Windows beschleunigen: Bootzeit sparen
Windows fährt hoch, aber ist dabei viel zu langsam? Wir zeigen einige Tricks, wie man Windows beim Bootvorgang beschleunigt – und diese Zeit auch gleich messen kann.
Der Bootvorgang im Laufe der Zeit
Unabhängig vom verwendeten Betriebssystem startet es in der Regel schneller, wenn es gerade frisch installiert wurde und noch kein Ballast auf dem System zu finden ist. Dies gilt auch für Windows 10 oder 11. Dabei ist aber nicht immer klar, wie viel langsamer das System reagiert - denn menschliches Bauchgefühl ist kein verlässlicher Partner für Zeitmessungen.
Dabei gibt es einige Tipps, die helfen können, erstes Licht ins Dunkel zu bringen:
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Wir werden Ihnen einige Tools vorstellen, mit denen Sie die Bootzeit messen und auch etwaige Bremsen beim Systemstart identifizieren können. Je häufiger Sie diese Messungen durchführen, desto aussagekräftiger ist das Resultat.
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Viele Nutzerinnen und Nutzer kennen es: Windows ist zwar hochgefahren und Sie sehen den Desktop, aber wirklich bereit ist das System noch nicht. Im Hintergrund werden noch einige Programme geladen, die dafür sorgen, dass Eingaben eher zögerlich umgesetzt werden. Oft reicht es, den Autostart auszumisten, damit keine unnötigen Applikationen geladen werden - und wir werden Ihnen zeigen, wie das geht.
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Eigentlich sinnvoll, manchmal aber trotzdem im Weg: Windows-Updates. Vielleicht möchten Sie nur kurz eine Information nachschlagen, aber werden daran gehindert, weil Windows meint, jetzt einige Gigabyte Updates herunterladen zu müssen. In diesen Fällen kann es helfen, Updates zeitweise auszuschalten, was die Verzögerung nach dem Start ebenfalls reduziert.
In den folgenden Abschnitten werden wir Schritt für Schritt Ihre Bootzeit analysieren und anschließend schauen, wie wir sie möglichst deutlich reduzieren.
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Wie schnell startet mein System?
Um herauszufinden, ob unsere Tipps Früchte tragen, müssen wir zuerst einen Ausgangspunkt haben. Daher sollten wir die aktuelle Bootzeit des Systems messen. Windows bringt dafür die notwendigen Mittel von Haus aus mit - und zwar in Form des Ereignisprotokolls:
Rechtsklicken Sie auf den Startbutton von Windows und gehen Sie dann auf "Ereignisanzeige".
Navigieren Sie im linken Fenster zu "Anwendungs- und Dienstprotokolle" und anschließend auf "Microsoft", "Windows", "Diagnostics-Performance" und schließlich "Betriebsbereit".
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Im mittleren Fenster sind nun alle Ereignisse beim Start und Herunterfahren von Windows in Form von Zahlencodes dargestellt. Die Ereignisse zwischen 100 und 199 stehen für Events, die während des Bootvorgangs passieren - ab 200 fährt das System wieder herunter. Interessant für Sie ist die Ereignis-ID 100, denn dort sehen Sie im unteren Bereich den Wert "Startdauer", der in Millisekunden angibt, wie viel Zeit das System für den Bootvorgang braucht.
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Starten Sie das System am besten einige Male aus vollständig ausgeschaltetem Zustand und berechnen Sie dann den Durchschnitt der drei protokollierten Startzeiten. Dies schließt aus, dass Sie beim ersten Nachschauen einen vielleicht besonders kurzen oder langen Bootvorgang erwischt haben. Notieren Sie sich diese Zeit, da wir Sie später brauchen, um zu schauen, ob unsere Tipps Wirkung gezeigt haben oder nicht.
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Zeit sparen mit Bootracer
Bootracer ist ein Tool, das Ihnen dabei hilft, die Startzeiten sehr genau zu ermitteln - auch ohne manuelle Arbeit. In seiner Programmoberfläche zeigt die Anwendung außerdem an, welche Programme aus dem Autostart wie viel Zeit brauchen, bis sie einsatzbereit sind. Entdecken Sie eine Software, die den Bootvorgang besonders stark verzögert, können Sie sie über Bootracer gleich deaktivieren.
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Schritt für Schritt geht dies so:
Klicken Sie in Bootracer zuerst auf "Test - Kompletter Windows Startvorgang". Danach geht es weiter auf "Test starten".
Bestätigen Sie die Anfrage mit "Ja". Nun wird das System neu starten und Bootracer protokolliert im Hintergrund alle wichtigen Daten.
Sind Sie wieder in Windows eingeloggt, werden Sie unten rechts einen Fortschrittsbalken sehen. Er zeigt Ihnen an, wie viel Zeit noch vergeht, bis das System wirklich einsatzbereit ist.
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Öffnen Sie Bootracer nun erneut, werden Sie verschiedene Informationen sehen - wie "Windows-Boot" oder "Desktop". Diese Werte geben den reinen Bootvorgang sowie die Zeit an, die inklusive Autostartprogramme vergeht. Im nächsten Schritt sollten Sie noch einmal einen Test durchführen, diesmal aber als "Test ohne Autostart-Programme". Bootracer wird nun erneut das System herunter- und hochfahren und Ihnen wieder einen Wert präsentieren.
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Der Bootvorgang, der unter "Desktop" protokolliert wird, sollte nun kürzer ausgefallen sein, da alle Autostart-Programme deaktiviert wurden. Die Programme, die besonders viel Zeit benötigen, können Sie gleich hier in Bootracer deaktivieren. Je nach Alter des Systems und Umfang der Programme können Sie hier beträchtliche Zeit sparen. Vor allem "große" Anwendungen, wie etwa Photoshop, können den Start drastisch beeinträchtigen.
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Verbesserung des Autostarts
Möchten Sie keine externen Tools verwenden, öffnen Sie einfach den Task-Manager von Windows. Dies geht mit einem Rechtsklick auf den Startbutton und der darauffolgenden Auswahl von "Task-Manager". In Windows 11 sehen Sie links "Autostart von Apps", wo Sie alle Anwendungen finden, die Windows nach dem Systemstart automatisch öffnet.
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Mit einem Rechtsklick auf ein Programm können Sie es "Deaktivieren". Hier sollten Sie ruhig großflächig alles ausschalten, was Sie nicht sofort nach dem Start brauchen. Echte Nachteile drohen dadurch nicht: Bei Bedarf können Sie die Tools einfach später starten, wenn Sie sie wirklich benötigen.
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Ebenfalls im selben Fenster sehen Sie oben rechts die "Letzte BIOS-Zeit". Diese Dauer gibt an, wie viel Zeit nach dem Start des Geräts vergeht, bis Windows geladen wird. Im Normalfall sollte es sich um einige Sekunden handeln. Möchten Sie auch hier Zeit sparen, können Sie im BIOS-Setup des Mainboards Features wie Quick Boot oder Fast Boot aktivieren. Dies überspringt einige Systemtests, wodurch ein paar Sekunden gespart werden. Diese Features stehen aber nicht für alle Geräte und Mainboards zur Verfügung.
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Alternativen für den Autostart
Programme wie Autoruns können weitere Dienste deaktivieren, wie Erweiterungen für den Windows Explorer oder auch für Programme aus der Office-Suite von Microsoft. Andere Programme, wie Glary Utilities, bieten ebenfalls interessante Features - wie einen verzögerten Autostart. Dadurch lädt Windows zuerst so schnell wie möglich, um dann später - wenn Sie schon längst mit dem System arbeiten können - die im Autostart befindlichen Anwendungen nachträglich zu laden. Dies kann helfen, wenn Sie die Programme im Autostart fast immer brauchen, aber selten direkt nach dem Systemstart.
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Schnellere Windows-Anmeldung
Normalerweise fragt Windows nach einem Passwort, einem Fingerabdruckscan, einer PIN oder ähnlichen Methoden für die Authentifizierung, bevor Sie sich anmelden können. Dies dauert immer eine gewisse Zeit, die Sie sich aber sparen können. Nützlich ist das vor allem an Geräten wie einem stationären PC zu Hause, wo es ohnehin sehr unwahrscheinlich ist, dass jemand dieses Gerät ohne Ihr Wissen bedienen kann.
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Weder Windows 10 noch 11 lassen dies jedoch im Auslieferungszustand zu. Damit Sie diese Option freischalten, brauchen Sie daher eine kurze Anpassung in der Registry. Gehen Sie wie folgt vor:
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Drücken Sie Windows-Taste + R und geben Sie "regedit" ein. Bestätigen Sie mit Enter.
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Suchen Sie im sich nun öffnenden Editor den Schlüssel "Hkey_Local_Machine\Software\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion\PasswordLess\Device" auf der linken Seite.
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Im rechten Fenster sehen Sie einen Wert namens "DevicePasswordLessBuildVersion". Doppelklicken Sie ihn und ändern Sie den Wert auf 0. Schließen Sie den Editor.
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Drücken Sie noch einmal Windows-Taste + R und geben Sie "netplwiz" ein. Bestätigen Sie mit Enter.
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Entfernen Sie den Haken bei "Benutzer müssen Benutzernamen und Kennwort eingeben" und bestätigen Sie durch "Übernehmen".
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Jetzt geben Sie den Benutzernamen Ihres gewöhnlichen Kontos ein, das Sie zur Anmeldung verwenden (und das dazugehörige Passwort). Dies führen Sie zwei Mal durch und bestätigen wieder mit "OK".
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Wenn Sie jetzt Windows neu starten, werden Sie direkt zum Desktop weitergeleitet. Die Anmeldung über den Benutzernamen entfällt. Ob Sie dafür ein lokales Konto oder ein Microsoft-Konto verwenden, spielt keine Rolle. Ärgert Sie Windows trotzdem noch mit Bildschirmen, die beispielsweise die Einrichtung von Windows abschließen möchten, können Sie sich mit diesem Link weiterhelfen: https://tinyurl.com/DSAWLC. Darin befinden sich einige Registry-Daten, die Sie doppelklicken, um Sie in die Registry zu importieren. Dadurch verschwinden die Willkommensnachrichten.
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Zeit sparen durch Update-Deaktivierung
Windows-Updates sind unbedingt ratsam, damit das System auf einem aktuellen, sicheren Stand bleibt. Ansonsten öffnen Sie Angreifern Tür und Tor. Vor allem versierte Nutzer können jedoch gelegentlich davon profitieren, diese Updates temporär zu deaktivieren, um für eilige Aufgaben Zeit zu sparen. Ansonsten kann ein Update zu einem ungünstigen Zeitpunkt viele Minuten kosten. Ein Tool, das dabei hilft, nennt sich W10Privacy. Ursprünglich wurde es für Windows 10 entwickelt, für Windows 11 funktioniert es aber ebenso.
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Nach Start des Setups von W10Privacy gehen Sie wie folgt vor:
Extrahieren Sie die Dateien als "Portable Installation" in einen neuen Ordner Ihrer Wahl ohne Leerzeichen. Entpacken Sie auch PS Windows Update in den gleichen Ordner, sodass die darin enthaltene Datei PSWindowsUpdate.psd1 in einem untergeordneten Ordner liegt. Das Ergebnis sollte wie folgt aussehen: C:\Beispiel\W10Privacy\PSWindowsUpdate\PSWindowsUpdate.psd1.
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Mit einem Rechtsklick auf den Startbutton starten Sie PowerShell durch einen Klick auf "Terminal (Administrator)". Dort geben Sie nun diesen Befehl ein und bestätigen mit Enter: "Set-ExecutionPolicy -Scope CurrentUser -ExecutionPolicy Remotesigned".
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Starten Sie W10Privacy und führen Sie es als Administrator aus. Im folgenden Menü gehen Sie auf "Extras" und "Windows-Updates (Suche/Herunterladen/Installation)".
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Vor die ersten vier Optionen setzen Sie nun einen Haken und bestätigen Ihre Eingaben durch "Geänderte Einstellungen setzen".
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Dadurch wird Windows vorgegaukelt, dass es mit einem anderen Updateserver verbunden ist - der leer ist. Windows denkt nun, dass keine Updates vorhanden sind, wodurch auch keine installiert werden können.
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Möchten Sie doch Updates installieren, klicken Sie auf "Suche nach Updates starten". In einem neuen Fenster können Sie dann die Installation von Updates manuell durchführen.
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Wollen Sie die ganze Sache rückgängig machen, entfernen Sie einfach den Haken vor "Fake-WSUS-Server hinterlegt". Dadurch greift Windows wieder auf die echten Updateserver zurück.
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Ein kleiner Tipp noch zum Abschluss: W10Privacy ist ein praktisches Tool, das Nutzer aber nicht gut über Statusupdates informiert. Darüber finden Sie deutlich mehr Informationen in der Log-Datei des Programms. Öffnen Sie dazu wieder die PowerShell und geben Sie "Get-Content -Path "C:\Tools\W10Privacy\W10Privacy.log" -Tail 10 -Wait" ein. Dadurch lassen sich Änderungen in Echtzeit nachverfolgen.
Langfristig raten wir übrigens niemals dazu, Updates von Windows auszusetzen. Sie sollten diese Option immer nur dann nutzen, wenn Sie einen triftigen Grund haben. Vor allem Sicherheitsupdates sind kritisch und sollten als Faustregel immer installiert werden.
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Zeitschaltuhren für immer bereite Geräte
PCs und Monitore verbrauchen im ausgeschalteten Zustand oder im Standby-Modus zwar nicht viel Strom - aber doch etwas. Schaltersteckdosen erlauben es, Geräte komplett vom Stromnetz zu trennen. Noch besser geht es mit Zeitschaltuhren, die vor allem im Home-Office viele Vorteile haben können. Sie können beispielsweise garantieren, dass Ihr System immer dann läuft, wenn Sie morgens an den Schreibtisch gehen.
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Diese Zeitschaltuhren gibt es für weniger als zehn Euro - aber noch komfortabler sind smarte Schaltersteckdosen wie eine AVM Fritz!Dect 200. Diese kostet ungefähr 60 Euro, aber erlaubt es Ihnen dafür, die Steckdosenleiste entweder mit einem Timer oder mit dem Smartphone zu steuern. Dies können Sie nutzen, um den PC beispielsweise jeden Tag um 8:00 Uhr einzuschalten. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
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Begeben Sie sich ins BIOS bzw. in die Firmware des Gerätes, das Sie automatisch einschalten möchten - also beispielsweise einen PC.
Das BIOS sieht bei jedem Mainboardhersteller etwas anders aus. Suchen Sie jedoch am besten nach Optionen wie "Platform Power" oder "Power Management Setup" oder "Restore after AC Power Loss". Auch Namen wie "AC Back" sind möglich. Aktivieren Sie diese Optionen dann, indem Sie sie auf "Always on", "Power on" oder ähnliche Möglichkeiten setzen. Konsultieren Sie im Zweifelsfall das Handbuch des Mainboards bzw. Geräts.
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Starten Sie das Gerät jetzt neu oder schalten Sie es aus. Sobald Sie die Stromversorgung trennen und diese anschließend automatisch wieder eingeschaltet wird, bemerkt dies das Gerät. Der PC fährt jetzt hoch und Windows wird starten.
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So können Sie beispielsweise über Nacht Ihre Geräte vollständig ausschalten, bis sie dann am nächsten Tag wieder eingeschaltet werden und automatisch hochfahren. Besonders sinnvoll ist dies, wenn Sie auch unsere anderen Tipps umsetzen - zum Beispiel, um die Windows-Anmeldung zu überspringen. Dies führt dazu, dass der PC nicht nur hochfährt, sondern auch zu 100 % einsatzbereit ist.
Nachteile haben diese Tipps nicht: Ob der PC über Nacht mit Strom versorgt wird oder nicht, spielt keine Rolle.
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Automatischer Start ohne Zeitschaltuhr
Modernere PCs erlauben es Ihnen auch ohne zusätzliche Hardware, den PC zu einem bestimmten Zeitpunkt zu starten. Im BIOS-Setup finden Sie dazu Optionen, die Namen wie "Resume by Alarm" tragen. Darin können Sie einen Zeitpunkt definieren, zu dem der PC hochfahren soll - also beispielsweise 8:00 Uhr. Leider können Sie dabei aber oft keine Wochentage auswählen. Das Gerät würde also auch am Sonntag zu diesem Zeitpunkt starten.
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Außerdem müssen Sie darauf achten, dass die Uhr im BIOS korrekt eingestellt ist, da es diese Uhr ist, die der interne Wecker als Referenz benutzt. In welchem Zustand sich der PC befindet - komplett heruntergefahren oder nur im Standby-Modus - spielt übrigens keine Rolle. Die interne Batterie des BIOS sorgt dafür, dass der PC garantiert zum richtigen Zeitpunkt "aufwachen" wird.
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Drei Möglichkeiten für ausgeschaltete PCs
Windows kann Energie sparen, im Ruhezustand sein oder komplett heruntergefahren werden - aber was heißt das genau? Vergleichen wir kurz die drei Möglichkeiten:
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Herunterfahren: Dies bedeutet, dass alle Anwendungen beendet werden. Ein paar Informationen aus dem Arbeitsspeicher landen in einer Datei namens hiberfil.sys, danach wird der PC komplett ausgeschaltet. Starten Sie den PC jetzt wieder neu, werden die Informationen aus hiberfil.sys wieder in den Arbeitsspeicher geladen, was den Systemstart beschleunigt.
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Ruhezustand: Den Ruhezustand müssen Sie erst aktivieren, dies geschieht über Windows-Taste + R sowie "powercfg.cpl". Auch hier werden die Informationen im RAM in hiberfil.sys abgelegt. Der PC wird allerdings nicht komplett ausgeschaltet, wodurch er beim erneuten Start schneller zur Verfügung steht.
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Energie sparen: Alle Bauteile werden weiterhin mit einem Minimum an Strom versorgt. Schalten Sie den PC wieder ein, steht er sofort wieder im selben Zustand zur Verfügung wie zu dem Zeitpunkt, als sie ihn ausgeschaltet haben. Dies ist vergleichbar mit einem Smartphone oder Tablet, das Sie über die Power-Taste in den Standby-Modus schicken.
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PC-Start mit Wake-on-LAN
Wake-on-LAN (WOL) gibt es seit geraumer Zeit und kann dafür genutzt werden, Geräte aller Art aus der Ferne zu starten. Die Technologie erlaubt es Ihnen, einen PC beispielsweise über das Smartphone zu starten - wenn Sie sich etwa auf dem Weg nach Hause befinden. Eigentlich wurde WOL nur für Ethernet-Adapter entwickelt, doch funktioniert die Technik oft auch mit WLAN-Adaptern, wie Sie etwa in allen Notebooks zu finden sind.
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Zuerst ist ein wenig Vorbereitung notwendig:
Gehen Sie ins BIOS und suchen Sie dort alle Optionen, die etwas mit Wake-on-LAN zu tun haben. Aktivieren Sie sie alle.
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Starten Sie den Geräte-Manager in Windows. Rechtsklicken Sie auf den Netzwerkadapter und wählen Sie "Eigenschaften" und dann oben "Erweitert".
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Dort werden Sie zahlreiche Optionen finden, die Namen tragen wie "Wake on pattern match", "Wake on magic package" oder ähnlich. Aktivieren Sie alle Optionen, die sich auf Wake-on-LAN beziehen.
Weiter geht es ganz oben auf "Energieverwaltung". Dort entdecken Sie drei Optionen, die Sie alle aktivieren sollten - fertig.
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Mittels WOL können Sie jedes Gerät einschalten, das entweder im "Ruhezustand" ist oder das Sie auf "Energie sparen" gestellt haben. Eventuell kann WOL auch funktionieren, wenn Sie das Gerät vollständig heruntergefahren haben - das hängt aber vom Gerät ab. Sie können es probieren, indem Sie Windows-Taste + R drücken und dann "powercfg.cpl" eingeben und bestätigen.
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Im neuen Fenster klicken Sie nun auf "Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll". Danach geht es weiter auf "Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar", wo Sie den Haken bei "Schnellstart aktivieren (empfohlen)" entfernen. Damit wird es möglich, dass das Gerät auch im ausgeschalteten Zustand hochgefahren wird.
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Wake-on-LAN nutzen
Nun benötigen Sie noch ein Tool, damit Sie den PC aus der Ferne einschalten können. Ein gutes Programm dafür ist Wakemeonlan von Nirsoft. Öffnen Sie es und gehen Sie dann wie folgt vor:
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Zuerst gehen Sie auf "File" und danach "Start scanning". Dadurch sucht das Programm nach Geräten im aktuellen Netzwerk und zeigt sowohl deren IP- als auch MAC-Adressen an.
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Schalten Sie manuell das Gerät aus, das Sie via WOL wieder einschalten möchten.
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Ist das Gerät heruntergefahren, wählen Sie es in Wakemeonlan aus und gehen auf "Wake Up Selected Computers". Bestätigen Sie mit "Ja". Der PC sollte nun hochfahren.
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Ähnliche Ergebnisse erzielen Sie auf Android-Smartphones mit dem Tool Wolon - Wake on LAN Widgets. Nach dem Start des Programms führen Sie einen "Netzwerk Scan" aus, indem Sie auf "Netzwerkscan starten" tippen. Wählen Sie das Gerät aus und gehen Sie auf "LAN Liste". Jetzt übernehmen Sie die MAC-Adresse, die Sie in Wakemeonlan gesehen haben. Gehen Sie auf "Speichern", damit Sie den PC im Hauptfenster der App jederzeit starten können, indem Sie einfach auf den gespeicherten Eintrag tippen.
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Alternativ können Sie den PC auch übers Internet aufwecken. In Wolon speichern Sie die gewünschte Konfiguration dazu nicht in der "LAN Liste", sondern der "WAN Liste". Dazu brauchen Sie noch die öffentliche IP Ihres Routers (oder den Hostnamen). Dies stellt Privatanwender oft vor Herausforderungen, da sie meistens keine konstante IP haben - also führt der Weg über einen dynamischen DNS-Service, der die IP in eine lesbare Adresse umwandelt. So garantieren Sie, dass Ihr Netzwerk zu Hause immer über den gleichen Domainnamen erreichbar ist. Führen Sie diese Schritte allesamt durch, können Sie den PC jederzeit übers Internet starten - auch von der anderen Seite der Welt.
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Der ultimative Beschleuniger: eine SSD-Festplatte
Alle Softwaretricks sind schön und gut, aber die mit Abstand größte Beschleunigung für den Windows-Start liefert - zumindest für ältere PCs und Notebooks - eine SSD-Festplatte anstelle einer HDD-Festplatte. Nach dem Einbau wird sich der Bootvorgang drastisch(!) beschleunigen, was durch den höheren Datendurchsatz, aber vor allem durch die niedrigeren Zugriffszeiten zu erklären ist.
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Außerdem verschwinden dadurch Relikte wie die Defragmentierung, die unter Windows mit HDD lange notwendig war, endgültig in der Mottenkiste, wo sie hingehören. Die Investition in eine günstige SSD führt zu einem so erheblichen Leistungsgewinn, dass die Migration von der HDD unbedingt zu empfehlen ist.
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Windows 10 oder 11: Was ist schneller?
Moderne Computer werden praktisch immer mit Windows 11 ausgeliefert, Windows 10 ist aber noch immer verbreitet. Falls Sie die maximale Geschwindigkeit suchen, muss dabei aber angemerkt werden, dass Sie die Unterschiede mit der Lupe suchen müssen. Windows 11 ist vor allem ein optisches Facelift, die technische Basis der beiden Betriebssysteme ist sehr ähnlich. Die elfte Version von Windows bringt zwar einige kleinere Vorteile mit - vor allem im Sicherheitsbereich -, doch wirken diese sich nicht auf die Geschwindigkeit aus.
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In detaillierten Benchmarks werden zwar Unterschiede messbar - aber nicht spürbar. Auf den Alltag wirken sie sich nicht aus, wir reden hier über Unterschiede im Rahmen von weniger als einem Prozent. In Einzelfällen kann es natürlich immer sein, dass ein System schneller ist - etwa, weil Windows 11 DirectStorage zu 100 % unterstützt, aber Windows 10 nicht. In einigen wenigen Spielen kann dies einen Unterschied ausmachen. Insgesamt bewegt sich die Differenz jedoch in sehr homöopathischen Bahnen.