sich mit recht wenigen Handgriffen in die Verknüpfungsdatei integrieren. Hierfür müssen Sie zunächst im Startmenü das jeweilige Programm auswählen. Nun wechseln Sie zu Dateipfad öffnen. Es entsteht daraufhin eine Verknüpfung. Wenn Sie mit der rechten Maustaste klicken, gelangen Sie zu Eigenschaften. Dort gehen Sie in die Registerkarte Kompatibilität, wo Sie Bearbeitungen verschiedener Art vornehmen können. Ihnen wird ein Dialog angezeigt, in dem Sie im oberen Bereich den Punkt Behandeln von Kompatibilitätsproblemen finden. Sie wählen damit eine automatische Reparaturfunktion. Der Erfolg dieser ist nicht garantiert, denn grundsätzlich funktioniert sie nur, wenn Windows auch die Probleme der jeweiligen Programme kennt. Sie können jedoch auch manuell Hand anlegen. Stellen Sie hierfür im Kompatibilitätsmodus ganz einfach eine ältere Windows-Version ein.
Lohnenswert ist diese Maßnahme in erster Linie bei älteren Programmen. Von ihnen wird die Windows-Version beim Start abgefragt. Gibt es hier Probleme, wird der Start abgebrochen. Mit der Eingabe einer anderen Windows-Version lösen Sie zwar nicht die technischen Probleme, Sie können die Software aber ganz einfach täuschen. Bei älteren Softwarelösungen ist dieses Täuschungsmanöver in der Regel erfolgreich und Sie können die Software wenigstens starten. Kommt es bei der Darstellung zu Problemen, können Sie sich für Anpassungen bei Farbtiefe und Bildschirmauflösung entscheiden. Windows wechselt allerdings wieder zum eigentlichen Standard, wenn das Programm geschlossen wird.
Nutzen Sie Windows-Werkzeuge für eine Detailanalyse
Ebenso können Sie bei defekter Software eine Detailanalyse vornehmen. Hierfür müssen Sie sich den Zuverlässigkeitsverlauf anzeigen lassen. Dazu wechseln Sie zunächst zur Systemsteuerung und anschließend zum Punkt Sicherheit und Wartung. Dort können Sie Wartung auswählen. Mit dieser Vorgehensweise haben Sie zwar nicht den informativsten Weg, aber einen der schnellsten gewählt, um sich einen Überblick über die größten Fehler verschaffen zu können.
Entgegen vielen Vermutungen handelt es sich bei der Zuverlässigkeitsüberwachung nicht um ein eigenständiges Programm. Vielmehr stellt es einen Bestandteil der Leistungsüberwachung dar, die auf den Namen Perfmon.exe hört. Diese Überwachung können Sie sich mit perfmon.exe/rel auch auf direktem Weg anzeigen lassen. Ihnen werden dann verschiedene Ereignisse dargestellt. Wenn einzelne davon rot und mit einem Kreuzsymbol versehen sind, müssen Sie diese als kritisch betrachten. Klicken Sie mit der Maus auf dieses Symbol und lassen Sie sich das Programm anzeigen, das betroffen ist. Sie erhalten dann meist die Information Nicht mehr funktionstüchtig. Problematisch ist, dass Ihnen keine weiteren technischen Hilfen angezeigt werden. Starten Sie nun die Ereignisanzeige.
Bei Windows 8.1 und Windows 10 müssen Sie lediglich Ereignisanzeige in die Suchleiste eingeben. Danach wird das Ereignisprotokoll geöffnet. Damit Sie sich einen Überblick über die Softwarefehler verschaffen können, wechseln Sie nun zu Windows-Protokolle und wählen dort den Punkt Anwendung aus. Es erscheint eine recht umfangreiche Liste. Diese müssen Sie nun auf das Wesentliche filtern. Klicken Sie hierfür auf Benutzerdefinierte Ansicht erstellen. Es erscheint ein neues Fenster, in dem Sie aber nur die Punkte markieren, die mit Fehler oder Kritisch gekennzeichnet sind. Haben Sie die Ansicht mit Kritisch vermerkt, wählen Sie danach die Bestätigung mit OK. Im Anschluss wird diese in der Navigationsspalte angezeigt. Sie können nun Benutzerdefinierte Ansichten auswählen. Wenn Sie daraufklicken, werden Ihnen alle gefilterten Ereignisse angezeigt.
Relativ einfach können Sie auf Hinweise zugreifen, die es für fehlerhafte Module oder fehlende Schreibrechte gibt. Auch situative Probleme können Sie einfacher erkennen, die zum Beispiel bei Zugriffsfehlern auftreten, wenn Dateien schon geöffnet sind.
Wenn Schreibrechte fehlen, können Sie dieses Problem einfach beheben. Anders sieht es dagegen bei fehlerhaften Modulen aus. Sie können hier die DLL-Dateien, die im Ereignisprotokoll angegeben werden, außer Gefecht setzen, indem Sie diese umbenennen. Zwar können Sie diese Funktionen dann nicht nutzen, allerdings gibt es hierfür im Grunde auch keine Notwendigkeit.