Nackt und cool: 381 Berliner zeigen sich hüllenlos in ihrer Wohnung

Bildband: Für "Daily Portrait Berlin" machten 18 Monate lang Menschen in der Hauptstadt Nacktfotos von Fremden.

Drei Nackt-Bilder in einem: Gelungen am Foto-Projekt "Daily Portrait Berlin" ist vor allem, wie originell sich die Beteiligten in Szene setzen.

Das Prinzip von "Daily Portrait": Wer an einem Tag selbst fotografiert wurde, lichtete am nächsten einen anderen Berliner in dessen Wohnung ab.

Man selbst sein und mit anderen ins Gespräch kommen – darum ging es bei dem Einblick ins Leben der Beteiligten.

Mutig sind die Nacktbilder schon deshalb, weil es zur Aufgabe gehörte, stets einen fremden Menschen zu fotografieren.

Die Regeln des Foto-Projekts: In die Kamera schauen und maximal Unterwäsche tragen – oder auch mal eine Katze.

Spannender als die bloße Nacktheit der beteiligten Berliner ist eigentlich der Einblick, den man in ihre Wohnungen bekommt.

Die Modells wirken oft auffallend entspannt. Könnte am Berliner Lebensgefühl liegen – oder daran, dass das Foto-Projekt fremde Menschen auf unkonventionelle Weise miteinander ins Gespräch brachte.

Wie sich die Laien-Modells inszenierten, bestimmten sie selbst. Zu sehen sein musste aber immer ihr privater Wohnraum.

Authentisch sollten die Fotos sein. Ein gewisses Maß an Selbstinszenierung gehörte aber natürlich dazu.

Das Buch zeigt nicht nur bloße Nacktheit. Sondern, wie vielseitig wir letztlich alle sind.

Auch die Lektüre eines Nackten erzählt etwas über ihn.

Verblüffend ist, dass sich die nackten Männer und Frauen immer wieder wie ein Puzzleteil in ihr Zuhause einfügen.

Wie freizügig oder geschickt bedeckt sich die Berliner zeigten, blieb ihnen überlassen.

Auch eine Variante: Auf dem Kopf Winter, vom Hals abwärts FKK-Sommer.

Wer wen nackt fotografierte, ergab allein das Zufallsprinzip: Wenn zwei Teilnehmer Zeit hatten, arrangierte "Daily Portrait Berlin"-Initiator Martin Gabriel Pavel das Shooting.