Ceylon oder Cassia: welcher Zimt ist gesünder?

Zimt befindet sich wahrscheinlich in jedem Küchenschrank und ist aus der Welt der Gewürze nicht wegzudenken. Besonders im Winter möchten wir ungern auf Glühwein und Plätzchen verzichten, welche herrlich nach Zimt duften. Bislang haben Sie sich vielleicht wenig Gedanken darüber gemacht, aber es existieren zwei Sorten Zimt, deren Eigenschaften Sie kennen sollten.
Cassia-Zimt - weit verbreitet
Schauen Sie in Ihr Gewürzregal, wird sich dort vermutlich Cassia-Zimt finden lassen. Diese aus dem Süden Chinas stammende Zimtart wird in Deutschland am meisten verkauft. Das Gewürz stammt aus der Rinde des Cinnamomum cassia Baumes. Diese wird von ausgewachsenen Bäumen in recht dicken Abschnitten abgetragen.
Cassia-Zimtstangen erscheinen im Vergleich zum Ceylon-Zimt viel dicker und gröber. Auch in der Farbe unterscheiden sich beide Zimtarten. Cassia-Zimt erscheint intensiver in der Farbe und verfügt über einen stärkeren Duft. Qualitätsmäßig steht Cassia-Zimt hinter dem Ceylon-Zimt zurück. Daher wird Cassia zu günstigeren Preisen verkauft und ist in der Lebensmittelherstellung weit verbreitet. Häufig wird diese Zimtsorte zum Würzen von Weihnachtsgebäck verwendet oder auch in Teemischungen angeboten.
Cassia-Zimt besteht zum Großteil aus Zimtaldehyd. Dieses Öl sorgt für den würzigen Geschmack und die scharfe Note dieser Zimtart. Auch der Anteil an Cumarin ist weit höher als bei Ceylon-Zimt. Cumarin ist ein natürlicher Aromastoff, dessen vermehrtes Vorkommen gesundheitlich jedoch nicht unbedenklich erscheint.
Ceylon-Zimt - das edle Gewürz
Ceylon-Zimt wird gemeinhin als “echter Zimt” bezeichnet. Die Heimat dieser Zimtsorte liegt in Südindien und in Sri Lanka. Die Gewinnung erfolgt aus der Innenrinde des Cinnamomum verum Baumes.
Die dünnen Rinden sind besonders fein und aromatisch im Geschmack und lassen die brennende Schärfe von Cassia-Zimt vermissen. Die dünnen Rindenstücke werden in sich zusammengesteckt. Dies verleiht dem im Handel befindlichen Ceylon-Zimt das Aussehen einer aufgeschnittenen Zigarre.
Für die Bestimmung der Qualität von Ceylon-Zimt gibt es mit “Ekelle” eine eigene Einheit. Der Wert orientiert sich an der Farbe und Beschaffenheit der Zimtstangen. Der geringe Anteil an Zimtaldehyd macht Ceylon-Zimt aromatischer, milder und wohlschmeckender als Cassia-Zimtstangen.
Die edle Zimtsorte ist weit teurer als der weit verbreitete Cassia-Zimt. Sie können Ceylon-Zimt in Asia-Geschäften oder Feinkostläden kaufen. Im Supermarkt wird sich dagegen lediglich Zimtpulver finden, welches nur einen geringen Anteil an Ceylon-Zimt enthält oder sogar komplett aus Cassia-Zimt besteht.
Welche Rolle spielt Cumarin?
Wird der Aromastoff überdosiert, können Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auftreten. Im Tierversuch wurde nachgewiesen, dass der Verzehr von großen Mengen zu Leberschäden und Krebs führen kann. Ob sich diese Forschungsergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen, ist bislang noch ungewiss.
Fazit
Cassia-Zimt ist weit verbreitet und der Hauptbestandteil in handelsüblichen Zimt-Produkten. Diese Zimtart ist preiswert und kann an ihren großen Rinden und der dunklen Farbe erkannt werden. Durch den hohen Anteil an Zimtaldehyd besitzt dieser Zimt oft einen scharfen und beißenden Geschmack. Die hohe Konzentration des Aromastoffes Cumarin kann bei Überdosierung zu Beschwerden führen.
Ceylon-Zimt ist gesünder und hochwertiger, allerdings auch um ein Vielfaches teurer. Wer Zimt nur gelegentlich einsetzt, kann mit herkömmlichem Cassia-Zimt keinen Fehler machen. Wenn Sie allerdings regelmäßig mit Zimt würzen oder Zimtprodukte zu sich nehmen, sollte auf den gesundheitlich unbedenklichen Ceylon-Zimt ausgewichen werden.