Ganz normal schön: Warum diese Frauen in Unterwäsche auf die Straße gehen

Ganz normal schön: Diese Models zeigen sich von ihrer natürlichen Seite!
Ein Hoch auf die Vielfalt: Das Fotoprojekt "Bodylove" zeigt Models, die nicht perfekt sind - und dabei toll aussehen. Wir stellen Ihnen die Schönsten vor!
Wer sagt, dass nur Idealmaße zählen? Das Fotoprojekt "Bodylove" zeigt Models, die nicht perfekt sind - und dabei richtig gut aussehen.
Wenn Frauen für ein Foto-Shooting in Slip und BH über die Straße schlendern, ist das zwar zwangsläufig ein Hingucker. Er wäre jedoch recht vorhersehbar, wenn nur die üblichen Magermodels ins Spiel kämen. Aber was, wenn da stattdessen ganz normale Frauen stehen?
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Kleine und große, knabenhaft-zierliche und üppiger gerundete, junge und ältere. Kurzum: Frauen, die so vielfältig sind wie das Leben. Nicht perfekt, aber dennoch jede auf ihre Weise schön, egal, ob sie nun Dellen an den Oberschenkeln hat oder Tattoos. Die Botschaft dahinter: Die Geschmäcker sind verschieden – und das ist gut so!
Genau das ist der Blickwinkel von Fotografin Silvana Denker, die für ihr Projekt „Bodylove“ Menschen (überwiegend Frauen, aber auch einige Männer) vor die Kamera holt, die eben nicht den perfekten Körper haben, den die Medien so gern zum Nonplusultra erklären. Auf den nackten Bäuchen jeder Modelgruppe ist jeweils das Wort „Bodylove“ zu lesen, als Appell für die Liebe zum eigenen Körper und für Toleranz anderen gegenüber, die vermeintlich nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen.
In Siegen, das unweit von Denkers Heimat im Westerwald liegt, hat sie im Oktober 2015 mit den Shootings angefangen. Mittlerweile ist sie quer durch Deutschland getourt und war auch in Rom, Paris oder London. Offenbar hat die 31-Jährige damit einen Nerv getroffen. Ihre Models, egal, ob sie Kleidergröße 36 oder 48 tragen, strahlen auf den Fotos geradezu – vor Spaß am Projekt, aber auch vor Selbstbewusstsein. Und die Medien berichten bis hin nach China, Japan und in die USA über die Idee. Was vermutlich daran liegt, dass „Bodylove“ besonders authentisch wirkt. Nicht nur, weil die Körper vor der Kamera so normal sind – auch die Fotografin ist es.
Silvana Denker ist nämlich selbst Plus-Size-Model. „Ich stehe mit meiner eigenen Geschichte hinter dieser Kampagne“, erzählt sie sehr offen. „Ich selbst habe mich lange gehasst, meinen Körper regelrecht verabscheut, ich kämpfe bis heute mit einer Essstörung und es war ein langer Weg, mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin und den Menschen, der ich bin, lieb zu gewinnen. Mit der Kampagne möchte ich anderen auf diesem Weg helfen, den ersten Schritt zu gehen oder sie auf der Mitte ihres Wegs begleiten.“
15 Städte und 113 Menschen, die sich mitten auf der Straße so zeigen wie sie wirklich sind - das sind bislang die Zahlen hinter „Bodylove“. Am wichtigsten aber sind Silvana Denker die Geschichten der Menschen, die ihr Projekt mit- und weitererzählt: Von mehr Toleranz und Respekt anderen gegenüber, egal, in welchem Körper sie stecken. Von weniger Mobbing und Selbsthass. Und vor allem natürlich von mehr Vielfalt und Selbstliebe. Oder wie die Fotografin es auf den Punkt bringt: „Kein Mensch ist perfekt und wir sind so viel mehr als nur eine Zahl auf einer Waage, eine Konfektionsgröße, als unsere äußere Hülle.“