Pornos: So sehen die Kulissen nach dem Dreh aus

Pornos: So sehen die Kulissen nach dem Dreh aus
Fotografin Jo Broughton hatte eine coole Idee: Sie lichtete Porno-Sets ab – aber nach Drehschluss.
Fotografin Jo Broughton hatte eine ungewöhnliche Idee: Sie lichtete Porno-Sets ab – aber erst nach Drehschluss. Zu sehen ist, was von Fantasiewelten mit Krankenschwestern und Schulmädchen übrig bleibt, wenn die Darsteller nach Hause gegangen sind.
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Eine Korsage liegt verloren vor dem kitschig-goldenen Spiegel, eine XXL-Flasche Gleitgel hält neben dem Weihnachtsbaum die Stellung, auf dem Nachttisch steht ein Vibrator bereit. Und immerzu hat jemand seine Schuhe vergessen, wahrscheinlich, weil in den überhohen Stilettos ohnehin niemand laufen kann. Aber man muss schon genauer hinsehen, um diese Indizien wahrzunehmen. Auf den ersten Blick sehen Jo Broughtons Fotos harmlos, ja fast langweilig aus: Schulbänke, leicht zerwühlte Betten, ein Krankenzimmer oder ein Haufen Luftballons in Mädchenfarben. Dass sich Sextoys und erotische Unterwäsche ins Bild mischen, ist weder Zufall noch Inszenierung. Vielmehr zeigt die Fotografin, wie es nach einem Porno-Dreh aussieht.
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Das Porno-Studio wurde ein Stück Heimat
"Empty Porn Sets" heißt die Foto-Serie der Britin. Sie dokumentiert, was vom Sex übrig bleibt, wenn die Szene im Kasten und die Darsteller nach Hause gegangen sind. Wenn statt der nackten Menschen nur noch die nackten Kulissen bleiben. Dieser Blickwinkel war nie geplant und das macht ihn umso interessanter. Bei ihrem ersten Job als Assistentin eines Fotografen merkte Jo Broughton erst im Studio, dass es nicht um Mode ging. Sondern um Pornos. Anfangs war sie skeptisch. Doch der Mann, dem das Studio gehörte, wurde bald ihr Mentor, das Porno-Studio selbst zwischenzeitlich sogar ihre Wohnung. Ihr Studium am Royal College of Art in London finanzierte sich Jo Broughton schließlich, indem sie im Studio putzte. Irgendwann im Jahr 2001 begann sie, die verlassenen Filmsets zu fotografieren.
Was Porno-Kulissen mit einem Tatort gemeinsam haben
Ob Eishöhle, Bett, Klassenzimmer – da, wo es gerade noch zur Sache ging, fangen Broughtons Aufnahmen die absolute Stille ein. Schwer vorstellbar, dass hier kurz zuvor noch diverse Menschen Sex hatten. "Beim Putzen sah ich die Sets im kalten Tageslicht. Hier aufzuräumen war ein bisschen wie einen Tatort zu reinigen," beschreibt Broughton ihre Arbeit. Da passt es, dass sie auch ihre Fotos wie eine Kriminalistin machte: Vor den Aufnahmen achtete die Fotografin darauf, dass garantiert jeder Dildo, jede Knitterfalte im Laken und jeder vergessene Schuh, komplett unverändert blieb. Pornos sind inszenierte Fantasiewelten – Jo Broughtons Porno-Kulissen zeigen ohne Schnickschnack die Realität, die der Sex zurücklässt.