Insolvenz: Diese beliebten Unternehmen gingen pleite
Einkaufen bei Schlecker, Kettcar fahren in der Kindheit oder mit Condor in den Urlaub fliegen - Momente, die nur noch in den Erinnerungen weiterleben können. Wir zeigen Ihnen die größten Firmenpleiten der letzten Jahre.
Die deutsche Fluggesellschaft Airberlin beantragte im August 2017 Insolvenz. Bereits am 27. Oktober 2017 landete das letzte Flugzeug auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Das war der letzte eigenwirtschaftlich durchgeführte Flug der Fluggesellschaft. Vor der Landung flog das Flugzeug symbolisch ein Herz in den Himmel über Berlin.
Schon wieder insolvent: Beate Uhse musste im Juli 2019 erneut Insolvenz anmelden. Nachdem beim ersten Insolvenzverfahren (2017) bereits 350 Stellen gestrichen wurden, mussten im Juli 2019 Medienberichten zufolge weitere 70 Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz räumen.
Kettler ist Ihnen nicht als Marke nicht mehr präsent? Dann aber vielleicht Kettcar! Denn Kettler ist der Hersteller der flinken und kultigen Kinder-Fahrzeuge. Dreimal in nur vier Jahren war das Unternehmen pleite. Nach der dritten Insolvenz im Jahre 2019 konnte Kettler die Produktion nicht mehr weiterführen und sollte zum Jahreswechsel 2019/20 eingestellt werden.
Thomas Cook musste im September 2019 Insolvenz anmelden. Die Aufruhr war groß: Gestrandete Urlauber und panische Hoteliers. Zwar wurden bereits die ersten Schadensmeldungen von der Zurich-Verischerung, bei der Thomas Cook versichert war, abgearbeitet, dennoch warteten noch im März 2020 Urlauber auf ihr Geld.
Auch der britische Reiseveranstalter Thomas Cook meldete im September 2019 die Insolvenz an. Dadurch war auch die Zukunft von Condor in unsicheren Händen. Anfang Januar 2020 wurde schließlich bekannt, dass die polnische Airline LOT die Fluggesellschaft Condor gekauft haben soll und sie weiterhin unter ihrer Marke fliegen kann.
Schwindende Kundenströme in der Innenstadt, zu hohe Investitionen in ein eigenes Ladennetz und der Onlinehandel als starke Konkurrenz zwangen Gerry Weber in die Knie. Im Jahr 2019 meldete der Konzern Insolvenz an. Nachdem mehr als 100 Filialen geschlossen, zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut und die bisherigen Aktionäre aus dem Unternehmen gedrängt wurden, hat Gerry Weber die Chance auf einen Neustart. Die Insolvenz wurde nämlich pünktlich zum neuen Jahrzehnt aufgehoben.
Hertie beantragte am 31. Juli 2018 Insolvenz. Zehn Monate später wurde bekannt gegeben, dass alle 54 Hertie-Filialen und die Konzernzentrale in Essen-Kettwig endgültig aufgelöst werden.
Das ging schnell: Die Drogeriekette Schlecker meldete im Januar 2012 Insolvenz an. Bis zum 24. März 2012 wurden 2200 Schlecker-Filialen geschlossen, am 28. März eröffnete schließlich das Amtsgericht Ulm das Insolvenzverfahren. Nur kurze Zeit später folgte die zweite Schließungswelle. Schon am 08. Juni 2012 begann der Ausverkauf. Ende Juni waren fast alle Filialen geschlossen.
Auch die Schlecker-Tochter Ihr Platz musste im Jahr 2012 Insolvenz beantragen. Der Antrag ging bereits am 26. Januar 2012 an das Amtsgericht Ulm. Ende August schlossen die letzten Filialen der Schlecker-Tochter. Schon im Jahr 2005 befand sich Ihr Platz in einer schweren Krise und meldete Insolvenz an.
"20 Prozent auf alles" - das war's! Im Juli 2013 wurde dieser Kult-Slogan der Baumarktkette Praktiker zum Verhängnis. Praktiker musste erneut Insolvenz anmelden. Bereits im Jahr 2012 stand das Unternehmen kurz vor der Pleite, konnte sich dann allerdings noch einmal berappeln. Da im Jahr 2013 jedoch kein Investor gefunden werden konnte, mussten alle Filialen geschlossen werden.
Das Billig-Kaufhaus Woolworth meldete im April 2009 Insolvenz an. Woolworth Deutschland betrieb nicht nur in der Bundesrepublik 311 Filialen, auch in Österreich war das Unternehmen vertreten. Im September 2009 gab es dann gute Nachrichten: Das operative Geschäft konnte in der neu gegründeten Deutsche Woolworth GmbH weitergeführt werden, 158 Filialen wurden übernommen. Die österreichischen wurden im Zuge der Insolvenz von der neuen GmbH abgetrennt.
Wie Mitte Mai 2020 bekannt wurde, werden alle Läden der Laufschuhkette Runners Point weltweit geschlossen. Sie gehören zum Konzern Foot Locker.
