Geräuschpegel ausblenden: Hilft Musik bei der Konzentration?
Lärmempfindlichkeit am Arbeitsplatz
Unaufhörliches Geplapper in Großraumbüros, nervenaufreibendes Kratzen im Klassenzimmer, oder die Dauerbeschallung im Supermarkt – Lärm muss nicht ohrenbetäubend sein, um als störend empfunden zu werden. Selbst Geräusche von geringer Lautstärke können bei Arbeitnehmern zu Nervosität, Stress oder Problemen mit der Konzentration führen, besonders in Umgebungen, wo viele Menschen zusammenkommen.
Individuelle Lärmwahrnehmung
"Die Wahrnehmung von störendem Lärm ist stark individuell geprägt", erklärt Sandra Dantscher, Spezialistin für Lärmschutz am Institut für Arbeitsschutz der DGUV. Was den einen kaum stört, kann für den anderen zur ständigen Quelle von Ablenkung werden.
Konfrontation mit Hintergrundgesprächen
Gerade verständliche Sprache, die aus der Umgebung dringt, wie ein Telefonat am benachbarten Schreibtisch oder das fortwährende Gedudel des Supermarktradios, stellt eine besondere Herausforderung dar. "Das Gehirn ist fast gezwungen, die eingehenden Informationen zu verarbeiten, und das zehrt an unseren Energiereserven", unterstreicht Dantscher.
Musik als trügerische Lösung
Doch sind Kopfhörer und die eigene Lieblingsmusik tatsächlich eine Lösung? Das subjektive Gefühl, mit Musik im Ohr besser arbeiten zu können, ist oft irreführend. Laut Dantscher können einige Menschen zwar glauben, sie seien mit musikalischer Begleitung produktiver, doch Studien belegen das Gegenteil: "Das Gehirn verfügt über eine limitierte Kapazität, wodurch es nur eine bestimmte Menge an Eindrücken gleichzeitig verarbeiten kann."