Abfluss verstopft? So reinigen Sie ihn!

Beim Duschen steht man wieder im Wasser und das Spülwasser will einfach nicht ablaufen: Ein verstopfter Abfluss schlägt immer auf das Gemüt! Doch der Griff zur Chemiekeule oder der Anruf beim Klempner müssen nicht die einzige Wahl sein. Insbesondere, wenn der Abfluss noch nicht komplett blockiert ist, können natürliche Hausmittel helfen.
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Abfluss reinigen mit Hausmitteln
Neben Wasser spülen wir alle möglichen anderen Dinge den Abfluss hinunter: Haare, Seife, Shampoo, Spülmittel, Speisereste oder Kaffeesatz sind da nur einige, die genannt werden können.
Diese Dinge gehören nicht in den Abfluss:
- Kaffeesatz
Sie haben Ihren Morgenkaffee getrunken und kippen den Kaffeesatz in die Spüle? Davon sollten Sie lieber absehen. Auch wenn Kaffeesatz oftmals sogar als natürlicher Rohrreiniger empfohlen wird, hat er tatsächlich nichts im Abfluss zu suchen. Die Körner verbinden sich schnell mit anderen Resten und verhärten sich. - Eierschale
Auch die Reste Ihres Frühstückseis sollten eher im Mülleimer als in der Spüle entsorgt werden. Die festen Schalen bleiben an anderen Partikeln hängen und gelten dann als starke Schmutzfänger. - Obstaufkleber
Die kleinen Sticker, die sich meist auf Äpfeln aus dem Supermarkt befinden, werden oftmals übersehen und einfach abgewaschen. Problem: Die Aufkleber lösen sich in Wasser nicht auf. Entfernen Sie diese also unbedingt vor dem Waschen. - Pasta
Ganz gleich, ob es sich um Reste auf dem Pastateller handelt oder ob die eine oder andere Nudel beim Abgießen durch das Sieb rutscht: Sie sollten stets darauf achten, dass Pasta nicht im Abfluss landet. Sie ist klebrig und bleibt im Abflussrohr hängen, wo sie zudem auch andere Schmutzpartikel auffangen kann. - Mehl
Auch wenn Mehl auf den ersten Blick dank seiner Konsistenz unkompliziert durch den Abfluss zu rieseln scheint, wird es in Verbindung mit Wasser problematisch. Dann verwandelt sich Mehl in eine klebrige Masse. - Ölhaltige Speisen
Öl bildet einen Film auf den Rohrwänden. Salatdressings, Mayonnaise und Co. haben deshalb nichts im Abfluss zu suchen. Möchten Sie Ihre Pfanne abspülen, sollten Sie diese am besten zunächst mit Küchenpapier von Ölresten entfernen.
Dabei sind es vor allem Eiweiße und Fette aus Lebensmitteln, die an den Rohrwänden haften bleiben, Grobschmutz dort festhalten und das Rohr im Laufe der Zeit verstopfen. Unangenehme Gerüche sind daher meist die ersten Anzeichen für einen verstopften Abfluss. Um das Problem zu bekämpfen, sollten jedoch nicht sofort alle Reißleinen gezogen werden.
Abflussverstopfung vorbeugen
Auch, wenn eine Verstopfung in den meisten Fällen mit wenigen Schritten beseitigt ist, sollte man es dennoch nicht darauf ankommen lassen.
Es gibt einige Vorkehrungen, die getroffen werden können, um eine Verstopfung zu verhindern. Abflusssiebe werden beispielsweise einfach oben auf das Abflussventil gelegt und fangen so die Verschmutzungen auf, bevor sie ins Rohr gelangen können. Sie sind einfach zu reinigen.
Um zu verhindern, dass Essensreste im Spülbecken landen, sollten diese vor dem Abspülen bereits im Mülleimer entsorgt werden. Auch Fett sollte zuvor beispielsweise durch Auswischen mit Küchenpapier aufgefangen werden.
Da jedoch nicht immer verhindert werden kann, dass andere Inhalte außer Wasser ihren Weg in den Abfluss finden, kann dieser zusätzlich regelmäßig mit kochendem Wasser durchgespült werden.
Außerdem sollten nach jedem Duschen oder Baden die Haare, die sich im Abfluss verfangen haben, mit Toilettenpapier entfernt werden. Durch einige, kleine Schritte kann so verhindert werden, dass für teures Geld Spezialisten oder aggressive Reiniger ins Haus geholt werden müssen.
Rohrspirale hilft beim Reinigen
Wenn der Abfluss verstopft ist, ist auch eine Rohrspirale sehr hilfreich. Diese führt man in den Abfluss ein, bis sie in die Fallröhre gelangt. Nun rollt man an der Kurbel und vollzieht leichte Druckbewegungen in Richtung Rohr. Sollte es Widerstände geben, sollte die Spirale immer ein Stück zurückgezogen werden und neu ausgerichtet werden.Im Rohrinneren lösen sich dann hartnäckige Ablagerungen.
Aber Achtung: Da es schnell zu Schäden im Rohr und Abfluss kommen kann, sollten nur handwerklich Geschickte mit einer Rohrspirale arbeiten.
Die Saugglocke entfernt den Schmutz
Eine weitere Methode, um keine chemischen Mittel anweden zu müssen, ist die der Saugglocke. Der Pömpel muss mittig über den Abfluss angelegt werden. Dann muss die Saugglocke fest nach unten gedrückt werden, um sämtliche Öffnungen zu verdichten.
Im Anschluss füllt man so viel Wasser in das Becken, bis die Glocke vollständig mt Wasser bedeckt ist. Jetzt bewegt man die Saugglocke abwechselnd nach oben und unten - die Glocke bleibt jedoch auf dem Abfluss drauf. So soll sich der Schmutz lösen und das Wasser abfließen.
Natron und Essigessenz: Die Alleskönner
Sollte das Rohr vom Badezimmer-Waschbecken mal verstopft sein, kann auch Natron beziehungsweise Backpulver helfen. Zusammen mit einer halben Tasse Essigessenz gibt man vier Esslöffel in den Abfluss. Diese Konstellation sorgt für ein Sprudeln.
Sobald das Sprudeln aufgehört hat, sollte das Rohr mit heißem Wasser durchgespült werden. Bei einer Verstopfung, die durch Fett ausgelöst wurde, hilft ein zusätzlicher Esslöffel Salz.
Chemische Reiniger
Chemische Reiniger stehen meist auf der kostspieligeren Seite der Reinigungsmöglichkeiten und kommen lediglich bei sehr starken Verstopfungen in Frage. Denn sie können zwar effektiv Fett und Schmutzablagerungen lösen, belasten aber Abwasser und Umwelt erheblich.
Die enthaltenen chemischen Verbindungen sind nur schwer in Kläranlagen aufzufangen und können sowohl die Haut als auch die Atemwege angreifen. Falls Sie sich für einen chemischen Reiniger entscheiden, sollten Sie diesen daher streng nach Gebrauchsanweisung verwenden, keine chemischen Dämpfe einatmen und im Anschluss gut lüften.
Dann muss der Klempner kommen
Sie haben schon unzählige Hausmittel, Tipps und Tricks ausprobiert, doch Ihr Abfluss ist noch immer verstopft?
Dann ist es wohl Zeit für einen Spezialisten. Ein Klempner kann mit einer kleinen Rohrkamera untersuchen, wodurch die Verstopfung entstanden ist und welche Maßnahmen demnach durchzuführen sind. Idealerweise haben Sie nach diesem Besuch wieder ein freies Abflussrohr.
Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 100 Euro, doch das ist von Region und Arbeitsaufwand abhängig.
Abfluss verstopft – Wer zahlt?
Bei einer starken Abflussverstopfung kommt es darauf an, wer sie verursacht hat und wodurch sie entstanden ist. Das zu ermitteln, ist oft sehr aufwändig. Hat der Mieter die Verstopfung nicht selbst verursacht, muss er den hinzugerufenen Spezialisten nicht selbst bezahlen.
Das gilt beispielsweise auch für Verstopfungen, die auf einen vertragsgemäßen Gebrauch der Wohnung zurückzuführen sind, wie beispielsweise der normale Haarverlust beim Duschen oder Essensreste beim Geschirrspülen.