Negative Schufa? Das sind die Auswirkungen

Wer kennt das nicht? Der potenzielle neue Vermieter, die Hausbank oder der Mobilfunkanbieter – sie alle wollen vor Abschluss eines Vertrags unsere Bonität abfragen. Ohne eine Schufa-Auskunft geht in heutiger Zeit kaum noch etwas. Und genau hier ergibt sich für viele Menschen ein entscheidendes Problem – die negative Schufa. Welche Daten speichert die Schufa über uns? Welche Folgen haben negative Einträge und wie lässt sich die eigene Kreditwürdigkeit verbessern? Alles, was Sie rund um die Schufa wissen müssen!
Was ist die Schufa?
Bei der Schufa Holding AG handelt es sich um eine Auskunftei. Besser gesagt um Deutschlands größten Auskunftgeber über die Kreditwürdigkeit privater Schuldner. Der Geschäftssitz der Auskunftei liegt in Wiesbaden. Bei der Schufa werden Prognosen über das voraussichtliche zukünftige Zahlungsverhalten getroffen. Diese Vorhersage wird mit dem Schufa-Score ausgedrückt. Die Berechnung des Scores erfolgt anhand verschiedener Merkmale.
Der Score wird in einem theoretischen Wert zwischen 100 Prozent und 0 Prozent dargestellt, wobei es eine 100-prozentige Zahlungssicherheit nicht gibt. Die ermittelten Werte werden folgendermaßen unterteilt:
- 97,5 Prozent = Es besteht ein sehr geringes Risiko, dass ein Zahlungsausfall erfolgt
- 95 Prozent – 97,5 Prozent = Es gilt geringes bis überschaubares Risiko
- 90 Prozent – 95 Prozent = Zufriedenstellendes bis erhöhtes Risiko
- 80 Prozent – 90 Prozent = Deutlich erhöhtes bis hohes Risiko
- 50 Prozent – 80 Prozent = Sehr hohes Risiko
- Unter 50 Prozent = Sehr kritisches Risiko
Welche Faktoren den Wert in welchem Maße beeinflussen, ist nicht bekannt, denn die Schufa hält sich in dieser Hinsicht bedeckt. Allerdings ist bekannt, dass sich beispielsweise aktuell laufende Kredite, eidesstattliche Versicherungen und Vollstreckungsbescheide negativ auf den Score auswirken.
Wann gibt es einen negativen Schufa-Eintrag?
Bevor ein negativer Schufa-Eintrag erfolgen kann, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Für Meldungen bei der Auskunftei gibt es nämlich feste Regeln:
- Es muss eine offene Forderung vorliegen und der Schuldner hat ihr nicht widersprochen.
- Im Vorfeld müssen mindestens zwei Mahnungen rausgegangen sein.
- Zwischen den Mahnungen muss ein Zeitraum von mindestens vier Wochen liegen.
- Es erfolgte eine Ankündigung eines negativen Schufa-Eintrags in einer der Mahnungen.
Hat der Schuldner die Forderung gegen ihn anerkannt, sind die vier Voraussetzungen nicht mehr gültig. Wenn der Schuldner beispielsweise eine Ratenzahlung vereinbart und die Raten nicht begleicht, kann der Eintrag bei der Schufa direkt erfolgen.
Welche Auswirkungen hat ein negativer Eintrag?
Wer einen nicht so guten Schufa-Score vorweisen kann, wird es in vielerlei Hinsicht schwerer haben als diejenigen, die über eine einwandfreie Bonität verfügen. Dies beginnt bereits bei all den Verträgen, die man im Alltag abschließt. Sei es der Mietvertrag, der Handyvertrag oder eine Ratenzahlung bei einem Einkauf. Auch einen Kredit zu bekommen, stellt sich als schwer bis unmöglich dar.
Ohne eine Schufa-Auskunft vertrauen immer weniger Unternehmen den Menschen, die sie vor sich haben. Und wenn die Einträge darin ein nicht ganz so positives Bild auf denjenigen werfen, ist Ablehnung eine regelmäßige Konsequenz. Natürlich kommt es auch immer darauf an, wie schlecht es um die allgemeine Bonität eines Menschen bestellt ist. Handelt es sich um kleinere „Vergehen“, kann der eine oder andere Vertragspartner schon mal ein Auge zudrücken.
Und wie lange bleiben die Einträge bestehen?
Wer sich einen negativen Eintrag eingehandelt hat, wird eine Weile warten müssen, bis dieser wieder verschwindet. Schufa-Einträge bleiben drei Jahre lang bestehen und zwar beginnt die Frist mit dem Ende des Jahres, an dem die Forderung bezahlt wurde. Wenn die Schulden also im Frühjahr 2017 beglichen wurden, erlischt der Eintrag am 1. Januar 2021.
Wie verbessere ich meine Bonität?
Trotz eines Schufa-Eintrags, der eine geringere Kreditwürdigkeit bescheinigt, ist es durchaus möglich, eine positive Kreditbeantragung zu realisieren. Doch bevor es ans Antragstellen geht, ist es empfehlenswert, möglichst optimale Voraussetzungen zu schaffen. Sie können sich im Netz informieren, wie Sie Ihre Bonität wiederherstellen.
So können Sie die eigene Bonität beispielsweise dadurch erhöhen, dass Sie nach Begleichen der Schulden den Gläubiger darum bitten, der Schufa mitzuteilen, dass die Sache erledigt ist. Der Eintrag wird dann mit einem Erledigungsvermerk gekennzeichnet. Seit dem Jahr 2012 gibt es zudem die Möglichkeit, eine vorzeitige Löschung einiger Einträge zu erreichen. Dies ist allerdings lediglich bei weniger schwerwiegenden Fällen zulässig.
Um solche Fälle geht es zum Beispiel, wenn die Forderung spätestens sechs Wochen nach dem Eintrag beglichen wurde. Auch darf der Schuldbetrag nicht höher als 2.000 Euro sein. Wer seine Chancen noch weiter steigern möchte, gibt einen Bürgen an. Dessen Bonität wird der eigenen hinzugerechnet und da sieht der eine oder andere negative Eintrag nicht mehr so drastisch aus.
Wie kann ich einen Kredit mit negativem Schufa Eintrag bekommen?
Einige Kreditanbieter stellen Produkte wie „Kredite ohne Schufa“ zur Verfügung. Bei solch einem Angebot wird aber höchste Vorsicht geraten. Den Vertrauensvorschuss bezahlt der Kreditnehmer auch mit höheren Darlehenszinsen. Weiterhin gibt es sogenannte Kredite von Privat. Hierbei werden die Darlehenssummen von Privat.ersonen bereitgestellt und zwar nach dem Crowdfunding-Prinzip. An der SCHUFA kommt man hier nicht vorbei, doch das Kreditausfallrisiko nehmen die Privat.reditgeber an sich. Mit einem Bürgen kann es dagegen sogar mit der Beantragung eines klassischen Ratenkredits klappen.